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Ferngesteuerter elektrischer Antrieb zum Öffnen und Schließen von
Fensterflügeln u. dgl. Es ist für Kranke und auch Gesunde meist sehr gesundheitsfördernd,
immer möglichst viel in frischer Luft zu leben, auch nachts, wozu man am einfachsten
die Fenster des Schlafraumes öffnet. cla sich nicht überall, schon wegen der höheren
Kosten, Ventilatoren einbauen lassen. Nachts aber, besonders im Winter oder wenn
der Kranke bettlägerig ist, ist dies nicht immer angenehm und kann auch zu Erk:iltungskrankheiten
führen. Deswegen kann das Bedürfnis bestechen, ,das Fenster nach Belieben zu öfnen
und zu schließen, ohne dabei an das Fenster gehen zu müssen. Für manche Falle. z.
B. für Kinderschlafzimmer, kann es auch erwünscht sein, die Betätigung des Fensterflügels
v<--» eitern anderen kaum aus vorzunehmen. Solche elektromotorischen Antriebe
sind z. B: zur Betätigung von Türen und Toren bekannt, sie lassen sich aber für
den vorliegenden Zweck nicht verwenden, da sie räumlich verhältnismäßig groß ausfallen,
daher teuer sind, zur Wartung besondere Fachkenntnisse erfordern und nur als soggenannte
Großinstallation ausgeführt werden dürfen; ganz abgesehen davon, daß auch die Planung
und Montage, erhebliche Sonderfachkenntnisse erfordern. So sind z. ß. die Abmessungen
eines solchen bekannten Maschinensatzes kaum unter &oX6oX6ocm, wenn sie mit
einem geräuschlos arbeitenden Schneckengetriebe versehen sind. Demgemäß ist auch
der Preis in der Größenordnung von mehreren hundert Mark.
Der neben
dem Fensterflügel zur Verfügung stehende Raum beträgt meistens nicht mehr als 8
bis io cm, es galt daher, für diesen Raum einen geeigneten Apparat zu schaffen,
der geräuschlos läuft, sehr wohlfeil ist, von jedermann bedient und! jedem Elektromonteur
in genau so einfacher Weise montiert werden kann, wie z. B. elektrische Beleuchtungskörper;
er muß dabei auch narrensicher sein, d. h. auch bei Unachtsamkeit darf er weder
erheblich betriebsunfähig werden, noch zu irgendwelchem Schaden führen.
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Mit vorliegender Neuerung ist dieses Ziel auf eine bisher noch nicht
bekanntgewordene Weise erreicht worden, durch Verwendung eines Kleinstmotors mit
!hoher Umdrehungszahl und hoher Untersetzung zwischen Motoren- und Abtriebswelle
mittels zweier hintereinandergesdhalteter Schneckengetriebe, wobei beide Wellen
parallel liegen. Beispielsweise kann die Motorenleistung nur 1/00 ... 1/10o
PS betragen bei 3000 ... 6000 Umdr./Min. und einer Untersetzung von i : iooo
bis i : 2ooo, womit sich Abmessungen von etwa 7X7 bis 8X8 cm ergeben können. Der
Apparat ist vollständig gekapselt und besitzt eine sogenannte Rutschkupplung im
Untersetzungsgetriebe, um ein stoßfreies Anfahren und Anhalten zu erreichen und
die, falls der Flügel auf seinem Wege durch einen Widerstand gehemmt wird, so lange
durchrutscht, bis der Widerstand behoben ist. Da dieses Durchrutschen zum Verbrennen
des Motors Ruhren kann, ist ferner ein kleiner fhermischerAusschalter am Apparat
vorgesehen, der in diesem Fall den Motorstromkreis unterbricht, und der nach Abkühlung
von Hand wieder eingeschaltet werden muß. Da hierbei der Weg zum Fenster zurückgelegt
werden muß, kann der thermische Schalter auch so ausgebildet sein, daß er einen
Kontakt bei Erwärmung schließt und dadurch einen Stromstoß in der Leitung erzeugt,
der einen entfernt angebrachten Stromautomaten zum Ausschalten des Stromes veranlaßt
und der nach Abkühlung des thermischen Schalters von Hand wieder eingeschaltet wird.
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Der Motor erhält seinen Strom,durch den Fernschalter direkt ohne die
sonst übliche Verwendung von Schaltschützen, er ist als einpoliger Umschalter ausgebildet,
wobei nur drei Leitungen zwischen Motor und Fernschalter erforderlich sind; der
Motor sehaltet sich am Ende seines Hubes mittels eines besonderen Endschalters selbst
aus und ber ei itet dabei die Schaltung für die andere Drehrichtung vor.
