-
Da in Wirk- und Strickwarenfabriken mehr und mehr von der Verwendung
von Flaschenspulen Abstand genommen wird und der Gebrauch von Kreuzspulen in den
Vordergrund rückt, sind für den Transport und die Verarbeitung der gespulten Garne
wesentlich andere Voraussetzungen gegeben.
-
Bisher war es so, daß die vollen Flaschenspulen zur Verarbeitung einzeln
auf den auf der Maschine befestigten Ablaufrechen aufgesteckt werden mußten. Nach
Ablauf wurde die leere Spule wieder durch eine volle ersetzt und jeweils die beiden
Enden verknotet, um einen fortlaufenden Faden zu erhalten. Bei jedem derartigen
Wechsel mußte die Maschine abgestellt werden, und das zog begreiflicherweise einen
wesentlichen Verlust an Zeit mit sich. Ebenso verhielt es sich seither bei der Verarbeitung
der auf Kreuzspulen gespulten Garne. Es war also die Länge des Fadens sehr begrenzt.
-
Durch die Einführung von Kreuzspulen wäre es nötig geworden, den Abstand
zwischen Spule und Ablaufhaken (s. Abb. 12 und 13) zu vergrößern, da der Durchmesser
einer Kreuzspule wesentlich größer ist als der einer Flaschenspule. Das hätte eine
Verlängerung der Rechenstange (Abb.12) nach oben bedeutet, und es wäre dadurch das
Einlegen des Fadens ohne Auflegestock nicht mehr möglich gewesen; dies hätte einen
weiteren Aufwand an "Zeit erfordert.
-
L m diese Mängel zu beseitigen, soll ein Spulenständer für Kreuzspulen
so ausgebildet werden, daß der Faden von ihm ablaufen kann, d. h. die Spule kann
auf dem Ständer gelassen werden und muß nicht auf die -Maschine aufgesteckt werden.
Gemäß der Erfindung wird das Ziel dadurch erreicht, daß der Spulenständer einmal
transportabel ausgebildet ist und andererseits unabhängig von der Maschine als Garnablaufgerät
verwendbar ist.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstands
dargestellt. Es zeigen Abb. i bis 5 das eine Ausführungsbeispiel, Abb. 6 bis i i
das andere Ausführungsbeispiel, Abb. 12 eine Teilansicht einer Rundwirkmaschine
mit danebenstehendem Spulenständer in Seitenansicht, Abb. 13 dasselbe wie Abb. 12,
jedoch mit dem Spulenständer in Vorderansicht.
-
Der Sockel des Spulenständers besteht aus einem U-Eisen, das auf die
Länge von 36o mm abgesägt ist. Auf ihm sind zwei Stahlrohre von i i5o mm Länge im
Abstand von 26o mm (von Rohrmitte zu kohrinitte gemessen) angeschweißt (s. Abb.
1 bis q.). Die Rohre sind im Abstand von 135 mm mit Bohrungen versehen. Dieser Abstand
ist jeweils der Höhe einer Kreuzspule angemessen. Die Spulen werden nun auf die
beiden Rohre aufgesteckt. Hierbei gehen auf eine Rohrlänge 8 Kreuzspulen. Durch
das unter der letzten Spule befindliche Loch wird ein Eisenstift gesteckt (s. Abb.
5). Nun können Anfang und Ende aller 8 aufeinandersitzenden Spulen verknotet werden.
Es entstellt ein Faden, dessen fortlaufende Länge unverhältnismäßig größer ist,
als dies bei der seitherigen Verarbeitungsweise der Fall war. Der gefüllte Ständer
wird unterhalb des Ablaufhakens aufgestellt.
-
Ist die erste Spule abgelaufen, werden sämtliche Spulen von unten
her angehoben und der Stift in die nächste darüberliegende Bohrung gesteckt. Dieser
Vorgang wiederholt sich so oft, bis sämtliche Spulen abgelaufen sind. Es muß also
hier die Maschine zum Anknüpfen des Fadens niemals abgestellt werden, wie es seither
der Fall war. Der leere Ständer kann nun direkt an der Spulmaschine wieder mit neuen
Spulen aufgefüllt werden. Hierbei fällt also auch jegliches andere Transportmittel
weg (wie Kisten usw.). Zudem wird ein unnötiges Herumsetzen der Garne vermieden.
Wird nun das auf den Ständern befindliche Garn nicht sofort verarbeitet, kann der
Ständer bequem zwischen die Maschinen gerückt werden; denn die Ausmaße der Grundfläche
sind dermaßen gering, daß der kleinste Raüm ausgenutzt werden kann. Die Spulenhaltevorrichtung,
wie Abb. 5 darstellt, kann auch wegfallen und durch einen anderen Halter ersetzt
«-erden (s. Abb. 6 bis i i).
-
Es sind hier in die Rohre schräg nach unten verlaufende Schlitze eingesägt
(Abb. 6), und zwar ist der Abstand zweier Schlitze derselbe wie im zuerst gezeigten
Beispiel. Der Halter besteht aus einem Winkeleisen E und aus dem Bügel B (s. Abb.
i i). Der Bügel kann nun durch leichtes Zusammendrücken auf einer Seite aus dem
Winkeleisen ausgelöst und unterhalb der letzten Spule eines gefüll= ten Ständers
angebracht werden. Durch einfaches Anheben des Winkeleisens mit den daraufsitzenden
Spulen rastet der Bügel in dem jeweiligen Schlitz ein.
-
Die Zahl der Rohre kann natürlich beliebig vermehrt werden. Für -Maschinen
mit gerader Systemzahl würde ein Ständer mit zwei Rohren in Frage kommen, für solche
mit ungerader Zahl ein Ständer mit drei Rohren. Es können aber ungeachtet dessen
alle möglichen anderen Variationen angestellt werden.
-
Die Verwendung des Ständers komhit für sämtlichen Wirkereien und Strickereien
in Frage.