DE807128C - Verteilungsvorrichtung fuer geschmolzenes Glas - Google Patents

Description

Bekanntlich werden die Maschinen zur Herstel lung von Gegenständen aus Glas mit Hilfe von Aufgabevorrichtungen, Feeders genannt, mit geschmolzenem Glas gespeist, welche selbsttätig in eine Form oder auf den Arbeitstisch der Maschine eine bestimmte Menge geschmolzenen Glases bringen, welche der zur Herstellung des betreffenden Gegenstandes nötigen Menge entspricht. Es ist jedoch sehr schwierig, mit den gegenwärtigen Vorrichtungen einerseits genau die bei jedem Arbeitsgang aufgegebene Glasmenge zu dosieren und andererseits diese Glasmasse richtig in bezug auf die Öffnung des Arbeitstisches zu zentrieren, durch welche hindurch das Ziehen unter der Einwirkung des Blasens erfolgen soll. Ferner ist die Beförderung der Glasmasse von dem Aufgabepunkt bis zu dem Arbeitspunkt ebenfalls eine Quelle von Schwierigkeiten.

Die den Gegenstand der Erfindung bildenden Verbesserungen bezwecken die Herstellung einer Aufgabevorrichtung, welche gestattet, die für jeden Arbeitsgang nötige Menge geschmolzenen Glases sehr genau zu bestimmen und in der Arbeitsstellung zu zentrieren und dabei gleichzeitig ihre Beförderung von ihrem Aufgabe- und Abplattungspunkt bis zu ihrem Zieh- und Blaspunkt auf dem Arbeits-

tisch oder bis zu der zur Aufnahme eines vorbereiteten Postens bestimmten Form gewährleistet.

Diese Aufgabevorrichtung besteht wesentlich aus einem beweglichen Kopf, der sich auf die auf die Aufnahmeplatte gebrachte Glasmasse senkt und in welchem nach Belieben entweder ein Unterdruck geschaffen werden kann, um diese Glasmasse auszubreiten und abzuplatten und hierauf ihre Beförderung zu ermöglichen, oder ein Druck, um die

ίο richtige Ablage über der Zieh- und Blasöffnung des Arbeitstisches zu bewirken.

Die Vorrichtung kann auch je nach der beabsichtigten Herstellung umgekehrt ausgeführt werden, wobei dann der Kopf feststeht, während die Aufnahmeplatte beweglich ist.

Die Vorrichtung wird vorteilhafterweise durch ein System zur Kühlung des Kopfes und der Platte zur Aufnahme der Glasmasse durch einen Wasserumlauf vervollständigt, um diese zu schützen und eine bessere Ablösung des Glases zu gestatten.

Die Zeichnungen zeigen beispielshalber eine Ausführungsform der den Gegenstand der Erfindung bildenden verbesserten Aufgabevorrichtung, welche in den verschiedenen aufeinanderfolgenden Arbeits-Stellungen dargestellt ist.

Fig. ι und ia dieser Zeichnungen zeigen in zwei zueinander senkrechten Ansichten die Vorrichtung im Augenblick des Herabfließens der Glasmasse auf die Aufnahmeplatte;

Fig. 2 zeigt den beweglichen Kopf, der auf dieser Platte zur Abplattung des Glases wirksam ist;

Fig. 3 zeigt den hochgehobenen Kopf über der Platte bei der Beförderung der Glasmasse;

Fig. 4 zeigt den Kopf, der über der Ziehöffnung angekommen ist und die abgeplattete und geformte Glasmasse auf dem Arbeitstisch abgelegt hat;

Fig. 5 und 6 zeigen in zwei Grundrissen die auf- ^! einanderfolgenden Stellungen des beweglichen Kopfes oberhalb des Arbeitstisches der Maschine.

Wie man auf Fig. 1, 1 a bis 4 der Zeichnungen sieht, wird die Glasmasse 1, welche in einer abgemessenen Menge von der Ausflußöffnung 2 des Beckens des Schmelzofens kommt, durch eine Rinne 3 bis zu der Aufnahmeplatte oder dem Marber 4 der Maschine geführt. Diese Platte 4 wird vorteilhafterweise durch einen Wasserumlaufs gekühlt, wie dargestellt.

