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Mehrprismen-Spektralapparat
1 )ie Ertndung betrifft einen blehrprismen-Spektralal)parat,
der von einfachem auf doppelten Lichtdurchgang umschaltbar ist und eine photographische
Kassette zur Aufnahme des Spektrums besitzt.
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Es ist l>ei Spektralapparaten bekannt, die Aufnahmekassette mit
dem Prismensystem in der Weise zu kuppeln, daß zusammen mit der Drehung der I>rismen
zur Einstellung bestimmter Wellenlängen eine Abstandsänderung von Objektiv und Kassette
und gleichzeitig eine Änderung der Schrägstellung der Kassette zur optischen Achse
hervorgerufen wird. Diese Kassettenschwenkung wird im allgemeinen von Kurvenlinealen
oder ähnlichen Führungsgliedern abgeleitet. Wird dabei der Spektralapl)arat von
einfachem auf doppelten Lichtdurchgang umgeschaltet, so muß einmal die mittlere
Schrägstellung der Kassette und außerdem die ganze 1ewegungsfunktion der Verschwenkung
geändert werden. Es wären also in diesem Falle zwei verschiedene Führungslineale
erforderlich, was einen erheblichen Aufwand bedeutet, zumal Kurvenlineale schwierig
herzustellen sind.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Mehrprismen-Spektralapparat der
erwähnten Art, bei dem die Kupplung der Kamera mit dem Prismensystem in der Weise
erfolgt, daß bei Übergang von einfachem auf doppelten Lichtdurchgang die mittlere
Schrägstellung der Kassette und die Bewegungsfunktion der Verschwenkung durch einen
Handgriff der jeweiligen Einstellung des Spektralapparates auf einfachen oder doppelten
Lichtdurchgang angepaßt werden können. Erfindungsgemäß wird die Kassettendrehung
durch eine Gelenkstange vorgenommen, die mit der Prismenverstelleinrichtung gekuppelt
ist und deren Angriffspunkt am Kassettenträger umschaltbar ist. Diese Umschaltung
kann beispiels-
weise durch Verschieben der Gelenkstange in einer
Führung von der einen in die andere Endlage erfolgen; dadurch wird einmal der mittlere
Winkel, den die Kassette mit der optischen Achse einschließt, und außerdem die Bewegungsfunktion
der Kassettendrehung geändert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Gelenkstange
kassettenseitig an dem Endpunkt eines Hebels befestigt, der mit seinem Drehpunkt
auf dem Kassettenträger befestigt und zwischen zwei Anschlägen verschwenkbar ist.
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Zur näheren Erläuterung ist in der Zeichnung und der dazugehörigen
Beschreibung ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, aus dem sich im übrigen
noch weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben.
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Abb. 1 zeigt einen Spektralapparat in seiner Einstellung auf doppelten
Lichtdurchgang, während Abt). 2 den gleichenApparat in seiner Einstellung auf einfachen
Lichtdurchgang darstellt.
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In Abb. I bedeutet 3 den verschiebbaren Prismenwagen des Geräts,
währehd ii die Grundplatte für die Einrichtung zur photographischen Aufnahme der
Spektren ist. Der Strahlengang verläuft von Spalt I über den Spiegel 2 und das Objektiv
12 zu dem auf dem Wagen 3 angeordneten Prismensystem, das aus den einzelnen Prismen
4, 5, 6 und 7 besteht. Zwischen den Prismen 5 und 6 ist ein zusätzlicher Spiegel
8 vorgesehen. Im Prisma 7 wird der Strahlengang in sich selbst zurückgeworfen, er
durchläuft das Prismensystem also nochmals und erreicht oberhalb oder unterhalb
des Spiegels 2 die photographische Platte 9, welche zusammen mit dem Plattenträger
1l um die Achse lo drehbar ist.
