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Sauna-Badeofen
Für Saunabäder werden Öfen benötigt, in denen ein feuerfestes
mineralisches Material, bisher meist Natursteine, durch eine Feuerung zunächst auf
eine hohe Temperatur erhitzt wird, worauf man die Feuerung abstellt oder in geeigneter
Weise von dem Ofenraum, der die erhitzten Steine enthält, abtrennt und dann Wasser
oder Essenzen auf die erhitzten Steine so aufschüttet oder aufspritzt, daß die entstehenden
Dämpfe in den Baderaum entweichen können. Dort wird die warme Luft plötzlich mit
überhitztem Wasserdampf gemischt mit der Folge, daß der Wärmeübergang von der Baderaumatmosphäre
auf die Haut erheblich ansteigt und eine intensive Durchwärmung der in dem Baderaum
sich aufhaltenden Personen erfolgt.
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Bisher wurden die Sauna-Badeöfen meist mit Holz, zuweilen auch mit
Steinkohle oder Braunkohle beheizt.
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Der Nachteil dieser bekannten Ofen liegt in der notwendigen sehr langen
Aufheizzeit. Es sind auch Sauna-Badeöfen mit Gasheizung vorgeschlagen worden, die
mit einer Feuerung nach dem Prinzip des Bunsenbrenners arbeiten, d. h. das aus der
Gaszuleitung bzw.
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Brennerdüse unter geringem Überdruck ausströmende Gas saugt sich die
Verbrennungsluft selbst an. Auch bei diesen bekannten gasbeheizten Öfen ist die
Aufheizzeit aber noch beträchtlich. Sie beträgt meist 3 bis 4 Stunden, was namentlich
dort nachteilig ist, wo das Saunabad schon sehr zeitig am Morgen betriebsbereit
sein soll.
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Der den Gegenstand der Erfindung bildende Ofen für Saunabäder benötigt
demgegenüber nur eine Aufheizzeit von etwa I bis I1151 Stunden, wobei der Gasverbrauch
relativ niedrig ist und eine einmalige Aufheizung des Ofens für eine Badezeit von
etwa IO bis I2 Stunden ausreicht.
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Ein wesentliches Kennzeichen des erfindungsgemäßen Saunaofens besteht
darin, daß der feuerfeste Besatz, welcher vorzugsweise aus einem keramischen Material
besteht, mittels eines mit kurzflammiger Ver-
brennung arbeitenden
Gas-Luft-Brenners aufgeheizt wird, der mit Luftzuführung durch einen Ventilator
o. dgl. unabhängig vom Gasdruck arbeitet und der die heißen Abgase der Verbrennung
in ein zugleich als Nachverbrennungsraum dienendes System von Verteilkanälen abgibt,
das unterhalb des feuerfesten Besatzes angeordnet ist und die gleichmäßige Verteilung
der heißen Abgase über den ganzen Querschnitt des feuerfesten Besatzes sichert.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal des Erfindungsgegenstandes ist die
Anordnung von Lufteintritten, die in den Nachverbrennungs- und Verteilraum unterhalb
der Brennebene münden und denen Frischluft durch ein im Ofenunterbau angeordnetes
Kanalsystem zugeführt wird, in dem gleichzeitig eine gewisse Vorwärmung der Frischluft
gewährt wird, so daß beim Umstellen des Ofens von der Aufheizpenode auf die Wärmeabgabe
eine schroffe Abkühlung des feuerfesten Besatzes, namentlich in dessen unteren Zonen
vermieden wird.
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Die Ofendecke des neuen Saunaofens ist mit einer verschließbaren
Öffnung versehen, die während der Aufheizperiode geschlossen bleibt und nach dem
Aufheizen geöffnet wird, unter gleichzeitigem Öffnen der unteren Frischlufteintritte,so
daß Frischluft durch den aufgeheizten feuerfesten Besatz aufsteigen und in den Baderaum
entweichen kann. Gleichzeitig spritzt man dann auf den feuerfesten Besatz Wasser
oder irgendwelche geeigneten Pflanzenextrakte auf. Der entstehende überhitzte Wasserdampf
entweicht in den Baderaum, der sich dadurch mit einem überhitzten Dampf-Luft-Gemisch
von bis zu etwa 1000 Trockentemperatur und etwa 5 bis 6°/o Feuchtigkeit füllt.
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Weitere wichtige Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sauna-Badeofens,
der in der Zeichnung in Abb. I in einem senkrechten Schnitt und in Abb. 2 in einem
waagerechten Schnitt nach Linie II-II dargestellt ist.
