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Verfahren und Einrichtung zum Eindosen von Fischen, insbesondere Sardinen
u. dgl.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erzeugung
von Konserven aus Sardinen und anderen Fischen.
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Die Mehrzahl der für diesen Zweck bisher verwendeten, auf Sterilisierung
in dichten Rezipienten beruhenden Verfahren zur Konservierung von Fischen, insbesondere
der Heringsfamilie (Sardinen, Heringe, Sprotten, Pilchards, Sardellen u. dgl.),
erfordert nach dem üblichen Ausweiden der Fische eine Reihe verschiedener Operationen.
Die Fische werden im allgemeinen zuerst durch Eintauchen in eine Kochsalzlake und
durch mehr oder weniger langen Aufenthalt in derselben gepökelt, hierauf gespült,
dann einer teilweisen Trocknung mit \\warmluft unterworfen, schließlich gekocht,
sei es in Öl (Backen), sei es in Öfen mittels warmer I,uft oder Strahlungswärme.
Erst nach Kühlung werden die so zubereiteten Fische in die Gefäße (metallische Dosen
oder Glasgefäße), in welchen sie konserviert werden, gebracht.
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Diese Aufeinanderfolge von Operationen erfordert eine beträchtliche
Zeit und eine Vielzahl von erheblichen, Raum in Anspruch nehmenden Apparaten; sie
erfordert ferner kostspielige Behandlungen, die zudem nicht ohne schädlichen Einfluß
auf die Fische sind.
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Es sind schon mehrere Verfahren und Apparate zur Vereinfachung dieser
Operationen und zur Abkürzung der Zeit sowie zur automatischen Arbeitsweise vorgeschlagen
worden.
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Das Wesentliche dieser verschiedenen vorgeschla-
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Methoden besteht darin, daß die Fische in rohem Zustand in die Dosen gebracht werden
und daß das Kochen in den Dosen selbst stattfindet, indem dieselben einen geeigneten
Ofen passieren.
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Die Erhitzung wird mittels überhitzten oder nichtüberhitzten Dampfes,
mittels Heißluft, mittels Strahlungswärme 0. dgl. vorgenommen. Nach teilweisem oder
vollständigem Garkochen der Fische werden die Dosen in ihrer Lage gewendet, so daß
der Inhalt abtropfen kann.
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Bei einem Apparatetyp wird das Abtropfen in zwei Zeitstufen bewerkstelligt.
Nach einer ersten Kochperiode verlassen die Dosen den Ofen zum Zwecke des Abtropfens.
Hierauf werden die Dosen in den Ofen zum Fertigkochen zurückgebracht, worauf man
sie von neuem abtropfen läßt.
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Die ältesten Geräte und Verfahren scheinen-keine befriedigenden Resultate
gezeitigt zu haben, denn die Industrie hat dieselben nicht übernommen. Selbst von
den neuesten haben nur eines oder einige wenige eine industrielle Anwendung erfahren.
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Jedenfalls ist es die einstimmige Auffassung der Fachwelt, daß diese
Verfahren und Apparate keine Resultate liefern, die vom Standpunkt der Qualität
vergleichbar wären mit jenen, welche man erhält durch Kochen der auf Roste gelegten
Fische in 01, Dampf oder im Ofen.
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Die verschiedenen erwähnten Verfahren und Geräte sehen vor der Einbringung
des Fisches in die Dose eine Pökelung durch Eintauchen und längeren Aufenthalt in
einer Kochsalzlösung oder im Meerwasser vor. Andererseits eignet sich ein und dasselbe
Verfahren oder ein und derselbe Apparat nur für eine einzige Art des Kochens, sei
es in Dampf, in Heißluft oder in Strahlungswärme.
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Das vorausgehende Pökeln ist eine langwierige Operation, die zudem
einen erheblichen Aufwand von Handgriffen erfordert.
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Vorliegende Erfindung stützt sich auf experimentelle Erfahrutngen,
aus denen hervorgeht, daß es möglich ist, die vorangehende Pökelung zu unterlassen,
wenn man in die Dosen vor dem Einlegen der Fische eine gewisse Menge von Pökellake
geeigneter Konzentration einbringt. Es ist wesentlich, die Pökellake in die Dosen
vor den Fischen einzubringen, um ein Endprodukt der gewünschten Eigenschaften zu
erhalten.
