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Überwachungsschaltung Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Überwachungsschaltung, mittels derer bestimmte Tertiärschalthandlungen durchgeführt
oder eingeleitet werden, wenn auf einen bestimmten Primärschaltvorgang nicht innerhalb
eines zuvor bestimmten Zeitintervalls ein bestimmter Sekundärschaltvorgang erfolgt.
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Solche Schaltungen werden unter anderem bei selbsttätigen Signalsystemen
verwendet, um zu vermeiden, daß eine gemeinsame Schaltapparatur unnötig lange in
Anspruch genommen bleibt. Sie werden dementsprechend als Zeitbegrenzungsschaltungen
bezeichnet.
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Im allgemeinen sind die Register und/oder die Schnurstromkreise bei
selbsttätigen Fernsprechämtern mit wenigstens einer Zeitbegrenzungsschaltung versehen.
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Ein Primärschaltvorgang kann z. B. in der Belegung eines Registers
oder eines Schnurstromkreises seitens eines anrufenden Teilnehmers bestehen. Unterläßt
der Teilnehmer es binnen einer bestimmten Zeit, z. B. 30 Sekunden, nachdem
er das Amtszeichen empfangen hat, zu wählen (Sekundärschaltvorgang), so wird eine
Zeitbegrenzungsschaltung in Gang gesetzt, wodurch die Tertiärschaltvorgänge eingeleitet
werden. Diese Tertiärschaltvorgänge können z. B. in der selbsttätigen Durchverbindung
des Teilnehmers mit der
Beamtin, in der Abgabe eines Alarmsignals,
in der Identifikation des Teilnehmers, in der Freigabe des Registers oder des Schnurstromkreises
usw. bestehen.
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Bei gewissen Systemen wird unter Zuhilfenahme einer Zeitbegrenzungsschaltung
der Wählweg unterbrochen, wenn ein Anruf nicht innerhalb der festgesetzten Zeit
beantwortet wird.
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Bekannte Zeitbegrenzungsschaltungen, die mit einem Thermorelais versehen
sind, erweisen sich in der Praxis als ungenügend, da die Schaltzeiten stark unterschiedlich
sein können, infolge der Tatsache, daß die Temperatur des Relais nach der Abschaltung
der Vorrichtung nicht sofort zum Ruhewert zurückkehrt.
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Bei anderen bekannten Zeitbegrenzungsschaltungen führt eine zentrale
Zeituhr absatzweise, z. B. nach je 5 Sekunden, den zu überwachenden Einzelvorrichtungen
Impulse zu, welche die nach dem Auftreten eines Primärschaltvorgangs empfangene
Zahl der Impulse aufzeichnen und die die Tertiärschaltvorgänge einleiten, wenn die
Zahl über einen definierten Grenzwert hinausgeht. Die Einzelvorrichtungen müssen
bei diesen Schaltungen mit einer Impulszählschaltung zum Aufzeichnen der Impulse
versehen sein.
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Es ist bereits eine Zeitbegrenzungsschaltung bekannt, bei der ein
Primärschaltvorgang einen Ladekreis des Kondensators einschaltet und der Kondensator
sich wieder beim Eintreten eines Sekundärschaltvorgangs entlädt. Unterbleibt jedoch
der Sekundärschaltvorgang, so lädt sich der Kondensator zu einem solchen Wert auf,
daß eine mit dem KondensatorgekoppeltegasgefüllteEntladungsröhrezündet und ein im
Ausgangskreis der Röhre enthaltendes Relais magnetisiert wird, das den Tertiärschaltvorgang
herbeiführt.
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Es hat sich in der Praxis erwiesen, daß die Zeitbegrenzung nur in
vereinzelten Fällen überschritten wird, so daß die Entladungsröhren nur verhältnismäßig
selten eingerückt zu werden brauchen.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Entladungsröhren
wirtschaftlicher benutzt werden, wenn nicht einer jeden der Zeitbegrenzungsschaltungen
einzeln eine Entladungsröhre zugeordnet wird, sondern eine gemeinsame Überwachungsvorrichtung
verwendet wird, die zugleich die Kondensatorspannungen einer Anzahl von Zeitbegrenzungsschaltungen
unter Zuhilfenahme elektronischer Mittel überwacht.
