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Ausziehfeder mit Füllvorrichtung Die Erfindung betrifft eine mit einer
Füllvorrichtung versehene Ausziehfeder, welche dem Zeichner ohne die umständliche
und zeitraubende Notwendigkeit der häufigen Wiederauffüllung des kleinen Tuschvorrats
in der l; ederspitze ein ununterbrochenes Arbeiten gestattet. Wenn auch das Bedürfnis
nach einem solchen Gerät, das die Arbeit des Zeichners außerordentlich erleichtern
würde, seit langem besteht, ist es doch bisher nicht gelungen, eine brauchbare Konstruktion
für ein solches zu entwickeln. Die Schwierigkeiten, die hierbei zu überwinden sind
und die es nicht ermöglichen, ein solches Gerät einfach nach den Prinzipien des
Füllfederhalters zu konstruieren, ergeben sich einmal aus der durch ihren Zweck
bedingten Arbeitsweise einer solchen Ausziehfeder, zum anderen aus den von Tinte
wesentlichen verschiedenen Eigenschaften der Ausziehtusche, die viel schneller trocknet
als Tinte und daher bei jeder noch so kurzen Unterbrechung der Arbeit in der Feder
eintrocknen würde. Außerdem muß eine solche Ziehfeder beim Zeichnen im Gegensatz
zu der Füllfeder ein langdauerndes Arbeiten ohne Absetzen ermöglichen, d. h. das
einwandfreie Nachströmen einer vergleichsweise großen Tuschemenge in die Feder während
des Arbeitens gesichert sein. Schließlich ist es schwierig, ein solches Gerät einwandfrei
ohne die Gefahr eines Ausfließens der Tusche transportabel auszubilden.
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Bisher sind daher Ausziehfedern mit Füllvorrichtungen nicht in den
praktischen Gebrauch gekommen, sondern man behilft sich nach wie vor mit der ein
sehr häufiges Nachfüllen mittels eines besonderen Füllapparates erfordernden und
zahlreiche andere Nachteile besitzenden Ziehfeder der seit Jahrzehnten gebräuchlichen
Bauart.
Die Erfindung schafft demgegenüber eine in völlig betriebssicherer
Weise ohne Nachfüllnotwendigkeit lange Zeit benutzbare Ausziehfeder, die ohne Schutzgehäuse
o. dgl. in jeder Lage getragen werden kann, ohne daß die in dem Vorratsbehälter
befindliche Tusche ausläuft und ohne daß ein Austrocknen der Tusche stattfindet.
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Die neuartige Ausziehfeder ist auch nach Unterbrechungen des Arbeitens
mit ihr jederzeit wieder betriebsbereit. Vermöge ihrer einfachen Konstruktion ist
sie leicht zu reinigen und erfordert kaum Reparaturen.
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Diese Vorteile werden dadurch erzielt, daß der wie bei Füllfederhaltern
üblich im Schaft untergebrachte Vorratsraum für die Tusche mit der eigentlichen
wie bei den bekannten Ausziehfedern gestalteten Feder nur während der Benutzung
derselben durch ein dann von Hand geöffnetes und damit ein Nachströmen der Tusche
ermöglichendes Ventil in Verbindung steht, bei Nichtgebrauch und während des Transportes
des Gerätes jedoch verschlossen wird. Das Ventil ist vorzugsweise als Kegelventil
ausgebildet und wird durch Drehen einer am Schaftende angebrachten Schraubkappe
über ein im Schaftinnern liegendes Gestänge geöffnet und geschlossen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist Vorsorge dafür getroffen,
daß ein sofortiges gleichmäßiges Nachströmen der Tusche in die Federspitze während
des Gebrauchs auch bei längerer Zeit ununterbrochener Benutzung der Feder und auch
bei leicht eintrocknenden Tuschen gesichert ist. Die besondere Ausbildung der Feder
ermöglicht es ferner, während des Gebrauchs jederzeit eine dem jeweiligen Verbrauch
entsprechende Menge an Tusche aus dem Vorratsbehälter in die Schreibspitze nachzufördern.
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Die Einzelheiten und weiteren Merkmale der neuen Ausziehfeder gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung derselben an Hand der Abbildungen hervor, von
denen Fig. i einen Längsschnitt durch die Feder und Fig. 2 einen ebensolchen Längsschnitt'in
gegenüber Fig. i um go ° versetzter Lage zeigt; Fig. 3 zeigt das neue Gerät in Ansicht.
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Das neue Gerät besteht im wesentlichen aus der eigentlichen Ziehfeder
a der üblichen durch eine Schraube b in bezug auf die Dicke des zu ziehenden Striches
einstellbaren Ausbildung, dem hohlen Schaft c, in den die Ziehfeder mit einem rückwärtigen
zylindrischen Ansatz i auswechselbar eingesetzt ist und dem durch Drehung des Gewindeverschlusses
d über das Gestänge e betätigten Kegelventil f,welches denTuschebehälter
g abschließt.
