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Mikroskop mit zwei Objektebenen Die Erfindung geht von einem Mikroskop
mit zwei parallelen Objektebenen und einem zwischen diesen angeordneten, einen Abschnitt
des Abbildungsstrahlenganges drehbar -umgebenden Objektivträger .aus: -Bei bekannten
Geräten dieser Art ist ein Objektiv zusammen mit dem die Strahlenknickung bewirkenden
Spiegelsystem am Mikroskoptubus um igo° verschwenkbar befestigt, oder es sind mehrere
fest am Tubus angeordnete Objektive vorgesehen, deren Abbildungsstrahlenbündel wechselweise
mittels eines drehbaren Spiegelsystems in die Beobachtungsrichtung abgelenkt werden:
Hierbei sind also zwei gleiche Objektive mit nach den beiden Tischen zu um iSo°
zueinander versetzten Frontlinsen am Tubus fest vorgesehen, und das Spiegelsystem
ist zwischen ihnen drehbar angeordnet: Der.Objekttischträger ist derart ausgebildet,
daß entweder ein Objekttisch sich durch Umstecken oder Verschwenken sowohl oberhalb
als auch unterhalb des Objektivs befestigen läßt oder daß zwei Objekttische vorhanden
sind. Die erforderlichen Einstellbewegungen werden dadurch erreicht, daß entweder
der Tubus mit den gesamten, die Abbildung erzeugenden optischen Teilen gegenüber
dem am Sockel unbeweglich befestigten Objekttisch oder dieser gegenüber dem am Sockel
unbeweglich befestigten Tubus in der Höhe verstellbar angeordnet ist.
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Es ist fernerhin ein mit einem einzigen Objektträger ausgerüstetes
Mikroskop bekannt, bei dem die üblicherweise zu einer Auflichtbeleuchtung gehörenden,
verschiedenartigen Spiegelelemente, wie Planplatte, Ringspiegel, totalreflektierendes
Prisma, auf
einem innerhalb des Objektivrevolvers belindlicht n
weiteren Revolver angeordnet sind. Der Sinn dieser Einrichtung besteht darin, den
Auflichtspiegelsatz nicht auf einem den Mikroskopumriß vergrößernden Träger, sondern
in dem praktisch leeren Innenraum des Objektivrevolvers unterzubringen.
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Die Erfindung gestattet demgegenüber, ein Mikroskop mit zwei Objektebenen
und dazwischen drehbar angeordnetem Objektivträger mit einem geringen Aufwand an
baulichen Mitteln mit der bei Universalgeräten üblichen Vielzahl von Objektiven
und Beleuclitungseinrichtungeil auszurüsten, wobei alle Teile derart mit dein Gerät
verbunden sind, daß sie durch einfache Handgriffe in beliebiger Verbindung miteinander
und zu den Objekttischen in Arbeitsstellung gebracht werden können.
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Nach der Erfindung ist bei einem Mikroskop der zuerst angegebenen
Art ein Auflichtspiegelträger vorgesehen, der unabhängig Z-om Objektivträger um
den voll diesem umgebenen Abschnitt des Abbildungsstrahlenganges drehbar ist und
von dem mehrere Objektive tragenden Objektivträger umschlossen ist.
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Eine weitere Ausgestaltung dieses Mikroskops bestellt darin, daß der
Auflichtspiegelträgei- zusätzlich als Träger eines Objektivs, vorzugsweise eines
Makroobjektivs, dient.
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Die Anordnung des Auflichtspiegels in der Weise, daß er unabhängig
vom Objektivträger um den genannten Abschnitt des Abbildungsstrahlenganges drehbar
ist, ermöglicht es, für beliebig viele Objektive mit einem der verschiedenartigen
Spiegelelemente auszukommen.
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Die Anordnung des Auflichtspiegels innerhalb des Objektivträgers führt
dazu, daß auf letzterem infolge seines vergrößerten Durchinessers mehr Platz für
die Objektive vorhanden ist als auf den bisher üblichen Objektivwechselvorrichtungen.
Man kann daher sowohl eine größere Anzahl als auch größere Objektive, insbesondere
Makroobjektive, auf dein Objektivträger unterbringen und diesen schräg um den Auflichtspiegelträger
drehbar lagern. Hierdurch wird es möglich, die Objektive nebst Beleuchtungseinrichtung
in dem vom Stativ und den beiden Objekttischen begrenzten engen Raum zusammenzudrängen,
daß sie die Mikroskopbedienung nicht stören und gegen Berührung geschützt sind.
Die Grobeinstellung des Mikroskops erfolgt in bekannter Weise durch Heben und Senken
der höhenverstellbar am Stativ angeordneten Objektivtische gegenüber dein Objektiv.
Da der obere Objekttisch häufig mit schweren Objekten, z. E. Metallstücken oder
Gesteinsbrocken, belastet wird, ist die Anbringung einer Feineinstellung in der
Objekt-
e, untunlich, weil sie infolge des hohen Flächendruckes sich
schnell abnutzt. Dieselbe Schwierigkeit würde auftreten, wenn man die Feineinstellelemente
niit dem Gewicht des gesamten Tubus belasten würde. Es wird deshalb von dein bekannten
Prinzip Gebrauch gemacht, den Objektiv- liebst Auflichtspiegelträger unabhängig
voll den übrigen Mikroskopteilen höhenverstellbar mit dem Stativ zu verbinden. Dies
geschieht bei einem Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in der Weise,
daß die lichte Weite der Lagerbuchse, um die sich der Auflichtspiegel- und der Objektivträger
drehen, mindestens um den Betrag der Objektivfeinverstellung größer ist als der
Außendurchmesser des voll der Lagerbuchse umschlossenen Mikroskoptubus.