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Die Konzentration der Pökellake und die Zeitspanne zwischen dem Augenblick,
in welchem die Fische in die Dosen gebracht werden und dem Augenblick, in welchem
die Dosen den Kochapparat betreten, müssen geändert werden je rach der Größe der
Fische und dem Grad der Salzigkeit, den man dem Endprodukt verleihen will.
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Es ist festgestellt worden, daß es ein fundamentaler Irrtum ist,
eine einzige Art des Garkochens anzuwenden, und daß im Gegenteil die Resultate besser
werden, wenn der Kochprozeß in aufeinanderfolgenden Arbeitsstufen stattfindet, wobei
man zweckmäßig die Kochart, d. h. die Art der angewendeten Wärmeenergie, ändert.
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Für die Behandlung von Sardinen der französischen Küste und Nordafrikas
besteht die Reihe der Behandlungen, die sich als die zweckmäßigste erwiesen hat,
in einem ersten Kochprozeß mit Dampf, auf dem ein Abtropfenlassen des Produktes
folgt. Die in gewendeter Lage gehaltenen Dosen werden sodann einem ersten Kochprozeß
mit Heißluft unterworfen, worauf sie in Normallage zurückgebracht und einem zweiten
Kochprozeß mit Heißluft ausgesetzt werden; auf diesen Kochprozeß folgt dann neuerdings
ein Abtropfenlassen. Schließlich fügt man die Deckflüssigkeit (Öl, leichte Pökellake)
bei; sodann passieren die Dosen eine weitere Dampfkammer, nach deren Verlassen sie
geschlossen und im Autoklaven sterilisiert werden.
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Im Falle der Verwendung von Öl als Deckflüssigkeit ist es sehr wichtig,
daß kein Tropfen Kondensationswasser in das Produkt fallen kann. Um dies zu erreichen,
besitzt die letzte Dampfkammer eine doppelte Decke, welche auf einer konstanten
Temperatur gehalten wird, die um einige hundertstel Grad höher ist, als die Temperatur
des in die Kammer eingeführten Dampfes. Damit wird jede Kondensation vermieden.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung besteht demzufolge
prinzipiell darin, daß die in rohem Zustand in die Dosen gebrachten, gegebenenfalls
vorher geköpften und ausgeweideten Fische unter Verbleib in den Dosen nacheinander
der Behandlung mit einer Pökellake, dann einem Kochprozeß, einer Trocknung durch
Abtropfenlassen, mindestens einem zweiten Kochprozeß und mindestens einer zweiten
Trocknurg durch Abtropfen lassen unterworfen werden und daß hierauf die Dosen mit
Deckflüssigkeit beschickt und anschließend zweckmäßig einer dem Verschließen und
Sterilisieren vorausgehenden Vorerhitzung ausgesetzt werden.
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Die Dauer der einzelnen Behandlungsstufen, ihre Zahl und die Reihenfolge
können je nach der Natur der Fische und des angestrebten Resultates gewählt werden.
Das Wichtige ist die aufeinanderfolgende Anwendung, gegebenenfalls auch alternierende
Anwendung verschiedener Erhitzungsarten.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Dosen in Reihen auf einer kontinuierlichen Transportanlage angeordnet, vorzugsweise
auf einer endlosen Transportkette.
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Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich
demnach durch eine Förderanlage, vorzugsweise eine'endlose Förderkette, welche die
durch die verschiedenen Behandlungsstufen zu transportierenden Dosen sowie provisorische,
mit Durchbrechungen versehene Dosendeckel trägt und so geführt ist, daß die Dosen
jedesmal nach dem Durchgang durch die erste wie auch folgende Kochstelle bzw. die
folgenden Kochstellen zum Zwecke des Abtropfens gewendet werden.
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Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung, und zwar stellen
dar Fig. I eine schematische Ansicht der ganzen Maschine im Aufriß, Fig. 2 und 3
den Grundriß der Fig. I zur schematischen Darstellung des Verlaufes des Trockenluftstromes,
Fig. 4 und 5 Aufriß und Grundriß der verwendeten endlosen Transportkette,
Fig.
