-
Projektionswaage Die Erfindung betrifft eine Projektionswaage, bei
welcher der an einer Offnung des Waagengehäuses angeordnete Ajbleseschirm neigbar
und der das Lichtstrahlenbündel auf diesen Schirm leitende Reflektor zwangsläufig
mit dem Ableseschirm verstellbar ist. Diese Verstellung dient dazu, den Ableseschirm
senkrecht zur Bliclirichtung der die Anzeige ablesenden Person einstellen zu können.
-
Bei der bekannten Einrichtung dieser Art ist der Ableseschirm um
eine von ihm weit entfernt liegende Achse schwenkbar, was den Nachteil hat, daß
der Schirm bei einer Enden rung seiner Neigung gleichzeitig seine Höhenlage wesentlich
ändert, d. h. auf und ab wandert. Das macht es erforderlich, den den Ableseschirm
enthaltenden Teil des die Projektionsvorrichtung umschließenden Gehäuses ebenfalls
beweglich anzuordnen, und zwar derart, daß dieser Teil des Gehäuses um die gleiche
Achse wie der Ableseschirm verschwenkt werden kann. Der bewegliche Teil muß dabei
am festen Gehäuseteil teleskopartig geführt und gegen den Eintritt von Licht abgedichtet
sein. Das verteuert die Bauart der bekannten Waage ganz wesentlich.
-
Die Verstellung des Ableseschirmes geschieht bei der bekannten Waage
mit Hilfe des beweglichen Gehäuseteiles, indem dieser von Hand verschwenkt wird.
Das Festhalten in der jeweiligen Stellung erfolgt durch die Reibung des beweglichen
Gehäuseteiles am festen Teil. Ist die Reibung groß, dann ist bei der Verstellung
ein erheblicher Widerstand zu überwinden, was nicht nur die Bedienung erschwert,
sondern vor allem auch den Nachteil hat, daß die Verstellung ruckweise vor sich
geht, wobei man leicht über die gewünschte Stellung hinausrückt. Ist die Reibung
dagegen gering, so daß die Verstellung leicht vor sich geht,- dann ist der verstellbare
Gehäuseteil mit dem Ableseschirm nicht genügend
in seiner Lage
gesichert, so daß er sich durch Erschütterungen selbsttätig verstellen kann. Bei
Änderung der Neigung des -Ableseschirmes muß natürlich auch der das Lichtstrahlenbündel
auf diesen Schirm leitende Reflektor entsprechend verstellt werden, und zwar muß
er nicht nur verdreht, sondern gleichzeitig auch nach oben oder unten verschoben
werden. Dies geschieht bei der bekannten Einrichtung mit Hilfe von in den Wänden
des festen und des beweglichen Gehäuseteiles angeordneten, sich kreuzenden Führungsschlitzen,
in deren Kreuzungsstelle ein Zapfen des an einer um die Schwenkachse des beweglichen
Gehäuseteiles drehbaren Führungsstange sitzenden Reflektors eingreift.
-
Die Schlitze in den Gehäuseteilen müssen ebenfalls lichtdicht abgeschlossen
sein.
-
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß der Ableseschirm in
der bei freistehenden Schirmen für Lichtbildvorführungen bekannten Weise um eine
in der Nähe oder vorzugsweise innerhalb des Schirmes liegende Achse drehbar ist.
Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß der Schirm bei Anderung seiner Neigung
seine Höhenlage nicht mehr verändert und daß die ganze Projektionsvor richtung in
einem festen Gehäuse, nämlich beispielsweise im Gehäuse der Waage untergebracht
werden kann. Der bisher notwendige bewegliche Gehäuseteil und seine lichtdicbte
Führung am festen Gehäuseteil fallen fort, wodurch die Einrichtung wesentlich vereinfacht
und verbilligt wird. Die in Abhängigkeit vom Ableseschirm stattfindende Verstellung
des das Lichtstrahlenbündel auf den Schirm leitenden Reflektors kann erfindungsgemäß
durch ein mit dem Schirm gekuppeltes System von Lenkstangen erfolgen. Dieses System
von Lenkstangen kann gleichfalls ganz innerhalb des festen Gehäuses untergebracht
werden, so daß auch hier keine abzudichtenden Führungen erforderlich sind.
