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Dreirad-Leichtsattelschlepper Die Erfindung bezieht sich auf bekannte
landwirtschaftliche Maschinen, wie Handmotormäher, Einachsschlepper u. dgl.
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Bei den gebräuchlichen Handmotormähern erfolgt die Lenkung und Führung
der Maschine mittels zweier Holme. Der Bedienungsmann hat keinen festen Sitzplatz
und muß während des Betriebes und der zum Teil sehr langen Anmarschwege zu Fuß gehen.
Das sind Übelstände. Außerdem ist der Einsatz dieser Maschine auf die Heu-, Ohind-
und Getreideernte beschränkt.
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Bei den Einachsschleppern hat der Fahrer seinen Sitzplatz auf der
Deichsel. Im großen und ganzen gesehen stellt auch dieses Fahrzeug keine die Landwirtschaft
befriedigende Lösung dar.
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Der Dieselkleinschlepper hat ein hohes Eigengewicht. Dieses Gewicht
ist einerseits erforderlich, macht aber auf der anderen Seite die Bearbeitung von
Hackfruchtanlagen unmöglich, weil der Boden zu stark gepreßt wird. Uni diesen Schlepper
voll ausnutzen zu können, wäre ein luftbereifter zusätzlicher Wagen erforderlich.
Die Erfindung beseitigt diese Mängel.
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Der neue Leichtsattelschlepper ist eine Dreiradkonstruktion (vorn
ein, hinten zwei Räder) ; alle Räder sind luftbereift. Das erstgenannte Merkmal
schließt eine Rahmenverwindung durch Bodenunebenheiten aus, verleiht dem Fahrzeug
eine leichte Lenkung und einen kleinen Wenderadius. Durch die Luftbereifung wird
ein leichter Lauf auf der Straße und im Gelände gewährleistet.
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Der Motor ist vorn auf der linken Fahrzeugseite auf dem Rahmen befestigt.
Die Kraftübertragung vom Motor i zur Antriebsachse erfolgt über eine fest angeflanschte
Lamellenkupplung a, Untersetzungsgetriebe 3 und eine Kette auf die Getriebewelle
eines Schaltgetriebes 4. Es handelt sich um ein Getriebe mit mehreren Vorwärtsgängen
und einem Rückwärtsgang. Das Getriebe liegt unter dem Fahrersitz 5, der Schalthebel
6 ist so nach vorn und
oben gekröpft, d'aß er leicht und bequem
betätigt «erden kann. Der Abtriebsstummel am Getriebeende mündet in einem Kreuzgelenk
7. Dieses hat die Aufgabe, Lage- und Richtungsveränderungen zwischen Getriebe und
Kardanwelle auszugleichen. Die Kardanwelle 8 ihrerseits mündet in die Antriebsachse
9, um die Drehkraft über ein je nach Umständen sperrbares Ausgleichsgetriebe io
auf die beiden Räder weiterzuleiten.
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Die Spurweite ist, von Mitte zu Mitte Rad gemessen, 1250 mm.
Dieser Abstand bringt die Möglichkeit, bei normalen Reihenabständen der Hackfrüchte
diese mit dem leichten Fahrzeug bearbeiten zu können.
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Der Mähbalken i i ist am Rahmen, und zwar vor dem rechten Hinterrad
befestigt. Er kann mittels von Hand zu betätigendem Hebel 12 vom Boden gehoben und
wieder herabgelassen werden. Eine gewisse Drehung des Balkens, um die Fingerspitzen
höher oder tiefer zu stellen, ist ebenfalls möglich.
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Der Antrieb des Mähmessers geht wie folgt vor sich: Auf die Kardanwelle
ist eine Keilriemenscheibe 13 aufgeschoben, welche so gelagert ist, daß sie durch
.eine Klauenkupplung 14 ein- und ausgeschaltet werden kann. Die am Rahmen auf der
linken Fahrzeugseite befestigte und auf zwei Seiten gelagerte Messerwelle 15 wird
durch einen Keilriemen 16 in Bewegung gesetzt. Der Keilriemen hat die Aufgabe, auftretende
Schläge, welche durch in den Mähbalken kommende Fremdkörper verursacht werden, weich
aufzufangen. Am vorderen Ende der Messerwelle ist eine Kurbel 17 mit Ausgleichsgewicht
fest aufgekeilt. Von dieser wird die Drehbewegung in eine hin -und her gehende verwandelt
mittels einer hölzernen Schubstange 18.