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Prismen und Spiegel sind auf dem Prismenwagen 3 drehbar angeordnet,
und zwar sind die beiden Prismen 4 und 6 auf einem gemeinsam um die Achse 14 drehbaren
Träger 13, das Prisma 5 auf dem um die Achse 15 drehbaren Träger 29, der Spiegel
8 an dem um die Achse 17 drehbaren Träger 16 und das Prisma 7 schließlich auf dem
um die Achse 19 drehbaren Träger I8 angeordnet. Die.Prismen- und Spiegelträger sind
miteinander und mit der an der Achse 20 angreifenden, nicht dargestellten Einstellhandhabe
durch Gelenkviereck derart gekuppelt, daß die einzelnen Spektralbereiche durch Betätigen
der Handhabe, z. B. einer an der Achse 20 angreifenden Kurbel, jeweils auf das Minimum
der Ablenkung eingestellt werden können. Die wegen der Brennweitenänderung gleichzeitig
erforderliche Änderung des Abstandes des Prismenwagens 3 von der photographischen
Platte g wird durch den aus den Hebeln 2I und 23 bestehenden Schubkurbeltrieb bewirkt,
dessen fester Drehpunkt 24 auf dem bei 25 angedeuteten Untergestell des Spektralapparates
sitzt.
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Die Kassettenverstellung erfolgt durch eine Gelenkstange 26, die
an dem Hebel 23 nahe dessen Drehpunkt 24 einerseits und am Kassettenträger II bei
27 anderseits eingreift. Der Hebel 23 und der Kassettenträger 1 1 bilden zusammen
mit der Gelenkstange 26 wieder ein Gelenkviereck. Der Angriffspunkt 27 kann durch
Umschalten in die in Abb. 2 dargestellte Lage verlegt werden. Zu diesem Zweck liegt
der Punkt 27 auf dem Hebel 30, der seinerseits um die auf dem Kassettenträger II
feste Achse 3I zwischen den Anschlägen 32 und 33 schwenkbar ist. In Abb. I ist die
mittlere Neigung des Kassettenträgers und damit der Platte g bei Einstellung des
Apparates auf doppelten Lichtdurchgang dargestellt, während Abb. 2 die Neigung für
einfachen Lichtdurchgang zeigt. In diesem Falle sind im übrigen der Spiegel 2 und
das Prisma 7 entfernt, so daß der Strahlengang vom Spalt I jetzt über den Spiegel
34 und das Objektiv 35 in umgekehrter Richtung wie in Abb. I in das Prismensystem
eintritt, dieses nur einmal durchläuft und schließlich wieder die Platte g erreicht.
Der Hebel 30 und die Lage seines Schwenkpunktes 3I sowie der Angriffspunkt 28 der
Gelenkstange 26 am Hebel 23 sind so gewählt, daß sich beim Umschalten des Hebels
30 die entsprechende mittlere Schrägstellung der Platte g sowie die dazugehörige
Bewegungsfuniktion für die Verschwenkung während der Verstellung der Prismen und
der Verschiebung des Prismenwagens ergeben.
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PATENTANSPRVCHE 1. Mehrprismen-Spektralapparat, der von einfachem
auf doppelten Lichtdurchgang umgeschaltet werden kann und mit einer photographischen
Kassette ausgerüstet ist, die in Abhängigkeit von der Prismenverstellung gedreht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassettendrehung durch eine mit dem Verstellmechanismus
für die Prismen gekuppelte Gelenkstange erfolgt und der Angriffspunkt der Gelenkstange
an dem Kassettenträger umschaltbar ist.
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2. Mehrprismen-Spektralapparat nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß der Angriffspunkt der Gelenkstange am Kassettenhalter in einer Führung von der
einen in die andere Endlage verschiebbar ist.
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3. Mehrprismen-Spektralapparat nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkstange kassettenseitig am Endpunkt eines Hebels angreift, der mit
seinem Drehpunkt auf dem Kassettenträger befestigt und zwischen zwei Anschlägen
schwenkbar ist.