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Drehbettliege
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehbettliege mit einem Gestell
und einem Matratzenkörper, wobei der Matratzenkörper zwecks beiderseitiger Nutzung
wahlweise als Bett oder Tagesliege mittels eines Hebemechanismus drehbar gelagert
ist und Zugfedern zum Gewichtsausgleich vorgesehen sind.
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Bei Drehbettliegen dieser Art soll in an sich bekannter Weise der
Matratzenkörper mindestens um 1800 drehbar sein, damit er auf der einen Seite als
Bett oder Schlafcouch verwendbar ist, auf der anderen Seite dagegen den Charakter
einer üblichen Couch oder Tagesliege aufweist. In manchen Fällen sind die bekannten
Drehbettliegen auch so gestaltet, daß man den Matratzenkörper um einen Winkel von
3600 drehen kann.
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Es sind bereits verschiedenartige bettähnliche Möbelstücke
bekannt
geworden, welche unter der Bezeichnung Schrankbett oder Drehbett im Handel sind.
Derartige Möbelstücke finden vorwiegend in Kleinwohnungen Verwendung, und zwar sollen
sie einerseits dem Raum am Tage den Charakter eines Wohnzimmers vermitteln und andererseits
mit wenigen Handgriffen zur Nachtruhe hergerichtet werden können. Nachteilig ist
jedoch bei allen diesen bekannten Möbelstücken, daß sie entweder den gestellten
Anforderungen nicht vollauf gerecht werden oder sehr kompliziert in ihrer Konstruktion
und schließlich in jedem Falle umständlich zu handhaben sind.
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Ein bekanntes Liegesofa ist aus der DE-AS 1 018 600 bekannt, welches
mit einem anhebbaren Wenderahmen ausgestattet ist.
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Hierbei wird die Matratze mit einem umständlichen, in Langlöchern
gleitenden Hebemechanismus angehoben, der leicht verkantet werden kann und im übrigen
eine geringe Hubhöhe aufweist. Ausserdem erzwingen die sehr ungünstigen Hebelverhältnisse
sehr starke Zugfedern, so daß zu große körperliche Kräfte erforderlich sind, um
den Matratzenkörper wieder in die Ausgangsstellung zu drücken.
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Weitere Drehbettliegen dieser Gattung sind aus den deutschen Patentschriften
502 089, 600 210, 601 837, 654 858, 726 639, 846 157 und 867 906 bekannt.
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Bei allen diesen bekannten Drehbettliegen ergeben sich wiederum die
vorher angedeuteten Nachteile, insbesondere sind die
Wendebettmechanismen
wegen ihrer komplizierten Konstruktion oder umständlichen Handhabung nicht dazu
geeignet, sich im Handel erfolgreich durchzusetzen. Dazu gehört auch, daß bei allen
Wendebetten es äußerst schwierig ist, den Matratzenkörper nach dem Wendevorgang
wieder in seine Ausgangsstelldung zu drücken.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Drehbettliege
zu schaffen, welche eine einfache Konstruktion aufweist, eine einfache Handhabung
mit geringstem Kraftaufwand ermöglicht und ein optisch ansprechendes Möbelstück
mit niedriger Sitzhöhe darstellt.
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Die gestellte Aufgabe wird, ausgehend von einer Drehbettliege der
anfangs erläuterten Art, dadurch gelöst, daß je ein dreiteiliger Hebemechanismus
mit je vier Drehpunkten an den Stirnseiten des Gestelles befestigt ist, daß je zwei
der Drehpunkte gleichzeitig der Befestigung des Hebemechanismus dienen, und daß
an je einem Drehpunkt das eine Ende der betreffenden Zugfeder befestigt ist.