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Das lenkbare Vorderrad i9 ist in einer gefederten Gabel 20 befestigt,
welche am Rahmen 2i drehbar angeordnet ist. Der Fahrer betätigt die Lenkung mittels
eines Lenkers 22 wie bei einem Motorrad. Durch diesen einfachen Lenkmechanismus
ist ein schneller Einschlag und ein kleiner Wenderadius möglich. Am linken Lenkergriff
ist ein kleiner drehbarer Hebel 23 angebracht, welcher durch Bowdenzug 24 mit dem
Vergaser verbunden ist und womit der Motor reguliert werden kann.
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Zur Bremsung des Fahrzeugs dienen Innenbackentrommelbremsen 25 an
den Antriebsrädern. Diese können je nach Umständen einzeln abgebremst werden.
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Die Bedienung des Fahrzeugs ist einfach. Die linke Hand am Lenker
betätigt gleichzeitig mit der Lenkung den Gashebel, während die rechte Hand am Getriebeschalthebel
die einzelnen Gänge ein-bzw. ausrückt. Der linke Fuß betätigt die Kupplung, während
mit dem rechten das Bremsen bewerkstelligt wird. Beim Mähbetrieb bedient die rechte
Hand auch den Hebel zum Heben bzw. Herablassen des Mähbalkens.
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Um auch Transporte von Dung sowie Heu, Getreide usw. bewerkstelligen
zu können, dient ein Anhänger folgender Konstruktion: Der Anhänger ist ebenfalls
luftbereift und einachsig. Am Mäher ist eine Anhängevorrichtung 26 angebracht, die
es erlaubt, den Anhängeraufsattelpunkt 27 etwas vor die Antriebsachse zu bringen.
Um den verschiedenen Erfordernissen der Landwirtschaft zu genügen, ist es notwendig,
den Wagen nach Bedarf umbauen zu können, wie es bei den üblichen eisenbereiften,
vierrädrigen Wagen der Fall ist. Demzufolge hat der einachsige Anhänger ein von
der Antriebs- bis zur Anhängerachse durchgehendes Rundholz 28. Etwas hinter der
Wagenmitte gehen zwei Rundhölzer 29, mit dem durchgehenden fest verschraubt, nach
hinten seitlich auseinander. Im hinteren Wagendrittel sind diese drei Hölzer durch
einen Hartholzachsenstock 30 fest miteinander verbunden. An diesem Achsenstock
ist auch die eiserne Radachse befestigt. Der vordere Teil des Rundholzes 28 hat
oben und unten je ein starkes Flacheisen, alle drei Teile sind mit Eisenbändern
fest verbunden. Ein Bolzen stellt die Verbindung und den Drehpunkt zwischen ziehendem
Fahrzeug und Anhänger her.
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Zwischen Antriebsachse 9 und Radachse 31 befinden sich als Auflager
für die verschiedenen Aufbauten außer dem Achsenstock noch zwei Traversen 32 aus
U-Profilen. Die hohle Seite des Profileisens zeigt nach oben und ist mit einem Kantholz
ausgefüllt, um auf die gleiche Höhe wie der Achsenstock zu kommen. Die auf diesen
beiden Lagern ruhende Last wird von zwei Stahlseiluntergurten 33 aufgenommen. Sie
sind folgendermaßen angeordnet: Von beiden Seiten des Anhängerachsenstockes bis
zur Spitze geht jeweils ein gespanntes Stahlseil. Auf der unteren Seite des Lagereisens
32 sind links und rechts, und zwar senkrecht nach unten in Richtung des Stahlseiles
zwei Stützen 34 angeschweißt. Zur Aufnahme des Stahlseiles sind sie unten rinnenartig
ausgebildet. Um die Spannung nachstellen zu können, ist in der Mitte ein Spannschloß
35 angebracht. Diese Konstruktion gewährleistet eine hohe Tragfähigkeit. Der wesentliche
Vorteil ist, daß auf diesem Fahrgestell alle vorhandenen Wagenaufbauten von mittlerer
Größe verwendet werden können. Der Umbau geht so schnell vor sich wie bei den gebräuchlichen
vierrädrigen Wagen. Die bekannten Vorteile des einachsigen, am ziehenden Fahrzeug
aufgesattelten Anhängers sind damit auch hier nutzbar gemacht.
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Der Anhänger kann auch vom Fahrersitz aus gebremst werden mit der
Bremse 36.
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Wenn der neue Leichtsattelschlepper zusammen mit dem Anhänger ein
Eigengewicht von etwa 6oo kg und zusätzlich looo kg Nutzlast hat, kann leicht ermessen
werden, unter welch günstigen Voraussetzungen diese Maschine arbeitet.
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Zum Pflügen können einscharige Anbaupflüge, je eine Schar links und
rechts vorgesehen werden. Die Bedienung erfolgt vom Fahrersitz aus.