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Eine solche zentrale Überwachungsvorrichtung kann eine große Gruppe
von Zeitbegrenzungsschaltungen steuern, so daß sich eine wesentliche Ersparnis gegenüber
den bekannten Schaltungen ergibt.
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Die Schaltung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
Punkte der Kondensatorladekreise einer Anzahl zu überwachender Einzelvorrichtungen
einerseits mit verschiedenen Ausgangsmarkierungskontakten eines einer gemeinsamen
Überwachungsvorrichtung zugeordneten Sucherschalters verbunden und andererseits
über je einen Gleichrichter mit einer Steuerelektrode einer ersten Entladungsröhre
der Überwachungsvorrichtung gekoppelt sind, wobei die Gleichrichter üblicherweise
gesperrt sind und ein Gleichrichter leitend wird, wenn die Ladespannung des zugehörigen
Kondensators den Grenzwert überschreitet, in welchem Fall die erste Entladungsröhre
anspricht und durch auf sie reagierende Mittel der Sucherschalter betätigt wird,
wobei eine zweite Entladungsröhre, bei der eine Steuerelektrode mit einem Prüfarm
des Schalters gekoppelt ist, beim Erreichen eines Markierungskontaktes anspricht,
dessen Potential den Schwellenwert überschritten hat und die Bewegung des Schalters
beendet wird, wobei außerdem über einen Schaltarm des Schalters ein Relais der betreffenden
Einzelvorrichtung erregt. wird, wodurch die bestimmten Tertiärschaltvorgänge eingeleitet
werden.
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Die Figur stellt schematisch und in vereinfachter Form ein Ausführungsbeispiel
der Schaltung nach der Erfindung dar, bei dem nur diejenigen Schaltelemente dargestellt
sind, die zum Verständnis der Erfindung erforderlich sind. .
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CJ. bezeichnet die gemeinsame t berwachungsvorrichtung, während JJ.
eine der zu überwachenden Einzelvorrichtungen; z. B. ein Register, bezeichnet.
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In der Ruhelage nimmt der Arbeitsruhekontakt eines nicht dargestellten
Relais des Registers die dargestellte Lage i ein, und der Punkt K weist Erdpotential
auf. Der Kondensator C i ist dabei ungeladen. Aus der nachfolgenden Erläuterung
wird ersichtlich, daß die Wirkungsweise der Schaltung sich nicht ändert, wenn die
rechte Klemme des Kondensators C i nicht mit Erde, sondern mit einem anderen Punkt
festen Potentials verbunden wird, mit anderen Worten, wenn der Kondensator ursprünglich
geladen wäre.
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Der Punkt K ist einerseits mit einem Markierungskontakt D des Sucherschalters
ZS und andererseits über den Gleichrichter g i mit dem Vberwachungspunkt Q der Vorrichtung
CJ. gekuppelt. Der Punkt Q
hat üblicherweise ein Potential von - 24 V, und
der Gleichrichter g i ist dabei gesperrt. Der Punkt Q ist auf entsprechende Weise
über Gleichrichter mit dem Punkt K anderer Zeitbegrenzungsschaltungen gekoppelt.
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Sobald das Register belegt ist, wird der Anker des Arbeitsruhekontakts
P in die Lage 2 umgelegt, wobei außerdem der Kontakt q sich schließt. Der Kondensator
C i lädt sich langsam negativ über den hohen Widerstand R i und den Widerstand R
2 mittels der Batterie Ba auf. Der Widerstand R 2 soll vermeiden, daß die
Kontakte p i oder ,2 bei der Entladung des Kondensators C i einbrennen. Der Wert
des Widerstandes R2 kann somit verhältnismäßig niedrig sein.
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Die Zeitkonstante des Kondensatorladekreises ist derart bemessen,
daß nach Ablauf der erwünschten Verzögerungszeit, z. B. 30 Sekunden, der
Punkt K ein Potential von - 24 V angenommen hat. Wenn es erforderlich ist, Zeitbegrenzungsschaltungen
mit großen Verzögerungszeiten auszubilden, können vorteilhaft eine Anzahl von Kondensatorladekreisen
in Kaskade geschaltet werden, derart, daß sich ein Kondensator eines nachfolgenden
C-R- Gliedes über eine vorangehende Stufe auflädt.
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Wählt der Teilnehmer innerhalb der festgesetzten Zeit, so kehrt der
Anker p wieder in die Ruhelage i zurück, und C i entlädt sich über den Widerstand
R 2.
