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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit Gewindegängen versehenen
Löchern in Betonteilen Man hat insbesondere bei Schwellen für Eisenbahnschienen
schon vorgeschlagen, zum Wiederbrauchbarmachen eines in einem Stück Holz vorhandenen
Schraubenloches eine metallische Auskleidung zu verwenden, die aus einem im Querschnitt
V-förmigen, schraubenförmig gewundenen Metallstreifen besteht. der in den Grund
der iii (las Holz eingedrückten Schraubengänge eingebracht wird. Eine solche Auskleidung
wurde in dein Patent 668 126 beschrieben.
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Um diese Auskleidung in ein ausgeweitetes Schraubenloch einzubringen,
rollt man sie vorher auf ein Werkzeug auf, das die gleichen Schrauben-(länge aufweist
wie die Schraube, die später in das Loch eingeschraubt werden soll. und schraubt
dieses mit der Auskleidung versehene Werkzeug in das auszukleidende Loch ein. Darauf
entfernt man das Werkzeug allein durch Herausschrauben wieder, wobei man darauf
achtgegeben, hat, daß sich eine lösbare oder schwache Verbindung zwischen dein Ende
der Auskleidung und dem Werkzeug gelöst hat. Die Auskleidung bleibt dann in den
in das Holz eingedrückten Schraubengängen zurück, so daß eine Schwellenschraube
normaler Größe wieder eingeschraubt «-erden kann.
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Die Verwendung der in diesem Patent beschriebenen Auskleidung setzt
das Vorhandensein eines finit Schraubengängen versehenen Loches voraus, das größer
als die in das Loch einzuschraubende Schraube ist.
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Die vorliegende Erfindung hat im Gegensatz dazu den 7\\-eck, finit
Schrauben": ngen versehene I_iiclier,
die dazu bestimmt sind, Schrauben
und insbesondere Schwellenschrauben aufzunehmen, in einem Betonteil erst zu erzeugen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung bezieht sich insbesondere auf Eisenbahnschwellen
aus Beton, ganz allgemein aber auf alle Betonteile, vorzugsweise solche aus vorgespanntem
Beton, in denen sich Löcher mit Schraubengängen für provisorische oder endgültige
Zwecke erzeugen lassen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß in der Verschalung
oder der Form für ein zu gießendes Betonstück ein eingefetteter Kern angeordnet
wird, der genau die Form des Stückes aufweist, das nach dem Entfernen des Kernes
in das Loch eingeschraubt werden soll, der aber im allgemeinen von etwas geringerem
Durchmesser ist und auf dessen Schraubengänge ein Streifen aus verformbarem Metall
aufgebracht ist, der dazu dient, die Schraubengänge des nach dem Entfernen des Kernes
entstehenden Loches auszukleiden.
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Um dem das Loch umgebenden Beton die Möglichkeit zu geben, den beim
Einschrauben und während des Betriebes entstehenden Kräften standzuhalten, ist es
vorteilhaft, konzentrisch um das Loch eine Verstärkung vorzusehen, die beispielsweise
aus Stahldraht oder irgendwelchen anderen bekannten Verstärkungsmitteln besteht.
Um diese Verstärkungen in der Verschalung oder der Form in der richtigen Lage zu
halten, werden sie erfindungsgemäß provisorisch mit dem Kern oder dem Metallstreifen
verbunden.
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Zu den verformbaren Metallen, die sich für die Herstellung der Metallstreifen
eignen, gehört insbesondere Aluminium, wegen seines Preises und seiner geringen
Neigung zum Oxydieren, sowie besonders weiche Stahlsorten und eisenhaltige Metalle,
wegen ihrer guten Bindung mit dem Beton und ihres guten chemischen Verhaltens gegenüber
dem Beton.