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Der Ventilkegel f ruht,im geschlossenen Zustand auf einem Sitz h in
einer den Tuschraum abschließenden Trennwand k. Zwischen dieser und dem rückwärtigen
Ende i der Ziehfeder verbleibt zweckmäßig ein kleiner Zwischenraum. Durch einen
nicht dargestellten Anschlag kann das zu weite Einschieben des Ziehfederschaftes
i verhindert werden. In eine zentrale an ihrer Mündung vorzugsweise kegelförmig
ausgebildete Bohrung am Ende dieses Schaftes ist ein den Tuschkanal darstellendes
Röhrchen l eingesetzt, welches bis kurz vor die Spitze der eigentlichen Ziehfeder
a führt. In diesem Röhrchen liegt ein mit dem Ende des Ventilkegels fest verbundener
und derart mit diesem zusammen bewegter dünner Stahldraht m, dessen Länge so bemessen
und der so angeordnet ist, daß er bei geschlossenem Ventil etwas aus dem Tuscheröhrchen
herausragt, dagegen bei geöffnetem Ventil etwa um 2 bis 3 cm in das Röhrchen l eingezogen
ist.
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Durch Drehen der mit dem Schraubgewinde n am Schaftende zusammenwirkenden
Schraubkappe d wird über das Gestänge e der Ventilkegel f angehoben
und gesenkt und dadurch das Ventil geöffnet bzw. geschlossen. Die Trennwand k; die
den Tuschebehälter abschließt, ermöglicht bei geschlossenem Ventil jederzeit unabhängig
davon das Auswechseln der eigentlichen Ziehfeder.
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Der Abschluß des Schaftendes wird durch eine in dieses abnehmbar eingesetzte
zusammendrückbare Gummikappe o gebildet.
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Um beim abwechselnden Arbeiten mit verschiedenartigen bzw. verschiedenfarbigen
Tuschen die Art der in der Ziehfeder befindlichen Tusche erkennbar zu machen, kann
auf dem Federschaft ein Merkzeichen, beispielsweise ein auswechselbarer entsprechend
gefärbter Gummiring, angebracht werden.
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Die Wirkungsweise der neuen Ziehfeder ist die folgende: Bei durch
Herabschrauben der Kappe d geschlossenem Bodenventil . wird nach Abnehmen der Gummikappe
o durch die frei gewordene Öffnung Tusche in den Hohlschaft gefüllt, zweckmäßig
bis zu einem etwa il/, cm unterhalb des Gewindeverschlusses liegenden Stand. Nach
Wiederaufsetzen der Gummikappe kann das gefüllte Gerät beliebig transportiert und
ebensolange Zeit gelagert werden, da der Tuschvorrat in dem Vorratsraum g völlig
dicht abgeschlossen ist.
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Soll das Gerät in Benutzung genommen werden, so wird durch Rechtsdrehung
der Schraubkappe d das Ventil je nach Bedarf ganz oder teilweise geöffnet und dadurch
der Tusche der Weg durch das Zuführungsröhrchen m nach der Federspitze freigegeben,
wobei das gleichmäßige Nachströmen der Tusche durch den in dem Röhrchen liegenden
dünnen Stahldraht m gesichert wird. Dieser Draht wirkt außerdem beim Hochschrauben
des Ventilkegels vermöge der von ihm innerhalb des Röhrchens ausgeführten Längs-
und gleichzeitig drehenden Bewegung als Reinigungsvorrichtung und sichert durch
.Beseitigung etwa in dem Röhrchen verbliebener eingetrockneter Tuschereste den freien
Durchfluß der Tusche zur Federspitze.
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Durch Druck auf die Gummikappe o mit dem Zeigefinger wird nun ein
Quantum Tusche in die Federspitze gefördert, und das Gerät ist benutzungsfertig.
Ist der Tuschevorrat in der Federspitze verbraucht, so ist nur ein nochmaliger Druck
auf die Gummikappe o notwendig, um ihn wieder zu erneuern, wobei man es völlig in
der Hand hat, je nach Bedarf jeweils mehr oder weniger Tusche in die Spitze zu fördern.
Nach Beendigung der Arbeit wird durch Drehen der Schraubkappe d in umgekehrter Richtung
bis zu einem Anschlag das Ventil geschlossen und gegebenenfalls die Feder a in der
üblichen Weise gereinigt.
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Auch das Reinigen des Füllmechanismus, wenn dieses einmal notwendig
ist, vollzieht sich in sehr einfacher
Weise. Es braucht le(@iglich
der obere Gewindeverschluß ganz abgeschraubt zu werden, worauf mit ihm zusammen
der ganze Ventilmechanismus, nämlich Stange e, Kegel f und das darin
sitzende Stahlröhrchen, herausgezogen werden kann.
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Die Erfindung trägt durch Schaffung der neuen Ausziehfeder mit Füllvorrichtung
einem seit langem vorhandenen Bedürfnis der Technik Rechnung und stellt damit einen
erheblichen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt dar.
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Selbstverständlich ist die vorstehend im einzelnen beschriebene und
in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformdes neuen Gerätes nur eine beispielsweise
Verkörperung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens, und es sind gegenüber dieser
zahlreiche Abänderungen möglich, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.