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Füllfederhalter mit nadelartiger, kolbenbeschwerter Spitze Die Erfindung
betrifft Füllfederhalter und bezieht sich insbesondere auf Stiftschreiber mit einer
neuartigen Zuführung der Tinte von dem Tintenbehälter zur Schreibspitze.
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Es sind Füllfederhalter mit nadelartiger, beschwerter Schreibspitze
bekannt, bei denen die Spitze in einer Gewindebuchse geführt ist, welche einen als
Tintenfang dienenden Hohlraum zwischen zwei Gewindeteilen besitzt.
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Die Art der Verbindung des Tintenraumes mit der Außenluft ist für
das richtige Arbeiten des Federhalters von größter Wichtigkeit, weil die Luft leicht
eindringen soll, während gleichzeitig ein Heraustreten der Tinte an der Lufteintrittsöffnung
wirksam verhindert werden muß. Die bekannten Federhalter besitzen die Buchse geradlinig
durchsetzende Öffnungen, durch die die Tinte verhältnismäßig leicht durchtreten
kann. Dies wird besonders dann der Fall sein, wenn der Druck der Tinte durch einen
aus besonders schwerem Material bestehenden Kolben erhöht werden soll, um das Austreten
der Tinte an der Schreibspitze bei einem geringen Druck auf dieselbe mit Sicherheit
zu erreichen.
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Gemäß der Erfindung wird der den vorderen Gewindeabschnitt der Gewindebuchse
durchsetzende Luftkanal durch eine am Umfang dieses Gewindeteiles versetzt mündende
Nut von im wesentlichen durchgängig gleichmäßigem Querschnitt gebildet. Der Kolben
der Nadel ist am vorderen Ende hohl, wodurch zwischen der Gewindebuchse und der
Innenseite des Kolbens eine durch im vorderen Rand des Kolbens vorgesehene Öffnungen
mit dem Tintenvorrat in Verbindung stehende Tintenkammer gebildet wird. Der hintere
Gewichtsteil des Kolbens ist durch ein an sich nicht tintenbeständiges Material,
wie Blei, beschwert und zum Schutz in ein tintenbeständiges Material eingeschlossen.
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Der Federhalter hat den Vorteil, daß trotz des hohen Tintendruckes,
der durch die Pumpbewegnng des schweren Kolbens erzeugt wird, ein unerwünschtes
Herausdringen der Tinte an der Lufteinlaßöffnung verhindert wird. Durch den hohen
Tintendruck wird selbst nach längerem Nichtgebrauch des Federhalters die Tinte an
der Schreibspitze fließen, nachdem die Spitze einige Male hin und her bewegt wurde.
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In den Zeichnungen ist Fig. i ein Längsschnitt durch einen Federhalter
gemäß der Erfindung, in dem einige Teile in Ansicht dargestellt sind, Fig.
a ein Teilschnitt in größerem Maßstab durch einen Teil des Federhalters nach
Abb. i,
Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 2, Fig. 4
ein Schnitt nach der Linie 4-4 der Abb.2 und Fig. 5 eine Ansicht eines Teiles der
Abb. i in etwas abweichender Ausführung.
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In Fig. i ist ein Federhalterschaft io dargestellt, der einen der
üblichen zusammendrückbaren Behälter i i im Innern enthält. Ein an sich bekannter
Füllhebel 12 ist in gestrichelten Linien angedeutet. Das offene Ende 13 des Behälters
i i sitzt auf einem Schaftteil 14 oder genauer auf einem abgesetzten Ende 15 dieses
Schaftteiles. Der Schaftteil ist am offenen Ende des Federhalterschaftes io befestigt
und sitzt in der hier dargestellten Ausführung dicht und gut passend auf diesem;
es können jedoch auch andere Befestigungsarten benutzt werden.
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Der Schaftteil 14 ist röhrenförmig, und seine innere Bohrung besitzt
ein Gewinde 17, das an dem äußeren Ende beginnt und sich etwa über die halbe Länge
der Bohrung erstreckt. Eine mit der Schreibspitze versehene Buchse 18 mit zwei hervorstehenden
Gewindeteilen 1g und 2o, die durch einen eingezogenen Teil 21 voneinander getrennt
sind, ist in dem Schaftteil 14 eingeschraubt.
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Der Gewindeteil ig liegt am inneren Ende der Gewindebuchse 18. Der
Gewindeteil 20 setzt sich in einem abgesetzten Teil 22 fort, dessen Ende bei 23
abgeschrägt ist. Die Gewindebuchse 18 ist röhrenförmig und enthält eine verhältnismäßig
große Bohrung 24, die am unteren Ende der Buchse bei 24a (Fig. 2) enger wird. In
diesem verengten Teil 24a der Bohrung ist eine röhrenförmige Schreibspitze 25 befestigt,
die zweckmäßig mittels Preßsitz in der Bohrung 24a sitzt. Das innere Ende der Schreibspitze
ist abgeschrägt und entspricht einer Abschrägung 26 in der Bohrung 24, so daß eine
Nadel 27 beim Einsetzen in die Schreibspitze 25 geführt wird.
