DE2447785C2 - - Google Patents
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- C07C253/28—Preparation of carboxylic acid nitriles by ammoxidation of hydrocarbons or substituted hydrocarbons containing six-membered aromatic rings, e.g. styrene
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Description
Die Erfindung betrifft einen Vanadin und Aluminiumoxid enthaltenden
Katalysator und dessen Verwendung zur Ammonoxidation von m- oder p-Xylol
zu den entsprechenden Nitrilen.
Es wurden bereits zahlreiche Ammonoxidationsverfahren mit und
ohne Zusatz von Sauerstoff sowie unter Verwendung verschiedener
Katalysatoren beschrieben. Bei den Verfahren, bei denen
Sauerstoff zugesetzt wird, haben mehrere schwerwiegende
Probleme die technische Entwicklung behindert. Eines
der Hauptprobleme bei der Herstellung eines Dinitrils
(z. B. Terephthalonitril) liegt darin, daß das als Nebenprodukt
gebildete Mononitril in hoher Verhältnismenge
vorhanden ist und daß dieses Mononitril zur weiteren
Umsetzung zu dem Dinitril zurückgeführt wird. Je mehr
Mononitril aber zurückgeführt werden muß, desto größer
sind die erforderlichen Anlagen, so daß ein Verfahren
anzustreben ist, bei dem der Hauptteil der gebildeten
Nitrile aus Dinitrilen besteht.
Die Verwendung von Vanadinoxiden als Katalysatoren bei Ammonoxidationsverfahren
ist ebenfalls bereits bekannt. Für
bestimmte Ammonoxidationsverfahren wurden auch schon
Nioboxide vorgeschlagen, obgleich diese weniger häufig
gebraucht werden. So wird z. B. in der JA-PS 42-7610 beschrieben,
daß trägerfreie Katalysatoren aus Gemischen
von Nioboxid mit Zinn- oder Titanoxiden für die Ammonoxidation
von alkylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffen
zu Nitrilen geeignet sind. In der US-PS 33 38 952
wird ein Katalysator auf Antimonoxid-Eisenoxid-Grundlage
zur Ammonoxidation von aliphatischen Olefinen zu Nitrilen
beschrieben, der durch zahlreiche beliebige Metalloxide
einschließlich Niob aktiviert wird.
Ein weiteres Ammonoxidationsverfahren zur Herstellung von
Nitrilen aus Xylolen, Sauerstoff und Ammoniak, das bei
Temperaturen im Bereich von 300 bis 500°C und in Gegenwart
eines auf Aluminiumoxid aufgetragenen Vanadiumkatalysators
durchgeführt wird, ist aus der DE-PS 11 72 253 bekannt. Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Katalysator für die Ammonoxidation zur
Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe eine besonders hohe
Selektivität für die Bildung der Dinitrile aus Xylolen erreicht
wird und unerwünschte Nebenreaktionen, wie die Bildung von
Kohlenoxiden und die Entalkylierung der Alkylaromaten möglichst
unterdrückt werden. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Katalysators soll eine hohe Dinitrilausbeute erreicht werden.
Gegenstand der Erfindung ist der im Patentanspruch 1 definierte Katalysator. Er wird
zur Ammonoxidation von m- oder p-Xylol zu den
entsprechenden Nitrilen verwendet.
Der erfindungsgemäße Katalysator ist erhältlich
durch Versetzen von Aluminiumoxid
mit Vanadinpentoxid, Trocknen und Calcinieren
unter Durchleiten eines Luftstroms bei hohen Temperaturen,
mit dem Kennzeichen, daß eine wäßrige Aufschlämmung
von gepulvertem α-Aluminiumoxid, ein Alkalimetallsalz,
Vanadinpentoxid und eine Niobverbindung nach Abdampfen des
Wassers geformt und bei 500 bis 600°C calciniert wird,
wobei der Katalysator 1 bis 20 Gew.-% einer Alkalimetallvanadiumbronze
und 0,25 bis 10 Gew.-% eines Nioboxids
enthält und eine spezifische Oberfläche von 1 bis 5 m²/g
aufweist.
In einer Ausführungsform des Katalysators besteht die
Bronze im wesentlichen aus Bronze II mit einem Verhältnis
Na/V von 0,415 und/oder aus der primären α-Phase mit
einem Verhältnis Na/V von 0,50.
