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Verwandlungsbett Es sind Verwandlungsbetten bekannt, die bei Nichtgebrauch
in die Form eines Schrankes, etwa eines Kleiderschranks, oder einer Kredenz zusammengeklappt
werden können. Im ersteren Falle besteht das Bettgestell aus zwei Teilen, einem
größeren, die eigentliche Liegefläche bildenden Teil, der aus seiner Gebrauchslage
um go' hochgeklappt werden kann, und dem Kopfteil, der häufig die Schranktiefe vollkommen
ausfüllt und entweder unverrückbar oder, um ihm eine flachere oder steilere Lage
geben zu können, verstellbar angeordnet ist. Der,Vorteil der Schrankbetten bekannter
Bauart besteht darin, daß bei Nichtgebrauch des Bettes an Raum im Zimmer gespart
wird, was bei Klein- oder Kleinstwohnungen von erheblicher Bedeutung sein kann.
Nachteilig aber ist, daß man zufolge der Länge des Bettgestells einigermaßen Mühe
hat, dieses in die Ruhelage hochzuklappen. Man hat daher schon vorgeschlagen, das
Bettgestell dreiteilig auszubilden, so daß es aus je um go' gegeneinander
klappbarem Kopf-, Mittel- und Fußteil besteht. Bei bekannten Ausführungen dieser
Art wird der Kopfteil bei Nichtgebrauch von einer Stützleiste angehoben und um go'
hochgeklappt, der Mittelteil wird ebenfalls aus seiner Gebrauchslage um go' geschwenkt,
so daß er zusammen mit dem flach an ihm anliegenden Kopfteil die Rückwand einer
Kredenz bildet, während der Fußteil nochmals um go' gegenüber dem angehobenen Mittelteil
in waagerechte Lage gedreht wird und nun als Auflage für den oberen Abschlußdeckel
dient, der bei Gebrauch des Bettes als Fußstütze dient. Die Handhabung dieses bekannten
Verwandlungsbettes ist aber umständlich. Der Kopfteil muß als erster hochgeklappt,
in dieser Lage gesichert, dann muß der Fußteil aus einem Bügel der Fußstütze herausgehoben
und zusammen mit dem Mittelteil in die Ruhelage gebracht werden, es muß die Fußstütze,
die während des Zusammenklappens einen für sich zu handhabenden Teil darstellt auf
die Kredenz aufgelegt werden, dann muß aber die Kredenz noch um 18o' gedreht werden,
damit Mittel- und Kopfteil, die die Rückwand der
Kredenz bilden,
an der Zinunerwand anliegen. Hierzu ist namentlich bei zweischläfrigen Betten allerhand
Mühe und auch Raum erforderlich, um die Drehbewegung ausführen zu können.
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Die Erfindung betrifft ein Verwandlungsbett, das bei Nichtgebrauch
in die Form eines Schranks, insbesondere einer Kredenz o. dgl. zusammengeklappt
werden kann, mit eigem wenigstens zweiteiligen Bettgestell (Rost), dessen Kopfteil
innerhalb des Schranks schwenkbar angeordnet ist. Nach der Erfindung ist vorgeschlagen,
den Kopfteil in seiner Gebrauchslage durch den benachbarten Teil des Rostes zu halten,
bei dessen Verschwenken in die Ruhelage der Kopfteil selbsttätig in eine den Nutzraum
des Schranks vergrößernde Lage übergeht. Die Vorteile der Erfindung liegen vor allem
darin, daß die Handhabung des Verwandlungsbettes erleichtert wird. Das Gewicht des
Kopfteils ist im Vergleich zu demjenigen des Hauptteils des Bettgestells immerhin
so groß, daß eine fühl-
bare Entlastung beim Anheben auch eines einteiligen
Hauptbettgestells eintritt und in gleicher Weise das Schließen *des Schranks erleichtert
wird. Man kann so weit gehen, daß das Gewicht des Kopfteils absichtlich erhöht wird,
so daß es einen völligen oder nahezu völligen Ausgleich des Gewichtes der hochzuklappenden
Bettgestellteile wenigstens während des ersten Teils der Schheßbewegung darstellt.
Auf jeden Fall wird der Kopfteil in seiner Gebrauchslage ohne jedes Sicherungsmittel
einwandfrei gehalten, es bedarf beim Öffnen und Schließen der Kredenz oder des Schranks
keiner besonderen Handgriffe für den Kopfteil, was die Handhabung wesentlich erleichtert.
