DE80881C

DE80881C -

Info

Publication number: DE80881C
Application number: DENDAT80881D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der neue Verschlufs ist für Gefäfse bestimmt, in denen Flüssigkeiten, namentlich Milch, durch Einwirkung von Dampf sterilisirt werden.

Es sind selbstthätige Verschlüsse, welche die Luftaustreibung während der Dampfeinwirkung gestatten und nach der Abkühlung die Gefäfse selbstthätig luftdicht abschliefsen, bekannt, geworden. Diese bestehen in der Regel aus vollen Stopfen, welche in besonderer Weise jedoch als Ventile wirken, indem als Ventilsitz der Flaschenkopf oder Flaschenhals von geeigneter, bestimmter Form dient. Bei dem neuen, ganz aus Gummi bestehenden, daher leicht zu reinigenden Verschlufs ist das Ventil an ersterem selbst angebracht und bildet mit dem Verschlufs ein Stück, wobei eine Bohrung des Verschlufsstückes von einer an dem Oberende desselben gelagerten, einseitig festsitzenden Ventilklappe gedeckt wird. Eine besondere Flaschenhalsform ist daher für diese Verschlufsart nicht erforderlich.

Auf beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι und 2 Schnitt und Oberansicht des neuen Verschlufsstopfens;

Fig. 3 ein Schnitt durch den · Stopfen nach Fig. ι in der Verschlufslage, wenn in dem Flascheninnern ein Minderdruck herrscht.

Fig. 4 ist die Oberansicht eines Verschlufsstopfens mit verkürzter Ventilklappe.

Der Stopfen α ist mit dem Ventil aus Gummi hergestellt und hat eine in der Längsachse durchgehende Bohrung b, welche unten frei mit dem Flascheninnern communicirt und oben unterhalb einer Ventilklappe c endigt, die eine Art Deckel zu dem Stopfen bildet und durch Einschneiden des Stopfens hergestellt ist. Die Ventilklappe ist dünn genug ausgeführt, so dafs sie leicht zurückgeklappt werden kann, und dafs ferner der über der Bohrung liegende Theil der Klappe durch den äufseren Luftdruck nach innen eingedrückt oder eingezogen werden kann, so dafs der Kanal b zugestopft und die Flasche dicht verschlossen wird. Fig. 3 zeigt die Form der Ventilklappe in der Verschlufslage. Eine deutlich sichtbare Vertiefung e an der Stelle, wo die Klappe die Stopfenbohrung b deckt, ist das bequeme Merkmal des sicheren Schliefsens des Stopfens.

Bei Anwendung von mit diesen Verschlüssen versehenen Sterilisirungsgefäfsen kann die Sterilisirung beliebig oft wiederholt werden, da sich die Ventilklappe c nur beim Erhitzen der Gefäfse auf höhere Temperatur wieder von selbst hebt, sonst aber den Kanal b verschliefst.

Der Verschlufs verträgt auch den Transport, in welchem Falle es indessen zweckmäfsig erscheint, die Ventilklappe etwas zu verkürzen, wie bei c^l in Fig. 4 angedeutet. Hierdurch wird der Auflagerdruck verstärkt und an einer beschränkten, zum Dichthalten jedoch ausreichenden Ventilsitzfläche wirksam, während die Gefahr, dafs das Ventil durch Reiben, Stofsen u. s. w. an der Kante sich öffnet, beseitigt wird.

Dieser Verschlufs ist sehr einfach und billig herzustellen, nutzt sich wenig ab und gestattet eine leichte und vollkommene Reinigung.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Ventilverschlufs für Sterilisirgefäfse, bestehend aus einem der Länge nach durchbohrten Stopfen, dessen obere Oeffnung durch eine Ventilklappe (c) überdeckt wird, welche durch Einschneiden des Stopfens hergestellt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.