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Klappdeckelverschluß, insbesondere für Senfbehälter Die handelsüblichen
Gefäße, in denen Senf zum Versand und in den Hausgebrauch gelangt, sind meist mit
mehr oder minder umständlich zu lösenden Verschlüssen versehen, die nach einmaliger
Öffnung des Gefäßes nicht mehr oder nur unvollständig schließen (Metallstülpdeckel,
Korkstopfen u. dgl.). Als wiederholt brauchbare Verschlüsse sind Schraubdeckelverschlüsse
bekannt. Die Schraubdeckelverschlüsse sind zwar für den Küchengebrauch praktisch
und ausreichend, aber für den Tischgebrauch sind sie zu unhandlich, weil der Zwang
zum Abschrauben und Wiederaufschrauben des Deckels zuviel Zeit beansprucht und beim
Speisen hinderlich ist. Häufig werden daher die Schraubdeckel nicht wieder aufgeschraubt,
und sie gehen verloren. Die Entnahmemöglichkeiten sind dabei auch sehr ungünstige,
weil bei einem Schraubdeckelverschluß Löffel o. dgl. nicht recht untergebracht werden
können.
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Die bekannten Tafelsenfmenagen haben daher Klappdeckelverschlüsse,
die einen bequemen Verschluß nach der Entnahme und auch eine leichte Unterbringung
des Entnahmelöffels zulassen; 1lenagen dieser Art sind aber ausschließlich für den
Tafelgebrauch bestimmt und gebaut, für Versandzwecke sind sie nicht geeignet. Diese
Klappdeckelverschlüsse sind aus Metall, fest mit dem Behälter verbunden, und das
Klappschannier verbindet den Behälter mit dem Deckel lediglich im Sinne des technischen
Klappzweckes, den es zu erfüllen hat.
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Man hat auch schon Klappdeckelverschlüsse vorgeschlagen, die aus ennem
auf den Behälter aufschraubbaren Rande aus Kunststoff bestehen, an den der ebenfalls
aus Kunststoff bestehende Klappdeckel
mittels eines metallischen,
festsitzenden Zapfens scharnierartig angelenkt ist. Wenn derartige Verschlüsse in
ihrer Herstellung auch einfach und im Gebrauche zweckdienlich sind, so haben sie
doch gewisse Nachteile, die sie zum Gebrauche bei Versandbehältern untauglich machen.
Ein sehr wesentlicher Nachteil besteht darin, daß die Scharnierei,nrichtung aus
der Deckelebene hervorsteht, so daß die Verpackung einer Mehrzahl von Behältern
in einem Versandkarton auf Schwierigkeiten stößt, weil der Verpackungsdruck sich
in; erster Linie auf die Scharniereinric'htung auswirkt, die infolgedessen beim
Versande Schaden leiden kann. Die feste metallische Schwenkachse hat den Nachteil,
daß sie von Säuren, wie sie im Senf enthalten sind, sehr leicht angegriffen wird
und damit baldiger Zerstörung ausgesetzt ist, sowie den weiteren., daß die Gefahr
besteht, daß von dem zerfressenen Metall gewisse Mengen in den Behälterin'.halt
gelangen können und diesen ungenießbar oder unappetitlich machen. Außerdem erfordert
die Einziehung einer Metallachse einen besonderen; Arbeitsgang, der nur von Hand
ausgeführt werden kacun und deswegen erhebliche Kosten bei der Massenfertigung verursacht.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile und die Schaffung
eines Klappdeckelverschlusses für Senfbehälter, der sowohl als Versandbehälter als
auch gleichzeitig als Tafelmenage dienen kann, zwecks Reinigung leicht auseinanderzunehmen
ist, und dessen Einzelteile jeweils in einem Arbeitsgange gefertigt und durch einfaches
Zusammenstecken aneirxander befestigt werden können.
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Die Erfindung besteht darin, daß die äußere Umfangskante des Schraubrandes
in, der oberen Deckelebene verläuft und das Deckelscharnier unterhalb der oberen
Deckelebene angeordnet ist. Die am Schraubrande befindlichen Scharnäerlager können
dabei Schlitze aufweisen, in welche am Deckel unterhalb der Deckeloberfläche vorgesehenie
Scharnierzapfen von außen her einzusetzen sind. Zweckmäßig bestehen die Scharnierzapfen.