In einer weiteren Ausführungsform enthält der erfindungsgemäße
Katalysator etwa 5 bis 10 Gew.-% Bronze II mit
einem Verhältnis Na/V von 0,415 auf einem α-Aluminiumoxidträger
und ist mit etwa 0,2 bis etwa 2% Niobpentoxid aktiviert
worden.
Es ist bekannt, daß die Zugabe einer Alkalimetallverbindung
zu Vanadinpentoxid, wenn das Gemisch erhitzt wird,
komplexe Materialien mit anomalen Valenzen ergibt, die
als Vanadinbronzen bekannt sind. Solche Lithiumbronzen
werden von Volker et al in Zh. Neorg. Khim, 17 (6), 1529
bis 1532 (1972) beschrieben. Vanadinbronzen mit Natrium
werden von Pouchard et al in Bull. de la Soc. Chimque
de France, Nr. 7, Seiten 2742 bis 2745 (1968) und Seiten
4343 bis 4348 (1967) beschrieben. In ähnlicher Weise werden
Kalium enthaltende Vanadinbronzen von Holtzberg et al
in J. Am. Chem. Soc. Vol. 75, Seiten 1536 bis 1540
(1956) beschrieben. Lithiumbronzen werden auch von Hardy
et al in Bull. de la Soc. Chimique de France, Nr. 4,
1056 bis 1065 (1967) und von Reisman et al in J. Phys. Chem.
66, 1181 bis 1185 (1964) erwähnt. Diese Bronzematerialien
werden hergestellt, indem eine entsprechende
Alkalimetallverbindung (z. B. ein Carbonat, Oxalat oder Acetat)
mit Vanadinpentoxid vermischt wird und das Gemisch
mehrere Stunden auf erhöhte Temperatur erhitzt wird. Je
nach der Menge der zugefügten Alkalimetallionen werden
entsprechend dem dem Gemisch eigenen jeweiligen Phasendiagramm
bestimmte Phasen ausgebildet. So wird z. B. in
dem oben erwähnten Artikel von Holtzberg et al das Kaliumbronzesystem
beschrieben. Das Natriumsystem wird in dem
Artikel von Slobodan et al in J. Appl. Chem. (USSR),
38 799 bis 38 803 (April 1965) beschrieben. Die obengenannten
Alkalimetallvanadinbronzen können alle
für die Ammonoxidation von p- oder m-Xylol verwendet werden.
Bisher bevorzugte Bronzen zur Verwendung als Katalysatoren
sind Natriumbronzen, wobei auch Gemische der
verschiedenen Arten verwendet werden. Bevorzugte
Arten sind die Bronze I (BZ I), in der ein Verhältnis von
Natrium zu Vanadin von 0,17 vorliegt, die Bronze II (BZ II),
in der dieses Verhältnis 0,415 beträgt, und eine
α′-Phase, worin dieses Verhältnis 0,50 beträgt.
Es sind auch andere Bronzesysteme bekannt.
Diese sind zwar ebenfalls für die Ammonoxidation
geeignet, doch sind sie etwas instabil, so daß sie nicht
bevorzugt verwendet werden. Der Art BZ I kann die Formel Na₂O · V₂O₄ · 5 V₂O₅,
der Art BZ II die Formel 5 Na₂O · V₂O · 11 V₂O₅ und
der α′-Phase die Formel Na x V₂O₅, worin x 0,7 bis 1,0
ist, zugeschrieben werden. Für die Bronzen sind weiterhin
ihre Röntgenbeugungsmuster charakteristisch. Die stärksten
Linien sind nachfolgend aufgeführt:
BZ I:
9,6, 7,3, 4,75, 3,87, 3,47, 3,38, 3,21, 3,11, 3,08, 2,92, 2,90, 2,727, 2,55, 2,45, 2,38, 2,18, 1,97, 1,87, 1,803, 1,74, 1,535, 1,492.
BZ II:
6,9 bis 7,04, 5,81, 3,87, 3,62, 3,50, 3,45, 3,21, 3,10, 3,01, 2,67, 2,57, 2,43, 2,32, 2,27, 2,02, 1,97, 1,96, 1,8, 1,72, 1,86, 1,504, 1,333, 1,39.
α′-Phase:
11,3, 5,645, 4,82, 4,436, 3,667, 3,456, 2,967, 2,889, 2,882, 2,799, 2,604, 2,436, 2,412, 2,291, 2,0196, 1,889, 1,803, 1,77, 1,689, 1,635, 1,592, 1,479.