6 eine Einzeldarstellung des provisorischen Deckels, der einer Reihe von Dosen während
der aufeinanderfolgenden Behandlungsstufen zugeordnet ist, Fig. 6a einen Schnitt
nach Linie A-A zu Fig. 8, Fig. 7 und 8 teilweise geschnittenen Aufriß und Grundriß
der Einrichtung zum Befestigen der provisorischen Deckel an der endlosen Kette,
Fig. 9 und 10 um 900 versetzte Schnitte der Trockenvorrichtung, Fig. II eine schematische
Ansicht der Einrichtung zum Beschicken der Dose mit Pökellake und mit Deckflüssigkeit.
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Wie die Fig. I, 2 und 3 zeigen, besteht die Maschine aus einem Gerüst,
das im wesentlichen zusammengesetzt ist aus Säulen I, die durch Quer- und Längsstreben
2 und 3 miteinander verbunden sind.
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Das Gerüst trägt Rollen 4 bis II, die als Führung einer endlosen
Transportunterlage dienen, im Beispielsfalle einer endlosen Kette 12 mit sich über
greifenden Gliedern, wie in Fig. 5 detailliert dargestellt. Die Kette dient dazu,
eine Reihe von bei E eingeführten Dosen nacheinander einem Lakeverteiler I3, einer
Kochstelle I4, einer ersten Abtropfeinrichtung I5, einem Heißluftofen I6, einer
zweiten Abtropfeinrichtung I7, einer Einrichtung I8 zur Verteilung von Deckflüssigkeit
und schließlich zweckmäßig einer Vorrichtung 19 zur der Sterilisation vorausgehenden
Vorerhitzung der Dosen zuzuführen.
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Der Austritt der behandelten Dosen erfolgt bei S; die Kette läuft
mit ihrem Teil 121 von S aus zu der Stelle E, zwecks neuerliche Beschickung mit
Dosen zurück.
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Das Zubringen der Dosen zur Stelle E geschieht mit Hilfe eines eigenen
Transporteurs 20, nachdem sie (die Dosen) vorher gegebenenfalls gewaschen, getrocknet,
eingefettet, mit Lake oder Wasser versetzt und mit Fischen gefüllt sind.
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Die Beigabe von Lake in die Dosen vor der Füllung bedingt eine Verbesserung
des Aussehens der Fische.
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Diese Lake wird vor der Füllung mit derjenigen Lake, mit der die Dosen
in den Kochprozeß gelangen, wieder entfernt. Dies findet statt auf dem Weg I22 der
Kette (Fig. 1).
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Wie schon erwähnt, werden die gefüllten Dosen in Reihen von gleicher
Stückzahl auf der Kette ar.geordnet; jede Reihe von Dosen wird mit einem provisorischen
Deckel 2I versehen, wie in Fig. 6 in Einzeldarstellung gezeigt.
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Der Deckel besteht aus einem rechteckigen Blech, das auf seinem Umfang
mit einem Rand 22 versehen ist und an der Stelle der Befestigung einer jeden Dose
23 (Fig. 7) eine nach innen gegen die Dose gerichtete Einbauchur.g 24 besitzt. Der
Deckel ist mit Durchbrechungen 25 versehen (Fig. 8). Auf jeder der Schmalseiten
des Deckels ist, beispielsweise durch Schweißung, eine nach außen gerichtete Platte
26 befestigt, die nach oben einen Vorsprung aufweist; letzterer trägt in fester
Verbindung, beispielsweise durch Schweißung, eine Nabe 27.
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Die endlose Kette 12 (Fig. 4 und 5) ist in bekannter Weise aus zwei
Arten von sich übergreifenden Gliedern 28 und 29 zusammengesetzt. An den gelenkig
miteinander verbundenen tJbergriffsstellen sind Rollen 30 versehen, die durch Querbolzen
3I verbunden sind.
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Als Besonderheit weist diese Kette zwischen jedem zweiten Paar von
Querbolzen 3I einen zusätzlichen Querbolzen 32 auf, der zusammen mit dem benachbarten
Querbolzen 3I das Auflager für die Dosen 23 bildet. Außerdem sind an den Stellen
der Verbindung der zusätzlichen Bolzen 32 mit den Kettengliedern 29 (oder 28) Klauen
33 vorgesehen, die nach oben gerichtet sind und eine Durchbrechung 34 aufweisen,
welch letztere zum Einklinken des Deckels 21 dienen.
