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Einrichtung zum Erhitzen von Nahrungsmitteln mittels eines durch sie
hindurchgeleiteten elektrischen Stromes Verfahren zum Erhitzen von Nahrungsmitteln
mittels eines durch sie hindurchgeleiteten elektrischen Stromes sind bekannt. So
ist beispielsweise schon vorgeschlagen worden, feste Nahrungsmittel von länglicher
Gestalt, wie z. B. Würstchen, in voneinander isolierte, gering leitende Feuchtigkeitsmengen
einzutauchen und den elektrischen Strom unter Vermittlung der Eintauchflüssigkeit
durch das Nahrungsmittel zu leiten. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß die in
die Flüssigkeit eintauchenden Enden des Nahrungsmittels von dem Erhitzungsvorgang
nicht oder nur wenig erfaßt werden, so daß sie nicht ausgären. Das Verfahren versagt
auch bei Nahrungsmitteln von ungleicher Form. Bei derartigen Nahrungsmitteln, wie
z. B. Fischen, ergibt es sich, daß die Teile von geringerer Stärke bereits gar sind,
wenn die stärkeren Teile noch ganz oder teilweise ungekocht sind. Auch für lockere
und breiige Nahrungsmittel ist das Verfahren ungeeignet. Ein anderer Vorschlag,
der dahin geht, Nahrungsmittel in einem Gefäß aus leitendem Material unterzubringen
und über eine isolierte, in die Nahrungsmittel eintauchende Elektrode mit Unterbrechungen
von i Stunde sekundenweise Strom durch die Nahrungsmittel zu leiten, dient lediglich
der Sterilisierung von Nahrungsmitteln. Im übrigen eignet sich auch das Verfahren
aus zeitlichen Gründen nicht zum Kochen von Nahrungsmitteln.
Ein
Verfahren zum elektrischen Kochen von Nahrungsmitteln besteht schließlich noch darin,
daß das zu erhitzende Nahrungsmittel zwischen zwei in einem Rahmen oder Gehäuse
befindlichen metallischen Elektroden angeordnet und unter Hindurchleiten eines elektrischen
Stromes erhitzt wird. Das Verfahren hat sich jedoch ebenfalls als unbrauchbar erwiesen,
da ein Verbrennen des Nahrungsmittels infolge eintretenden Feuchtigkeitsmangels
an den Berührungsstellen von Nahrungsmitteln und Elektroden bei dieser Einrichtung
praktisch unvermeidbar ist. Dieser Mangel wird durch ein in letzter Zeit entwickeltes
Verfahren beseitigt, das darin besteht, daß das Kochgut zwischen Schichten aus porösem,
nichtmetallischem Material eingelegt wird, die von Feuchtigkeit durchsetzt und entweder
selbst als stromzuführende Elektroden ausgebildet öder zwischen diesen Elektroden
und dem Kochgut angeordnet sind. Das Verfahren verlangt jedoch feste flächige Nahrungsmittel
und ist darum nicht allgemein anwendbar.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erhitzen von Nahrungsmitteln
mittels eines direkt durch sie hindurchgeleiteten Stromes, die von der Form und
der Art der Nahrungsmittel unabhängig ist. Erfindungsgemäß können demgemäß feste
Nahrungsmittel von beliebiger Form, z. B. Fleischstücke, Kartoffeln, Gemüse, und
auch halbflüssige bzw. flüssige Nahrungsmittelwie Breie und Suppen, durch direktes
Hindurchleiten von elektrischem Strom erhitzt und in kürzester Zeit gargekocht werden.
Die Vorrichtung gemäß Erfindung besteht einmal aus einem zur Aufnahme des zu erhitzenden
ahrungsmittels bestimmten Gefäßes aus porösem; flüssigkeitssaugendem, zweckmäßig
keramischem Material und zum anderen aus porösen Körpern gleicher oder ähnlicher
Beschaffenheit zum Aufsetzen des Erhitzungsgefäßes, die als stromzuführende Elektroden
ausgebildet und im Gebrauch mit Flüssigkeit durchsetzt sind.
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Die Anordnung kann gemäß Erfindung so getroffen sein, daß zwei getrennte
poröse, als Elektroden ausgebildete oder auf Metallelektroden aufgesetzte Auflagen
angeordnet sind, die in einem Gefäß mit Wasser stehen und auf diese Weise ständig
feucht gehalten werden. Die poröse Unterlage kann aber auch aus einem Stück bestehen,
derart, daß an eine poröse Kochplatte in einem gewissen Abstand voneinander angeordnete
poröse, nach unten gerichtete Ansätze vorgesehen sind, die entweder als Elektroden
ausgebildet oder auf Elektroden aufgesetzt sein können und die ebenfalls in ein
Gefäß-mit Wasser eintauchen. Im ersteren Falle fließt der gesamte Strom von der
einen Elektrode über den porösen Boden des aufgesetzten Erhitzungsgefäßes durch
das Kochgut und von da durch den porösen Boden des Erhitzungsgefäßes wieder zurück
zur anderen Elektrode. Im zweiten Falle entsteht naturgemäß in der die Elektrodenansätze
nach oben abschließenden Kochplatte ein schwacher sog.Kriechstrom, der jedoch durch
geeignete Maßnahmen, wie z. B. geeignete Bemessung der Porosität des Zlaterials
und Verwendung nicht sehr leitfähigen Wassers, gering gehalten werden kann. Im übrigen
geht aber auch dieser Strom nicht verloren, da er innerhalb der Kochplatte eine
der Strommenge entsprechende Wärmemenge frei macht, die durch Wärmeleitung an den
Boden des auf der Elektrodenplatte stehenden Kochgefäßes übertragen wird und so
mit zur schnelleren Anwärmung des Kochgutes beiträgt. Bei Versuchen konnten die
Verhältnisse durch geeignete Bemessung der Porosität der Kochplatte und des Erhitzungsgefäßes
so eingestellt werden, daß bei 5 Amp. Gesamtstromstärke etwa 4.,8 Amp. in dem zu
erhitzenden Nahrungsmittel bzw. innerhalb des Erhitzungsgefäßes umgesetzt werden
konnten, während nur o,2 Amp. als Kriechstrom in die die Elektroden verbindende
Kochplatte traten, wo sie ebenfalls in Wärme umgesetzt wurden.