-
Ferner kann dabei die Verstellung von Ableseschirm und Reflektor mittels
einer Schraubenspindel vorgenommen werden, wodurch eine leichte und genaue Einstellung
möglich ist, während gleichzeitig durch die Selbstsperrung des Gewindes ungewollte
Verstellungen durch. Erschütterungen vermieden werden.
-
Die Erfindung ist nicht nur bei Vorhanden sein eines einzigen Ableseschirmes,
sondern auch dann anwendbar, wenn zwei Ableseschirme und zwei diesen zugeordnete
Reflektoren vorhanden sind. In diesem Falle kann die Verstellung beider Ableseschirme
und beider Spiegel durch eine und dieselbe Schraubenspindel erfolgen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
wobei der Einfachheit halber nur die für das Verständnis der Erfindung notwendigen
Teile der Projektionsvorrichtung einer Waage wieder<Onegeben sind. Es zeigen
Fig. I einen senkrechten Schnitt durch den oberen Teil des Waagengehäuses und die
darin untergebrachten Teile der Projektionsvorrichtung bei senkrecht gestellten
Ableseschirmen, Fig. 2 einen gleichen Schnitt wie Fig. I, jedoch bei nach vorn geneigten
Ablese schirmen.
-
I4 ist der obere nach vorn und hinten ausladende Teil des Gehäuses
einer Neigungswaage. Dieser Gehäuseteil weist vorn und hinten je eine mit einem
Schutzkragen 15 versehene. Öffnung auf, die einen Ableseschirm, in der Regel eine
Mattglasscheibe 2 enthält. Die beiden Schirme 2 sind je um eine innerhalb des Schirmes
liegende waagerechte Achse 5 drehbar, so daß durch Drehen um diese Achsen ihre Neigung
verändert werden kann. Und zwar können die Mattscheiben wahlweise senkrecht gestellt
(Fig. I), nach vorn geneigt (Fig. 2) oder aber nach hinten geneigt werden. Jede
Drehachse 5 ist vorteilhaft so angeordnet, daß sie mit der Bildfläche, also z. B.
mit der mattierten Fläche der Glasplatte 2 zusammenfällt. Jedem Ab- -leseschirm
ist ein Reflektor, z. B. ein Spiegel I (an dsssen Stelle natürlich auch ein Prisma
vorgesehen sein kann), zugeordnet. Dieser lenkt das Lichtstrahlenbündel, das von
dem unten im Waagengehäuse liegenden Teil der Projektionsvorrichtung senkrecht nach
oben geleitet wird, um und leitet es auf die zugehörige Ablesescheifbe. Bei senkrecht
stehenden Mattscheiben 2 sind die Spiegel um 45° zur Senkrechten geneigt. Werden
die Ablesescheiben nach vorn geneigt, dann erhalten auch die Spiegel eine stärkere
Neigung zur Senkrechten, während sie gleichzeitig etwas nach oben verschoben werden
(Fig. 2). Umgekehrt erhalten die Spiegel bei nach hinten geneigten Ablesescheiben
eine geringere Neigung zur Senkrechten, während sie gleichzeitig etwas abwärts verschoben
werden.
-
Diese Verstellung der Spiegel geschieht zwangsläufig mit der Verstellung
der Ablesescheiben mit Hilfe eines Systems von Lenkern von folgender Ausbildung:
Zwischen den beiden Spiegel, d. h. in der Mitte des Waagengehäuses, ist eine Stange
3 senkrecht und geradlinig geführt, an der bei 7 ilie inneren Enden zweier Lenker
6 drehbar befestigt sind. Diese Lenker sind mit ihren äußeren Enden, senkrecht zu
den Drehachsen 5 stehend, an den Ableseschirmen 2 starr befestigt. Sie sind jedoch
ausziehbar, so daß sich ihre Länge beim Verschwenken selbsttätig verändern kann.
An der senkrechten
Stange 3 sind ferner bei 4 die unteren Enden
der Spiegel bzw. der Rahmen oder Träger der Spiegel 1 drehbar angelenkt.
-
Gleichzeitig sind die Spiegel je mit einer an ihnen vorgesehenen Schlitzführung
I2 auf einem Zapfen 8 drehbar und verschiebbar gehalten, der am zugehörigen Lenker
6 sitzt.
