DE807321C - Mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen beheiztes Koch-,Brat- und Backgerät. - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 28. JUNI 1951

P 4597 V136 h D

Brat- und Backgerät

Die Erfindung bezieht sich auf ein mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen beheiztes Koch-, Brat- und Backgerät und ist dadurch gekennzeichnet, daß ein auswechselbarer Brennerkopf zwecks Anpassung der Wärmeabgabe an den jeweiligen Verwendungszweck vorgesehen ist. Vorteilhaft ist die Abgabe von Unter- und/oder Oberhitze regelbar, wobei die Regelung von Unter- und/oder Oberhitze am besten unabhängig voneinander erfolgt.

Es empfiehlt sich eine derartige Anordnung eines Rund- oder Längsbrenners, daß die Flammen den oberen Rand eines Koch-, Brat- oder Backgefäßes und/oder dessen Deckel erhitzen. Vorteilhaft erfolgt dies durch ein auswechselbares Aufsatzstück, das an Stelle eines Brennerkopfes bekannter Bauart tritt und derart ausgebildet ist, daß das Brennstoff-Luft-Gemisch vom Mischrohr durch eine oder mehrere Leitungen einem oder mehreren Rund- oder Längsbrennern zugeführt wird. Vorteilhaft werden bei Verwendung mehrerer Rund- oder Längsbrenner diese übereinander angeordnet.

Besonders zweckmäßig ist eine derartige Ausbildung des Brenners, daß der Flammenaustritt an beliebigen Stellen des Koch-, Brat- und Backgefäßes bzw. des Deckels erfolgt. Zweckmäßig ist die Verwendung eines Brennerkopfes für die Abgabe von L^Tnterhitze, von dem Leitungen zu den Rund- oder Längsbrennern für die Abgabe der Oberhitze abzweigen. Der Brennerkopf kann mit Austrittsschlitzen für das Brennstoff-Luft-Gemisch versehen und drehbar auf dem Mischrohr angeordnet sein, welches ebenfalls mit Austrittsschlitzen versehen und vom Brennerkopf verschlossen wird.

Vorteilhaft wird ein den Rahmen oder Fuß des Kochers bildendes Unterteil verwandt, das vorzugsweise kegelförmig ausgebildet ist, sowie ein mit dem Unterteil einen gegebenenfalls unterteilten Zuführungskanal für die Verbrennungsluft bildendes

Oberteil, in dessen Mitte sich das Mischrohr mit dem Brennerkopf befindet. Auswechselbare Oberteile können verschiedene Brennerformen für die dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßte Wärmeabgabe von Unter- und/oder Oberhitze enthalten.

In der Zeichnung sind einige praktische Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens dargestellt. Es zeigt

Fig. ι ein Brat- und Backgerät mit einem Gasbrenner zur Erzeugung von Oberhitze,

Fig. 2 ein Gerät mit einem Gasbrenner für Ober- und Unterhitze,

Fig. 3 einen Brenner in Einzeldarstellung mit einer Einrichtung zum Regeln der Flammengröße

»5 für beide Erhitzungsarten,

Fig. 4 eine Draufsicht auf denselben Brenner mit teilweisem Schnitt und

Fig. 5 eine Ausführungsform des Gerätes mit einem Behälter für flüssigen Brennstoff undEinrichtung zum Vorwärmen der Verbrennungsluft.

Das zum Braten und Backen mit Oberhitze bestimmte Gerät nach Fig. ι besteht aus einem Topf i, der zweckmäßig auf Füßen 2 ruht und einen Dekkel 3 besitzt, der einen größeren Durchmesser als der Topf aufweist und mit seinem nach unten gezogenen Rand 4 den Topfrand mit einem Abstand umschließt. Der Deckel ruht auf Stützen 5, die am Deckelrand verteilt angeordnet sind und einen Abstand zwischen Deckel und Topf halten. In der Mitte des Deckels sind in bekannter Weise ein durch eine Glasscheibe abgedecktes Fenster 6 sowie seitlich davon öffnungen 7 zum Abziehen des Wrasens vorgesehen. Ein unterhalb des Topf randes rund um den Topf verlaufendes Brennerrohr 8 ruht derart auf einem Gestell 9, daß die Flammen unter den Deckelrand 4 treten und den Deckel erhitzen. Die Gaszufuhr erfolgt durch einen Rohrstutzen 10, an den ein Gasschlauch angeschlossen werden kann.