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Das äußere Ende der Spitze 25 ist bei 25a abgerundet, um die freie
Bewegung der Spitze über das Papier beim Gebrauch des Federhalters zu erleichtern,
und das äußere Ende der Nadel 27 ist entsprechend bei 27a ebenfalls abgerundet.
Das obere Ende der Bohrung 24. ist bei 24b erweitert, wobei diese Erweiterung im
Gewindeteil ig liegt. Unter diesem Gewindeteil besitzt der eingezogene Teil 2i eine
ringförmige Nut 28 und an einem bestimmten Punkt eine Öffnung 29, die das Innere
24 der Buchse mit einer Kammer 30 im Schaftteil 14 zwischen den Gewindeteilen ig
und 20 und dem eingezogenen Teil 21 verbindet. Diese Kammer bildet einen Tintenfang,
um die Zuführung von Tinte durch den Federhalter zu kontrollieren und bildet gleichzeitig
einen Teil einer Luftzuführung, um die Abgabe von Tinte aus dem Federhalter zu ermöglichen.
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In der in den Fig. i bis 4 dargestellten Ausführungsform besitzt die
Gewindebuchse 18 bzw. der Gewindeteil 2o einen schraubenartig gewundenen Luftkanal
34 der das Gewinde dieses Teiles durchsetzt und von der oberen Seite bis zur unteren
Seite des Gewindeteiles reicht, so daß die Kammer 30 in Verbindung mit einem
Einlaß 32 steht. Dieser Einlaß befindet sich zwischen dem abgesetzten Teil 22 der
Buchse 18 und dem unteren Ende des Schaftteiles 14. Das obere Ende des Luftkanals
31 endet an einer Stelle, die der Öffnung 29 diametral gegenüberliegt, so daß die
Tinte nichtdirekt von der Öffnung 29 zur Nut 31 fließen kann.
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In Fig.5 ist eine abweichende Ausführungsform der Gewindebuchse 18
dargestellt, wobei der Gewindeteil 2o nicht einen schraubenartig gewundenen Luftkanal
31, sondern eine ringförmige Nut 31d in der Mitte enthält. Diese ringförmige Nut
steht mit zwei senkrechten Nuten 31b und 31c in Verbindung, von denen die Nut 31b
den unteren Gewindeteil durchsetzt, während die Nut 3ir auf der gegenüberliegenden
Seite des Gewindeteiles nach oben geht, so daß eine abgesetzte Verbindung, die dem
gewundenen Luftkanal gleichwertig ist, im Gewindeteil 20 entsteht. Die_ Nut Sie
befindet.- sich.- wieder diametral gegenüber der Öffnung 29.
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Das obere Ende des Schaftteiles 14 -besitzt eine Querwandung 1411
mit einer Öffnung 33, so daß das Innere des Behälters i i in Verbindung mit einer
Kammer 34 steht, die am oberen Ende des Schaftteiles 14 über dem Gewindeteil ig
gebildet wird. Der Schaftteil 14 besitzt zweckmäßig am oberen Ende außerdem eine
Quernut oder einen Schlitz 35, der durch die Öffnung 33 hindurchgeht, so daß die
Zuführung der Tinte von dem Behälter i i nach der Kammer 34 erleichtert wird. In
der Kammer 34 befindet sich ein beweglicher Kolben 36, der einen schweren.Kern 37
aus passendem Metall enthält. Wird zu diesem Zwecke Blei verwendet, so ist es angebracht,
den Kern in einem Rohr 38 aus Gummi oder ähnlichem Material, das mit der. Tinte
nicht chemisch reagiert, einzuschließen. Mit dem Kern 37 ist an seinem unteren Ende
ein Stab 39 aus Gummi oder ähnlichem Material zentral verbunden. Dieser Stab erstreckt
sich nach abwärts durch die Bohrungen 24 und 2.4b der Buchse 18. An seinem unteren
Ende ist die Nadel 27 befestigt, die zweckmäßig aus Gold oder ähnlichem Metall
besteht, das mit der Tinte chemisch nicht reagiert. Es sei darauf hingewiesen, daß
der Durchmesser der Nadel 27 etwas kleiner ist als der Durchmesser der Bohrung
25b in der Schreibspitze,
so daß ein freier Durchgang für die Tinte
nach unten rings um die Nadel 27 geschaffen wird und die Tinte am unteren Ende der
Spitze 25 austreten kann. Die Bohrung 24 bildet um den Stab 39 eine verhältnismäßig
große Durchgangsöffnung.
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Der Kern 37 ist kürzer als das Rohrstück oder die Rohrhülse 38, so
daß eine Kammer 4o um den Stab 39 am unteren Ende dieser Rohrhülse gebildet wird.
Die Kammer 40 stellt eine Reservekammer für die Tinte dar, um der Schreibspitze
Tinte sofort zuzuführen, wenn der Federhalter in die Schreibstellung bewegt wird.
