DE815619C

DE815619C - Verfahren zur Herstellung einer Edelholzmaserung auf gestrichenen oder ungestrichenen unedlen Holzarten

Info

Publication number: DE815619C
Application number: DEP51847A
Authority: DE
Inventors: Robert Oldenbruch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-08-13
Filing date: 1949-08-13
Publication date: 1951-10-04

Description

Verfahren zur Herstellung einer Edelholzmaserung auf gestrichenen oder ungestrichenen unedlen Holzarten

Bisher wurden, um unedlen gewöhnlichen Holz-

arten <las Aussehen edler Holzarten zu verleihen,

dieselben mit einem Anstrich versehen, auf welchen

man mittels der verschiedenen Pinselarten die

\lasci-iing mit deti notwendigen Lasurfarben auf-

nialtc, aufzeichncte und auflasierte. Die Herstel-

luii, <-(,n llolziniitationen edler Holzarten erfolgte

:Mch auf mechanischem Wege durch Verwendung

v(;n Abzugpaliier. Masermatrizen und verschiede-

nen anderen Druckverfahren, mit welchen man

durch L'l@@#rtragung der ini echten Holz befindlichen

Kein- und Maserpartie unedle oder rohe Holzarten

bedruckte.

I )ie I lerstellting von finit der Rand ausgeführten

l lolzinalereien erforderte sehr viel Zeit und setzte

voraus, daß der Betrettende in diesen Arbeiten lange

J;ilire gciil>t sein mußte. Die Herstellung von

siilclien Arbeiten mittels mechanischer Werkzeuge

hatte dun Nachteil, daß die verschiedenen, im

echten Holz vorkommenden Farb- und Lasurtöne durch das einfache Bedrucken nicht nachgeahmt werden konnten. Der zum Teil hohe Anschaffungspreis eines solchen mechanischen Werkzeuges verhinderte auch eine vielseitige Gestaltung der verschiedenen '_Maserarbeiten, indem ein solches W erkzetig, tim die Arbeit einigermaßen rentabel zu machen, immer wieder Verwendung finden mußte und infolgedessen die Arbeiten immer ein gleichmäßig eintöniges Aussehen erhielten. Die oben angeführten Mängel bei den bisherigen Verfahren sind durch die vorliegende Erfindung beseitigt. Zur Verwendung kommt eine gute Filzplatte oder aber eine Walze mit einer Filzplatte überzogen, welche leicht Wasserfarben oder Feuchtigkeit aufsaugt oder Wasserfarben oder Feuchtigkeit abgibt.

In diese Filzplatte oder Filzwalze wird dem echten Edelholz entsprechend eine Maserzeichnung eingezeichnet und durch wiederholtes Steppen mit einer Maschine oder mit der Hand und mit kräftigem Nähgärn oder ähnlichem Material auf beiden Seiten vertieft, so daß die eigentliche Kernpartie etwa 3 bis 4 mm erhaben auf der Filzplatte sichtbar ist. Dadurch ist es möglich, diese Filzplatte beiderseitig zu verwenden, so daß wie bei echten Edelholzfournieren zugleich auch als Gegenstück angefertigt werden kann und bei einem Schwinden der Filzplatte bei Einfluß von Wasser die Zeichnung auf beiden Seiten das ganz genaue Bild behält.
Bei Holzarten, welche mehrere Aderpartien durcheinanderlaufend besitzen, können diese Platten mit zwei oder drei Schlägen in verschiedenen Farben angewendet werden, welche, im Zwei- oder Dreifarbendruck aufeinander-, untereinander- oder nebeneinandergesetzt, genau das echte Holz wiedergeben.
Der zu bearbeitende Gegenstand wird nun mit Wasser, welchem etwas Klebstoff beigesetzt ist, oder mit Lasurfarben, welche mit Wasser angerührt sind, ziemlich naß eingestrichen, die Filzplatte, auf welcher sich die Maserzeichnung befindet, wird mit verschiedenen Farben eingestrichen und dann auf die mit Wasser befeuchtete Fläche aufgelegt und durch das Überrollen mit einer Filzwalze auf die Fläche aufgepreßt. Die auf der Filzplatte sichtbaren Maserzeichnungen übertragen die Farbe auf die Fläche und saugen zugleich auf den Stellen, auf denen sie aufliegen, das vorher aufgetragene Wasser auf, so daß also das aufgetragene Wasser oder die aufgetragenen Lasurfarben nur noch zwischen den einzelnen Maserrillen auf der Fläche stehenbleiben. Durch Verwendung eines Dachshaarpinsels (Dachshaarvertreiber) wird nun die ganze Fläche nach oben oder unten oder seitwärts überarbeitet, so daß sich die stehengebliebenen Wasserzeichnungen gegen die durch die Filzplatte aufgepreßte Farbe verfließen und dadurch die dem echten Holz charakteristischen Maser- und Kernpartien bilden. Durch mehr oder weniger Bearbeitung mit dem Dachsvertreiber kann die Maserform nach Belieben verändert werden oder vielerlei Farbtönung herausgeholt werden. Dieselben Effekte erzielt man auch, wenn die zu bearbeitende Fläche mit verschiedenen Lasurfarben eingestrichen wird und darauf die Filzplatte, welche diesmal nur mit Wasser getränkt sein darf, aufgepreßt und mit einem Dachsvertreiber, wie oben angegeben, bearbeitet wird. Durch Aufsetzen schärferer Partien mittels Stempels kann die Arbeit so vervollkommnet werden, daß sie dem echten Holze vollständig gleicht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer Edelholzmaserung auf gestrichenen oder ungestrichenen unedlen Holzarten, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Filzplatte Maserzeichnungen von Edelhölzern durch wiederholtes Steppen mit einer Maschine oder mit der Hand und mit kräftigem Nähgarn oder ähnlichem Material einpreßt, wodurch diese Platte auf beiden Seiten M aserzeichnungen erhält, alsdann diese Filzplatte mit Farbe bestreicht, auf die mit Wasser oder Lasurfarben bestrichenen unedlen Holzarten aufpreßt oder aufrollt und die dadurch auf dem unechten Holz enstandene Maserzeichnung so lange mit dem Dachsvertreiber (Dachshaarpinsel) bearbeitet, bis die für Naturholz charakteristischen Aderpartien entstehen.