Selbsttätig wird der innere Nutzraum des Schranks beim Nichtgebrauch erheblich vergrößert.
Man kann, wie gemäß der Erfindung weiter vorgeschlagen ist, den in der Nähe der
Vorderwand des Schranks drehbar gelagerten Kopfteil von einem Teil des benachbarten
Bettrostes unterfassen lassen, so daß er beim Übergang des Hauptteils in die Gebrauchslage
von diesem in seine eigene Gebrauchslage mitgenommen wird. Der Vorteil besteht darin,
daß irgendwelche Übertragungsmittel zwischen Haupt- und Kopfteil entbehrlich werden,
die Zahl der Einzelteile sich mindert und das Schrankinnere zum größten Teil für
die Aufbewahrung der Matratzen, Betten usw. zur Verfügung steht. Stellt man das
Verwandlungsbett in Form einer Kredenz her, in welchem Falle das Bettgestell dreiteilig
ausgeführt wird, so daß es, wie an sich bekannt, aus je zueinander um go'
drehbarem Kopf-, Mittel- und Fußteil besteht, so ist es zweckmäßig, die Anordnung
so zu wählen, daß in der Ruhelage der Mittelteil des Rostes dieVorderwand der Kredenz
bildei, während der Fußteil auf seiner Unterseite den oberen Abschlußdeckel der
Kredenz trägt. Der Mittelteil besitzt in diesem Falle auf seiner Unterseite irgendeinen
Bezug oder eine sonstige Verkleidung, die bei geschlossener Kredenz deren Vorderwand
darstellt. Es bedarf beim Erfindungsgegenstand auch keiner besonderen Handhabung
für die Stütze des Fußteils, also Öffnen und Schließen des Verwandlungsbettes sind
auch in dieser Hinsicht erleichtert. Es entfällt ferner jede Notwendigkeit des Drehens
der Kredenz, die ständig, bei Gebrauch oder Nichtgebrauch des Verwandlungsbettes,
die gleiche Fläche (Rückseite) der Zimmerwand zukehrt. Am freien Ende des Fußteils
kann man eine Stütze derart drehbar lagern, daß sie beim Aufklappen des Bettgestells
selbsttätig, nämlich durch ihr Eigengewicht in ihre Gebrauchslage übergeht, während
sie bei geschlossener Kredenz flach auf dem oberen Abschlußdeckel aufliegt und eine
Zierleiste bilden kann. Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich darauf, bei
dreiteiligem Bettgestell Mittel- und Fußteil in zueinander gestreckter Lage zu verriegeln,
so daß sie keiner besonderen Bodenstütze bedürfen. Dies läßt sich nach der Erfindung
sehr einfach durch einen federbelasteten Bolzen erreichen, der so ausgebildet bzw.
angeordnet und gesteuert werden kann, daß er in dem mit ihm zusammenwirkenden Gegenteil,
einem Rohrstück, erst dann verriegelnd eindringt, wenn Mittel- und Fußteil sich
in zueinander gestreckter Lage befinden. Auch dies erleichtert die Handhabung des
Verwandlungsbettes wesentlich, so daß sein Gebrauchswert erheblich gesteigert wird.
Die Erfindung läßt sich auch als Schrankbett ausbilden.
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Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Form eines in eine Kredenz verwandelbaren Bettes erkennen.
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Abb. i zeigt eine Stirnansicht des in Ruhelage (Nichtgebrauch) befindlichen
Bettes; Abb. 2 läßt eine Seitenansicht des gleichfalls geschlossenen Bettes erkennen;
Abb. 3 zeigt das Bett in geschlossenem Zustande im Schnitt, Abb. 4 in geöffnetem
Zustande in Seiten- und Abb. 5 in Draufsicht; Abb. 6 und
7 zeigen die Verriegelungseinrichtung in vergrößertem Maßstabe, und zwar
Abb. 6 bei Nichtgebrauch, Abb. 7 bei Gebrauch des Bettes.
