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Fensterbeschlag Fenster waren bisher entweder einseitig in Scharnieren
gelagert oder gelegentlich auch um ihre mittlere Längsachse drehbar. Bei nach außen
zu öffnenden Fenstern ist das Reinigen der Außenseite des Fensterglases schwierig.
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Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, einen Fensterbeschlag zu
schaffen, bei dem es möglich ist, den nach außen zu öffnenden Fensterflügel derart
um i8o° zu schwenken, daß die Außenseite der Fensterscheibe der Innenseite des Zimmers
zugekehrt ist. Durch diese Ausbildung eines Fensterbeschlages wird das leichte Reinigen
des Fensters auf beiden Seiten ermöglicht, ohne daß die mit der Reinigung beschäftigte
Person genötigt ist, sich aus dem Fenster herauszulehnen oder zwecks Reinigung der
Fensterscheiben von außen besondere Sicherheitsgestelle zu verwenden.
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Die Erfindung ist besonders geeignet für Fenster von höheren Stockwerken,
bei denen die Gefahr beim Reinigen der Fenster von außen erhöht ist. Die Erfindung
besteht darin, daß.der Flügel mit Ililfe am Fensterrahmen drehbar gelagerter Hebel
nach Öffnung des Fensters um i8o° schwenkbar gelagert ist.
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Weitere Erfindungsmerkmale bestehen in der besonderen Ausbildung der
Lagerung des Flügels um eine am Fensterrahmen angebrachte Scharnierstange sowie
in der kinematischen Umkehrung, wobei der Flügel etwa in seiner mittleren Längsachse
an den Enden von Hebeln drehbar gelagert ist, die um eine ortsfest am Fensterrahmen
angebrachte Scharnierstange drehbar sind.
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Schließlich ist die Anwendung von Feststell-bzw. Verschlußmitteln
für die Scharnierstange neu und vorteilhaft, wodurch es ermöglicht wird, den Flügel
lediglich um seine Scharniere zu schwenken.
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Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. Sie ist
in der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen veranschaulicht, und zwar zeigt
Abb.
i eine Ansicht eines Fensterflügels von außen, Abb. 2 einen Querschnitt des Fensterflügels
nach Linie II-11 in Abb. i, wobei sich der Flügel in Verschlußlage befindet, Abb.
3 im Querschnitt den Flügel in Offenlage, Abb. 4 eine Stellung des Fensterflügels
nach Entriegelung der Scharnierstange und Ausschwenken des Flügels mittels der Schwenkhebel,
Abb.5 ebenfalls im Querschnitt den Fensterflügel nach völliger Schwenkung um 18o°,
so daß also die Außenseite des Fensters nunmehr der Zimmerseite zugekehrt ist, Abb.
6 eine Ansicht einer anderen Ausführungsform des Fensterbeschlages und des Fensterflügels
von der Außenseite, Abb. 7 in größerem Maßstabe einen Schnitt nach Linie VII-VII
in Abb.6 in Verschlußlage des Fensterflügels, Abb. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII
in Abb.6, ebenfalls in Verschlußlage des Fensterflügels, Abb. 9 einen Schnitt durch
den Fensterflügel nach öffnen des Fensters, also Schwenkung um seine Scharnierstange,
jedoch nach Entriegelung der Scharnierstange, Abb. io , ebenfalls im Schnitt die
Stellung des Fensterflügels nach Ausschwenken um die Schwenkhebelenden, Abb. i i
den Fensterflügel nach Schwenkung desselben um i8o° um die Enden der Schwenkhebel
und Heranschwenken des Fensterflügels an die Fensteröffnung, wobei die Fensterscheibenaußenseite
dem Zimmer zugekehrt ist.
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Wie in Abb. i gezeigt, ist der Fensterflügel i mittels Scharniere
2 um eine Scharnierstange 3 drehbar gelagert, die an den Enden 4° von am Fensterrahmen
5 beispielsweise um Bolzen 6 schwenkbaren Hebeln 4 angebracht ist. Die Stange 3
kann an den Hebelenden 4° drehbar, gegebenenfalls aber auch ortsfest sein. Die Scharnierstange
3 des Fensterflügels ist durch ein oder mehrere Feststellmittel, beispielsweise
Vorreiber 7, Riegel o. dgl., am Fensterrahmen festlegbar.