9,6, 7,3, 4,75, 3,87, 3,47, 3,38, 3,21, 3,11, 3,08, 2,92, 2,90, 2,727, 2,55, 2,45, 2,38, 2,18, 1,97, 1,87, 1,803, 1,74, 1,535, 1,492.
BZ II:
6,9 bis 7,04, 5,81, 3,87, 3,62, 3,50, 3,45, 3,21, 3,10, 3,01, 2,67, 2,57, 2,43, 2,32, 2,27, 2,02, 1,97, 1,96, 1,8, 1,72, 1,86, 1,504, 1,333, 1,39.
α′-Phase:
11,3, 5,645, 4,82, 4,436, 3,667, 3,456, 2,967, 2,889, 2,882, 2,799, 2,604, 2,436, 2,412, 2,291, 2,0196, 1,889, 1,803, 1,77, 1,689, 1,635, 1,592, 1,479.
Die a′-Phase kann wie die weiteren Bronzen durch
Literaturmethoden erhalten werden und zur Verwendung
auf einen Träger aufgebracht werden. Sie
kann aber auch in situ gebildet werden. Dies kann ohne
weiteres dadurch geschehen, daß man BZ II auf dem Träger
in einer reduzierenden Atmosphäre (z. B. in Ammoniak) oder
in einem Strom, der dem Reaktionssystem aus Kohlenwasserstoff,
Ammoniak und Sauerstoff ähnlich ist, jedoch einen
niedrigen Sauerstoffgehalt, z. B. ein Verhältnis Sauerstoff
zu Kohlenwasserstoff von weniger als etwa 3,0, behandelt.
Wie bereits ausgeführt wurde, können die Katalysatorbronzen
auch ein Gemisch aus den oben beschriebenen Bronzen
darstellen. Bevorzugt verwendete Katalysatoren stellen ein Gemisch
dar, in dem entweder BZ II oder die α′-Phase
oder beide vorherrschen. Obgleich
auch die Art BZ I geeignet ist, wird es jedoch bevorzugt,
um die Menge der Kohlenoxide auf einem Minimum zu halten,
in der Katalysatorzusammensetzung eine vorherrschende
Menge von BZ I zu vermeiden.
Um den erfindungsgemäßen niobaktivierten
Katalysator zu erhalten, wird
die entsprechende Niobverbindung einfacherweise während
der Herstellung des Katalysators zugesetzt. Bei dieser
Technik wird zu den gesamten gepulverten Katalysatorbestandteilen
Nb₂O₅ zugesetzt und damit physikalisch vermischt,
worauf das Gemisch für den Gebrauch zu Pellets
verpreßt wird. Bei einer weiteren Technik wird ein wasserlösliches
Niobsalz (z. B. Kaliumniobat) zugefügt und mit
den anderen Katalysatorbestandteilen dazu verwendet, um
den Träger zu imprägnieren. Die Menge an Niob
auf dem Gesamtkatalysator beträgt etwa 0,25 bis 10 Gew.-%
(als Nb₂O₅), wobei jedoch ein Bereich von etwa 0,2 bis
etwa 2% bevorzugt wird.
Der Katalysatorträger
für den erfindungsgemäßen Katalysator umfaßt α-Aluminiumoxid. a-Aluminiumoxid
ist gut bekannt. Beispiele hierfür sind natürlicher Korund
sowie synthetische Modifikationen, die im Handel
erhältlich sind. Diese Materialien haben eine hohe Dichte
(etwa 0,75 bis 1,0 g/cm³) und eine sehr
niedrige spezifische Oberfläche (von etwa 6 m²/g
oder weniger). Im allgemeinen enthält das α-Aluminiumoxid
genügend Natriumionen, daß die Natriumbronzen ohne eine
Zugabe von Natrium- oder anderen Alkalimetallverbindungen
hergestellt werden können. Wenn jedoch nicht genügend
Natrium vorhanden ist, dann kann eine genügende Menge zur
Erzielung der gewünschten Bronze zugesetzt werden. Bei
der Herstellung der Trägerkatalysatoren ist es lediglich
erforderlich, eine wäßrige Aufschlämmung von gepulvertem
(0,088 mm oder feiner) α-Aluminiumoxid, Alkalimetallsalz
(vorzugsweise dem Carbonat), Niobverbindung und
V₂O₅ herzustellen, das Wasser abzudampfen, zu pelletisieren
und die Pellets bei 500 bis 600°C mehrere Stunden
lang unter langsamem Durchleiten eines Luftstroms durch
den Ofen zu calcinieren. Durch die Wärmebehandlung wird
das Material in Bronzen und Oxide umgewandelt. Alternativ
und vorzugsweise kann der Katalysator auf den Träger durch
eine Imprägnierungstechnik aufgebracht werden, wobei eine
wäßrige Vanadinoxalatlösung, die eine entsprechende Menge
von Alkalimetall enthält, auf dem α-Aluminiumoxidträger
abgeschieden wird und eine anschließende Wärmebehandlung
durchgeführt wird. Dieses Verfahren ist gut bekannt. Wie
bereits zum Ausdruck gebracht wurde, umfaßt der Katalysatorträger
α-Aluminiumoxid. Er kann jedoch auch weitere
Komponenten, wie Siliziumdioxid und andere Metalloxide,
sowie die normalerweise in α-Aluminiumoxid gefundenen
Verunreinigungen, z. B. Eisen und Magnesium
enthalten. Jedoch bestehen mindestens etwa 75 Gew.-% des
Trägers aus α-Aluminiumoxid.