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Wird in diesem Intervall jedoch nicht gewählt, z. B. weil die Belegung
des Registers darin ihre Ursache hat, daß der Hörer eines Teilnehmers nicht aufliegt,
so
sinkt das Potential des Punktes K unter - 24 V, und der Gleichrichter gi wird leitend,
so daß das Potential des Überwachungspunkts Q mitgezogen wird. Der Ladezustand der
vorangehenden C-R-Glieder wird hierdurch nicht beeinflußt, da die zeigehörigen Gleichrichter
gesperrt sind.
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Der Punkt Q ist mit dem Steuergitter der Entladungsröhre
L i gekoppelt. Die Röhre I_ i, deren Emissionsstrom mittels des in der Kathodenleitung
enthaltenden Widerstandes R4 auf einen passenden Wert eingestellt ist, ist normalerweise
leitend und das in den Anodenkreis eingefügte Relais A magnetisiert.
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Sinkt das Potential des Punktes Q unterhalb -24V, so wird die Röhre
L i gesperrt, und das Relais A fällt ab. Der Ruhekontakt a 2 schließt
über den Widerstand R5 einen Speisekreis für das Schirmgitter einer zweiten Entladungsröhre
L2, die infolgedessen leitend wird, wodurch das Relais P im Anodenkreis der Röhre
L 2 erregt wird. Im Ruhezustand ist das Potential des Schirmgitters der Röhre L
2 gleich demjenigen der Kathode, und die Röhre ist gesperrt.
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Indem der Arbeitsruhekontakt b in die Arbeitslage umgelegt wird, wird
der Drehmagnet SM des Sucherschalters ZS magnetisiert, und der Schalter wird betätigt.
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Ruhekontakt a i schließt einen Erregerkreis für Relais C; Arbeitskontakt
c i darf sich erst schließen, nachdem der Arbeitsruhekontakt P die Ruhelage verlassen
hat, da sonst ein noch nicht erwünschter Stromlauf auftreten würde.
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Während der Bewegung des Schalters prüft die Vorrichtung CJ. über
den Prüfarm D i das Potential der Punkte K der verschiedenen C-R-Glieder.
Zu diesem Zweck ist das Steuergitter der Röhre L 2 mit dem Prüfarm D i gekoppelt.
Um zu vermeiden, daß der Ladezustand der Kondensatorladekreise gestört würde, ist
zwischen dem Steuergitter und dem Prüfarm ein Gleichrichter g2 eingeschaltet, der
derart gewählt ist, daß dieser nur leitend wird, wenn das Potential des getroffenen
Markierungskontakts niedriger als -24V ist.
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Sobald der Ausgang des Zeitschalters ZS getroffen wird, der dem Kondensatorladekreis
von JJ. entspricht, dessen Zeitgrenze überschritten ist, wird g2 leitend, wodurch
das Potential des Steuergitters der Röhre L 2 derart herabsinkt, daß
L 2 gesperrt wird und das Relais abfällt.
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Der Erregerkreis von S_1T wird unterbrochen, und der Schalter kommt
am betreffenden Ausgang zum Stillstand.
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Es ergibt sich nunmehr ein Stromkreis von Erde über den Ruhekontakt
b, Arbeitskontakt c i, Schaltarm Ei, Bankkontakt E, Wicklung des Relais T
der Vorrichtung JJ. zum Speisepunkt V 2 mit einem Potential von - 6o V. Relais T
wird in diesem Kreis erregt und schließt einen Haltekreis für sich selbst über Arbeitskontakt
t i in Reihe mit Arbeitskontakt 9 nach Erde.
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Der Kondensator C i entlädt sich über Widerstand R 2 und Arbeitskontakt
Z 2. Der Punkt K nimmt Erdpotential an, und die Röhre 1. i wird wieder leitend.
Die Ruhekontakte a i und a 2 öffnen sich, wodurch das Relais C abfällt,
die Röhre L 2 gesperrt und das Relais B entmagnetisiert wird. Die gemeinsame Cbcrwachungsvorrichtung
CJ. ist also wieder in die Ruhelage zurückgekehrt.
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Das Relais T bleibt jedoch über Arbeitskontakt ti gehalten. Durch
das Öffnen oder Schließen nicht dargestellter Kontakte des Relais T werden die weiter
erwünschten Schaltvorgänge für die Vorrichtung JJ. eingeleitet.