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Damit der Flügel, nachdem er durch die Vorrichtung geschlossen wurde,
von außen nicht geöffnet werden kann, ist eine Verriegelung vorgesehen, die durch
die Betätigungsstange zwischen Apparat und Flügel betätigt wird, .d. h. bei geschlossenem
Flügel verriegelt, vor dem öffnen desselben entriegelt. Um dabei auch den Flügel
von Hand öffnen zu können, ist eine einfache Vorrichtung, z. B. Zugschnur angebracht,
um die Verriegelung zu lösen. Eine Betätigung des Flügels von Hand ist ohne weiteres
möglich, da in diesem Fall ' die Rutschkupplung durchrutscht, wobei die Fernschaltung
in keiner .Weise gestört wird. Um ein sicheres Zudrücken des Flügels zu erreichen,
ist die schon genannte Betätigungsstange federnd ausgebildet.
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Der Fernschalter ist bei Kranken neben dem Bett gedacht, zur Bedienung
von Hand. Die Betätigung kann aber auch durch andere äußere Einflüsse geschehen,
z. B. durch eine Schaltuhr, durch Licht, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit usw., was bei
der heutigen Technik keine Schwierigkeiten bereitet. Um auch von ferne jederzeit
zu erkennen, ob der Flügel offen oder geschlossen ist, sind Signallampen an beliebiger
Stelle vorgesehen, wobei durch neuartige Schaltung keine besonderen Leitungen oder
Schalter erforderlich sind.
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Der Apparat ist ferner so gebaut, daß er ohne weiteres links oder
rechts vom Flügel angebracht werden kann.
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Die Neuerung ist in Abb. i bis 9 dargestellt, und zwar zeigt Abb.,
i und 2 Längsschnitte, Abb. 3 und 4 Ansicht von oben und der Seite, Abb.5 einen
Fensterflügel mit angebautem Apparat von vorn, Abb. 6 einen Ouerschnitt durch den
Flügel, Abb. 7 das Sohalthild des Apparates mit Fernsteuerung, Abb.8 und 9 Teilschaltbilder
mit thermischem Schalter.
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In dem vollständig geschlossenen Gehäuse 1, 2 sind die beiden Schneckengetriebe
3, 4 und 5 und 6 untergebracht. An der Schnecke 3 ist der Kleinstmotor 7 angeschlossen,
während das Schneckenrad 6 die Abtriebswelle 8 antreibt. In das Schneckenraid 6
ist die Hohlwelle 8 hineingesteckt, die auf der einen Seite des Schneckenrades die
Bremsscheibe 9 trägt, und an die auf der anderen Seite mittels Vierkant die becherförmige
Bremsscheibe io angeschlossen ist, so daß sich beide zwangsläufig miteinander drehen.
Auf der Scheibe io sitzt die blattförmige Druckfeder i i, mit der durch Vierkant
die dünnere Welle 12 verbunden ist, so daß sich beide ebenfalls miteinander drehen
müssen. Welle 12 führt durch S hindurch und aus dem Gehäuse heraus, sie trägt dort
Gewinde und eine Nachstellmutter 13, mittels der die Feiler i i gespannt und damit
die Mitnehmerkraft dieser Rutscahkupplung verändert werden kann. An die Welle 8
ist oben der Hebel 14 mittels Stift 15 befestigt, dieser ist als Winkelhebel ausgebildet
mit zwei um 9o° versetzten Armen, deren jeder zur. Aufnahme der Verbindungsstange
@16 zum Fensterflügel 17 dient.
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Der Kleinstmotor 7 ist mittels Bügels 18 und Sehrauben i9 mit Gehäuseteil
2 fest verbunden, während beide Gehäuseteile durch die Schrauben 20 zusammengehalten
werden. Dreht sich also der Motor, so überträgt er die Bewegung durch die beiden
Schneckengetriebe auf den Hebel 14. Die Schutzkappe für den Motor ist mit 2,1 bezeichnet.
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Der neben dem Fensterflügel 17 in Abb. 5 angebrachte Apparat treibt
mittels der Stange 16 den
Fensterflügel an, und zwar wirkt er auf
den Hebel 22 der Verriegelungsvorrichtung; der Hebell22 ist am Arm 213 gelagert,
der am Flügel befestigt ist. In VersAlußstellung greift der Hebel 22 in den Haken
24 ein, der am Fensterrahmen sitzt, wobei ein Anschlag!25 den Weg des Hebels 22
begrenzt. Die Verbindung zwischen den Teilen 16 und 2.2 bildet ein drehbarer Zapfen
26, der ein Loch zur Aufnahme der Stange 1'6 'hat.
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Hebel 14 hat bei jedem Hub einen Ausschlag von 9o°, der durch den
am Gehäuseteil. ,i befindlichen Anschlag -26' und die Anschläge 27 an den beiden
Enden des Hebels 14 begrenzt wird. Dort ist auch der Endschalter 28 befestigt, der
mittels Betätigungshebels 29 durch die Anschläge 27 in die linke oder rechte Schaltstellung
bewegt wird, sobald einer der beiden Hübe beendet ist. Beim Öffnen des Fensters
dreht sieh Welle 8 mit dem Hebel 14 entgegen, beim Schließen im Sinne des Uhrzeigers.