Die Menge der katalytisch wirksamen Komponente auf dem Träger
beträgt 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
etwa 5 bis 10%. Die spezifische Oberfläche
der bei dem Verfahren verwendeten Katalysatoren ist im
allgemeinen ziemlich niedrig und liegt
bei 1 bis 5 m²/g. Das Porenvolumen
des Katalysators ist so, daß der Hauptteil der Poren Durchmesser
von weniger als etwa 1 µm hat und in der Größenordnung
von etwa 0,2 bis 1,0 µm liegt.
Nachdem ein niobaktivierter BZ I- oder ein aktivierter
gemischter BZ I- und BZ II-Katalysator hergestellt worden
ist und verwendet wird, wird er vorzugsweise durch
eine Wärmebehandlung bei etwa 500 bis etwa 750°C über
einen Zeitraum von 3 bis 4 Std. gealtert. Durch diese Behandlung
wird das meiste, wenn nicht alles BZ I in
BZ II umgewandelt, das gegenüber BZ I bevorzugt wird.
Somit wird ein Katalysator
eingesetzt, der eine Alkalimetallvanadinbronze
darstellt, welche mit Niob aktiviert
ist und der vorzugsweise eine aktivierte
Bronze II oder α′-Phase ist. Die
Katalysatoren werden für den Gebrauch vorzugsweise pelletisiert,
sie können aber auch in Pulverform verwendet
werden.
Geeignete Ausgangsstoffe für eine Ammonoxidation mit dem erfindungsgemäßen
Katalysator sind sowohl meta- als auch para-Xylol.
Der erfindungsgemäße Katalysator wird dabei vorzugsweise
im Festbettverfahren bei Temperaturen zwischen etwa
375°C und 500°C eingesetzt. Bei der Verwendung von m-Xylol
zur Herstellung von Isophthalonitril wird es jedoch bevorzugt,
Temperaturen am unteren Ende des oben angegebenen
Bereichs anzuwenden. Dies steht im Einklang mit
der bekannten Tatsache, daß m-Xylol gegenüber einer Kohlenoxidbildung
empfindlicher ist als das p-Isomere.
Naturgemäß variiert die Kontaktzeit für die Ausgangstoffe
am Katalysator über einen weiten Bereich, liegt aber
gewöhnlich bei etwa 0,1 bis 10 sec. Die tatsächlich angewendeten
Kontaktzeiten hängen gewöhnlich von der Katalysatorbelastung,
dem Katalysatorvolumen, der Temperatur
und anderen Parametern ab. Der Fachmann kann die jeweilige
Kontaktzeit beim erfindungsgemäßen Katalysator entsprechend diesen Reaktionsparametern
ohne Schwierigkeiten auswählen.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators wird
die Ammonoxidation vorzugsweise in einer herkömmlichen
Vorrichtung durchgeführt, wobei die Reaktionsgase über
den Katalysator bei Reaktionstemperatur strömen und die
Abstromgase in die entsprechenden Produkt- und Nebenproduktströme
aufgetrennt werden. Die Verwendung des erfindungsgemäßen
Katalysators bei der Ammonoxidation von m- oder p-Xylol hat folgende besonderen Vorteile: (a) eine
niedrige Bildung von Kohlenoxiden, (b) eine hohe Selektivität
für die Bildung der Dinitrile, (c) niedrige Verhältnisse
von Sauerstoff und Ammoniak zu Kohlenwasserstoff,
(d) eine minimalisierte Entalkylierung der Polyalkylaromaten
(d. h. das Benzonitril wird nur in geringen
Mengen gebildet) und (e) die Prozeßtemperatur ist ziemlich
niedrig.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators kann nach den zwei nachstehenden Methoden erfolgen:
Der α-Aluminiumoxidträger wird zu einem feinen Pulver
mit einer Teilchengröße von etwa 0,088 mm oder weniger
vermahlen und mit der entsprechenden Menge von Nb₂O₅ und
V₂O₅ versetzt. Wenn die Analyse zeigt, daß die Alkalimetallmenge
in dem α-Aluminiumoxid nicht ausreichend ist,
dann wird die gewünschte Menge von Natriumcarbonat oder
einem anderen Alkalimetallsalz zugesetzt. Das Gemisch
wird sodann trocken vermahlen und mit Wasser versetzt.