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Auf diese Weise wird derwesentliche Vorteil erzielt, daß der Bauaufwand
infolge der Einfachheit der Konstruktion mit je drei Hebelarmen sehr gering ist,
die Ausführung flach und raumsparend gehalten werden kann und die Zugfedern an optimalen
Hebelverhältnissen wirken können.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den
Unteransprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Drehbettliege,
wobei der Matratzenkörper in Hochstellung und teilweise aufgebrochen, die Deckel
der Seitenteile des Gestelles abgenommen und die Verkleidung aufgeschnitten dargestellt
sind, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts der Drehbettliege,
wobei der Matratzenkörper in Tiefstellung dargestellt ist, jedoch mit Deckel, aber
ohne Verkleidung der Seitenteile des Gestells, Fig. 3 eines der vier Sprungdeckelscharniere
mit Blattfeder in Perspektive, Fig. 4 eines der beiden Seitenteile des Drehbettliegen-Gestells,
ebenfalls in perspektivischer Darstellung, Fig. 5 eine der beiden Sperrklinken mit
Schenkelfeder in einem Pfosten des Gestelles, Fig. 6 den Matratzenkörper mit Bettuch,
Spannstangen und Spannlaschen, sowie das Oberbett mit Kissen und Haltewand, Fig.
7 Spannlasche und Spannstange in perspektivischer Teilansicht,
Fig.
8 eine perspektivische Ansicht auf die Innenseite eines Seitenteiles des Gestelles
mit Hebemechanismus und einer Zugkette, und Fig. 9 eine perspektivische Darstellung
des Matratzenrahmens mit längs- und quergespanntem endlosem Gummigewebe.
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Die erfindungsgemäße Drehbettliege weist ein Liegengestell auf, bestehend
aus den vier Pfosten 1, mit den daran fest verbundenen vier Lagerpfosten la, den
beiden Verbindungsstücken lb, wobei die Verbindungsstücke gleichzeitig der Lagerung
und Befestigung von zwei Hebeln 8 und 8d des Hebemechanismus in Brehpunkten 8f und
8g dienen. Ein weiterer Hebelarm 8e ist an den äußeren Enden der beiden Hebelarme
8, 8d in Drehpunkten 8h und 8k gehalten. Die Längsseiten des Liegengestells nach
Fig. 1 und 4 bestehen aus einer Grundplatte 3 mit den verstärkenden Profilleisten
3a und dem Verbindungswinkel 3b. An den Innenseiten des Liegengestells sind Winkelstücke
3c zur Aufnahme des Einlegebodens 4, welcher einerseits das Liegengestell im rechten
Winkel hält und andererseits das Bettzeug vor Verschmutzung schützt.
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In die Pfosten 1 sind Ausfräsungen lc eingearbeitet zur Aufnahme der
Blattfedern 9a für das Sprungdeckelscharnier 9 nach Fig. 4. In die Pfosten 1 sind
weiterhin Ausfräsungen 1d zur Aufnahme der Sperrklinken 2 nach Fig. 5 eingearbeitet,
sowie Längsnuten le zum Einschieben der Verkleidung 5, und schließlich
Bohrungen
zur Aufnahme der Nivellierungsschrauben 6.
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An den Pfosten 1 sind weiterhin zur Verkleidung des Hebemechanismus
die in Fig. 2 und 8 in der Draufsicht dargestellten Deckel 7 mittels der in Fig.
3 dargestellten Sprungdeckelscharniere 9 befestigt. An den Deckeln 7 einerseits
und dem Drehpunkt 8h des Hebemechanismus andererseits sind Zugketten 12 befestigt,
welche beim Senken des Matratzenkörpers die Deckel zwangsläufig herunterziehen.
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Die beiderseitigen Hebemechanismen bestehen, wie erläutert, jeweils
aus den drei scharnierartig miteinander verbundenen Hebeln 8, 8d und 8e in Form
von Flacheisen, sowie aus Zugfedern 8a, ferner aus Anschlagszapfen 8b, welche durch
Anschlag an dem dargestellten Hebel 8 bzw. Schenkel nach Fig. 1 die Hebemechanismen
in der Hochstellung arretieren.
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Die Zapfen 8c, die vorteilhaft am Matratzenkörper fest angebracht
sind, dienen als Lager- und Drehpunkt des Matratzenkörpers.