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Der dargestellte Ofen besitzt einen von dem wärmefesten Mauerwerk
I gebildeten Ofenraum, der oben von einer vorzugsweise abnehmbaren Decke 2 abgeschlossen
ist. Der Boden 3 des Ofens wird vorteilhaft aus Steinen mit hohem Wärmeisolationswert
gebildet.
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Im unteren Teil des Ofens ist ein Gas-Luft-Brenner 4 angeordnet,
der einen vorteilhaft mit mehreren Brennkanälen ausgestatteten feuerfesten Brennerstein
5 besitzt. Den Brennsteinkanälen wird über eine nicht dargestellte Verteilkammer
Gas aus der Leitung 6 zugeführt, die beispielsweise mit dem Stadtgasnetz verbunden
ist, sowie separat Luft aus der Rohrleitung 7, die mittels eines durch den Elektromotor
8 angetriebenen Gebläses 9 mit einem gewissen Überdruck zugeführt wird.
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Bei 10 ist eine Gas- und Luftmangelsicherung angeordnet, die bei
Stillstand des Ventilators die Gasleitung schließt und auch bei Absinken des Gasdruckes
unter ein gewisses Maß den Brenner abstellt. Der Brenner kann dann nur noch von
Hand erneut angestellt werden.
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Um den Brenner entzünden zu können, ist an der Rückwand des Ofens
eine Zündöffnung 11 vorgesehen.
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Der Ofen wird an einer Wand des Baderaumes zweckmäßig so angeordnet,
daß der Brenner und die Zündöffnung II von einem Nebenraum aus zugänglich sind,
in dem sich auch das Verbrennungsluftgebläse g mit seinem Antrieb und die Gasmangelsicherung
IO befinden.
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Die Verbrennung im Brennerstein 5 erfolgt infolge entsprechend starker
Durchwirbelung der Verbrennungsmedien kurzflammig. Die entstehenden heißen Abgase
gelangen zunächst in die Kanäle 12, welche als Nachverbrennungsraum dienen und die
heißen Gase über den ganzen Querschnitt des Ofens verteilen.
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Oberhalb der Verteilerkanäle 12 ist auf einem Tragrost 13 ein aus
keramischem Material bestehender feuerfester Besatz 14 angeordnet, der über den
ganzen Querschnitt des Ofenraumes reicht.
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Die heißen Abgase des Gas-Luft-Brenners 5 steigen in zickzackförmigem
Weg durch den feuerfesten Besatz aufwärts und verlassen dann den Ofen raum durch
eine in der Zeichnung nicht dargestellte Deckenöffnung, die mit dem Kamin verbunden
ist.
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Sobald der feuerfeste Besatz durch die heißen Verbrennungsgase in
der gewünschten Weise aufgeheizt ist, stellt man die Gaszufuhr ab und leitet noch
eine kurze Zeit lediglich Luft durch den Ofen, um die Abgase aus dem Ofenraum zu
verdrängen.
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Alsdann wird die Verbindung des Ofens mit dem Kamin unterbrochen
und der Abschlußschieber Ig von der Deckenöffnung I6 zurückgeschoben, so daß das
Ofeninnere in unmittelbare Verbindung mit der Atmosphäre des Baderaumes gebracht
wird.
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Gleichzeitig werden die an der Rückseite des Ofens vorgesehenen Frischluftöffnungen
17 geöffnet. Durch den Auftrieb in dem heißen Ofen raum wird in die Bodenkanäle
I8 Frischluft eingesogen, die durch die Öffnungen 19 in die Verteilkanäle 12 gelangt
und von dort über dem feuerfesten Besatz verteilt wird.
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Man kann dann durch die Deckenöffnung I6 oder besondere Öffnungen,
die im Oberteil des Ofens vorgesehen sind, Wasser oder Kräuterextrakte auf den heißen
Besatz des Ofens aufspritzen. Das Wasser verdampft an den heißen Besatzsteinen und
der entsprechend überhitzte Wasserdampf zieht, gemischt mit der vorerhitzten Frischluft,
durch die Deckenöffnung I6 in den Baderaum ab.
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PATENTANSPROCHE: I. Badeofen für Saunabäder o. dgl. mit Gasbeheizung
des Besatzes, auf den das zu verdampfende Wasser oder die sonstige Flüssigkeit aufgeschüttet
bzw. aufgespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufheizung des feuerfesten
Besatzes eine unterhalb desselben angeordnete, mit Zuführung der Verbrennungsluft
unter erhöhtem Druck arbeitende Brenneinrichtung vorgesehen ist, die in als Nachverbrennungsräume
dienende Verteilkanäle mündet, von denen die heißen Abgase gleichmäßig über den
Querschnitt des Besatzes verteilt werden.