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Die Durchbrechungen 34 sind nach oben durch Schenkel 35 begrenzt,
die zwischen sich eine Öffnung 36 freilassen; die Weite dieser Offnung ist kleiner
als der Durchmesser der Durchbrechung 34.
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Zur Befestigung des Deckels dienen Zapfen 37 mit Federn 38. Die Zapfen
37 sind in den zugehörigen Naben 27 verschieblich; sie besitzen an ihren äußeren
Enden Teile 39 größeren Durchmessers. An diesem Ende ist ein Halteanschlag 40 befestigt.
Der Querschnitt des Teiles 39 ist so bemessen, daß dieser Teil in die Durchbrechung
34 des Armes 33 paßt.
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Die Feder 38 ist um den Zapfen 37 gewickelt, derart, daß sie sich
einerseits gegen die Nabe 27, andererseits gegen einen Anschlag 41 abstützt.
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Beim Aufsetzen einer mit ihrem provisorischen Deckel 21 versehenen
Dosenreihe auf die Kette legen sich die Zapfen mit ihren verstärkten Teilen 39 (in
Fig. 4 mit 392 angedeutet) auf die Ränder der Schenkel 35 und werden in dieser Stellung
dadurch gehalten, daß der Zwischenraum 36 zwischen den Schenkeln 35 zu klein ist,
um den Durchgang des verstärkten Teiles 39 des Zapfens 37 zu gestatten. Durch Druck
auf die Knöpfe 41 der beiden Zapfen'37 eines Deckels werden diese Zapfen entgegen
der Wirkung ihrer Federn 38 nach außen verschoben, so daß nun die Teile 37 kleineren
Durchmessers in den Bereich der Zwischenräume 36 gelangen (wie in Fig. 7 rechts
gestrichelt und durch die Bezugszeichen 37', 39' und 40' angedeutet). Die Zapfen
37 können daher jetzt in die Durchbrechungen 34 einfallen. Wird nun der Druck auf
die Knöpfe 41 nachgelassen, so kommen die Federn 38 zur Wirkung; die Teile 39 treten
in die Durchbrechungen 34 ein (in Richtung des Pfeiles F der Fig. 7) und bewirken
somit eine zuverlässige Verriegelung des Deckels und damit gleichzeitig die Fixierung
der Dosenreihe auf der Kette.
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Die Verteilung der Pökellake erfolgt über ein Rohrsystem I3, das
senkrecht zur Laufrichtung der Transportkette I2 über derselben angeordnet ist.
Dieses Rohrsystem ist über eine Leitung 42 an dem Zylinder 43 einer Pumpe (Fig.
II) angeschlossen, die über ein Rohr 44 die Lake aus einem Sammelbehälter 45 ansaugt.
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Der Kolben 46 der Pumpe wird über eine Kurbelstange 47 durch eine
Welle 48 gesteuert. Diese wird über ein Zahnrad 49 und ein Zahnrad 50 einer Welle
51 angetrieben. Auf der Welle 51 sitzt zugleich die Rolle 6 der endlosen Kette I2.
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Die Bewegungen des Kolbens 46 bewirken somit abwechselnd ein Ansaugen
von Pökellake durch die Leitung 44 und ein Ausstoßen von Pökellake in die Leitung
42. Diese Bewegungen sind synchronisiert
mit der Bewegung der endlosen
Kette, derart, daß durch das Rohrsystem I3 die Pökellake in dem Augenblick verteilt
wird, in welchem sich eine auf der Kette befestigte Dosenreihe unter diesem Rohrsystem
befindet, wohingegen das Ansaugen von Pökellake zu der Zeit stattfindet, während
welcher ein Zwischenraum zwischen benachbarten Dosenreihen unter dem Röhrensystem
vorbeigeht. Dieser Zwischenraum ist in Fig. 5 mit 52 bezeichnet.
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Wie aus Fig. I hervorgeht, wird im Beispielsfalle der Kochofen durch
einen Tunnel 53 gebildet, durch welchen die Kette 12 läuft und in dessen Boden eine
gelochte Rohrschlange angeordnet ist, die über Leitungen 55, 56 mit einem gemeinsamen
Dampfzuleitungsrohr 57 verbunden ist, derart, daß sich der Dampf in dem Tunnel ausbreitet
und beim Durchgang der Dosen auf diese wirkt sowie, über die Durchbrechungen 25
der Deckel 2I, auf die Fische.
