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Verfahren zum Herstellen von Bauplatten Die Erfindung bezieht sich
auf ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Bauplatten bzw. auf neuartige Bauplatten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Herstellungsverfahren
solcher Platten wesentlich weiterzubilden und selbständig auszugestalten.
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Die Erfindung wird dadurch nicht berührt, daß ähnliche plattenförmige
Baukörper mit einem Kern an sich bekannt sind, der aus abwechselnden Lagen von gewellten
und ebenen Pappen oder Papieren und mit Decklagen aus Papier, Pappe, Kunst- oder
Naturholz besteht und bei welchem die Pappe- oder Papierlagen des Kerns senkrecht
zu der Ober- oder Unterfläche des Baukörpers angeordnet sind. Ein solcher plattenförmiger
Baukörper kann allenfalls für Kästen, Betten, Tischplatten, Schultafeln und Reißbretter
Verwendung finden, aber nicht als selbsttragende Bauplatte oder auch nur als Füllplatte,
die für die Außenhaut eines Gebäudes sich eignet.
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Demgegenüber besteht die Erfindung in der Schaffung neuer Platten
für den Hochbau, die diesen Namen zu Recht führen, also entweder für die Plattenbauweise
selbsttragend ausgebildet sind oder zum Ausfüllen von Baurippen dienen. Die Erfindung
bezieht sich auch auf die beschriebenen neuartigen Verfahren zur Herstellung solcher
Bauplatten. Die Erfindung bezieht sich aber nicht schlechthin auf den Gedanken,
zur Herstellung von Gitterplatten einen Gitterblock herzustellen und diesen zu zersägen.
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Der Hauptgedanke der Erfindung besteht darin, daß durch Übereinanderschichten
und Verbinden, z. B. durch Leim, von abwechselnd ebenen und zickzackförmig geknickten
oder gebogenen dünnen Platten und dazwischen angeordneten Abstandhaltern ein Gitterblock
aufgebaut wird, der anschließend
senkrecht zu den ebenen Platten
mittels eines Gatters in Bauplatten gewünschter Stärke zerlegt wird. Wesentlich
für die Erfindung ist eine Bauplatte, deren Gitter aus einzelnen vollkommen gleichartigen
statisch bestimmten Maschen aufgebaut ist. Diese statische Bestimmung der Gitterelemente
und der aus ihnen gebildeten Maschen kann auf verschiedene Weise erreicht werden.
Stets werden die Gitterpunkte festgelegt, sei es durch Verleimen oder auf andere
Weise.
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So entsteht ein gänzlich anderes Erzeugnis als der an sich bekannte
plattenförmige Baukörper, der entweder als prismatischer Block hergestellt wird,
aus dem als Kerne dienende Platten herausgeschnitten werden oder der aus einem zylindrischen
Wickelblock hervorgeht. Hier kommt es nämlich in keinem Fall auf die Erzielung von
Gitterelementen, also Maschen stabiler Form an. Hier ist keineswegs die Erzielung
von Gittern der gleichen Maschen stabiler Form gesichert.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also grundsätzlich Gitterplatten
in Gestalt von Gitterblocks, wie Tischlerplatten mit 'massiven Mittellagen, die
aus einzelnen massiven Stäben ,zusammengeleimt sind, hergestellt. Das erfindungsgemäße
Verfahren bringt gegenüber Tischlerplatten mit massiven Mittellagen nicht nur den
Vorzug einer außerordentlichen Ersparnis an Holz und vor allem an Leim, sondern
eine gleichzeitige Verbesserung der Eigenschaften, vor allem eine Ersparnis an Gewicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es auch, für Platten mit Sperrholzeigenschaften
neue Verwendungsgebiete zu erschließen.
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Vor allem ist es erfindungsgemäß möglich, Platten mit Sperrholzeigenschaften
zu mineralisieren. So kann man erfindungsgemäß zur Herstellung von Füllplatten für
die Außenhaut eines Gebäudes von Gitterblocks ausgehen, deren Platten aus zementgebundenen
Preßpappen bestehen. In gleicher Weise ist es erfindungsgemäß möglich, kunstharzgebundene
Platten als Ausgangsstoff für den Gitterblock zu verwenden. Mit Platten dieser Art
können Holzfurniere für die Herstellung von Möbeln eingespart werden, ohne daß die
Eigenschaften merklich verschlechtert werden.