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In der Zeichnung ist ein Universalmikroskop dargestellt, bei dein
die Erfindung angewendet ist. Es sind Fig. i eine Vorderansicht des Gerätes, Fig.
a eine Seitenansicht, teilweise auf die Schnittebene A-B der Fig. i.
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An dem Stativ i sind in bekannter Weiese der Tubus ? in waagerechter
Anordnung starr und die Objekttischträger 3 i und 3 2 höhenverstellbar befestigt.
Die Träger 31 und 32
sind durch Stangen 33 miteinander verbunden und lassen
sich mit Hilfe des Triebes. bestehend aus mit Handgriff 12 versehenem Ritzel 13
und Zahnstangen 34, auf den Führungsbahnen 14 des Stativs auf und ab bewegen. An
dein einen Ende des Tubus :2 ist ein beispielsweise zweiäugiges Beobachtungsokular
2i für schrägen Einblick und am anderen Ende in einem. verstellbaren und lösbaren
Zwischenstück 22 ein Aufnahme- bzw. Projektionsokular 23 angeordnet. Der Tubus 2
ist von einem Rohrstutzen 4 umgeben, der als Lagerbuchse für den Auflichtspiegelträger
42 dient und auf seiner dem Stativ zugewendeten Seite mit einem als Schlitten ausgebildeten
Flansch .1.i versehen ist, welcher an einer Führungsfläche des Stativs auf und ab
gleitbar ist. Diese Höhenverstellung erfolgt mit Hilfe eines Feinverstellungssystems
aus Zahnradgetriebe 15, 16, 17, Zahnstange 18 und Winkelhebel i9.
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Der Auflichtspiegelträger 42 trägt den Objektivträger in Form
eines Revolverringes 43 und Teile der Auflichtbeleuchtungseinrichtung 5. Der Teil
42 läßt sich um die Lagerbuchse.. um iSo° verschwenken, so daß z. B. das in Arbeitsstellung
befindliche Objektiv 4.1 und die Auflichtbeleuchtungsteile wahlweise dem oberen
oder unteren Objekttisch zugewendet werden können.
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Die Auflichtbeleuchtungseinrichtung 5 besteht aus der Lichtquelle
51 und den innerhalb
des Teils 42 angeordneten Lichtführ ungsmitteln.
Die Lichtquelle 51 ist zwecks erleichterter Stromzuführung höhenverstellbar am Stativ
i befestigt. Die Lichtführungsmittel bestehen aus dem Spiegel bzw. Prisma 52 und
dem im Objektivstrahlengang liegenden spiegelnden Teil 53, der, wie bekannt, ein
durchsichtiger Spiegel (Planplättchen), ein Lochspiegel oder ein kleines Prisma
sein kann. Zwecks Unischaltens der Auflichtbeleuchtung von dem einen zum anderen
Objekttisch werden die Lichtquelle 51 nach oben oder unten geschoben und der Auflichtspiegelträger
4z um die Lagerbuchse 4 und gleichzeitig der Spiegel 5-> um eine senkrechte Achse
gedreht.
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Zur Objektbeleuchtung im durchfallenden Licht dienen die üblichen,
zweckmäßig am Objekttisch angeordneten Plan- und Hohlspiegel, von denen einer bei
55 angedeutet ist.
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Die Zuführung der Bildstrahlen zum Beobachtungs- bzw. photographischen
Okular erfolgt mit Hilfe von Umlenkprismen 24 und 25, die im Innern des Tubus a
mit Hilfe eines Handgriffes 26 sowohl in Richtung der Tubusachse verschiebbar als
auch um dieselbe drehbar angeordnet sind.
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Die Schrägstellung der Drehachse des Objektivrevolverringes 43 gegenüber
der Achse des Tubus 2 ergibt mehrere Vorteile. Vor allem wird erreicht, daß sich
alle nicht in Arbeitsstellung befindlichen Objektive in dem vom Stativ und den beiden
Objekttischen begrenzten Raum in nicht störender und geschützter Lage befinden.
Fernerhin ist es möglich, den das in Arbeitsstellung befindliche Objektiv durchsetzenden
Strahlengang in axialer Richtung durch entsprechende Öffnungen im Tubus 2, der Lagerbuchse
4 und Auflichtspiegelträger42 zu einerProjektions-oder Zeichenfläche oder in eine
photographische Aufnahmekammmer weiterzuführen, wobei man unter Umständen den Objekttisch
entfernen und außerhalb des Tubus Strahlenumlenkungsmittel anbringen kann. Diese
Einrichtung ist zeichnerisch nicht dargestellt worden. Ein konstruktiver Vorteil
besteht schließlich darin, .daß man die Objektive 45 größeren Durchmessers, insbesondere
Makroobjektive, mit ihrer verhältnismäßig großen Strahlenaustrittsöffnung an dem
Auflichtspiegelträger 42 befestigen und infolgedessen den Objektivrevolverring schmäler
und leichter ausführen kann. Das Stativ i ist in bekannter Weise als lichtdichter
Hohlraum zur Zuführung der Bildstrahlen zu einer photographischen Kamera 6 bzw.
zu einer Projektionsfläche 7 ausgebildet.