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Auf eine Kette einwirkendes Hebegerät, insbesondere Schiffshebegerät
Zum leben von Schiffen und anderen Lasten war es bisher üblich, die Drahtseile oder
Ketten mittels Spindeln aufzuhaspeln und anzuziehen. Das bedingte aber, daß das
Seil oder die Kette nach jedesmaligetn Ausdrehen der Spindellänge umgehängt werden
mußte, damit die Spindel wieder freigedreht und neu mit der Kette oder dem Seil
verbunden werden konnte. 7.um Bewegen der Spindel benötigte man mehrere Arbeitskräfte,
während durch dasUtnhängen des Zugmittels jeweils ein größerer Hub-und Zeitv@crlust
entstand. Ferner sind solche Spindeln aber auch sperrig und unhandlich sowie starkem
verschleiß unterworfen. Die Erfindung schlägt nun ein Hebegerät vor, bei dem alle
diese Mißstände in Fortfall kommen.
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Für die Betätigung des Gerätes genügt eine menschliche Arbeitskraft,
und das Umhängen der Kette, auf deren Verwendung das Gerät angewiesen ist, entfällt,
weil keine Spindel vorhanden ist. Damit entfallen auch alle erwähnten, der Spindel
anhaftenden Nachteile. Bedingung ist lediglich, daß bei Benutzung eines Drahtseiles
für die Umschlingung der Last die Hublänge als Kette an dieses Drahtseil angeschäkelt
sein muß. Das .erfindungsgemäße Gerät ist leicht auseinandernehmbar und so unterteilt,
daß jedes einzelne Stück leicht transportabel ist. Alle
Teile sind
jedoch nach der Montage so fest miteinander verbunden, daß sie sich selbst durch
Erschütterung nicht voneinander oder ihren Unterlagen lösen können.
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Das erfindungsgemäße Hebegerät soll an Hand einer Ausführungsform,
die aus der Zeichnung ersichtlich ist, näher beschrieben und erläutertwerden. Es
zeigt Abb. i eine Gesamtanordnung zweier Geräte nach der Erfindung bei ihrer Verwendung
im Schiffshebedienst, Abb. 2 das neue Hebegerät allein und in größerem Maßstab und
Abb. 3 eine zweite Ansicht des Gerätes nach Abb. 2 mit Blick auf die Antriebsseite.
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Die Gesamtanordnung nach Abb. i unterscheidet sich von bekannten Anordnungen
dieser Art im wesentlichen nur dadurch, daß die eigentlichen Hebegeräte H weniger
sperrig und in sich geschlossener sind als die bisher gebräuchlichen Spindel-Winden.
Über zwei Leichter L ist ein Gelege G angestreckt, das sie in geeignetem Abstand
voneinander hält und den Hebegeräten H als Basis dient. Die Geräte H wirken auf
Kettenlängen K, und K2 ein, die das gesunkene Schiff S unterfahren und im Beispiel
aus einem Stück Kette bestehen. Durch allmähliches Anziehen der Kettenenden kann
dann das Schiff S gehoben werden.
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Aus Abb. 2 und 3 ist das eigentliche Hebegerät H deutlicher ersichtlich.
An einem Untersatz, der aus zwei fest miteinander verbundenen U-Eisen io besteht,
ist seitlich leicht lösbar eine. .hydraulische Hochdruckpumpe i i befestigt. An
der Pumpe i i erkennt man die Handhabe 12 für das Absperrventil 13 und den
Pumpenhebelstutzen 14, der mittels eines nicht dargestellten Aufsteckrohres hin
und her geschwenkt werden kann. Eine elastisch gewundene Leitung 15 verbindet
das Absperrventil 13 mit dem Druckzylinder 16 unter Zwischenschaltung geeigneter
Abdichtungsmittel.
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Der Druckzylinder 16 ist beispielsweise durch zwei Flügelschrauben
mit dem Zylinderuntersatz 17 verbunden, der seinerseits auf einem kugelig ausgedrehten
Aufnahmestück 18 mit seiner entsprechend geformten Unterseite lose aufruht. Das
Aufnahmestück 18 ist durch Klemmplatten i9 in der Mitte des aus den U-Eisen io gebildeten
Untersatzes lösbar befestigt.