mit dem Deckel aus einem Stück, rund sie haben vorteilhaft den Querschnitt eines
Rechtecks oder Ovals, dessen Längsmittelachse im stumpfen Winkel zur waagerechtenLängsmittelachse
desDeckels liegt, während die Scharnierschlitze parallel zur Wand des Schraubrandes
verlaufen. Zwecks Vermeidung des Verdun.stens der im Senf enthaltenen ätherischen
Öle während des Versandes und bei der Lagerung ist im Schraubrande eine säurefeste
Dichtungsfolie, z. B. aus Vinidur, vorgesehen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Fig. i zeigt die Ansicht eines Klappdeckelv erschlusses gemäß Erfindung
in aufgeklappter Stellung; Fig.2 ist ein Längsschnitt durch den Klappdeckelverschluß
bei geschlossenem Deckel; Fig 3 ist ein Grundriß des Deckels und Fig. 4 der Grundriß
des Schraubrandes; Fig. 5 und 6 stellen den Klappdeckel bzw. den Schraubrand vor
ihrer Zusammenfügung in schaubildlicher Ansicht dar.
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Der zweckmäßig aus Kunststoff gepreßte, mit Schraubgewinde i versehene
Randteil 2 hat alt einer Seite zwei Scharnierlager 3, 3', die so angeordnet sind,
daß ihre Lagerachse unterhalb der Oberfläche des Deckels 4 verläuft, während die
obere äußere Umfangskante 5 des Schraubrandes 2 in der oberen Deckeleben 6 liegt.
Auf diese Weise ergibt sich. wie Fig. 2 erkennen läßt, bei geschlossenem Deckel
eine völlig glatte, ebene Deckelfläche, so daß der Deckel beim Versande zentrische
Druckbelastung erfährt und somit fest in seinen im Schraubrande 2 befindlichen Sitz
7 gepreßt wird, wobei ein Teil des Druckes auch von der L?mfangskailte 5 aufgenommen
wird. Um eine leichte Reinigung der Teile, Rand 2 und Deckel 4, zu ermöglichen und
sie zu diesem Zwecke schnell auseinandernehtnen zu können, sind die am Schraubra,rnde
2 befindlichen Scharnierlager 3, 3' mit Schlitzen 8, 8' versehen, in welche die
am Deckel unterhalb der Deckeloberfläche vorgesehenen Scharnierzapfen 9, 9' von,
außen her einzusetzen sind. Diese Zapfen können ebenso wie die Lager 3, 3' mit ihrem
zugehörigen Teil aus einem Stück bestehen, was durch zweckentsprechende Formgebung
bzw. Werkzeuggestaltung bei der Kunstharzpressung leicht zu bewerkstelligen, ist.
Auf diese Weise werden metallische Teile völlig entbehrlich. Damit sich die Scharnierzapfen
9, 9' nicht ungewollt aus ihren Lagern 3, 3' lösen können, erhalten- sie eine besondere
Gestalt und Anordnung, die sie nur in ganz bestimmter Stellung, die weder die voll
geöffnete noch die voll geschlossene ist, aus den Lagern zu entfernen gestattet.
Dazu erhalten die Scharnierzapfen 9, 9' vorteilhaft den Querschnitt eines Rechtecks
oder Ovals, dessen Längsmittelachse a im stumpfen Winkel versetzt zur waagerechten
Längsmittelachse h des Deckels verläuft (Fig. 2). Sind die Lagerschlitze 8, 8' parallel
zur Wandung des Schraul»-andes 2 angeordnet, wie in den Abbildungen dargestellt.
so können die Zapfen 9, 9' weder in der voll geöffneten Stellung (Fig. i)
noch in der voll geschlossenen Stellung (Fig.2) aus den Lagern herausgehoben! werden,
sondern nur in einer ganz bestimmten, in Fig. i gestrichelt dargestellten lvlittelstellung,
bei welcher die Achse a parallel zu den Schlitzachsen verläuft und die keine der
häufigsten Gebrauchsstellungen ist. Natürlich können die Zapfen g. 9' auch quadratischen
Querschnitt haben, der so zur waagerechten Deckellängsmittelachse b liegt, daß der
gleiche Effekt erzielt wird, wie der oben bezüglich des rechteckigen oder ovalen
Zapfenquerschnitts beschriebene.
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Am Deckel .4 können die üblichen Öffnungen io für ei,ncn Entnahmelöffel
sowie eine das Aufklappen: des Deckels ermöglichende Druckzunge i i vorgesehen sein.
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Um ein Entweichen der ätherischen Öle während des Transportes und
bei der Lagerung zu vermeiden, ist am Grunde des Schraubgewindes i im Schraubrand
2 eine Dichtungsfolie 12 angebracht, die aus einem geeigneten säurefesten Werkstoff,
z.
B. einem Kunstharz, besteht. Sie wird durch das Aufschrauben des Randteils 2 auf
den Behälter fest an dessen obere Randkante angedrückt und dichtet den Inhalt nach
außen ab.