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Drei beispielsweise Ausführungsformen der Vorrichtung gemäß Erfindung
sind in der Zeichnung wiedergegeben.
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Die in Abb. i und 2 dargestellte Vorrichtung zeigt ein Erhitzungsgefäß
i aus porösem keramischem Material, das auf getrennt angeordnete Elektroden aufgesetzt
ist. Die Elektroden bestehen aus einem äußeren, ebenfalls aus porösem keramischem
Material hergestellten Teil 2 und aus einer metallischen Elektrode 4: bzw. 5, die
in den nichtmetallischen Teil eingebettet und an die Stromzuleitungen 6 angeschlossen
ist. Die Metallelektroden 4. und 5 können auch in anderer Weise, z. B. als Unterlage
für den porösen nichtmetallischen Teil 2, angeordnet sein. Die Elektroden sind jede
für sich in ein Gefäß 3 gestellt, das eine in genügendem Maße leitende Flüssigkeit,
z. B. durch geeignete Zusätze leitfähig gemachtes Wasser enthält und aus dem die
Elektroden 2 und über diese die poröse Wandung des Gefäßes i ständig mit Feuchtigkeit
versorgt werden.
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In Anwendung der Vorrichtung tritt der Strom über die Metallelektrode
4 in den flüssigkeitsgetränkten porösen Teil der Elektrode 2 ein und von hier über
den Boden des Erhitzungsgefäßes, das ebenfalls mit Feuchtigkeit durchsetzt ist,
in das Nahrungsmittel 7 ein, durchströmt dieses und tritt sodann auf gleichem Wege,
wie vorbeschrieben, über die Metallelektrode wieder aus.
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Bei der in Abb. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform sind nicht,
wie bei der Ausführungsform gemäß Abb. i und 2, einzelne getrennte Elektroden vorgesehen,
sondern der nichtmetallische Teil beider Elektroden besteht hier aus einer runden,
porösen Kochplatte 8, die unten zwei Ansätze 9 besitzt und mit diesen Ansätzen in
ein entsprechend ausgebildetes Gefäß io eintaucht. Die Metallelektroden, die auch
hier anders als dargestellt angeordnet sein können, sind wieder mit 4 und 5 bezeichnet.
Die Vorrichtung arbeitet in gleicher Weise wie die in Abb. i und z beschriebene.
Der Unterschied ist hier lediglich der, daß nicht der gesamte Strom innerhalb des
Erhitzungsgefäßes i in Wärme umgesetzt wird, sondern daß ein geringer Stromanteil
zwischen den Metallelektroden 4 und 5 in den die Kochplatten bildenden Teil des
porösen Elektrodenkörpers eintritt, wo er ebenfalls in Wärme umgesetzt wird.
In
den Abb. 5 und 6 ist schließlich eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Erfindung
wiedergegeben, bei der die zum Aufsetzen des porösen Erhitzungsgefäßes bestimmte
poröse Kochplatte 8 vier nach unten gerichtete Ansätze 9 und dementsprechend vier
in den porösen Teil verlegte Metallelektroden 11a bis i id aufweist, die paarweise
derart aufgeteilt sind, daß sich zwei Paare, ein jedes bestehend aus einer größeren
und einer kleineren Metallelektrode, gegenüberstehen. Die Ansätze 9 tauchen in gleicher
Weise getrennt in ein Gefäß io ein, das durch eine Zwischenwand 12 in zwei halbkreisförmige
Kammern unterteilt ist. Das Gefäß io kann naturgemäß auch in vier Kammern unterteilt
sein. Ebenso können zwei oder vier getrennte Einzelgefäße vorgesehen sein und gegebenenfalls
auch die Kochplatte aus zwei oder vier getrennten Einzelkörpern bestehen.
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Mit einer derartigen Einrichtung kann die Schaltungsanordnung derart
getroffen werden, daß beispielsweise die Elektroden i ia und i ib gegen die Elektroden
i ic und i id geschaltet sind. Diese Schaltung ergibt unter den gegebenen Widerstandsverhältnissen
den höchstmöglichen Stromdurchgang. Eine andere Schaltungsmöglichkeit ist die, daß
die großen Elektroden, 1a und i je gegeneinander geschaltet werden, während
die Elektroden iib und 11d stromlos bleiben. Der Stromdurchgang ist dann geringer
als bei der ersterwähnten Schaltung. Den geringstmöglichen Stromdurchgang bringt
das Gegeneinanderschalten der kleinen Elektroden iib und i id allein. Alle die Schaltungsmöglichkeiten
können durch Anordnung eines Wechselschalters erfaßt werden.
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Durch geeignete Bemessung des Elektrodenabstandes, der Anzahl der
Elektrodenpaare, der Porosität der Kochplatte u. dgl. können die verschiedensten
Abstufungen erzielt werden. So kann z. B. durch Verringerung des Elektrodenabstandes
oder auch durch Vergrößerung der Porosität des Materials der Stromdurchgang erhöht
und umgekehrt durch Änderung dieser Bedingungen in entgegengesetzter Richtung der
Stromdurchgang verringert werden.