DE810669C - Verfahren zur Herstellung plastischer Massen - Google Patents

Description

(WiGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 13. AUGUST 1951

p 28379 IVc139b D

Andre Gislon, Paris

ist als Erfinder genannt worden

Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung plastischer Massen mit Hilfe von Plastifizierungsmitteln, bestehend aus aromatischen Verbindungen, die durch aliphatische Ketten Substitutionen erfahren haben und im Kern und/oder in der oder den Seitenketten halogeniert sind. Es wurde gefunden, daß derartige Verbindungen wertvolle Plastifizierungsmittel darstellen, die sich besonders für die Verarbeitung von Polyvinylchlorid eignen.

Die Darstellung dieser Verbindungen wird im folgenden an Hand von zwei Beispielen erläutert, ohne daß die Erfindung jedoch auf diese Beispiele beschränkt wäre.

Beispiel ι

Ein Gasöl aliphatischer Natur, das bis zu einem Chlorgehalt von 30⁰A chlorisiert ist, wird mit Benzol nach den bekannten Methoden kondensiert. Neben viskosen Produkten, die als Schmiermittel verwendbar sind, findet man als Nebenprodukte aromatische Verbindungen, die mittels aliphatischer Ketten alkyliert sind. Nach Trennung durch Destillation werden diese Produkte der Chlorierung unterworfen, vorzugsweise in einem Medium aus Tetrachlorkohlenstoff, ohne Katalysator oder in Gegenwart von 1 °/o wasserfreiem Eisenchlorid, oder schließlich auch ohne und wechselweise mit Katalysator. Der Gesamtchlorierungsgrad wird bis auf 40⁰A gebracht, und das Reaktionsprodukt wird entweder so wie es anfällt oder nach Rektifizierung als Plastifizierungsmittel verwendet.

B e i s ρ i e 1 2

Man kondensiert in Gegenwart von Aluminiumchlorid eine Fraktion Fischerschen Gasöls, dessen Siedegrenzen bei 25 mm Quecksilberdruck zwischen 80 und 167⁰ liegen, von mittlerem Molekulargewicht 225, das auf 13% chloriert, ist, mit einem Überschuß von Monochlorbenzol (12 Grammol Chlorbenzol auf 1 Grammol chloriertes Gasöl).

Nach der Kondensation, die im übrigen der Entfernung des gesamten in der aliphatischen Kohlenwasserstoffkette gebundenen Chlors entspricht, werden die Verunreinigungen aus Aluminiumkomplexen abgetrennt, das Produkt mit Wasser gewaschen und der Überschuß von Monochlorbenzol abdestilliert.

Die erhaltene Verbindung wird nun im Vakuum rektifiziert, und die Fraktion mit den Siedegrenzen zwischen 200 und 250⁰ bei 25 mm Quecksilber-

ao druck wird stark chloriert, entweder in Gegenwart eines Verdünnungsmittels oder ohne ein solches und in Abwesenheit eines Katalysators, bis sich ein Gesamtgehalt von 38% Chlor ergibt. Das so gewonnene Chloralkylchlorbenzol kann als Plastinzierungsmittel Verwendung finden, und zwar entweder im Rohzustand oder nach Rektifizierung. Die folgende Tabelle gibt einen Vergleich von drei Arbeitschargen mit Trikresy!phosphat:

Polyvinylchlorid in % .... 60 60 60

Trikresylphosphat in % .. 40 ο 20

Chloralkylchlorbenzol in % 0 40 20

Zugfestigkeit in kg/mm². . 0,88 1,28 1,26

Dehnung in % 269 300 310

Härte Shore bei 25⁰C 73 78 80

Härte Shore bei 80⁰C 56 55 55

Mit dem Ausdruck Plastifizierungsmittel in der Beschreibung sind Weichmachungsmittel oder Weichmacher bezeichnet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung plastischer Massen, insbesondere auf der Grundlage von Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß als Weichmachungsmittel aromatische Verbindungen verwendet werden, die mittels einer oder mehrerer aliphatischer, gerader oder verzweigter Ketten substituiert und an der oder den Seitenketten, oder am aromatischen Kern, oder an beiden Stelen halogeniert sind.

   © 1175 8.51