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Der Matratzenkörper nach Fig. 1 und Fig. 6 ist zur beidseitigen Nutzung
ausgelegt und besteht aus einem Stahlrohrrahmen 13 mit rechteckigem Profil, wobei
die Stahlrohre flachkantig miteinander verbunden sind. Die beiden Stirnseiten des
Stahlrohrrahmens 10 haben mittig je eine Bohrung zur Aufnahme des Lagerzapfens 8c.
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Je zwei Lagerstutzen 10a ragen aus den Stirnseiten des Stahlrohrrahmens.
Zwischen dem Drehpunkt 8c und einem Lagerstutzen 10a ist der Haltegurt 11 an den
beiden Stirnseiten mittels einer Schraube befestigt. Der Haltegurt 11 ist mit einer
Öse 11a und einem Haken 11b versehen. Der Haltegurt 11 kann auch entsprechend den
strichpunktierten Linien in Fig. 1 an den Zapfen 8c angebracht sein. Anstelle der
üblichen Stahlfedern oder glatten Auflagen ist der Stahlrohrrahmen über die Längsseiten
unter starker Spannung mit einem endlosen Gummigewebeschlauch 13 überzogen. Zusätzlich
zur Verstärkung kann auch über die Stirnseiten ein Gummigewebeschlauch 13a nach
Fig. 9 gespannt werden, welcher beidseitig durch Schaumstoff 13b abgedeckt ist.
Das Bettuch 14 nach Fig. 6 hat an beiden Stirnseiten durch Abnäher gebildete Schläuche
14a, welche knopflochähnliche Öffnungen 14b aufweisen, durch welche die Spannstangen
15 eingeschoben werden. Diese Spannstangen nach Fig. 6 und Fig. 7 werden in Spannlaschen
16 geschoben, wobei die Spannlaschen auf der einen Stirnseite aus Gummi und auf
der anderen Stirnseite aus einem festen Gurtband bestehen. Die Spannlaschen werden
mittels der Ösen 16a an den Lagerstutzen 10a befestigt. Die vier an den Stirnseiten
des Bettuches durch Abnähen entstandenen Schläuche sollen einen Längenausgleich
durch unterschiedliches Einschieben der Spannstangen ermöglichen, weil unterschiedliche
Längen durch Waschen oder Mangeln verursacht werden können.
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Wirkungsweise Wenn man den Matratzenkörper 13 an der sichtbaren rechten
Längskante gemäß Fig. 1 erfaßt und anhebt, wird der Totpunkt des Hebemechanismus
überwunden. Gleichzeitig wirken die Kräfte der Zugfedern 8a, welche die Hebemechanismen
und dadurch den Matratzenkörper anheben. In gleicher Drehrichtung wird der Matratzenkörper
um etwa 2200 gedreht bis die Lagerstutzen 10 über die federnd gelagerten Sperrklinken
1d gleiten. Der Matratzenkörper wird nun in entgegengesetzter Richtung gedreht,
bis die Lagerstutzen gegen die anderseitigen Sperrklinken drücken. Bei weiterem
Druck auf die Längskante des Matratzenkörpers senkt sich dieser zu der Ausgangsstellung
in eine neue Stellung, die gegenüber der Ausgangsstellung um 1800 gedreht ist.
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Beim Anheben des Matratzenkörpers drückt dieser gleichzeitig auch
die beiden Deckel 7 etwas hoch, wobei die vier Sprungdeckelscharniere 9 die beiden
Deckel um 900 aufklappen und in dieser Stellung arretieren. Beim Senken des Matratzenkörpers
werden die Deckel 7 zwangsläufig wieder in ihre Ausgangsstellung geklappt. Dies
geschieht durch je eine an den Hebemechanismen und an den Deckeln befestigte Kette
12, wobei die sich senkenden Hebemechanismen mittels der Kette die Deckel herunterziehen.
Der vorerläuterte Vorgang kann entsprechend nach beiden Seiten hin beliebig oft
wiederholt werden. Der Vorteil der Bedienung ist darin zu sehen, daß die Hebemechanismen
als
solche überhaupt nicht von Hand bedient zu werden brauchen, sondern daß es genügt,
lediglich die Liege an dem Matratzenkörper zu ergreifen und, wie erläutert, herumzuschwenken.