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In dem Zylinder 16 bewegt sich der hohle Hubkolben 2o. Dieser trägt
an seinem oberen Ende eine drehbare Sperrvorrichtung 21 für die Kette K, während
eine weitere Sperrvorrichtung 22 unten im Zylinderuntersatz 17 drehbar gelagert
ist. Eine solche Sperrvorrichtung besteht aus einer drehbaren Platte mit einer eingehobelten
Führung. In dieser Führung ist verschiebbar ein gabelartiger Stecker gelagert, in
dem eine Aussparung entsprechend der äußeren Form einer Kettenruß ausgearbeitet
ist. Die Platten sind drehbar, damit man die Stecket leicht einführen kann, selbst
wenn, sich die Kette leim Anziehen etwas verwunden hat. Die Lagerung der Stecker
in der eingehobelten Führung verhindert das Aufweiten der Stecker durch die Belastung,
die unter der abgefangenen Kettenruß zur Auswirkung kommt. Am Zylinder 16 ist schließlich
ein Kettenumlenker 23 leicht drehbar befestigt.
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Das Gerät arbeitet folgendermaßen: Nachdem die Kette K durch den hohlen
Hubkolben 2o hindurchgezogen ist, fängt man durch Drehen der oberen Sperrplatte
21 die nächstgreifbare Kettenruß auf. Nun wird das Absperrventil 13 geschlossen
und durch Pumpbewegung mit dem Aufsteckrohr für den Pumpenhebelstutzen 14 der Kolben
20 mit der Kette so weit angehoben, daß die untere Sperrvorrichtung 22 im Zylinderuntersatz
17 die nächste in ihren Bereich kommende Kettenruß ergreifen kann. Um die
Biedienung der Sperrvorrichtungen leicht bewerkstelligen zu können, besitzen die
Stecker Handhaben Zia bzw. 22a. Jetzt öffnet man das Ventil 13 mittels der Handhabe
12 und läßt hierdurch den Kolben 20 in seine untere Grundstellung absinken, während
die Kette K straff gespannt bleibt. Ein neuer Kolben: hub kann beginnen, nachdem
mit der Sperrplatte 21 am Kolbenoberende das nächstgreifbare Kettenglied gefangen
wurde.
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Man erkennt, daß bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Gerätes
kein Umhängen und damit notwendige Zeit- und Hubverluste verbunden sind, auch kann
die Anzahl .der Bedienungspersonen bis auf eine einzige j e Gerät herabgesetzt werden,
weil alle Handgriffe aufeinanderfolgend, also nicht gleichzeitig durchzuführen sind.
Ferner bemerkt man, daß der Zylinder mit seinem Untersatz auf Grund seiner kugeligen
Lagerung im Aufnahmestück 18 sich leicht der Richtung des Kettenzuges entsprechend
einstellen kann, während die Druckmittel-Leitung 15 durch ihre vorteilhafte Form
solchen Zylinderbewegungen bequem zu folgen vermag. Schließlich wurde die zweckmäßige
Unterteilung des Gerätes in einzelne leicht voneinander zu lösende und danach bequem
transportable Einzelteile ersichtlich.
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Die Erfindung ist auf die dargestellte Ausführungsform offenbar nicht
beschränkt, sondern vielmehr z. B. auch dann verwirklicht, wenn mehrere Hebegeräte
von einer Pumpe beeinflußt werden, wobei man aber vorteilhaft elektrischen Antrieb
wählt. Solchen Antrieb kann man natürlich in jedem Falle wählen, jedoch ergab sich,
daß für Tragleistungen bis 20 t der Handbetrieb vollauf genügt. Verständlicherweise
muß der Kolbenhub so groß bemessen sein, daß er zumindest der Länge einer Kettenruß
reichlich entspricht oder ein Vielfaches dieses Maßes beträgt.