DE805757C - Verfahren zur Herstellung von Acetylaethylenoxyd und Diacetyl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acetylaethylenoxyd und DiacetylInfo
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- C07D303/32—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by singly or doubly bound oxygen atoms by aldehydo- or ketonic radicals
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- C07C45/56—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds from heterocyclic compounds
- C07C45/57—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds from heterocyclic compounds with oxygen as the only heteroatom
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Description
Es ist bekannt, daß bei der Einwirkung von unterchloriger Säure auf Vinylmethylketon als Hauptprodukt
vermutlich w-Chlorketobutanol entsteht. Bei
der Wasserdampfdestillation geht dieses Anlagerungsprodukt in a-Chlorvinylmethylketon über, während
man durch Erhitzen Diacetyl daraus erhält.
Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzung einen ganz anderen Verlauf nimmt und man in guter Ausbeute
Acetyläthylenoxyd (3-Keto-i-epoxybutan) und Diacetyl erhält, wenn man auf Vinylmethylketon
unterchlorige Säure in wässerigem alkalischem Medium einwirken läßt, aus dem Umsetzungsgemisch unter
milden Bedingungen das Einwirkungsprodukt abtrennt und dieses in der Wärme mit Säuren behandelt.
Die Einwirkung der unterchlorigen Säure auf das Vinylmethylketon geschieht am besten in der Weise,
daß man es mit einer wässerigen Alkalihypochloritlösung, die infolge der elektrolytischen Dissoziation
alkalisch reagiert, vermischt und durch Einwirkung einer geeigneten Verbindung, z.B. durch Einleiten von
Kohlendioxyd oder Zusatz von Natriumbicarbonat, etwas unterchlorige Säure in Freiheit setzt. Es muß
also einerseits das Umsetzungsmedium alkalisch gehalten, andererseits aber die Möglichkeit gegeben
werden, daß freie unterchlorige Säure entstehen kann. Dabei ist es nicht erforderlich, daß eine der Menge
des umzusetzenden Vinylmethylketons äquivalente Menge der Verbindung zugesetzt wird, die unterchlorige
Säure frei machen kann, sondern es genügt ein Bruchteil dieser Menge, z.B. 10 bis 50 Hundertteile
der angewandten Hypochloritmenge, um eine weitgehende Umsetzung im gewünschten Sinne zu
erreichen. Man erreicht dies auch, wenn man in eine Lösung des Vinylmethylketons, der Natriumbicarbonat
zugesetzt wird, Chlor einleitet. Es empfiehlt sich, die Umsetzung bei gewöhnlicher Temperatur,
evtl. unter Kühlen, durchzuführen.
Die Isolierung des Acetyläthylenoxyds aus dem Umsetzungsgemisch geschieht unter milden Bedingungen,
vor allem unter Vermeidung des Erhitzens. Beispielsweise kann man das Acetyläthylenoxyd mit
einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel extrahieren, oder man kann es aussalzen, z. B. durch
Zusatz von Kaliumcarbonat. Diese Maßnahmen führt man zweckmäßig bei verhältnismäßig niedriger Temperatur,
z. B. bei Zimmertemperatur oder unter
ίο Kühlung durch, ebenso wie z. B. eine Abtrennung
des Produktes durch Vakuumdestillation. Um die in manchen Fällen bei der Extraktion der Reaktionslösung auftretende Emulsionsbildung zu vermeiden,
ist es sogar möglich, das alkalische Reaktionsgemisch mit Säure, z. B. Salzsäure oder Schwefelsäure, zu
neutralisieren oder anzusäuern, sofern man dabei eine längere Einwirkung und Wärme vermeidet. Ist
das Produkt erst einmal isoliert, so läßt es sich auch durch eine gewöhnliche Destillation weiter reinigen.
*° Das auf die vorstehend geschilderte Weise erhaltene
Acetyläthylenoxyd kann als Zwischenprodukt für weitere Synthesen verwendet werden. Insbesondere
eignet es sich zur Herstellung von Diacetyl. Diese im Sirine der Gleichung
CH3-CO-CH-CH2
CH.-CO-CO-CH,
verlaufende Umlagerung läßt sich sehr einfach durch Behandeln mit wässerigen Säuren in der Wärme bewirken,
wobei im Gegensatz zu der sonst bei anderen Alkylenoxyden bevorzugt eintretenden Bildung eines
Glykols hier das Keton gebildet wird. Die Umwandlung ist exotherm, so daß man meist nur zu
Beginn der Behandlung erwärmen muß ; später ist es unter Umständen zweckmäßig, durch Kühlen
einen ruhigen Verlauf der Umwandlung zu gewährleisten.