-
Die Entfernung eines jeden Zapfens 8 vom Gelenk 7 ist gleich der Entfernung
des Gelenkzapfens 4 vom Gelenk 7, so daß die zwischen erden Gelenkpunkten 4, 7 und
7, 8 liegenden Teile der Stange 3 und eines jeden Lenkers 6 die Schenkel eines gleichseitigen
Dreieckes bilden.
-
Wird die Stange 3 aufwärts oder abwärts verschoben, dann wird dadurch
über die Len- -ker 6 die Neigung der Ableseschirme 2 verändert. Gleichzeitig findet
heine entsprechende Verstellung der Spiegel I statt, und zwar werden sie entweder,
wie in Fig. 2 gezeigt, unter gleichzeitiger Neigung nach vorn etwas -angehoben oder
umgekehrt unter Neigung nach hinten etwas gesenkt. Wie ersichtlich, wird dadurch
erreicht, daß das v'on unten kommende Lichtstrahlenbündel IO von den Spiegeln- I
senkrecht zu den Mattscheiben umgelenkt wird, so daß auf den Mattscheiben stet's
ein klares Bild des projizierten Teiles der Skala der Waage erscheint. Diese Wirkung
beruht darauf, daß die Spiegelfläche stets senkrecht zum Halbierungswinkel des bei
II auf den Spiegel treffenden und davon reflektierenden Lichtstrahlenbündels liegt.
-
Die Stange 3 ist in ihrem oberen Teil als Gewindespindel ausgebildet
und führt sich hier in einer als Handrädchen ausgebildeten Mutter 9, die in der
Decke des Waagengehäuses drehbar, aber unverschiebbar gelagert ist.
-
Die Auf- und Abbewegung der Stange 3 und -die damit verbundene Verstellung
der Mattscheiben und Spiegel kann also durch Drehen der Mutter g, d. h. in einfacher
und leichter Weise geschehen, wobei infolge der Selbst sperrung der Gewindespindel
die Mattscheiben und Spiegel stets sicher in der-jeweils eingestellten Lage stehenbleiben.
-
Die Zapfen 8, an denen die Spiegel I,drehbar und verschiebbar gehalten
sind, können so angeordnet sein, daß ihre Achsen mit den reflektierenden Flächen
der Spiegel genau zusammenfallen; sie können gegebenenfalls aber auch, wie gezeichnet,
etwas hinter der Spiegelfläche liegen.
-
In der vorstehenden Beschreibung ist der Einfachheit halber angenommen
worden, daß die Stange 3 sowie die beiden Lenker 6 je nur einmal vorhanden seien.
In der Praxis wird man natürlich die Lenker verdoppeln, d. h. jedem Mattscbeiben-
und Spiegelsatz ~ zwei auf entgegengesetzten Seiten liegende Lenker zuordnen, während
die senkrechte Stange in -ihrem unteren, die Gelenkzapfen 4 und 7 aufweisenden Teil
gegabelt wird.
-
Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel; vielmehr sind mancherlei Abänderungen sowie andere Ausführungen möglich.
So könnten die Drehzapfen 5 der Ableseschirme 2 statt innerhalb der Ableseschirme
auch ein wenig vor oder hinter den Schirmen angeordnet sein, jedoch sollen sie so
nahe Ibei den Schirmen 2 liegen, daß diese bei einer Änderung ihrer Neigung keine
oder jedenfalls keine praktisch erhebliche Auf- und Abwärtsbewegung ausführen.
-
An Stelle von zwei Ablesescheiben 2 und zwei Spiegeln I könnten gegebenenfalls
auch nur eine Ablesescheibe und ein Spiegel vorgesehen sein. Oder es könnte bei
Vorhandensein zweier Ablesescheiben und Spiegel lediglich eine Ablesescheibe verstellbar,
die andere dagegen fest angeordnet werden. In dem Falle wird natürlich auch nur
einer der beiden Spiegel 1 verstellbar gemacht, während der andere feststeht. Gegebenenfals
könnten auch die beiden Ableseschirme und Spiegel unabhängig voneinander verstellbar
sein. In diesem Falle werden zwei Stangen 3 angeordnet, und es wird der eine Lenker
6 und der zugehörige Spiegel an der einen Stange, der andere Lenker mit dem zugehörigen
Spiegel dagegen an der anderen Stange angelenkt.