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Staffelkartei Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartei, deren Karten
bzw. Blätter in mehreren Reihen hintereinander angeordnet sind, einander in jeder
Reihe seitlich überlappen, wenigstens in zwei aufeinanderfolgenden Reihen von gleicher
Höhe sind und längs ihrer oberen Kante an einer festen Stelle mit Zungen oder derartigen
vorspringenden Teilen zum Auftragen einer Aufschrift versehen sind.
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Bei den bekannten Karteien dieser Art haben die Zungen dreieckige
oder trapezförmige Gestalt, derart, daß von jeder Zunge ein schräger Streifen unbedeckt
bleibt, welchem entlang die Aufschrift für die betreffende Karte vorgesehen wird.
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Obwohl hierbei die Aufschriften in jeder einzelnen Kartenreihe deutlich
sichtbar sind, ist bei Anordnung von mehreren Kartenreihen hintereinander die Sichtbarkeit
für die Aufschriften der hinter der vorderen Reihe befindlichen Karten nicht vorhanden.
Außerdem können die schrägen Aufschriften mit der Schreibmaschine nur schwierig
angebracht werden, da die Karten schräg in die Maschine eingedreht werden müssen.
Der Nachteil, daß die Sichtbarkeit der Kartenaufschriften auf eine einzige Reihe
beschränkt ist, gilt auch für diejenigen Staffelkarteien, bei denen die obere Kante
der Karten ganz oder teilweise abgeschrägt ist, so daß die schrägen Kanten der Karten
bei der seitlichen Überlappung unbedeckt bleiben und diesen entlang die Aufschriften
in schräger Richtung angebracht werden.
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Die Erfindung bezweckt, eine Kartei zu schaffen, bei der unabhängig
von der Anzahl der hintereinander angebrachten Kartenreihen die Aufschriften sämtlicher
Karten der Kartei, wenigstens teilweise, sichtbar sind.
Dazu weisen
erfindungsgemäß die Zungen der Karten eine im wesentlichen rechteckige Form auf,
wobei diese Zungen am Fuß beträchtlich schmäler sind als der Körper der Karte, jedoch
im übrigen eine solche Breite haben, daß sie eine waagerechte oder nahezu waagerechte
Aufschrift tragen können.
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Daß hierbei die Aufschriften der Zungen sämtlicher Karten der Kartei
sichtbar sind, ist in erster Linie der Tatsache zu verdanken, daß bei der mehr oder
weniger geneigten Lage, die die Karten in der Regel einnehmen, die oberen Ränder
der Zungen in jeder Reihe etwas niedriger liegen als die oberen Ränder der Zungen
einer dahinter befindlichen Reihe. Dieser geringe Höhenunterschied genügt, um die
waagerecht verlaufenden Aufschriften auf den Zungen der Karten aus den hinter der
vorderen Reihe befindlichen Reihen frei zu machen, während bei in schräger Richtung
verlaufenden Aufschriften nur ein oder mehrere der Endbuchstaben der Aufschrift
frei liegen. Außerdem überdecken in jeder Kartenreihe die Zungen, da sie beträchtlich
schmäler sind als die Karten, sich nur viel seltener als die Karten selbst, so daß
ein gewisser Raum zwischen den in einer geraden Linie hintereinanderliegenden Zungen
der verschiedenen Kartenreihen entsteht, durch welchen Raum die Sicht verbessert
wird.
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Obwohl Karten mit rechteckigen Zungen, deren Fuß beträchtlich schmäler
ist als die Karte selbst, an sich allgemein bekannt sind, sind solche Karten noch
nie in einer Steilkartei mit einander seitlich überlappenden Karten verwendet worden.
Die auf der Zunge vorgesehene horizontale Aufschrift, wie sie nach der Erfindung
verwendet wird, weist gegenüber einer schrägen Aufschrift den Vorteil auf, daß sie
leicht leserlich ist. Zwar werden bei der seitlichen Staffelung der Karten die rechteckigen
Zungen teilweise bedeckt, so daß die darauf befindlichen waagerechten Aufschriften
nicht vollständig sichtbar sind, aber eine solche vollständige Sichtbarkeit ist
auch überflüssig; von jeder Zunge bleibt ja doch ein solcher Teil unbedeckt, daß
mindestens die ersten fünf oder sechs Buchstaben der Aufschrift sichtbar werden,
was mehr als genügt, um die Karten zu unterscheiden und immer die gewünschte Karte
leicht und schnell auffinden zu können.
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Vorzugsweise sind gemäß der Erfindung die Zungen auf demjenigen Teil,
der die Breite des bei der seitlichen Überlappung frei bleibenden Sichtstreifens
übertrifft, mit einer oder mehreren Marken oder sonstigen Bezeichnungen versehen,
die normalerweise bedeckt sind, jedoch beim Fehlen einer oder mehrerer Karten sichtbar
werden. Diese Marken oder Bezeichnungen zur Signalisierung des Fehlens einer Karte
können z. B. aus vorzugsweise gefärbten Strichen oder Pfeilen unmittelbar oberhalb
des Zungenfußes bestehen, aber sie können auch dadurch gebildet werden, daß der
betreffende Teil der Zunge mit einem oder mehreren Farbfeldern versehen ist.