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Beim Durchgang der Fische durch den Tunnel 53 findet somit einerseits
ein Kochprozeß statt; andererseits auf eine kurze Zeitspanne, die Absorption einer
gewissen Menge von Salz.
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Der Heißluftofen, welcher in Fig. I schematisch mit I6 angedeutet
ist, besteht aus einer Blechwanne, die vorzugsweise parallelo-pipetische Form hat
und in drei übereinanderliegende Kammern 59, 60 und 6I durch perforierte Zwischenwände
62 und 63 unterteilt ist. Die obere Kammer 6I wird von einem horizontalen Trum der
Kette I2, auf welcher die Dosen die gewendete (verkehrte) Lage einnehmen, durchlaufen.
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Nach Durchgang durch die, obere Kammer 6I werden die Dosen, nachdem
die Kette über die Rolle 8 gelaufen ist, wieder gewendet und wandern nun in Normallage
durch die untere Kammer 59.
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Durch die mittlere Kammer 60 findet die Verteilung der ankommenden
Heißluft über die perforierten Zwischenwände 62 und 63 statt.
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Zweckmäßig wird man an den oberen und unteren Oberflächen der Wanne
58 Ummantelungen anbringen; die so gebildeten Hohlräume 64 und 65 nehmen durch Perforationen
66 und 67 in den diesbezüglichen Wandungen der Kammern 59 und 6I Heißluft auf.
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Die Hohlräume 64 und 65 erstrecken sich zweckmäßig nur über einen
Teil der Länge der oberen und unteren Fläche der Wandung 58 und sind derart angeordnet,
daß die die Sardinen enthaltenden Dosen bei ihrem Eintritt in den Ofen zunächst
auf einen gewissen Teil P ihres Durchgangsweges nur der Luft ausgesetzt sind, die
durch die Perforationen der Zwischenwand 62 tritt. Auf diesem Weg kann die Heißluft
in den geringen freien Zwischenraum, der sich zwischen dem Boden und den Fischen
infolge des Wendens der Dose (bei 7) und der dabei eintretenden geringen Ortsveränderung
der Fische gegen den provisorischen Deckel zu gebildet hat, zirkulieren, was das
Trocknen der Auflagerfläche, mit welcher der Fisch auf den Dosenboden zu liegen
kommt, verbessert und somit ein Aufkleben der Haut verhindert.
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Die durch die Durchbrechungen 66 und 67 abgeleitete Luft bewirkt
einerseits die Trocknung der Fische, andererseits eine Erhitzung der Dosen.
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Der Austritt der Trockenluft findet parallel zur Förderrichtung der
Transportanlage statt; diese Luft tritt anschließend in eine Leitung 70, die sich
nach unten krümmt und in einen Horizontalkanal in dem unteren Teil der Maschine
mündet. Von diesem Kanal 7I tritt die Luft seitlich durch eine Leitung 72 aus und
wird mittels eines Ventilators 73 gegen den unteren Teil der Maschine gedrückt,
um nach Durchgang durch eine Steigleitung 74 und nach Bestreichen von Heizkörpern,
beispielsweise elektrischen Widerständen, Heizschlangen 0. dgl., von neuem in die
Wanne 58 zu gelangen.
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Wie im besonderen Fig. 10 zeigt, wird die Luft, nachdem sie erhitzt
ist, gleichzeitig auf die Kammer 6o und die Ummantelungsräume 64 und 65 verteilt.
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Der Luftflügel 73 wird durch einen Elektromotor 76 (Fig. 3) betätigt;
dieser ist an einem Verteiler 78 angeschlossen, von welchem eine Leitung 79 zu einem
Antriebsmotor 80 für die Kette 12 führt.
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Zweckmäßig wird eine Einrichtung zur Regelung und Messung des hygrometrischen
Zustandes der Trockenluft vorgesehen.
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Zur Verteilung der Deckflüssigkeit dient ein Röhrensystem I8, das
im wesentlichen dem in der Fig. II gezeigten entspricht und dessen Arbeitsweise
ebenfalls mit dem Lauf der Transportkette synchronisiert ist. Das Ansaugen der Flüssigkeit
erfolgt aus einer Wanne 8I (Fig. I).
