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Elektrischer Kochtopf Das Anbrennen von Speisen im Kochtopf ist ein
Cbel, das bei allen bisher angewandten Beheizungsarten, insbesondere auch der elektrischen
Widerstands:beheizung, auftrat.
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Alle bisher in Anwendung befindlichen Beheizungsarten haben gemeinsam,
daß sie den Topfinhalt mittelbar beheizen, d. h. den Topf, oder auch Tauchsieder,
erhitzen und dieser seinerseits die Wärme an die zu kochenden Speisen abgibt. Diese
Beheizungsarten erzeugen sämtlich höhe, weit über der Kochtemperatur des Wassers
liegende Temperaturen, die zu einer Erhitzung des Kochgutes weit über ioo° C hinaus
und dadurch zu einem Anbrennen führen können.
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Nur durch die der Hausfrau geläufigen Mittel, wie Kochen im Wasserbad,
Umrühren der Speisen, Nachgießen von Wasser u. dgl., konnte seither der Anbrenngefahr
begegnet werden, nicht aber durch die Wahl einer Beheizungsart, bei der die erzeugten
Temperaturen wohl zum Kochen, aber nicht mehr zum Anbrennen der Speisen ausreichen.
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Es ist von elektrischen Kochtöpfen bekannt, daß ihr Inhalt durch Glühwiderstände
mittelbar beheizt wird. Diese Glühwiderstände entwickeln hohe Temperaturen, die
ein Anbrennen der Speisen durch örtliche Überhitzung verursachen können.
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Weiterhin ist bekannt, daß Wasser mit einem natürlichen oder zugegebenen
Salzgehalt, der Hauptbestandteil jeder zu kochenden Speise, als elektrischer Leiter
verwandt werden kann. Wie jeder elektrische Leiter besitzt auch Wasser einen elektrischen
Widerstand, der bei Stromdurchgang eine Leistungsaufnahme bedingt, die sich inWärme,
die sog. Joulische Wärme, umsetzt. Auf diese bekannte Weise lassen sich Flüssigkeiten
unmittelbar beheizen.
Bei der unmittelbaren Beheizung mittels Stromdurchgang
durch die zukochendeFlüssigkeitkönnen nach physikalischem Gesetz, auch in Abhängigkeit
vom Barometerstand und üblichen Salzgehalt, nur Temperaturen auftreten, die maximal
um ioo° C liegen. Um schwer aufschließ'bare Speisen schneller gar zu kochen, empfiehlt
es sich, das bekannte Prinzip des Dampfdrucktopfes anzuwenden. Hierbei erreicht
der Kochdampf eine Temperatur, die um einige Grad Celsius über ioo° C liegt. In
jedem Falle der unmittelbaren Beheizung mittels Stromdurchgang durch die Kochflüssigkeit
indessen be-%vegen sich die erzielten und überhaupt erzielbaren Temperaturen in
einem Bereich, in dem ein Anbrennen des Kochgutes ausgeschlossen ist.
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Auch jede örtliche Überhitzung und eine damit verbundene Anbrenngefahr
sind unmöglich, weil nur die Kochflüssigkeit den Wärmeträger darstellt, bei dessen
Abwesenheit der Strozndurc!hgang Unterhunden ist, und dieser Wärmeträger auf Grund
seiner physikalischen Eigenschaften nie mehr als die oben angeführten Temperaturen
erreichen und abgeben kann.
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Das vorstehende Prinzip der unmittelbaren, anbrennverhindernden Kochweise
ist aber nur dann für den sicheren praktischen Gebrauch durchführbar und einfuhrbar,
wenn es gleichzeitig gelingt, die bestehende Elektrisierungsgefahr auszuschalten.
Diese Gefahr besteht bei direkter und indirekter Berührung der Kochflüssigkeit über
einen Leiter und ist dadurch gegeben, daß die Kochflüssigkeit selbst bei eingeschaltetem
Gerät einen Teil des Stromkreises darstellt.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Kochtopfes, der die gefahrlose
Anwendung des geschilderten anl>rennvenhindernden Prinzips ermöglicht, indem er
berührungsschutzsicher ausgeführt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Kochtopf aus rlektrisch nicht leitendem
Material, wie zum Beispiel Keramik, Steinzeug, Porzellan, Glas oder Kunststoff,
mit ebensolchem, mittels Gummidichtung fest schließendem Deckel, der gleichzeitig
mittels eingebauter Steckdose den Kontakt herstellt zwischen der elektrischen Stromzuführung
und zwei in bestimmtem und regulierbarem Abstand im Topfinnern angeordneten Polplatten
aus Elektrokohle, so daß die Kochflüssigkeit nur bei geschlossenem Deckel stromführend
sein kann. Bei geöffnetem Deckel ist die Stromzufuhr unterbunden. Bei geschlossenem
Deckel aber ist jede direkte oder leitend indirekte Berührung der stromführenden
Kochflüssigkeit unmöglich.
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Durch das elektrisch leitende Kochwasser zwischen den Polplatten von
bestimmter Größe und regulierbarer Eintauchtiefe fließt nach Kontaktgabe im nunmdhr
vollkommen geschlossenen und berührungsschutzsicheren Topf der Strom und heizt das
Wasser bis zum Verdampfen auf.
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Die Leitfähigkeit der Kochflüssigkeit und damit die Größe der Wärmeleistung
kann sowohl durch den Salzgehalt des Kochwassers als auch durch den Abstand, die
Größe und die Eintauc.litiefe der Polplatten reguliert werden, wobei die maximal
zulässige Stromstärke nach der Sicherung der Zählertafel bemessen wird. In Abwesenheit
von Flüssigkeit bleibt der Kpchtopf auch unter Stromzufuhr inaktiv.
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Als Stromart ist Wechselstrom vorgesehen, der bei den im Leitungsnetz
üblichen 50 Perioden bereits eine ungeheuer geringe Gasentwicklung aufweist.
Obgleich Gleichstrom bezüglich der Kochwirkung denselben Effekt erzielt, ist seine
Verwendung nicht anzuraten, weil durch ihn eine chemische Zersetzung des @S@assers
und damit unter anderem eine Beeinflussung des Kochgutes hervorgerufen wird.
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Für das Kochen milchiger Flüssigkeiten ist in an sich bekannter Weise
Vorsorge getroffen, daß sich keine geschlossene Rahmhaut bilden kann, durch die
sonst das bekannte Üh.erkoohen hervorgerufen wird.