Die Kammer dient auch dazu, die Bohrungen und Durchtrittsöffnungen 24, 24b, 25b
und die Kammer 34 in feuchtem Zustand zu erhalten, um ein Erhärten der Tinte in
diesen Kanälen zu verhindern.
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Das untere Ende der Hülse 38 ist in Abständen ausgeschnitten, um Durchtrittsöffnungen
.1 .1 für die Tinte zu schaffen, so daß die Tinte durch die Kammer 34 in das Innere
24b, 24 der Hülse treten kann. Das untere Ende der Hülse 38 sitzt zwischen den öffnungen
41 auf der Endfläche der Buchse 18 bzw. des Gewindeteiles i9 auf, um die Auswärtsbewegung
der Nadel in bezug auf die Schreibspitze 25 zu begrenzen. Wird der Federhalter in
normaler Schreibstellung gehalten, so ragt die Nadel 27 durch die Spitze 25 heraus,
so daß beim Schreiben die Spitze 27 beim Auftreffen auf das Papier gegen die Wirkung
des schweren Kolbens 36 gehoben wird und ein Durchfließen der Tinte um die Nadel
27 und aus der Schreibspitze 25 stattfindet.
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Infolge der Abrundung am Ende der Schreibspitze 25 kann die Feder
schräg zur Schreibfläche gehalten werden, so daß ein freier Fluß der Tinte durch
die Schreibspitze stattfindet. Hierbei dringt Luft in das Innere 24 der Buchse durch
die Kanäle 31, 3ia, 31b, 31c und die Öffnung 29 ein.
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Wird zur Beschwerung des Kolbens Blei verwendet, so werden die oberen
und unteren Flächen dieses Kernes bei 42 und 43 zweckmäßig mit einem Material verkleidet,
das sich unter dem Einfluß der Tinte chemisch nicht verändert. Auf diese Weise wird
verhindert, daß das Blei mit der Tinte in Berührung kommt, was nachteilig wäre,
da Blei mit bestimmten Tinten chemisch reagiert. Es kann der gesamte Kolben 36 auch
aus von Tinte nicht angreifbarem Material hergestellt werden, so daß ein besonderer
Überzug oder eine Hülse unnötig wird.
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Es geht aus dem Vorhergehenden hervor, daß beim Gebrauch des Federhalters
die Nadel 27 gegenüber der Buchse 18 und der Schreibspitze 25 auf und ab bewegt
wird und daß bei dieser Betätigung der Kolben von seinem Sitz auf dem Gewindeteil
i9 abgehoben wird, so daß die Tinte frei in die Bohrung 24 fließen kann.
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Wenn der Federhalter nach dem Gebrauch umgedreht wird, dann fließt
in der Bohrung 24 enthaltene Tinte in die Kammei- 40, von dort zum Teil in die Kammer
34 und in den Behälter i i zurück. Wird der Federhalter wieder benutzt und in die
Schreibstellung bewegt, so fließt die Tinte aus der Kammer 4o wieder in die Bohrung
24 und aus dem Behälter i i, so daß die Schreibspitze 25 und ihre Öffnung 25b sofort
mit Tinte versorgt wird.
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Beim Füllen oder Nachfüllen des Federhalters wird der Behälter i i
durch den Füllhebel 12 in bekannter Weise zusammengedrückt und das untere Ende des
Federhalters in einen Tintenbehälter eingetaucht, so daß das untere Ende des Schaftteiles
14 mit Tinte bedeckt ist. Wird der Füllhebel zurückbewegt, dann wird Tinte direkt
in den Behälter i i eingesaugt, und zwar durch den Luftkanal 31, die Öffnung 29
und die Bohrungen 24, 24b und die Kammer 34. Nach dem Füllen wird der Federhalter
umgedreht, so daß die Schreibspitze nach oben zeigt und Tinte in den Tintenfang
3o durch die Öffnung 29 in die Bohrung 24 fließt.
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Sollte beim Gebrauch des Federhalters ein Stocken der Tinte eintreten,
so wird der Federhalter etwas hin und her bewegt, um das- Fließen der Tinte zu bewirken.
Die Reservetintenkammer 4o erleichtert eine unmittelbare Zuführung der Tinte zur
Schreibspitze. Die senkrechte Verschiebungsbewegung des Kolbens 36, und der Nadel
27 macht die Öffnung 25b frei, so daß die Tinte durchfließen kann. Beim Hinundherbewegen
des Federhalters, das unter Umständen nötig wird, um die Tinte zum Herausfließen
zu bringen, verhindert die Anordnung des Luftkanals 3i bzw. der Nuten 3ia, 31b und
31c in der Buchse 18 ein direktes Austreten der Tinte durch den Durchlaß 32 infolge
der unregelmäßigen, schraubenartigen oder abgesetzten Form dieser Nuten. Hierdurch
sollen die Schwierigkeiten, die bei anderen Federhaltern dieser Art auftreten, die
in der Längsrichtung angeordnete Luftkanäle benutzen, die parallel zur Längsrichtung
des Federhalters liegen, beseitigt werden.