DE8113C - Verfahren zur Darstellung von Draht - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Draht

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W. BOECKER, Fabrikant, in Schalke (Westfalen)
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Description

1879.
Klasse 7.
WILHELM BOECKER in SCHALKE (Westfalen). Verfahren zur Darstellung von Draht.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. April 1879 ab.
Der Zweck des von mir erfundenen neuen Verfahrens der Fabrikation vori gewalztem Eisendfaht und Stahldraht sind folgende:
1. Vierkantigen und runden Draht aus Eisen und Stahl in derartig dünne Dimensionen zu walzen, dafs die Arbeit des Weiterziehens ganz oder zum grofsen Theil erspart wird.
2. Bedeutende Ersparnifs an Fabrikationskosten und.an Betriebskraft.
3. Massenproduction.
4. Gute Qualität des Fabrikats.
Das bisher gebräuchliche Verfahren des Drahtwalzens besteht darin, dafs aus jedem einzelnen Stab, Eisen oder Stahl, je ein Ring Draht gewalzt wird; ferner ist bei diesem Verfahren nicht möglich, den Walzdraht dünner wie 5 mm Durchmesser herzustellen, ohne bedeutende Verringerung des Productionsquantums und ohne Benachtheiligung der Qualität. Letzterer iUebelstand hat darin seine Ursache, dafs der Draht, wenn er die letzten Walzencaliber passirt, schon sehr erkaltet ist, und in diesem abgekühlten Zustande noch mehrfache, ganz abnorme Veränderungen der Querschnittsform bestehen mufs, wodurch er sehr leicht unganz oder mit ' Rippen behaftet wird.
Das von mir erfundene Verfahren ist dahingegen folgendes:
Die Eisen- oder Stahlstäbe werden mittelst sehr rasch gehender Walzen vorgewalzt zu einem flachen Stabe von rechteckigem Querschnitt von solcher Gröfse und Form, wie sie für die Anzahl und Dicke der daraus herzustellenden mehrfachen Drähte erforderlich ist.
Das in solcher Weise bei noch hoher Temperatur flach (s. Fig. 4) und in thunlichst grofsen Längen vorgewalzte Material wird aldann im glühenden Zustande von den letzten Walzen direct und selbstthätig mittelst einer Führungsbüchse in ein System rotirender, kreisförmiger, ineinandergreifender Messer (Schneidwalze), Fig. i, eingeführt. Diese spleifsen das flach gewalzte Stück in mehrere Stücke quadratischen Querschnitts, Fig. 5, und schieben dieselben mittelst kunstgerechter Führungen b b b, und zwar jedes Stück für sich getrennt, vorwärts auf rotirende und selbstthätig aufnehmende Haspeln, Fig. 3, derart, dafs sich jedes Stück auf seinen besonderen Haspel leitet, auf welchen es sich von selbst auflegt und aufwickelt.
Die Drähte werden indefs auf ihrem kurzen Wege von den kreisförmigen Messern bis zu den Haspeln, also bevor sie auf die letzteren gelangen, zwischen Walzen, Fig. 2, hindurchgeführt, welche die entsprechende Umdrehungsgeschwindigkeit haben. Dieselben sind rund und quadratisch calibrirt.
Die quadratischen Caliber haben den Zweck, die beim Dünnerziehen schädlichen scharfen Kanten der Spleifsflächen etwas abzustumpfen. Die Benutzung derselben ist indefs nur dann erforderlich, wenn der Draht überhaupt noch gezogen und nicht direct für andere geeignete Zwecke verwendet werden soll. Denn anderenfalls kann der Quadratdraht direct von den kreisförmigen Messern auf die Haspeln laufen. Will man aber nicht vierkantigen, sondern runden Draht erzeugen, so läfst man die vierkantigen Drähte durch die runden Caliber laufen, welche so construirt sind, dafs sie die Kanten beidrücken und den quadratischen in runden Querschnitt umwandeln. Die Ständer dieser Walzen lassen sich auf ihrer Grundplatte hin und her verschieben, so dafs die Caliber leicht gewechselt werden können, ohne dafs es einer Versetzung der Führungen bedürfte.
Auf diese Weise werden aus einem Stück flachen Drahteisen oder Drahtstahl zwei, drei oder noch mehr Ringe Draht in dünner Dimension mit geringem Kraft- und Kostenaufwand, und ohne Schädigung der Qualität hergestellt.
Beispielsweise wird ein auf 10,5 χ 3,5 mm vorgewalztes, also 36,75 mm im Querschnitt haltendes Stück von ca. 50 kg Gewicht bei diesem Verfahren, in wenigen Augenblicken zu drei aufgerollten, je ca. 16 2/3 kg schweren Drahtadern, deren Dimension 3,5 X 3,5 mm ist, umgestaltet. Die Zahl und Dicke der Drähte, welche man fabriciren will, ist bis zu gewissen Grenzen beliebig und richtet sich nach der Dicke des vorgewalzten Materials und der Messer, sowie nach der leicht veränderlichen Anzahl der Messer, Führungen und Haspeln.
Man verwendet selbstverständlich bei diesem Verfahren am vortheilhaftesten Stücke von möglichst grofser Schwere.
Dieses Verfahren der Fabrikation von gewalztem Draht ist am geeignetsten anwendbar in directer Vereinigung des Apparates mit einer Walzenstrafse, welche die Eisen- oder Stahlstäbe bis zu dem entsprechenden flachen Querschnitt vorwalzt, da die Fabrikation dann in einer Hitze und die Einführung in die kreisförmigen Messer selbstthätig geschieht.
Die bekannte Methode der Fabrikation von Schneideisen, welches vorzugsweise von Nagel- und Kleinschmieden verwendet wird, besteht darin, dafs breit gewalzte, sogen. Plattinen aus Eisen im heifsen Zustande mittelst Schneidwalzen in eine grofse Anzahl gerader, kurzer Stangen (Ruthen) zerschnitten werden, welche dann direct als solche, in geraden Bürden bundirt, unter der Bezeichnung »Schneideisen« in den Handel gelangen.
Die zu letzterem Verfahren erforderlichen Schneidwalzen würden sich für das von mir erfundene Fabrikationsverfahren nicht anwenden lassen, vielmehr erfordert dieses eine äufserst genaue Führung des Materials, welche ein Ausweichen desselben nach irgend einer Seite hin vollständig verhindert.
Auf diese genaue Führung, welche den gewöhnlichen Schneidwalzen gänzlich mangelt, habe ich bei der Construction des Messersystems durch Seitenbanden und Gleitstücke, sowie durch Anbringen sehr genau ausgehobelter Caliberbüchsen ganz besonders Bedacht genommen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Das Verfahren zur Herstellung von gewalztem Eisen- und Stahldraht aus zerschnittenem Flacheisen in einer Operation.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0054605A2 (de) * 1980-12-20 1982-06-30 Th. Kieserling & Albrecht GmbH & Co. Richtmaschine mit 6 oder mehr schräg angestellten Richtrollen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0054605A2 (de) * 1980-12-20 1982-06-30 Th. Kieserling & Albrecht GmbH & Co. Richtmaschine mit 6 oder mehr schräg angestellten Richtrollen
EP0054605A3 (de) * 1980-12-20 1982-08-18 Th. Kieserling & Albrecht GmbH & Co. Richtmaschine mit 6 oder mehr schräg angestellten Richtrollen

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