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Der Tunnel 19 ist in der gleichen Weise ausgebildet wie der Tunnel
53; d h., er weist eine Dampfverteilungsschlange 82 in Verbindung mit einem Rohr
83, das an die gemeinsame Dampfzuleitung 57 angeschlossen ist, auf. Ein Unterschied
besteht lediglich insoweit, als das Dach des Tunnels 19 doppelwandig ausgeführt
ist, mit dem Zweck, einen Raum 84 zu schaffen, der in Verbindung mit dem Rohr 83
steht und welchem der Dampf ebenfalls zugeführt wird.
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Der Tunnel I9, der unter Umständen weggelassen werden kann, bezweckt
die Ausscheidung der in den Dosen enthaltenen Luft.
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Die Beheizung des Daches muß nicht notwendig erfolgen; sie ist vorteilhaft,
um jegliche Kondensation des Dampfes zu vermeiden.
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Beim Verlassen des Tunnels 19 oder nach der Einbringung der Deckflüssigkeit
(bei I8) werden die provisorischen Deckel 2I automatisch ausgeklinkt, und zwar beispielsweise
mit Hilfe (nicht gezeichneter) Hebel, welche auf die Knöpfe 41 und damit auf die
Zapfen 37 wirken (Fig. 7 und 8) und welche durch Nocken betätigt werden, deren Antrieb
synchron ist mit dem Kettenantrieb.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Maschine ist folgende: Auf
der endlosen Kette 12 wird bei E eine Reihe von Dosen 23 mit zugehörigem gemeinsamem
provisorischem Deckel 21 durch den Förderer 20 herangebracht. Bei I3 erfolgt die
Zugabe der Pökellake.
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In dem Tunnel 53 findet, unter Anwendung beispielsweise von Dampf,
der Kochprozeß der Fische statt.
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Die Dampftemperatur beträgt hierbei 80 bis 1000 C.
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Nach einer ungefähren Kochdauer (je nach Geschwindigkeit der Förderkette)
von 5 bis Io Minuten findet bei 15 nach Umwendung der Dosen ein Abtropfen des Salzwassers
statt. Bei I6 erfolgt der zweite Kochprozeß beispielsweise mit Hilfe von
Heißluft.
Die Temperaturen sin4 hier ungefähr I30 bis I80°C; die Einwirkungsdauer 12 bis 17
Minuten.
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Der zweite Kochprozeß muß mit einem nicht feuchten Heizmedium (Heißluft)
oder überhitztem Dampf stattfinden, im Hinblick auf den Umstand, daß während dieser
Verfahrensstufe der Austritt des Wassers und des im Fisch enthaltenen Fettes stattfindet.
Bei 17 erfolgt nach abermaligem Wenden der Dosen um die Rolle g der zweite Abtropfvorgang
statt. Bei I8 wird die Deckflüssigkeit zugeführt.
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In dem Tunnel 19 erfolgt die Vorerhitzung der Dosen vor dem Verschließen
und dem Sterilisieren. Die Temperatur des Dampfes in der Doppelwand des Daches beträgt
ungefähr I60"C; die Einwirkungsdauer 3 bis 7 Minuten.
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Die wesentlichsten Maßnahmen sind die folgenden: a) Zugabe von Pökellake
in die Dosen vor deren Füllung; b) Kochen der mit Pökellake gefüllten Dosen in Normallage;
c) die Durchführung mehrerer Kochprozesse nacheinander, wobei die Dosen abwechselnd
in gewendeter und normaler Lage stehen.
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Nach dem Ausführungsbeispiel sind zwei Kochprozesse vorgesehen; es
können aber auch mehr als zwei Kochprozesse stattfinden.
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Es ist wichtig, festzustellen, daß kein Back- oder Bratvorgang in
01 mehr stattfindet und daß der Ofen 19 nur vorgesehen ist, um eine Vorwärmung der
Dosen herbeizuführen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung vorgeschlagene
Einrichtung erzielen wichtige technische Fortschritte, die sich vornehmlich in der
Einsparung von Handgriffen auswirken, bedingt durch den Umstand, daß alle Verfahrensgänge
in einem kontinuierlichen Arbeitsprozeß stattfinden.