Fig. 2 zeigt ein Gerät, bei dem sowohl mit Oberals auch mit Unterhitze gebraten bzw. gebacken werden kann. Ein normaler Gaskocher 11 mit einem Mischrohr 12 und der Gasdüse 13 ist mit einem Brenner 14 versehen, der außer den für die Unterhitze erforderlichen Gasaustrittsöffnungen 15 noch

♦5 Rohrabzweigungen 16, im vorliegenden Fall vier, aufweist, die zu einem unter den Deckelrand liegenden Brennerrohr 8 für die Oberhitze führen. Der Rundbrenner 14 besitzt einen Stutzen 14', der lose auf das Mischrohr 12 aufgesetzt ist und daher leicht gegen einen normalen Brenner ausgetauscht werden kann.

Die Regelung der Flammengröße der beiden Brenner erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der auf das Mischrohr 12 aufgesetzte Brenner aus zwei Teilen besteht, die beide Gasaustrittsöffnungen besitzen und übereinanderliegen, so daß durch Drehung des äußeren Teiles die Gasaustrittsöffnungen mehr oder weniger verdeckt werden. Ein solcher Brenner ist in Fig. 3 und 4 dargestellt, bei dem ein Rundbrenner 14 mit den Gasaustrittsöffnungen 15 drehbar auf einem zweiten Brenner 18 mit den Austrittsöffnungen 17 sitzt. Durch Drehung des Brenners 14 werden die Gasaustrittsöffnungen mehr oder weniger abgedeckt und dadurch die Flammen für die Unterhitze größer oder kleiner. Die Austrittsöffnungen in dem inneren Brenner 18 an der Stelle der Abzweigrohre 16 zum Brenner 8 für die Oberhitze sind etwas größer gehalten, so daß bei der Drosselung der Unterhitze der Gaszutritt zu dem Brenner 8 nicht davon beeinflußt wird. Auf diese Weise kann also mit starker Oberhitze und schwacher Unterhitze wie auch beides mit starker Hitze gebacken werden; andererseits kann aber auch durch eine weitere Drehung des Brenners 14 die Zuführung des Gases zu dem oberen Brenner 8 ebenfalls gedrosselt werden.

Fig. 5 zeigt ein Gerät mit einem Behälter für flüssigen Brennstoff, der mit einer am Brenner liegenden Vergasungseinrichtung versehen ist. Von einem Behälter 19 führt eine Rohrleitung zu dem am Brenner 14 liegenden Vergaserrohr 20. Der Gaskocher besteht aus einem kegelig geformten Unterteil 21, auf dem ein ebenfalls kegelig geformter Deckel 23 unter Bildung eines Spaltes, der durch die Abstandhalter 22 gewahrt wird, lose aufliegt. Der Deckel trägt einen Brenner 14, der mit einem stutzenartigen Mischrohr 14' in ein am Unterteil vorgesehenes Gehäuse 24 ragt. In den Boden des Gehäuses 24 mündet eine Gasdüse 26, die mit dem Behälter 19 über ein Hahnküken 25 in Verbindung steht. Die zu dem Mischrohr 14' unter dem Deckel 23 strömende Primärluft wird, durch die Strahlungswärme des Brenners hoch erhitzt, dem Brenner zugeführt. Der Topf ruht auf radial auf dem Deckel 23 angeordneten Rippen 27, die gleichzeitig zur Abgäbe von Wärme an den Deckel 23 und damit zur Erhitzung der Primärluft beitragen. Der Brenner 14 ist abnehmbar und in gleicher Weise wie bei den vorhergehenden Beispielen ausgebildet.

Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen, daß die Verwirklichung der Erfindung in gleicher Weise bei Verwendung von gasförmigen und flüssigen Brennstoffen möglich ist. Während man unter einem gasbeheizten Gerät im allgemeinen die Verwendung des üblichen Stadtgases versteht, sei ausdrücklich vermerkt, daß bei der Erfindung auch die Verwendung von Starkgasen, z. B. Propan, möglich ist. Außerdem können selbstverständlich in gleicher Weise und mit gleichem Erfolg flüssige Brennstoffe, wie Spiritus, Benzin, Petroleum usw., Verwendung finden, die in an sich bekannter Weise erst unmittelbar in bzw. am Gerät vergast werden (vgl. Fig. 5). Wird der Wärmeaustauscher bei einer solchen Ausführungsform als Hohlbehälter zur Aufnahme des flüssigen Brennstoffs ausgebildet, ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß die Abstrahlungswärme unmittelbar zur Brennstoffvergasung benutzt werden kann.

Claims (11)

1. Patentansprüche:

   i. Mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen beheiztes Koch-, Brat- und Backgerät, gekennzeichnet durch einen auswechselbaren Brennerkopf zwecks Anpassung der Wärmeabgabe an den jeweiligen Verwendungszweck.
2. 2. Gerät nach Anspruch i, gekennzeichnet durch regelbare Abgabe von Unter- und/oder Oberhitze.
3. 3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung von Unter- und/ oder Oberhitze unabhängig voneinander erfolgt.
4. 4. Gerät nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch derartige Anordnung eines Rundoder Längsbrenners, daß die Flammen den oberen Rand eines Koch-, Brat- oder Backgefäßes und/oder dessen Deckel erhitzen.
5. 5. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein auswechselbares Aufsatzstück, das an Stelle eines Brennerkopfes bekannter Bauart tritt und derart ausgebildet ist, daß das Brennstoff-Luft-Gemisch vom Mischrohr durch eine oder mehrere Leitungen einem oder mehreren Rund- oder Längsbrennern zugeführt wird.
6. 6. Gerät nach Anspruch 1 bis 5, dadurch geao kennzeichnet, daß bei Verwendung mehrerer Rund- oder Längsbrenner diese übereinander angeordnet sind.
7. 7. Gerät nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch derartige Ausbildung des Brenners,

   as daß der Flammenaustritt an beliebigen Stellen

   des Koch-, Brat- und Backgerätes bzw. des Dekkels erfolgt.
8. 8. Gerät nach Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet durch Verwendung eines Brennerkopfes für die Abgabe von Unterhitze, von dem Leitungen zu den Rund- oder Längsbrennern für die Abgabe der Oberhitze abzweigen.
9. 9. Gerät nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennerkopf mit Austrittsschlitzen für das Brennstoff-Luft-Gemisch versehen und drehbar auf dem Mischrohr angeordnet ist, welches ebenfalls mit Austrittsschlitzen versehen und vom Brennerkopf verschlossen ist.
10. 10. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Verwendung eines Rahmen oder Fuß eines Kochers bildenden Unterteils, das vorzugsweise kegelförmig ausgebildet ist, und eines mit dem Unterteil einen gegebenenfalls unterteilten Zuführungskanal für die Verbrennungsluft bildenden Oberteils, in dessen Mitte sich das Mischrohr mit dem Brennerkopf befindet.
11. 11. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auswechselbare Oberteile verschiedene Brennerformen für die dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßte Wärmeabgabe von Unter- und/oder Oberhitze enthalten.

    Angezogene Druckschriften:

    Deutsche Patentschriften Nr. 486 450, 492496, 988, 530317·

    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

    Q 664 6.