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Um die Sichtbarkeit der Aufschriften noch zu verbessern, können erfindungsgemäß
zwischen zwei oder mehreren der verschiedenen Kartenreihen Scheidekörper aus stärkerem
Material als die Karten vorgesehen sein, welche Scheidekörper höchstens bis an den
Fuß der Zungen reichen. Diese Scheidekörper ermöglichen, daß die verschiedenen Kartenreihen
in größerer Entfernung hintereinanderliegen, so daß auch der Höhenunterschied der
Zungen in den verschiedenen Reihen sowie der freie Raum zwischen den in einer geraden
Linie hintereinanderliegenden Zungen zunimmt.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform einer Kartei
nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Kartenbehälter mit Karten nach der Erfindung in
perspektivischer Ansicht; Fig.2 ist eine Ansicht einer Karte aus diesem Kartenbehälter;
Fig. 3 ist eine Ansicht eines Trennkörpers.
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Im Kartenbehälter i nach Fig. i sind der Einfachheit halber nur drei
Kartenreihen vorgesehen, während jede Reihe insgesamt zehn Karten enthalten kann.
Es ist klar, daß man nicht auf diese Anzahl beschränkt ist, sondern sie je nach
den Umständen beliebig ändern kann. Gleichgültig, wie viele Reihen Karten vorhanden
sind, stets werden die Aufschriften aller Karten, wenigstens für einen beträchtlichen
Teil, sichtbar sein, was klar aus Fig.i hervorgeht.
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Die Karten 2, die vorzugsweise eine rechteckige Form haben, sind an
der unteren Kante mit Einschnitten 3 versehen, mit denen die Karten auf nicht dargestellte
Führungsstangen, die sich am Boden des Behälters i befinden, aufgesteckt werden
können derart, daß die nebeneinanderliegenden Karten einander um eine bestimmte
Breite überlappen. Um in einfacher `''eise die richtige LTberlappung zu bestimmen,
sind die Karten längs ihrer linken Kante mit einer senkrechten Linie 4 oder einer
sonstigen Marke versehen. Beim Anordnen der Karten im Behälter muß man somit dafür
sorgen, daß jede folgende Karte mit ihrer linken Kante längs der Linie 4 der vorhergehenden
Karte liegt, so daß von jeder Karte längs der linken Kante ein Streifen oder Sichtrand
5 unbedeckt bleibt.
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Jede Karte 2 ist längs ihrer oberen Kante mit einer vorzugsweise in
der Mitte der Karte liegenden Zunge 6 versehen, die im wesentlichen eine rechteckige
Form hat und auf die eine horizontale Aufschrift zur Unterscheidung der betreffenden
Karte aufgetragen werden kann. Im gezeichneten Beispiel besteht diese Aufschrift
aus dem Namen 7 der Person oder Firma, für die die betreffende Karte angelegt worden
ist, aber es ist klar, daß auch andere Aufschriften in Buchstaben, Ziffern oder
Zeichen möglich sind. Bei den gezeichneten Karten ist die Zunge 6 ungefähr dreimal
so breit wie der Sichtstreifen 5 der Karten 2, so daß von den Karten in einer Reihe
jede Zunge immer um zwei Drittel von der Zunge der nächsten Karte überdeckt wird
und somit ein Drittel sichtbar ist, ausgenommen die letzte (am meisten nach rechts
liegende) Karte in jeder Reihe, deren ganze Zunge sichtbar bleibt. Der frei bleibende
Teil der Zungen hat noch eine genügende Breite, um die ersten fünf oder sechs Buchstaben
der auf der Zunge befindlichen Aufschrift sichtbar zu machen, und bei einer alphabetischen
Ordnung der Karten genügt dies, um jede Karte schnell aufsuchen zu können.
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Die Zungen 6 der Karten 2 sind auf demjenigen Teil, der die Breite
des Sichtstreifens 5 übertrifft,
mit einer oder mehreren
Marken, z. B. Pfeilen 8, versehen, welche normalerweise bedeckt sind, jedoch beim
Fehlen einer oder mehrerer Karten sichtbar werden. Man sieht dies in der vorderen
Kartenreihe der Fig. r, wo eine Karte fehlt. Fehlen zwei Karten nebeneinander, so
sieht man zwei Pfeile 8 erscheinen. Beim Fehlen von drei oder mehr Karten bildet
sich nach der letzten ein mehr oder weniger breites Loch zwischen den Zungen. Statt
der Pfeile 8 können auch andere Marken verwendet werden; auch können die betreffenden
Teile der Zunge mit einer oder mehreren Farben versehen sein.