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Nach den eingehenden Untersuchungen des Erfinders hat sich ergeben,
daß als Hohlzellen statisch bestimmter Form vielfach auch Gitter mit rhombenähnlichen
Zellen in Betracht kommen. Dies bedeutet, daß der zwischen zwei gebogenen Furnieren
angeordnete ebene Stab eingespart werden kann.
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Eine wesentliche Vereinfachung der Bauplattenherstellung erhält man
dadurch, daß in die Preßform bereits vorgebogene Platten zur Bildung von Gitterblocks
eingefügt werden, soweit nicht ebene Platten Anwendung finden. Hiermit wird vor
allem erreicht, daß die Abstandhalter, wie sie bereits vorgeschlagen worden sind,
grundsätzlich in Wegfall kommen können. Dies bedeutet eine wesentliche Vereinfachung
der Vorrichtung zur Herstellung der Gitterblocks.
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Nach den eingehenden Untersuchungen des Erfinders. ist die erfolgreiche
Verwendung einer einfachen Preßvorrichtung, beispielsweise einer Spindelpresse,
oder von gewöhnlichen Leimzwingen, wie sie in jeder Tischlerwerkstatt vorhanden
sind, an die folgenden vier Bedingungen geknüpft: a) Länge und Form der vorgebogenen
Platten müssen vorberechnet und genau festgelegt sein; b) das Ausgangsmaterial muß
mindestens so viel Festigkeit haben, daß es sich durch den Preßdruck nicht verbiegt;
c) die Stirnseiten der Preßvorrichtung müssen auf die festgelegte Blocklänge genau
angepaßt sein; d) die Randstäbe des Blocks bestimmen die Höhe der einzelnen Schichten
und somit die Gesamtblockhöhe.
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Die Bedingung a wird einwandfrei dadurch erfüllt, daß zur Formgebung
besondere Vorrichtungen geschaffen werden. Die einfachsten Vorrichtungen für den
erfindungsgemäßen Zweck sind Knickvorrichtungen, weshalb nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren die nichtebenen Platten geknickt werden. Zur Knickung der Platten kann
beispielsweise eine Vorrichtung Verwendung finden, die aus einem Paar von Walzen
besteht, von denen jede auf ihrem Umfang in abwechselnder Folge Nuten und Grate
besitzt, durch welche hindurch die zu knickenden Platten laufen. Es besteht indessen
auch die Möglichkeit, mit leichten Exzenterpressen durch Verwendung@entsprechender
Stempel und Matrizen die Knickung der Platten vorzunehmen. Wie im einzelnen die
Knickung auch erfolgen mag, zur' Knickung eignen sich bevorzugt Holzfurniere und
elastische Preßpappen. Bei der Verwendung von zement- bzw. kunstharzgebundenen Platten
muß die Formgebung vor dem Härteprozeß erfolgt sein, d. h. das ungetrocknete bzw.
unabgebundene Material wird in entsprechenden Formen zum Trocknen bzw. Abbinden
gebracht.
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Die Bedingung h wird durch entsprechende Dimensionierung der Plattenstärke
und der Knickabstände sowie durch die Verwendung der richtigen Bindemittel in hinreichender
Menge gewährleistet. Es hat sich gezeigt, daß man auch bei zementgebundenen Platten
grundsätzlich chemische Leime als Bindemittel verwenden kann, wenn es auch umgekehrt
möglich ist, zementgebundenes Material mjt verlängerter Zementmilch aneinander zu
binden.
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Zur Erfüllung der Bedingung c ist es notwendig, daß die bei den nichtebenen
Platten notwendigen Vorspannungen von den Stirnseiten der Preßvorrichtung ohne jede
Verrückung aufgenommen werden.