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Bei Nichtgebrauch (Ruhelage) nimmt das Verwandlungsbett die Form einer
Kredenz 2 an (Abb. i und 2), deren Vorderfläche 3 durch einen Bezug auf der
Unterseite des Bettgestellmittelteils 4 dargestellt wird- Dieses wird ergänzt durch
den Kopfteil 5 und den Fußteil 6, die gegeneinander um je go'
drehbar sind. In der Ruhelage (Abb.3) liegt der Kopfteil 5 auf den beiden
Nachtkästchen 7 auf, die durch je eine Tür 8 (Abb. 2) zugänglich
sind. Mittelteil 4 und Fußteil 6 sind um die Achse 9 drehbar, der
Mittelteil 4 besitzt einen Ansatz io (Abb. 3), der den Kopfteil
5 unterfassen kann. Wird der Mittelteil 4 aus der Lage nach den Abb. 2 und
3 (Ruhelage) in diejenige nach Abb. 4 geschwenkt, und zwar um die Achse 13,
um die auch der Kopfteil 5
drehbar gelagert ist, so greift der Ansatz io unter
den Kopfteil 5 und hebt ihn in die Lage nach Abb.- 4 an. Bei dieser Schwenkbewegung
wirkt der Kopfteil 5 aU. Gegengewicht zum Mittel- und Fußteil, deren Gewicht
gegebenenfalls vollkommen ausgeglichen werden kann. In der Gebrauchslage nach Abb.
4 ruht dann der Kopfteil 5 völlig eindeutig, ohne daß Sicherungsmittel erforderlich
wären. Der Fußteil 6 trägt am freien Ende ein Brett ii, das in Gebrauchslage
(Abb. 4) als Fußstütze dient, bei geschlossener Kredenz (Abb. 2) eine Zierleiste
bildet. Die Fußstütze ii ist derart um die Achse 12 am Fußteil 6 gelagert,
daß sie selbsttätig, nämlich durch ihr Eigengewicht, aus der Lage nach Abb. 2 in
diejenige nach Abb. 4 übergeht, wenn die Kredenz zum Gebrauch als Bett geöffnet
wird. Der
Fußteil 6 liegt bei geschlossener Kredenz waagerecht
auf der Oberseite, er trägt auf seiner Unterseite eine Abdeckplatte 14, so daß die
geschlossene Kredenz einen durch das Herunterschwenken des Kopfteils 5
vergrößerten
Innenraum 15 aufweist, der durch den die Vorderwand darstellenden Teil 4
sowie durch den Fußteil 6 mit Abdeckplatte 14 abgeschlossen wird. Zum Öffnen
und Schließen der Kredenz genügen wenige Handgriffe. Beim Schließen senkt sich der
Kopfteil 5 selbsttätig bis zur Auflage auf die Nachtkästchen 7. Die
Rückwand 16 der Kredenz wird zweckmäßig durch einen Stoffbezug gebildet, so daß
ausreichende Lüftung gewährleistet ist.
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Die oberen Teile 17 der Seitenwandungen der Kredenz sind um ein Scharnier
18 um go' zur Seite aufklappbar. Auf ihnen sind Schubfächer ig befestigt. Die Seitenwandungen
dienen also als Böden für die Schubfächer, die somit beim Schließen der Kredenz
nicht in das Innere 15 fallen können. Die Schubfächer ig können die ganze
Fläche 17 einnehmen oder wie beim Ausführungsbeispiel (Abb. 5) nur einen
Teil dieser Fläche. An den beiden Außenrändern der aufgeklappten Seitenteile
17 kann man einen Stoffbehang anbringen, die dem ganzen Möbelstück bei Gebrauch
des Bettes ein formschöneres Aussehen verleihen.
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Zwischen den beiden Bettgestellen 4 und 6 ist eine Verriegelung
vorgesehen, so daß diese Teile in Ge-' brauchslage (Abb. 4 und 5) ohne besondere
Fußstütze gestreckt gehalten werden. Die Einzelteile der Verriegelung sind insbesondere
aus den Abb. 6 und 7 zu erkennen. Am Fußteil 6 ist eine Buchse
20 Mit Schlitz 21 befestigt, in der ein Verriegelungsbolzen 22 dreh- und verschiebbar
gelagert ist. Eine Druck- und Drehungsfeder 23 sucht den Bolzen 22 in die
aus Abb. 6 ersichtliche Lage zu bringen, in der ein RastStift 24 so seitlich
neben dem Schlitz 21 liegt, daß der Bolzen 22 sich in der BuchSe 2o nicht verschieben
kann. Am Mittelteil 4 ist ein Verriegelungsrohrstück 25 befestigt, das gleichfalls
einen Schlitz 26 aufweist und eine abgeschrägte Stirnfläche 27 besitzt.
An dem Verriegelungsbolzen 22 ist mittels eines Stiftes 28 ein Seilzug 29
befestigt, der durch das Rohrstück 25 hindurch bis zu einer am freien Ende
des Mittelteils 4 angeordneten Rolle 30 (Abb. 3 und 4) und von hier
bis zu einem Festpunkt 31 geführt ist. Ist die Kredenz geschlossen (Abb.
