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Die Erfindung bezieht sich auf solche Maschinen zum Blasen von Hohlglasgegenständen, insbesondere Glühlampenkolben, die eine grössere Anzahl von Blaseinheiten (Blaspfeifen und Formen) zum an einem umlaufenden Maschinengestell fortlaufend selbsttätigen Verblasen von Glaskülbeln aufweisen.
Um eine fehlerfreie und gleichmässige Herstellung der Hohlglaskörper zu erzielen, müssen bei derartigen Maschinen die verschiedenen Einheiten und deren Einzelteile nicht nur vor dem Ingangsetzen der Maschinen genau eingeregelt, sondern darüber hinaus auch noch während des Betriebes sorgfältig überwacht werden. Trotz dieser Überwachung ist nicht zu vermeiden, dass die erzeugten Hohlglasgegenstände Fehler, etwa in Gestalt von ungleichmässigen Wandstärken, Deformationen usw. aufweisen. Derartige Fehler können ihre Ursache darin haben, dass z. B. eine Blasform beschädigt ist, dass bei einer Blaspfeife zu viel oder zu wenig, auch zeitlich zu früh oder zu spät Blasluft geliefert wird, ferner, dass ein selbsttätiges Ventil schlecht schliesst oder ungenau anspricht usw.
Wenngleich es sich in den meisten Fällen nur um kleine Störungen und Unregelmässigkeiten einzelner Betätigungsorgane handelt, die sich durch einen einfachen Handgriff schnell beheben lassen, so wird dennoch vielfach bis zur Erkennung der Fehler ein grosser Leistungsausfall hervorgerufen. Um derartige beim Betriebe solcher Blasmaschinen sich ständig erneut ausbildende Fehler schneller als bisher beseitigen zu können, ist erfindungsgemäss jeder Blaseinheit eine Markierungseinrichtung zugeordnet, die ein von den andern abweichendes Markierungwerkzeug besitzt, so dass die von den einzelnen Blaseinheiten behandelten Külbel voneinander abweichende Markierungen erhalten, die dann die Möglichkeit geben, schnell festzustellen, welche Blaseinheit nicht in Ordnung ist.
Die Markierungen können dabei an den Külbeln während des Blasvorganges oder aber auch erst kurz nach Beendigung des Blasvorganges, also an dem dann fertigen Glashohlkörper, erzeugt werden.
Es ist zwar bereits bekannt, an Blasformen Markierungseinrichtungen in Gestalt von fest oder auch beweglich gelagerten Stempelkörpern anzubringen. Hiebei handelt es sich jedoch nur darum, alle an ein und derselben Maschine erzeugten Hohlglaskörper mit genau den gleichen Markierungen, etwa Reklameaufdrucken oder Befestigungslöchern für am Gefäss anzubringende Metallteile zu versehen. Im Gegensatz hiezu erhalten gemäss vorliegender Erfindung die in den einzelnen Blasformen der Maschine erzeugten Hohlglasgegenstände voneinander abweichende Markierungen.
Da hier nur ein schnelles Erkennen der an den einzelnen Blasformen erzeugten Hohlglasgegenstände zum Zwecke der Überwachung des Betriebes angestrebt ist, so genügt es, wenn die Markierungen nur sehr. schwach ausgeführt und an den für die bisher gemachten Markierungen nicht verwendbaren, bei der Weiterverarbeitung abfallenden Kolbenhalsteil angebracht werden.
Werden die Markierungen in die bereits vorgeblasenen, noch zähflüssigen Külbel eingedrückt, so werden zweckmässig Markierungseinrichtungen benutzt, deren Stempel bzw. Markierungswerkzeuge aus mehreren gegen die Külbel vorbewegbaren Nadeln bestehen. Da die von den Nadelspitzen im Glase hervorgerufenen Eindrücke durch das während Aufblasen des Külbels stattfindende Drehen in der Fertigform grösstenteils eingeebnet werden, so wird das Külbel durch eine derartige Markierung nicht schädlich deformiert.
Dennoch sind die von den Nadelspitzen hervorgerufenen Eindrücke am fertigen
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j einesteils die Gefahr einer Verletzung des Kulbels und andernteils die weitere Gefahr, dass in dem viskosen
Glase ein Eindruck erzeugt wird, der wohl der Grösse nach dem Markierungsumrisse entspricht, aber später nicht mehr die gewünschte Markierungszeichnung erkennen lässt. Eine Gefahr des Anhaftens von Glasmasse an den als Markierungsorgane benutzten Metallnadeln besteht wegen der grossen Temperatur- unterschiede zwischen Glas und Metall nicht.