Nach der Verdrehung der Aufnahmeplatte 4 stülpt sich der bewegliche Kopf 6 über die Glasmasse, welcher zu diesem Zweck in eine geeignete Stellung abwärts geht und dessen Block oder Innenteil 7 das gewünschte konkave Profil besitzt, um der Glasmasse 1 die gewünschte Form zu geben (Fig. 2). Die Längsstellung dieses Teils 7 kann übrigens in dem beweglichen Kopf entsprechend dem Volumen der ausgegebenen Glasmasse geregelt werden. Durch die Leitung 8 wird in dem beweglichen Kopf 6 um den Teil 7 herum ein Unterdruck aufrechterhalten, der durch eine äußere Vakuumquelle, Pumpe o. dgl., erzeugt wird.

In dem beweglichen Kopf 6 ist eine Kühlung durch Wasserumlauf mittels der Leitung 9 vorgesehen, um eine übermäßige Erwärmung zu verhindern. Unter der vereinten Wirkung der mechanischen Einwirkung des beweglichen Kopfes und der Einwirkung des inneren Unterdrucks wird die Glasmasse 1 auf der Platte 4 in der richtigen Weise ausgebreitet, abgeplattet und geformt.

Da der Unterdruck weiter in dem beweglichen Kopf 6 wirksam ist, nimmt dieser, wenn er sich über der Platte 4 aufwärts bewegt, dank der so erhaltenen Saugwirkung die in geeigneter Weise abgeplattete Glasmasse mit (Fig. 3).

Sobald der Kopf 6 über der Platte 11 des Arbeitstisches mit dem Ziehloch 10 ankommt, hört der Unterdruck in dem beweglichen Kopf auf und wird durch eine pneumatische Druckwirkung ersetzt, die durch die Leitung 8" (Fig. 4) erzeugt wird. Unter dem Einfluß des Innendrucks löst sich die geeignet geformte Glasmasse i" von dem Kopf 6 ab und wird auf dem Tisch 11 tadellos in bezug auf die Zidiöffnung 10 dieses Teiles des Tisches zentriert abgelegt. Hierauf wird sie bei der Drehbewegung des Tisches 11 mitgenommen, um den folgenden Arbeitsgängen der Herstellung des zu formenden Gegen- Standes unterworfen zu werden.

Falls die Glasmasse in einer Form (vorbereiteter Posten) abgelegt werden soll, befördert der Kopf 6 diese Masse und legt sie in der öffnung der Form ab.

Während dieser ganzen Folge von Arbeitsgängen führt der bewegliche Kopf eine Drehbewegung oder eine Längsverschiebung aus, welche in Verbindung mit dem üblichen Drehantrieb des Arbeitstisches der Maschine die gewünschten relativen Verstellungen dieses Kopfes gegenüber den radialen Organen des Tisches bewirkt, um ihre richtigen gegenseitigen Stellungen zu erzielen (s. Fig. 5 undo).

Es ist leicht einzusehen, daß die so auf den aufeinanderfolgenden Organen des Arbeitstisches geformte und ein genau bestimmtes Gewicht an Werkstoff enthaltende Glasmasse i° auf diesem Tisch tadellos geformt, abgegrenzt und kreisrund zugerichtet wird, so daß die mit dieser Masse hergestellten Glasgegenstände ein genau konstantes Gewicht haben und daß ihre mechanische Herstellung eine unbedingte Gleichmäßigkeit der Erzeugung zu erzielen gestattet; Ferner kann der Teil 7 des beweglichen Kopfes 6 je nach dem herzustellenden Gegenstand das gewünschte Profil haben, um die richtige Verteilung des Glases gemäß der Endform dieses Gegenstandes zu gewährleisten.

Es ist selbstverständlich, daß die obenbeschriebenen Ausführungseinzelheiten nur beispielshalber und nicht in einschränkender Absicht angegeben wurden und daß beliebige Abwandlungen an der Erfindung vorgenommen werden können.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   i. Verteilungsvorrichtung für geschmolzenes Glas für Maschinen zur Herstellung von Glasgegenständen, gekennzeichnet durch einen beweglichen oder festen Kopf (6), welcher in Zusammenarbeit mit einem festen oder beweglichen

   Aufnahmetisch (4) die Formung der auf diesen Tisch aufgebrachten Glasmasse (1) vornimmt, wobei in diesem Kopf nach Belieben entweder ein Unterdruck wirksam sein kann, um diese Glasmasse auszubreiten und abzuplatten und ihre Beförderung zu ermöglichen, oder ein Druck, um ihre Ablage oberhalb der öffnung des Arbeitstisches oder über der öffnung einer Form zu bewirken.
2. 2. Verteilungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kopf (6) und der Platte (4) zur Aufnahme der Glasmasse eine Kühlung durch Wasserumlauf vorgesehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   θ 609 6. 51