Am besten eignet sich Schwefelsäure für die Umwandlung. Verwendet man Salzsäure, so erhält man
zwar auch Diacetyl, jedoch kann ein Teil des Acetyläthylenoxyds auch in Acetyläthylenchlorhydrin (Chlorketobutanol)
übergehen. Auch organische Säuren sind geeignet, jedoch ist ihre Wirksamkeit geringer als die
von Mineralsäuren. Es sind meist nur geringe Säure-
+5 mengen erforderlich, um die Umlagerung vollständig
zu bewirken, im allgemeinen genügen einige Hundertteile, bezogen auf die Menge des Acetyläthylenoxyds.
Das gebildete Diacetyl läßt sich aus dem wässerigen Umsetzungsgemisch durch Extraktion, Aussalzen
oder am einfachsten durch Destillation gewinnen.
Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile sind Raumteile, sofern nicht anders bemerkt.
In eine Lösung von 80 Teilen Vinylmethylketon in 500 Teilen Wasser trägt man unter Rühren und
Erhaltung einer Temperatur von o° bis 20° unter gleichzeitigem Einleiten von Kohlendioxyd 300 Teile
einer wässerigen Natriumhypochloritlösung mit 12% aktivem Chlor langsam ein. Man rührt noch 1 Stunde
weiter und extrahiert dann die Umsetzungsflüssigkeit mit Äther. Bei der Destillation des Ätherextraktes
erhält man zunächst eine aus Chloroform und Vinylmethylketon bestehende Fraktion und dann 25 Teile
Acetyläthylenoxyd (Kp. = 138°).
In eine Lösung von 80 Teilen Vinylmethylketon in 500 Teilen einer 2%igen wässerigen Natriumbicarbonatlösung
rührt man bei — 30 bis io° in 10 Minuten
400 Teile einer Natriumhypochloritlösung mit 12% aktivem Chlor ein. Man extrahiert die Reaktionsflüssigkeit
mit Methylenchlorid, wobei 62 Teile aufgenommen werden. Durch Destillation des Extrakts
erhält man 50 Teile Acetyläthylenoxyd, 5 Teile nicht umgesetztes Vinylmethylketon und 5 Teile Chloroform.
Man kann auch die Umsetzungslösung mit Kaliumcarbonat aussalzen. Man erhält dann 40 Teile Acetyläthylenoxyd.
In eine Lösung von 70 g Vinylmethylketon in 275 ecm Wasser gibt man im Laufe von 10 Minuten
unter Einleiten von Kohlendioxyd bei — 50 530 ecm
Natriumhypochloritlauge mit i2°/o aktivem Chlor. Die
Reaktionsflüssigkeit wird dann durch Zugabe von 30 g Schwefelsäure angesäuert und mit Methylenchlorid
extrahiert. Der Extrakt enthält 51 ecm Acetyläthylenoxyd
neben 9 ecm Vinylmethylketon.
In einem mit einem Fraktionieraufsatz versehenen Gefäß wird eine Mischung aus gleichen Teilen Acetyläthylenoxyd
und Wasser mit 1 Volumprozent Schwefelsäure versetzt und erhitzt. Die anfangs farblose
Flüssigkeit färbt sich alsbald gelb, und unter langsamem Sieden der Flüssigkeit, deren Temperatur bis
ioo° ansteigt, destilliert das Diacetyl mit etwa 3% Wasser ab.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acetyläthylenoxyd und Diacetyl, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Vinylmethylketon in alkalischem wässerigem Medium unterchlorige Säure einwirken läßt, aus dem Umsetzungsgemisch unter milden Bedingungen das Acetyläthylenoxyd abtrennt und es gewünschtenfalls in der Wärme durch Behändlung mit Säuren in das Diacetyl überführt.© 425 S.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP3122A DE805757C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur Herstellung von Acetylaethylenoxyd und Diacetyl |
FR1010812D FR1010812A (fr) | 1948-10-02 | 1948-11-03 | Procédé de fabrication d'acétyléthylèneoxyde et de diacétyle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP3122A DE805757C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur Herstellung von Acetylaethylenoxyd und Diacetyl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE805757C true DE805757C (de) | 1951-05-28 |
Family
ID=7358467
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP3122A Expired DE805757C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zur Herstellung von Acetylaethylenoxyd und Diacetyl |
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Country | Link |
---|---|
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FR (1) | FR1010812A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4006169A (en) | 1976-02-26 | 1977-02-01 | Smithkline Corporation | Epoxidation of α,β-ethylenic ketones |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP3122A patent/DE805757C/de not_active Expired
- 1948-11-03 FR FR1010812D patent/FR1010812A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1010812A (fr) | 1952-06-16 |
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