Im allgemeinen ist demgemäss eine besondere Kühlung des Markierungsstempels nicht erforderlieh ; dennoch können, wenn die räumliche Anordnung eine zu starke Erhitzung der Markierungsstempel veranlasst, diese gegebenenfalls noch gekühlt werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von einer Kolbenblasmaschine zugeordneten
Markierungseinriehtungen dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen eine der vielen Blasformen einer Maschine zum selbsttätigen Blasen von Glühlampenkolben in zwei verschiedenen Stellungen in Oberansicht.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine einer Blaseinheit einer Kolbenblasmasehine zugeordnete, jedoch gesondert von den Blaspfeifen und Blasformen gelagerte Markierungseinrichtung im Aufriss und im Grundriss.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Blasform besteht in bekannter Weise aus zwei um einen senkrecht
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Hülse 4 und den Stempelstab 5 hindurchgreift. An der andern Formbacke 2 ist ein Arm 11 starr befestigt, der mit einer abwärts gebogenen Nase 12 beim Schliessen und auch beim Öffnen der Blasform auf den
Winkelhebel 8 und damit auf den Stempelstab verstellend einwirkt.
Ist in bekannter Weise an der mit dem Mundstück nach unten hängenden Blaspfeife das Külbel genügend verlängert und aufgeblasen, so wird letzteres in ebenfalls bekannter Weise von der zweiteiligen
Blasform umschlossen, um in dieser fertig geblasen zu werden. Im Augenblick der rmscl1liessung befindet sich das Külbel dabei meist in Ruhe, d. h. es wird in diesem Augenblick die Drehung des Kulbels um die eigene Achse unterbrochen. Bei der Schliessung der Blasform dringt der Stempel in den Hals des noch zähflüssigen Eülbels ein, ohne dieses jedoch zu durchdringen. Der Widerstand des zäflüss'gen
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teilnimmt und sich mit weiter fortschreitender Schliessbewegung in seiner Führungshülse 4 nach aussen bewegt.
Gegen Ende der Schliessbewegung trifft dann noch die Nase 12 des Armes 11 gegen den längeren
Schenkel des Winkelhebels 8 und drängt durch Vermittlung des letzteren den Stempelstab 5 samt
Stempel 6 wieder vollkommen zurück, so dass der Stempel dann die in Fig. 2 dargestellte Lage einnimmt.
Nach Schliessen der Form tritt in bekannter Weise ein weiteres Aufblasen des Kulbels unter Drehen desselben ein, wobei die vom Stempel 6 erzeugten Eindrücke im Külbel zwar eil geebnet, aber nicht vollständig zum Versehwinden gebracht werden. Bei dem anschliessend an den Blasvorgang btattfÌ1 : de1. den
Aufklappen der Form trifft die Nase 12 des Armes 11 gegen den kürzeren Schenkel des Winkell. ebels 8 und drückt durch diesen dann den Stempelstab 5 wieder in die in Fig. 1 gezeichnete Lage.
Sämtliche Blasformen der nicht dargestellten Kolbenblasmaschine erhalten die gleiche Markieturgs- einrichtung, nur mit dem Unterschied, dass die Anzahl oder gegenseitige Stellung der Markierungsnadeln bei jeder Blaspfeife eine andere ist. Da die Blasformen jedoch häufig zwecks Ausbesserung oder Schmierung ausgewechselt werden müssen, so kann es bei nicht genügender Sorgfalt leicht vorkommen, dass einer Blaspfeife eine Blasform mit anderem Markierungsstempel, als ursprünglich vorgesehen, zugeordnet wird, was dann die Möglichkeit zur schnellen Erkenntnis von fehlerhaft arbeitenden Blaseinheiten naturgemäss vereitelt. Bei der Auswechslung unterliegen die Formen zudem im Betrieb meist einer sehr rauhen Behandlung, was ferner leicht zu einer Beschädigung der Markierungseinriehtungen führt.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Markierungseinrichtung, die vornehmlich für solche Kolbenblasmaschinen bestimmt ist, bei denen je zwei Blaspfeifen gleichzeitig mit Külbeln beschickt und gleichzeitig in Schwing-und Drehbewegung versetzt werden, vermeidet diese Übelstände durch unmittelbare Lagerung am Drehgestell der Kolbenblasmaschine. An einem vortretenden Arm 13 des Drehgestelles ist eine Gradführung-M für eine radial bewegliche Schubstange 15 vorgesehen. Letztere besitzt an ihrem äusseren Ende eine Zahnleiste 16 und an ihrem inneren Ende eine Rolle 17, die sich in einer Kurvennut 18 der nicht dargestellten ortsfesten Maschinentrommel führt.
