DE812250C - Verfahren zur Herstellung von Cyanur-Halogeniden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanur-Halogeniden

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DE812250C
DE812250C DEP16545A DEP0016545A DE812250C DE 812250 C DE812250 C DE 812250C DE P16545 A DEP16545 A DE P16545A DE P0016545 A DEP0016545 A DE P0016545A DE 812250 C DE812250 C DE 812250C
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halide
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cyanogen
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DEP16545A
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English (en)
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Hans Dipl-Ing Huemer
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D251/00Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings
    • C07D251/02Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
    • C07D251/12Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D251/26Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanur-Halogeniden Zur Herstellung von Cyanur-Halogenid hat man sich bisher der Polymerisation des Halogencyans in Lösungsmitteln, z. B. Chloroform, bedient, wobei als Katalysator Chlorwasserstoff in Kombination mit einer kleinen Menge Alkohol Verwendung findet. Dieses Verfahren hat zunächst den Nachteil einer sehr geringen Polymerisationsgeschwindigkeit, was die Anwendung großen Apparateraumes erforderlich macht. Ferner bilden sich dabei so viel Nebenprodukte, daß die Ausbeute an reinem Cyanur-Halogenid bestenfalls nur 6o % erreicht und die Isolierung des reinen Endproduktes mit umständlichen und kostspieligen Reinigungsmanipulationen verknüpft ist.
  • Es ist auch möglich,Cyanurchlorid durchPolymerisation ohne 1_ösungsmittel im Autoklaven herzustellen, wobei von einem Gemisch von Halogen und Halogenwasserstoff als Katalysator ausgegangen wird. Nach anschließender Vakuumsublimation wird das reine Cyanurchlorid in einer Ausbeute von 85 °!o erhalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Polymerisationsreaktion des Halogencyans mit Hilfe von Metallhalogeniden oder Halogeniden von Metalloiden als Katalysatoren erhebliche Vorteile bietet gegenüber den bisher beschriebenen Verfahren. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß durch die Anwendung der genannten Katalysatoren nicht nur das Verfahren der Polymerisation in der kondensierten Phase erheblich verbessert, sondern darüber hinaus die Umsetzung des Halogencyans zum Cyanur-Halogenid auch in der Gasphase ermöglicht wird. Als wichtigste Fortschritte gegenüber dem Bekannten sind folgende Vorteile anzuführen: i. Verschwinden der Nebenprodukte, wodurch die Aufarbeitung infolge Fortfalls komplizierter Trennungsverfahren auf ein Minimum von Arbeitsgängen reduziert wird; a. Erhöhung der Ausbeute auf 9o bis iooo/o durch Vermeidung von Nebenreaktionen; 3. Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit, d. h. Verbesserung der Raum-Zeit-Ausbeute; 4. Apparative Vereinfachungen, da Korrosionen wie bei Verwendung von Chlorwasserstoff und/oder Chlor vermieden werden.
  • Als besonderer Fortschritt des neuen Verfahrens ist darüber hinaus hervorzuheben, daß die Anwendung der Metallhalogenide in einfacher Weise auch die Umsetzung des Halogencyans zu Cyanur-Halogenid in der Gasphase gestattet. Sehr einfach gestaltet sich dabei die kontinuierliche Durchführung, die die ununterbrochene Ausbringung von reinem Cyanur-Halogenid, das ohne weitere Manipulationen handelsfähig ist oder zu weiteren Umsetzungen benutzt werden kann, erlaubt.
  • Die Darstellung von Cyanur-Hälogenid aus Halogencyan in der Gasphase findet sich bisher in der Literatur nicht beschrieben. Sie wird erst durch das hiermit aufgefundene Verfahren der Verwendung von Katalysatoren aus der Reihe der Halogenide von Metallen und Metalloiden ermöglicht.
  • Als Katalysatoren eignen sich in erster Linie Halogenide vom Typ der Friedel-Craffts-Katalysatoren, wie z. B. Aluminiumchlorid, Aluminiumbromid, Eisenchlorid, Borfluorid; doch kommen auch andere Metall- bzw. Metalloid-Halogenide in Frage, wie z. B. Phosphorchloride, Antimonchloride, Zinntetrachlorid', Titantetrachlorid, Siliciumtetrachlorid, Zinkchlorid. Diese Katalysatoren können einzeln oder in Mischung miteinander zur Anwendung gelangen.