Das Gemisch wird weiter durchbewegt, um eine Aufschwämmung
herzustellen. Die Aufschlämmung wird in eine Abdampfschale
gegossen und zur Trockene eingedampft. Der
trockene Rückstand wird weiter vermischt, um Agglomerate
aufzubrechen, und es wird Wasser zugesetzt, damit eine
Paste gebildet wird, die zu Pellets verformt wird. Diese
werden sodann etwa 4 Std. bei 540°C calciniert, wobei
durch den Ofen Luft mit einer Geschwindigkeit von 2,5 l/min
geleitet wird. Nach dem Abkühlen sind die Katalysatorpellets
für den Gebrauch fertig.
Granuliertes Aluminiumoxid (2,38 bis 1,19 mm) wird 4 Std.
auf 1300°C erhitzt. Kaliumniobat (4 K₂O · 3 Nb₂O₅ · 16 H₂O) und
Vanadinpentoxid werden in 5 Teilen Wasser suspendiert,
auf 80°C erhitzt und langsam mit Oxalsäure versetzt, wodurch
eine blau gefärbte Vanadinoxalatlösung erhalten
wird. Es wird Natriumcarbonat zugefügt und in die Lösung
wird auch Aluminiumoxid gegeben. Das Gemisch wird
unter Rühren auf einem Wasserbad getrocknet. Unter Einpumpen
von Luft wird 16 Std. in einem Ofen bei 400°C wärmebehandelt,
wodurch der Katalysator erhalten wird, der
nach dem Abkühlen für den Gebrauch fertig ist.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Katalysators
bei der Ammonoxidation von p- oder m-Xylol erfolgt gemäß nachstehender Arbeitsweise:
Eine entsprechende Menge des Katalysators (mit oder ohne
ein inertes Verdünnungsmittel, z. B. Quarz) wurde in
einen Festbett-Quarzreaktor (mit einem Durchmesser von
31,7 mm und einer Länge von 61,0 mm) gegeben. Eine inerte
Packung oberhalb des Katalysatos diente als Vorerhitzungszone.
Eine geringe Menge (25,4 bis 50,8 mm) einer
ähnlichen inerten Packung wurde in den Boden des Reaktors
eingelegt, um den Katalysator in der Reaktionszone zu
tragen. Das obere Ende des Reaktors wurde mit einer Zusammenstellung
versehen, die vielfache Öffnungen hatte,
durch welche die Kohlenwasserstoffe, Ammoniak und Luft
(oder Sauerstoff/Helium- oder Sauerstoff/Stickstoff-Gemische)
dosiert eingeleitet werden konnten. Die Ausgangsstoffe
konnten in dieser "Mischkammer" vermischt werden
oder vorgemischt werden und sodann in den Reaktor eingespeist
werden, der im wesentlichen bei Atmosphärendruck
betrieben wurde. Die Geschwindigkeit des Gasstromes
wurde so eingestellt, daß bei einer gegebenen Reaktionszeit
über einem gegebenen Katalysatorvolumen die
gewünschte Kontaktzeit erhalten wurde.
Die abströmenden Gase wurden aus dem Reaktor in einen
abgekühlten Kolben geleitet, wo die Produkte zusammen
mit Ammoniumcarbonat und Wasser gesammelt wurden. Das restliche
entweichende Gas wurde durch einen mit kaltem Wasser
gekühlten Kühler, ein Trockenrohr und ein mit NaOH und Asbest gefülltes Absorptionsrohr
geleitet und am Schluß in einem großen Polyvinylchloridbeutel
aufgefangen.