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Es ist ohne weiteres klar, daß das Einschrauben einer Schraube in
ein so ausgekleidetes Loch im Vergleich zu dem Einschrauben derselben Schraube in
ein nicht ausgekleidetes Loch erhebliche Vorteile hat, nämlich eine Verringerung
der Reibung infolge der Nachgiebigkeit des Metalls, eine Verbesserung der Anlage
zwischen Schraube und Wandung des Loches und ein stets mögliches Herausschrauben
der Schraube. Außerdem wird, wenn der Durchmesser des Loches etwas geringer als
der der Schraube ist, diese kräftig festgeklemmt, so daß die Befestigung nach dem
Einschrauben sehr sicher ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Fig. t einen Schnitt durch eine Eisenbahnschwelle aus vorgespanntem Beton
mit einem gemäß der Erfindung hergestellten, mit Gewindegängen versehenen Loch,
Fig. 2 einen entsprechenden Schnitt, bei dem die Schwellenschraube und die Auskleidung
in Ansicht gezeigt sind, und Fig. 3 einen Schnitt durch eine Form zum Gießen von
Eisenbahnschwellen mit einem Kern, der zur Herstellung des für die Schwellenschraube
bestimmten Loches dient. Die in Fig. i dargestellte Schwelle i trägt in bekannter
Weise eine Schiene 2 unter Zwischenschaltung einer Unterlegplatte 3. Die Schiene
wird auf der Schwelle durch eine Schwellenschraube 4 gebräuchlicher Art gehalten,
deren Schraubengänge 5 mit einer Auskleidung 6 im Eingriff stehen, die durch einen
aus einem verformbaren Metall bestehenden, im Querschnitt V-förmigen und schraubenförmig
gewundenen Streifen gebildet wird. Konzentrisch um die- Achse X-X der Schwellenschraube
4 sind Verstärkungen 7° und 7b vorgesehen, die aus schraubenförmig gewundenem Draht
bestehen.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, bedeckt die Auskleidung 6 sämtliche
Schraubengänge der Schwellenschraube 4 und weist an ihrem oberen Ende eine nach
unten umgebogene und in die Betonmasse eingebettete Verlängerung 6a auf.
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Diese Verlängerung 6a verläuft von dem in der Nähe des Halses der
Schwellenschraube liegenden Ende der Schraubengänge aus tangential nach außen. Außerdem
kann die Verkleidung 6 an ihrem anderen Ende eine ähnliche, seitlich in den Beton
eingebettete Verlängerung aufweisen.
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Benutzt man für die Herstellung des Loches einen Kern, der der Form
der in das Loch einzuschraubenden Schwellenschraube genau entspricht, jedoch im
Durchmesser vorzugsweise etwas kleiner ist, so erhält man in dem Beton ein den Abmessungen
der Schwellenschraube entsprechendes Loch, dessen Schraubengänge mit der Auskleidung
6 versehen sind.
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Zum Unterschied gegenüber der bekannten Verwendung einer im Patent
668 126 beschriebenen Metallauskleidung ist es hierbei nicht nötig, am Ende der
als Kern dienenden Schraube eine Befestigung oder mechanische Verbindung zwischen
der Auskleidung und der Kernschraube vorzusehen, denn nach dem Eingießen des Betons
bindet dieser so fest mit der Auskleidung, daß er sie festhält, wenn die Kernschraube
herausgeschraubt wird, insbesondere wenn man sie vorher vorsichtshalber mit Fett
bestrichen hatte.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird der Kopf der Kernschraube 8 in
der zur Herstellung der Schwelle dienenden Form 9 durch Klemmstücke io und Schrauben
i i gegen die Oberfläche der Form gehalten, so daß die Kernschraube die richtige
Lage einnimmt.
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Die Kernschraube trägt die Auskleidung 6 sowie die Verstärkungen
70 und 7b, die an der Verlängerung 6a der Auskleidung befestigt oder mit
ihr verschweißt sind. Man könnte diese Verstärkungen beispielsweise auch dadurch
halten, daß man ihre oberen Enden um den Hals 8b der Kernschraube wickelt oder klemmt.
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Es ist nach Patent 668 126 bekannt, daß man den Metallstreifen auf
ein mit Gewinde versehenes Werkzeug mittels einer Vorrichtung aufwickeln kann, die
die Form eines gewöhnlichen Zieheisens besitzt. Dieses Werkzeug kann im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ebenfalls benutzt werden, um die Kernschrauben von Hand mit
der Verkleidung
zu versehen. Es ist aber auf jeden Fall vorteilhaft,
mechanische Vorrichtungen zum Wickeln der die Auskleidung bildenden Streifen, z.
B. auf ein Spezialwerkzeug, zu benutzen. Die so hergestellten Auskleidungen können
dann auf die Kernschrauben aufgebracht werden, die zum Einbetten in den Beton bestimmt
sind.
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Während des Gießens des Betons schließt dieser die Verstärkungen ein
und kommt mit dem Kern und der Auskleidung in Berührung. Man braucht dann nur den
Kern wieder herauszuschrauben und erhält so in der Schwelle die Löcher zum Einschrauben
der Schwellenschrauben.
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Einzelheiten der beschriebenen Ausführungsform können selbstverständlich
abgeändert werden, ohne daß dadurch das Wesen dcN Erfindung betroffen wird.