  • Bei der Arbeitsweise in Lösungsmitteln kann man etwa so verfahren, daß man z. B. Äther, Chloroform, Tetrahydrofuran oder sonst ein geeignetes Lösungsmittel, in dem der erfindungsgemäße Katalysator gelöst oder suspendiert werden kann, vorlegt und dann das Halogencyan gasförmig oder flüssig unter Kühlung hinzuleitet. Die Abscheidung von Cyanur-Halogenid ist nach einigen Stunden beendet. Man kann dieses durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. Filtrieren, Abschleudern, von dem Lösungsmittel trennen und die Lösung mit frischem Chlorcyan ergänzen. Da die Bildung von Nebenprodukten außerordentlich gering bis praktisch Null ist, läßt sich dieser Prozeß als halbkontinuierliches Verfahren lange Zeit fortsetzen, ohne daß eine Aufarbeitung der Mutterlauge erforderlich wird. Das hierbei isolierte Cyanur-Halogenid bedarf keiner weiteren Reinigung mehr. So zeigt z. B. ein auf diesem Wege gewonnenes Cyanurchlorid sofort einen Schmelzpunkt von i45° und ist auch nach dem Befund der Elementaranalyse als rein zu bezeichnen.
  • Über diese Vorteile hinaus aber zeigt sich der technische Fortschritt gemäß vorliegender Erfindung dadurch besonders eindrucksvoll, daß die Umsetzung des Halogencyans zu Cyanur-Halogenid in der Gasphase vorgenommen werden kann. Hier läßt sich der Prozeß sehr leicht vollkontinuierlich führen. Diese Verfahrensweise erlaubt in einem einzigen Arbeitsgang die Herstellung von Cyanurchlorid in einem solchen Reinheitsgrade, daß es ohne weitere Manipulationen handelsfähig ist oder zu weiteren Umsetzungen benützt werden kann. Das bedeutet, daß, über die allgemeinen Vorteile von kontinuierlichen Verfahren hinausgehend, umständliche technische Aufarbeitungsmethoden entfallen, wie z. B. Manipulationen mit Lösungsmitteln, Einschaltung von Filtrationsvorgängen, Wiedergewinnung von Lösungsmitteln oder weitere Reinigung des Reaktionsproduktes. Außerdem wird die unmittelbare Berührung mit dem giftigen Reaktionsgut infolge der vollkontinuierlichen Arbeitsweise ohne besonderen Aufwand vermieden.
  • In Ausübung der Erfindung kann dabei so verfahren werden, daß dampfförmiges Halogencyan bei Temperaturen, die zweckmäßigerweise über dem Schmelzpunkt des Cyanur-Halogenids, beispielsweise oberhalb i5o° bei Anwendung von Chlorcyan, liegen, über den Katalysator geleitet wird. Am Ausgang des Ofens sublimiert reines Cyanur-Halogenid in gut ausgebildeten lockeren weißen Kristallen.
  • Als Katalysatoren lassen sich die Metall- bzw. Metalloid-Halogenide als solche verwenden. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, Imprägnierungen von oberflächenaktiven Trägern mit den eigentlichen Katalysatoren zu benutzen, da hiermit eine Abwanderung der mehr oder weniger flüchtigen Halogenide aus dem Ofen verhindert wird. Als Träger werden mit Erfolg Aktivkohle, Silicagel oder andere nicht flüchtige, oberflächenaktive Stoffe verwendet. Die Aufbringung kann entweder aus der Lösung in Wasser oder organischen Lösungsmitteln oder durch Aufdampfen der Halogenide erfolgen. Auch können die Halogenide erst auf dem Träger erzeugt werden, z. B. durch Einwirkung von Halogen auf Metalle oder umwandlungsfähige Metallverbindungen. So kann man z. B. Gemische des Trägers mit Eisen- oder Aluminiumpulver oder an Aktivkohle absorbiertes Eisencarbonyl durch Überleiten von Chlor im Kontaktofen in die Chloride überführen. Bei Imprägnierung aus der wäßrigen Lösung verfährt man im Falle des Eisensalzes am besten so, daß man den Träger mit einer wäßrigen Ferrochloridlösung tränkt und nach Trocknung im Ofen chloriert.