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Die Zahl der Handgriffe ist auf ein Minimum reduziert; die bei gewissen
bekannten Verfahren für die Behandlung der Fische in den einzelnen Verfahrensstufen
erforderlichen Roste, von denen ein erheblicher Vorrat gehalten werden muß, sind
vollständig entbehrlich. Dadurch ergibt sich eine bedeutende Einsparung an Kosten.
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Weil erfindungsgemäß die Fische in rohem Zustand in die Dosen gebracht
werden und keiner weiteren Bedienung von Hand mehr bedürfen, wird die Gesamtausbeute
an Ware erster Qualität erheblich gesteigert.
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Nach den früher bekannten Verfahren mußte man wegen der zahlreichen
Handverrichtungen, denen die Fische unterlagen, ungefähr 15 bis wo0/, der Fische
deklassieren; diese Fische wurden trotzdem eingedost und mit geringerem Preis verkauft.
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Es versteht sich von selbst, daß die Erfindung nicht auf die beschriebenen
Beispiele beschränkt ist, daß vielmehr am Verfahren und an der Einrichtung mannigfaltige
Änderungen vorgenommen werden können, ohne daß der Grundgedanke der Erfindung verlassen
wird.
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So wird selbstverständlich die Art der verwendeten Medien den jeweils
gegebenen Notwendigkeiten angepaßt, ebenso, wie die Dimensionen der Maschine und
der verschiedenen Geräte an die verlangte Stundenleistur.g.
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Einige besonders wesentliche Änderungs- oder Ergänzungsmöglichkeiten
des Verfahrens und der Einrichtung seien nachstehend kurz erläutert: I. In der leeren
Dose kann man eine geringe Menge genießbaren Öles verdampfen, um einen Ölfilm zu
erzeugen, der den Zweck hat, das Ankleben der Fischhaut an der Dose zu verhindern.
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2. Während des Durchlaufes durch den Heißluftofen, in welchem der
zweite Kochprozeß stattfindet, kann die Transportkette statt horizontal geneigt
verlaufen.
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In Fig. 12 ist dies gezeigt. Die Kettenstücke 81, 82, 83 sind derart
geneigt, daß auf dem Stück 81 der rückwärtige Teil der Dosen nach unten gerichtet
ist, während auf dem Kettenteil 82 der vordere Teil der Dosen diese Lage einnimmt.
Auf dem Kettenstück 83 ist wiederum der rückwärtige Teil der Dosen nach unten gerichtet,
aber unter stärkerer Neigung, als auf dem Kettenstück 81. Diese Anordnung gestattet,
auf sichere Art die Wassertropfen, die sich in der Bauchhöhle befinden, zu entfernen.
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3. Von dem auf den ersten Kochprozeß folgenden Abtropfvorgang an
kann die Kette einer Vibration unterworfen werden, die dazu dient, die Wassertropfen,
die noch am Fisch hängen, abzuschütteln.
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Diese Vibration kann beispielsweise erzeugt werden mit Hilfe eines
Vibrationsbleches 20 (Fig. 12), welches auf das Winkeleisen wirkt, auf welchem die
Laufrollen der Kette ruhen. Das Blech wird mittels eines Exzenters 91 durch einen
Motor 92 angetrieben.
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4. Während der Vorerhitzung, welche in dem Gerät 19 stattfindet,
absorbiert der Fisch bereits einen Teil des genießbaren Öles, so daß die Menge des
freien Öles vermindert wird. Dies macht das Verhältnis Öl zu Wasser verhältnismäßig
gering. Um diesen Übelstand zu beheben, wird, wenn die Dosen sich bei 93 befinden
(Fig. 12), mittels eines Rohrsystems 94 ein zweites Mal 01 zugegeben, bevor die
Dosen zur Schließmaschine gelangen. Die Fig. I3, die im wesentlichen der Fig. II
entspricht, zeigt, daß diese Maßnahme verwirklicht werden kann mit Hilfe eines Hebels
95, der über der Kette 92 angelenkt ist, derart, daß er sich gegen eine Dose B abstützen
kann; dieser Hebel ist über ein Gestänge 96 in Verbindung mit einem Glied 97, welches
das Abheben des Ansaugventiles 98 von seinem Sitz gestattet, derart, daß wenn keine
Dose vorhanden ist, das an gesaugte Öl in die Ansaugleitung 44 zurückgedrängt wird.