3), so liegt die Rolle 30 in solcher Nähe zum Festpunkt 31, daß die
Feder 23 den Bolzen 22 in die aus Abb. 6 ersichtliche Lage hat bringen
können. Wird aber der Mittelteil 4 in die Lage nach Abb. 4 gebracht, so entfernt
sich die Rolle 30 vom Festpunkt 31 so, daß ein Zug auf das Seil 29 ausgeübt
wird, dem dieses folgen kann, weil der Stift 28 zufolge der Drehbewegung
um die Achse 9 sich dem Rohrstück 25 nähert. Aber derBolzen 22 kann
sich dabei noch nicht bewegen, weil dies der Raststift 24 verhindert. Erst wenn
der Mittelteil 4 und der Fußteil 6 in Strecklage zueinander gelangt sind,
dieser Augenblick ist in Abb. 7 veranschaulicht, trifft der Bolzen 22 mit
dem Stift 28 auf die Schrägfläche 27 auf, und der weitere Zug am Seil
29 bewirkt nunmehr durch das Gleiten des Stiftes 28 auf der Schrägfläche
27 ein Drehen des Bolzens 22, bis der RaStStift 24 vor dem Schlitz 21 liegt
und nun der Bolzen 22 in das Rohrstück 25 hineingezogen werden kann, so daß
jetzt die beiden Bettgestellteile 4 und 6
gegeneinander verriegelt sind. Durch
die geschilderte Art der Ausbildung der Verriegelungsteile werden verschiedene Vorteile
erzielt. Zunächst wird die Gewähr dafür geboten, daß der Bolzen 22 stets richtig
in das Rohrstück 25 eingeführt wird und nicht etwa ein Klemmen eintritt,
das die Teile entweder überhaupt nicht in Eingriff bringen oder sie alsbald beschädigen
würde. Die Verriegelung arbeitet dabei vollkommen selbsttätig, was wiederum die
Handhabung des Verwandlungsbettes wesentlich erleichtert. Vor allem aber unterstützt
die Feder 23 das Öffnen und Schließen der Kredenz. Denn beim Öffnen der Kredenz
muß schließlich nach Erreichen der Strecklage des Mittel-und Fußteiles, wenn das
Gewicht der zu bewegenden Massen groß geworden ist, die Kraft der Druckfeder
23
überwunden werden, d. h. diese wirkt als Bremse, was einem Gewichtausgleich
zugute kommt. Umgekehrt zieht die Feder 23 beim Schließen der Teile an diesen
und unterstützt das Anheben. Man kann daher ohne Besorgnis recht starke Federn
23 verwenden, so daß unabhängig von der Wirkung des Kopfteils 5 ein
vollkommener Gewichtsausgleich der zu bewegenden Massen erzielbar ist. Die Verriegelung
könnte naturgemäß auch anders ausgebildet sein, z. B. in Form der üblichen vielfach
an Türen befindlichen Riegel, bestehend aus einem an dem einen Bettgestellteil von
Hand bewegbaren Schieber aus starkwandigem Blech, der in einen am anderen Bettgestellteil
angebrachten Bügel eingelegt werden kann.
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Wenn, was beim Erfindungsgegenstand durchaus möglich ist, die beiden
Bettgestellteile 4 und 6 zu einem einzigen Stück zusammengefaßt werden, so
daß das ganze Bettgestell zweiteilig ist, kann das Verwandlungsbett in geschlossenem
Zustande nicht die Form einer Kredenz annehmen, sondern stellt dann ein etwa kleiderschrankähnliches
Gebilde dar. Auch in diesem Falle ist die erfindungsgemäß selbsttätige Verstellung
des Kopfteils 5 beim Öffnen und Schließen des Schranks von Vorteil, weil
der KOPfteil 5 wiederum gegenüber dem Bettgestellteil 4 und 6 ein
Gegengewicht darstellt. Es entfällt dann naturgemäß jede Verriegelung- am Bettgestellteil
4 und 6, während die übrigen Merkmale der Erfindung beibehalten werden können.
Der einteilige Bettgestellteil 4 und 6 müßte, wie dies an sich bekannt ist,
auf seiner Rückseite eine durchgehende Stoffbekleidung oder z. B. eine Holzverschalung
aufweisen, die bei geschlossenem Schrank dessen Vorderwand bildet.