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Der Vorreiber 7 ist beispielsweise mittels eines durch den Fensterrahmen
5 hindurchgeführten, eine Handhabe 8 aufweisenden Bolzens 9 drehbar.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Ist die Scharnierstange
3 durch den Vorreiber 7 in ihrer Lage am Fensterrahmen festgelegt, so kann man den
Fensterflügel i in der üblichen Weise durch Drehung der Scharniere 2 um die Scharnierstange
3 öffnen (s. Abb. 3). Wird jetzt durch Umlegen des Vorreibers 7 die Scharnierstange
3 freigegeben, so kann man das geöffnete Fenster durch Schwenken der Hebel 4 um
die Bolzen 6, und damit den Fensterflügel in die in Abb.4 gezeichnete Stellung einstellen.
Der in Abb.4 gezeichnete Pfeil zeigt die Schwenkrichtung der Hebel. .Jetzt ist es
möglich, das Fenster, das nach außen geöffnet ist, um 18o° zu schwenken, und hierauf
kann man den Fensterflügel so mittels der Hebel 4 an die Fensteröffnung heranschwenken
(s. Pfeil Abb. 5), daß die Außenseite der Fenster nunmehr der Fensteröffnung zugekehrt
ist. Man kann also jetzt bequem das Fenster von beiden Seiten reinigen.
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Bei der in Abb. 6 bis i i dargestellten Ausführungsform ist der Flügel
i etwa in seiner mittleren Längsachse an den freien Enden io von Hebeln i i drehbar
gelagert, die um die nunmehr am Fensterrahmen 5 ortsfest befestigte Scharnierstange
3 drehbar sind. Der Fensterflügel ist mit einseitig offenen Scharnierbändern 12
versehen. Am Fensterflügel ist ein Verschlußmittel, beispielsweise ein Vorreiber
7 ähnlich der Ausführung wie bei den Abb. i bis 5, nämlich mittels des Bolzens 9,
drehbar gelagert, der in Verschlußlage des Fensters den mittels offener Scharnierbänder
12 um die Scharnierstange 3 drehbaren Fensterflügel i an der Scharnierstange sichert.
In dieser Lage kann man das Fenster ebenfalls, wie in den Abb. 8 und 9 gezeigt,
in üblicher Weise um die Scharnierstange schwenken und damit öffnen. Wird in der
Offenstellung des Fensters der Vorreiber entsichert, so ist der Fensterflügel nicht
mehr an der Scharnierstange gehalten, sondern er kann jetzt um die freien Enden
io der Schwenkhebel i i, also um seine mittlere Längsachse, gedreht werden, so daß
er in die .Stellung nach Abb. io gelangt. Der Fensterflügel kann jetzt völlig um
i8o° gedreht und dann mittels der Schwenkhebel i i, so wie in Abb. i i gezeigt,
an die Fensteröffnung herangebracht werden. Damit ist erreicht, daß die Außenseite
der Fensterscheibe nunmehr der Zimmerseite zugekehrt ist. .
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Bei der in den Abb. i bis 5 dargestellten Ausführungsform ist es zweckmäßig,
die vom Fensterrahmen wegschwenkbare Scharnierstange 3 in Verschlußlage des Flügels
durch einen Anschlag 13 abzustützen (Abb. i).
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Es ist zweckmäßig, ober- und unterhalb des Fensterflügels Schwenkhebel
4 bzw. i i anzubringen, wodurch der Fensterflügel kippfrei gehalten wird. Gegebenenfalls
kann man auch mehrere Verschlußmittel7 für die Festlegung der Scharnierstange 3
am Fensterrahmen 5 anwenden. Auch könnte man beispielsweise nach der Ausführung
gemäß den Abb. 6 bis i i in der Nähe jedes Scharniers ein besonderes Verschlußmittel
in Form eines Vorreibers 7 anbringen, da hier dieser Vorreiber sozusagen als Verschluß
für die offenen Scharnierbänder dient.