  • Benutzt man sehr leichtflüchtige Halogenide als Katalysatoren, wie z. B. Borfluorid, so genügt schon einfaches Durchleiten des Gemisches aus solchem flüchtigen Halogenid mit Halogencyan durch die auf Reaktionstemperaturen zwischen i5o° und 4000 gehaltenen Reaktionskammern. Eine zusätzliche Befüllung des Ofens mit oberflächenaktiven Stoffen bewirkt Erhöhung des Umsatzes. Das dabei gebildete Cyanur-Halogenid sublimiert am Ausgang des Ofens in lockeren Kristallen, während das flüchtige Metallhalogenid sich nicht kondensiert und gegebenenfalls erneut dem Ofen zugeführt werden kann.
  • Die Trimerisierungsreaktion ist sehr temperaturunempfindlich; Nebenreaktionen, die zu Verunreinigungen und Ausbeuteverlusten führen, sind in einem Intervall zwischen i5o° und 400° nicht zu befürchten. Lediglich der Umsatz wird durch die Einstellung der Temperatur gesteuert. Als optimal haben sich Temperaturen zwischen 300° und 400° erwiesen, bei denen bei einer Belastung von etwa 5 Mol je Liter Kontakt und Stunde quantitativer Umsatz erzielt wird. Mit größeren Durchsätzen steigt auch der Umsatz, jedoch wird eine an und für sich technisch leicht durchfuhrbare Kreislaufführung des nicht umgesetzten Monomeren notwendig.
  • Der Vorteil des neuen Verfahrens wird besonders ersichtlich durch die hohe Ausbeute von 9o % und mehr sowie durch die große Reinheit des in einem einzigen Arbeitsgange mit technisch und apparativ einfachen Mitteln erzielbaren Produktes, das beim Verlassen des Reaktionsofens als unmittelbar verkäufliche oder zu weiteren Umsetzungen geeignete IZeinware anfällt.
  • Beispiel i In einem mit Rückfluß versehenen Kolben werden in 5oo ccm Äther 20 g Zinntetrachlorid gelöst und 185 g Chlorcyan eingeleitet, wobei so stark gekühlt wird, daß die Flüssigkeit nur schwach ins Sieden gerät. Die Abscheidung des gebildeten Cyanurchlorids setzt bald ein und ist nach 2 Stunden beendet.
  • Das abgeschiedene Cyanurchlorid wird abfiltriert, mit Äther nachgewaschen, in das Filtrat Chlorcyan eingeleitet und wie vorher aufgearbeitet. Das Einleiten von Chlorcyan wird noch zweimal wiederholt. Insgesamt werden aus 730 g Chlorcyan 66o g Cyanurchlorid erhalten.
  • I3eispie12 19o g geformte Aktivkohle werden mit einer Lösung von 75 g Ferrochlorid (67°/o Fe Cl.) in tnn ccm Wac,#er fretr:irilrt. im Vak»»m unter allmählicher Temperatursteigerung getrocknet, dann durch Behandeln mit Chlor bei 200° bis 300° in das Ferrisalz übergeführt; der so hergestellte Kontakt hat ein Volumen von Y2 Liter. Über diesen Kontakt «-erden bei 35o° je Stunde 16o g verdampftes Chlorcyan geleitet. Das gebildete Cyanurchlorid wird in einer Vorlage aufgefangen und als Sublimat in lockeren weißen Kristallen erhalten. Nach 6stündigem Betrieb wurden aus 96o g Chlorcyan 88o g Cyanurchlorid erhalten. Schmelzpunkt i45°.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Cyanur-Halogeniden aus Halogencyan, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation von Halogencyan in Gegenwart von Halogeniden der Metalle oder Metalloide durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Cyanur-Halogeniden in der kondensierten Phase nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart von Hälogeniden der Metalle oder Metalloide durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in der Gasphase durchgeführt wird. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metall- bzw. Metalloidhalogenide auf einer Trägermasse, vorzugsweise auf oberflächenaktiven Trägern, aufgebracht sind. 5. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus Halogencyan und flüchtigem Metall- bzw. Metalloidhalogenid durch einen Reaktionsraum leitet, der gegebenenfalls mit oberflächenaktiven Elementen versehen ist.
DEP16545A 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung von Cyanur-Halogeniden Expired DE812250C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3095414A (en) * 1960-07-01 1963-06-25 Phillips Petroleum Co Synthesis of certain substituted triazines
US3101334A (en) * 1963-08-20 Process fok the polymerisation of
US3113945A (en) * 1961-04-13 1963-12-10 American Cyanamid Co Preparation of 4-aminopyrimidines
US3257399A (en) * 1966-06-21 Preparation of cyanuric chloride

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