Mit der Zahnleiste 16 ist ein Zahnrad 19 in Eingriff, das auf einer am Arm ; ! 3 gelagerten Achse 20 aufgekeilt ist. An den beiden äusseren Enden dieser Achse 20 sind zwei grosse Zahnräder 21 (Fig. 4) gelagert, die mit in schräg abwärts gerichteten Führungen 22 gleitenden Zahnstangen 23 in Eingriff sind. Die aus den Führungen 22 hervortretenden vorderen Enden der Zahnstangen 23 gehen in gebogene Arme 24 über, an denen unter Vermittlung von feststellbaren Gelenken 25 Stempelstäbe 26 befestigt sind.
Auf jeden der beiden Stempelstäbe 26 ist je eine mit Markierungsnadeln 27 ausgerüstete Hülse 28 aufgeschoben, die durch Wirkung einer Feder 29 für gewöhnlich in vorgerückter Lage gehalten wird.
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Sobald sich die Markierungseinrichtung und die ihr zugeordnete aus zwei Blaspfeifen und zwei
Blasformen bestehende Blaseinheit beim Maschinenumlauf kurz vor der Stellung befindet, in welcher ein
Schliessen der Blasformen stattfindet, wird durch die Kurvennut 18 der Schlitten 15 schnell vor- und zurück- bewegt. Dies hat durch Wirkung der Zahnleiste 16 und der Zahnräder 19, 21 zur Folge, dass die Zahnstangen 23 und damit die von diesen getragenen Markierungsstempel 26, 27 schnell aus-und einwärts bewegt werden und dass letztere an den Halsteilen der noch nicht von den Blasformen 80 umschlossenen Külbel 31 für einen kurzen Augenblick angedrückt und dann schnell wieder von den Külbeln zurückgezogen werden, so dass dann unmittelbar anschliessend das Schliessen der Formen erfolgen kann.
Die federnde Lagerung der Hülse 28 gestattet beim Markierungsvorgang den Nadeln 27 ein gewisses Zurückweichen, falls die Külbel eine zu dicke Wandung besitzen, bzw. einen zu grossen Durchmesser aufweisen sollten. Durch Lockern und erneutes Festziehen des Gelenkes 25 kann anderseits der Stempel 27 in seiner Höhenlage so eingestellt werden, dass er auch verschiedenen Külbelformen oder Külbelgrössen angepasst werden kann ; auch kann hiedurch die Markierungsstelle je nach Wunsch etwas höher oder etwas tiefer am Külbel erzeugt werden.
Die Markierungseinrichtung nach Fig. 3 und 4 kann je nach der Anzahl der zu einer Blaseinheit gehörenden Blaspfeifen gegebenenfalls mit nur einem Stempel oder aber auch mehr als zwei Stempeln ausgerüstet werden. Die Vor-und Zurückbewegung der Stempel kann ferner durch geeignet gesteuerte Hebelgestänge oder auch durch einen pneumatisch betätigten Kolben erfolgen.
An Stelle von in das Glas eindringenden Stempeln könnten zur Markierung auch Tupforgane Anwendung finden, die entweder durch Beladung mit leicht schmelzbarer Emaille auf den Külbeln kleine, zweckmässig verschiedenfarbige Tupfen oder bei Beladung mit Ätze kleine verschiedengestaltete Mattflecke erzeugen. In letzterem Falle müsste das Markieren zweckmässig erst kurz nach vollzogenem Blasvorgang und nach örtlicher Abkühlung der Markierungsstelle des Külbels vorgenommen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine zum Blasen von Hohlglasgegenständen, insbesondere Glühlampenkolben mit einer grösseren Anzahl von an einem umlaufenden Formenträger befestigten Blaseinheiten und mit Einrichtungen zum Markieren der Glasgegenstände, dadurch gekennzeichnet, dass die jeder Blaseinheit zugeordnete
Markierungseinrichtung ein von den andern abweichendes Markierungswerkzeug besitzt.