Die Analyse der organischen Schicht, der Wasserschicht,
einer Gasprobe aus dem Beutel sowie die Gewichtszunahme
des Absorptionsrohres (die auf nicht als Ammoniumcarbonat gebundenes
CO₂ zurückzuführen ist) ermöglicht eine Errechnung
der Resultate (d. h. der Umwandlung
und der Ausbeute).
Nach der beschriebenen Verfahrensweise wurde ein erfindungsgemäßer Katalysator
aus einer Natriumvanadinbronze auf α-Aluminiumoxid
hergestellt, der 8,5% Vanadium (als V₂O₅) und 0,6% Nb₂O₅
enthielt. Bei der Durchführung der Ammonoxidation
bei 430°C unter Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators wurden die in Tabelle I angegebenen Werte
erhalten.
Die Ammonoxidation wurde wie oben beschrieben unter Anwendung
eines Molverhältnisses von Ammoniak zu p-Xylol von
2,3 : 1 sowie der weiter in Tabelle II gezeigten Reaktionsparameter
durchgeführt.
Wie aus diesen Werten ersichtlich, liefert der eingesetzte erfindungsgemäße
niobaktivierte Katalysator günstige
Ergebnisse hinsichtlich der Dinitrilausbeute.
Bei der Durchführung des Verfahrens der Beispiele 5 bis
9 mit m-Xylol, jedoch bei 400°C, wurde die gleiche hohe Ausbeute
an Isophthalonitril erhalten.
Obgleich die obigen Beispiele die Verwendung des Katalysators
in einem Festbettsystem beschreiben,
kann der erfindungsgemäße Katalysator naturgemäß auch
genauso gut in anderen Systemen, z. B. im Fließbett oder im
Wirbelbett verwendet werden. So wird
z. B. eine geeignet hohe Ausbeute an Gesamtnitrilen (z. B.
von Toluolnitril und Terephthalonitril) aus p-Xylol in
einem Wirbelbett erhalten, bei dem ein Rohr mit
einem Durchmesser von 31,75 mm und einer Länge von 1,8 m
aus Edelstahl verwendet wird.
Dabei wurde als Katalysator niobaktivierte Bronze II auf a-Aluminiumoxid eingesetzt
(800 g Katalysator in dem
Rohr, Höhe des expandierten Bettes
5,1 bis 10,2 cm).
Die Reaktionsbedingungen waren folgende:
Temperatur: 400°C
O₂/p-Xylol = 2,5
NH₃/p-Xylol = 2,5
Kontaktzeit = 6 sec
Druck = 1 bar
O₂/p-Xylol = 2,5
NH₃/p-Xylol = 2,5
Kontaktzeit = 6 sec
Druck = 1 bar
Bei der Verwendung des Katalysators im Festbettbetrieb
ist der Druck des Systems vorzugsweise im wesentlichen
Atmosphärendruck, da die Umwandlung und die Selektivität
in herkömmlichen Festbettsystemen bei höheren Drücken
aufgrund einer Heißfleckbildung abfällt. Um solche
Probleme zu vermeiden, wird es bevorzugt, ein Fließbettsystem
anzuwenden, bei dem die Heißfleckenbildung vermieden
wird.
Die Verwendung des Katalysators im
Fließbettsystem erfolgt vorzugsweise bei etwa 1 bis 5 bar.
Claims (2)
1. Vanadin und Aluminiumoxid enthaltender Katalysator, erhältlich
durch Versetzen von Aluminiumoxid mit Vanadinpentoxid,
Trocknen und Calcinieren unter Durchleiten eines
Luftstroms bei hohen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß
eine wäßrige Aufschlämmung von gepulvertem α-Aluminiumoxid,
ein Alkalimetallsalz, Vanadinpentoxid und eine Niobverbindung
nach Abdampfen des Wassers geformt und bei
500 bis 600°C calciniert wird, wobei der Katalysator 1
bis 20 Gew.-% einer Alkalimetallvanadiumbronze und 0,25
bis 10 Gew.-% eines Nioboxids enthält und eine spezifische
Oberfläche von 1 bis 5 m²/g aufweist.
2. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1, zur Ammonoxidation
von m- oder p-Xylol zu den entsprechenden Nitrilen.
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- 1974-10-10 ES ES430861A patent/ES430861A1/es not_active Expired
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