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Die Bedingung d wird dadurch erfüllt, daß die Randstäbe genau gleiche
Dimensionen erhalten und in der für sie vorgesehenen Lage auch während des Preßvorganges
verharren.
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Die Untersuchungen des Erfinders erstreckten sich auch auf die Ausbildung
verschiedener Hohlzellenformen von statisch hinreichender Bestimmtheit für die verschiedenen
Gitterbauplatten. Hierbei hat sich gezeigt, daß man unter Umständen vor allem bei
gering beanspruchten Füllplatten die ebenen Gitterstäbe weglassen kann, so daß rhombenartige
Gitter entstehen. Es empfiehlt sich, bei rhombenartigen Gittern Boden- und Deckelplatten
stärker
zu dimensionieren, d. h. stärkere Sperrholz-bzw. Hartfaserplatten zu verwenden.
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Stellt man die nichtebenen Platten durch Knickung her, so kann hierfür
auch eine sägezahnähnliche Formgebung gewählt werden, so daß in Kombination mit
ebenen Platten Gitter entstehen, die rechtwinklige Dreiecke als Gittergrundform
besitzen.
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-Nach einer «-eiterbildung des Erfindungsgedankens ist auch vorgesehen,
daß als Ausgangsstoff für den Gitterblock zur Verwendung als Bauplatte bei allseitiger
Beanspruchung auf Zug und Druck als ebene Platte zementgebundene bzw. kunstharzgebundene
Preßpappen und für die geknickten bzw. gebogenen Platten Holzfurniere dienen.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand von einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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F ig. i zeigt schematisch den Querschnitt durch eine Preßform, wie
sie zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist; Fig. 2 zeigt schematisch,
wie die Preßform von Fig. i beschickt wird; Fig. 3 zeigt schematisch eine Vorrichtung
zum Knicken der Platten.
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[in einzelnen bedeutet i die Grundplatte, auf der die Stirnwände 2
und 3 fest oder verstellbar sitzen. Der Preßdruck wird mittels der Preßplatte 4
ausgeübt, die in die Preßform hinein verschiebbar angeordnet wird und beispielsweise
durch Drehen einer Spindel oder durch Ansetzen von Schraubenzwingen verschoben wird.
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\\'ie sich aus Fig. 2 ergibt, wird in die Preßform zunächst die Randplatte
5 gelegt, auf die die Zickzackplatte 6 aufgesetzt wird. Unter Vermeidung von an
der Preßform angebrachten Abstandhaltern wird der Abstand lediglich durch das einen
Teil des Gitterblocks bzw. der Gitterplatte bildende Abstandholz 7 gewahrt, das
auf die beiden Enden der Zickzackplatte 6 und auf das hierauf die ebene Platte ä
aufgelegt werden. Nun folgt das Abstandholz 9, auf das in der Schichtenfolge
die Zickzackplatte to eingelegt wird. Im Turnus dieser beiden Schichten wird die
Preßform gefüllt und nach etwa 10 bis 12 Schichten statt einer dünnen ebenen Platte
eine holzplatte ii in Randplattenstärke (Fig. i) eingelegt.
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Den Abschluß eines solchen Gitterblocks, der zur Bildung von Bauplatten
üblicher Größe eine Länge von 2 m, eine Tiefe von i m und eine Höhe bis zu i in
besitzen mag, bildet wieder eine Randplatte. So entsteht ein absolut maßhaltiger,
in sich gefestigter Gitterblock, der mittels eines Gatters in Mittellagen zerlegt
wird, die für Bauplatten, Tischlerplatten usw. Verwendung finden können und zu diesem
Zweck gegebenenfalls an den Stirnseiten außerhalb der Abstandhölzer eine Leiste
zur Ergänzung des Rahmens erhalten.
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Die Platten 6 und io (Fig. 2) werden mit der Vorrichtung gemäß Fig.
3 in der Weise geknickt, daß man sie durch ein Paar von Walzen 13 und 14 laufen
läßt, von denen jede auf ihrem Umfang in abwechselnder Folge Nuten 15 und Grate
16 besitzt, durch welche hindurch die zu knickenden Platten laufen.