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Sobald Hebel 14 und damit auch Stange 1f sich in Bewegung setzen,
um das Fenster zu öffnen, wird zuerst die Verriegelung 22-24 gelöst, der Hebel 22
kommt in Stellung 22' und wird durch Anschlag 25 stillgesetzt. Beim Schließen lehnt
sich Stange i@6 an Anschlag 30, der Lagerung 23, und drückt dadurch den Flügel in
die Schlußstellung und die Verriegelung schnappt selbsttätig ein. Eine Zugschnur
31, die Über Bolzen 32 geleitet wird und am Verriegelungshebel 22 festgemacht ist,
gestattet mit Leichtigkeit, den Flügel von Hand zu entriegeln und das Fenster zu
öffnen; Hebel 14 dreht sieh dann vermöge der Rutschkupplung mitsamt Welle
8 und schaltet am Ende des Hubes den Endschalter 28 in der richtigen Weise. Das
gleiche gilt beim Schließen des Fensters von Hand.
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Die in Abb. ; bis 9 dargestellte Schaltung zeigt den Läufer 33 des
Motors, dessen Feld 34, den Endschalter 2,8, den Fernsteuerungssclhalter 36 und
die Schaltuhr 37. -Mit 38 ist der Umschalter der Fernsteuerung bezeichnet, mit 39
.der Schalter für die Schaltuhr 37, mit 41 der Ausschalter für die ganze Anlage,
mit + und - (Plus und (Minus) die Stromquelle, mit 42 ein thermischer Schalter und
mit 43 eine Schmelzsicherung.
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Soll das Fenster geöffnet werden, so wird beispielsweise der Hebel
von 38 nach links gestellt, der Strom fließt dann vom Minuspol über 43, 41, 39,
38, 28, 34 (linke Hebelstellung), 42, 33, zum Pluspol. Der Motor läuft nun und öffnet
den Flügel und am Ende des Hubes schaltet Endschalter 28 denselben aus, wobei dessen
beide Schalthebel nach rechts bewegt werden, so daß kein Strom mehr fließen kann.
Erst wenn Schalterhebel von 39 in Stellung nach rechts gebrac'htwird (wie gestrichelt),
kann derMotor in der anderenDrehrichtung laufen.
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Die beiden Signallampen 4o zeigen die Stellung des Fensterflügels
an, wobei ein Strom fließt vom Minuspol durch 43, Lampe 40 links, über Kontakt links
von 38 nach 28 (Kontakt links, wie gestrichelt), durch 34 nochmals nach 28 (Hebel
rechts, Kontakt links, wie gestrichelt), durch 42, 33, zum Pluspol. Die links gezeichnete
Lampe zeigt also an, daß das Fenster geschlossen ist und es ist ohne weiteres ersichtlich,
daß hierzu weder besondere Schalter noch besondere Leitungen eTforderlreh sind.
Außerdem sind Läufer und Feld des Motors als Vorschaltwiderstand für die Lampen
benutzt worden. Bei geöffnetem Fenster zeigt dann die rechts befindliche Signallampe
40 dies an. Der thermische Schalter 4,2 unterbricht bei zu hoher Erwärmung den gesamten
Stromkreis. In Abb. 8 ist ein thermischer Schalter 45 dargestellt, der bei zu hoher
Erwärmung einen Stromkreis schließt, und dadurch den Läufer 33 sowie einen besonderen
Vorschaltwiderstand 44 kurzschließt, wodurch eine Erhöhung der Stromstärke eintritt,
die einen in der Zeichnung nicht dargestellten Stromautomaten, der sich bei 36 befinden
kann, auslöst, und der von Hand wieder eingeschaltet werden muß, nachdem die entsprechende
Abkühlung eingetreten ist; dadurch wird die Kenntnisnahme der Störung erzwungen.
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Durch Schalten des Hebels 39 nach rechts wird die Handschaltung
der Fernsteuerung über 38 abgeschaltet und die Schaltuhr 3.7 eingeschaltet, die
bekannter Bauweise ist und den Motor zu vorher eingestellten Zeitpunkten genau so
schaltet wie Schalter 38.
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Abb. 9 zeigt einen thermischen Sehalter 46, der ebenfalls bei Erwärmung
einen Kontakt schließt und damit hier die Feldwicklung 34 des Motors kurzschließt,
sonst aber wie Schalter 45 wiekt.
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Der Apparat läßt sich ohne weiteres links oder rechts vom Flügel anbringen
und auch für andere Zwecke (Klappen, Schieber, kleine Türen usw.) verwenden.