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Von der letzten Karte in jeder Reihe sind immer die beiden Pfeile
8 sichtbar. Obwohl es natürlich möglich ist, diese Pfeile in irgendeiner Weise,
z. B. mittels einer besonderen Deckkarte, abzudecken, ist dies nicht erforderlich,
da diese sichtbaren Pfeile keine Verwirrung verursachen können, weil sie sich unmittelbar
an der rechten Begrenzungslinie der hintereinanderliegenden Zungen der Karten anschließen.
Aus Fig. i ist deutlich ersichtlich, daß die Zungen der Karten in einem Kartenbehälter
sich zwischen zwei Begrenzungslinien befinden, nämlich zwischen der linken Begrenzungslinie
9-9 und der rechten Begrenzungslinie io-io. Nur wenn also ein Pfeil 8 an einer Stelle
erscheint, die sich nicht an der Begrenzungslinie io-zo anschließt, ist dies ein
Beweis dafür, daß eine Karte fehlt.
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Die Sichtbarkeit der hintereinanderliegenden Aufschriften hängt in
erster Linie von der Stärke der Karten 2 ab. Wenn angenommen wird, daß die linke
Kante der letzten Karte in einer bestimmten Reihe die rechte Kante der ersten Karte
dieser Reihe noch überlappt, was von Vorteil ist, weil dann alle Karten aus einer
Reihe mit einem Handgriff aus dem Kartenbehälter ausgehoben werden können, so sind
die Zungen der Karten in einer Reihe von den Zungen der entsprechenden Karten aus
einer nächsten Reihe um einen Abstand entfernt, der der gesamten Stärke sämtlicher
Karten aus einer Reihe gleich ist; im gezeichneten Beispiel beträgt dieser Abstand
also das Zehnfache der Kartenstärke. Jedoch sind die in diesem Abstand hintereinanderliegenden
Zungen beim gezeichneten Beispiel nur durch höchstens zwei weitere Zungen voneinander
getrennt (zwischen den Zungen der Karten "Bijster" und >#Folkers@z befinden sich
z. B. die Zungen der beiden Karten, die als sichtbare Aufschrift >Flint,: und "Frap,;
tragen). Hierdurch wird die Sichtwirkung erhalten. Insbesondere wenn die Karten
im Behälter eine mehr oder weniger schräge Lage einnehmen, sind in dieser `'eise
alle hintereinanderliegenden Aufschriften auf den Zungen deutlich sichtbar. Gegebenenfalls
kann diese Sichtbarkeit noch vergrößert werden, indem zwischen den Kartenreihen
Scheidekarten oder -körper ii, z. B. aus starkem Karton, eingefügt werden (s. Fig.
3). Dieser Scheidekörper erstreckt sich vorzugsweise über die ganze Breite des Behälters
und hat eine Höhe, die höchstens bis an den Fuß der Zungen 6 der Karten reicht.
Um eine gruppenweise Einteilung der Karten aus der Kartei zu erhalten, ist es möglich,
bestimmte Scheidekörper längs der oberen Kante mit einem gegebenenfalls lose aufgesteckten
Reiter zu versehen, der eine aus Buchstaben oder Ziffern bestehende Bezeichnung
tragen kann derart, daß diese Bezeichnung außerhalb der genannten Begrenzungslinien
9-9 oder ro-io sichtbar wird. Demzufolge kann man sich schnell darüber orientieren,
in welchem Teil des Behälters eine bestimmte Karte aufgesucht «erden muß. Die Scheidekörper
ii brauchen längs ihrer unteren Kante nicht mit Einschnitten versehen zu sein, sondern
sie können lose auf den Führungsstangen des Behälters aufruhen.
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Übrigens wird es klar sein, daß auch die Karten selbst nicht unbedingt
mit Einschnitten 3 oder sonstigen Führungsorganen versehen sein müssen. Wenn z.
B. der Behälterboden eine stark aufgerauhte Oberfläche aufweist, so daß die Karten
sich nicht leicht verschieben lassen, könnten diese Einschnitte gegebenenfalls auch
in Fortfall kommen.
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Aus dem Obenstehenden gehen genügend klar die vielen Vorteile hervor,
die eine erfindungsgemäße Kartei gegenüber andersartigen Systemen aufweist. Alan
kann eine Kartei nach der Erfindung mit einer sehr geringen Anzahl Karten anfangen
und sie allmählich zu einer sehr umfangreichen Kartei anwachsen lassen, wobei stets
alle Aufschriften der Karten sichtbar sind. Eine unvollständige Kartenreihe kann,
wenn erwünscht, mit noch unbeschrifteten Karten ergänzt werden. Natürlich kann die
(alphabetische) Reihenfolge der Karten statt von hinten nach vorn, wie in Fig. i
dargestellt, auch von vorn nach hinten verlaufen. In jeder Reihe kann die Folge
der Karten gegebenenfalls auch von rechts nach links sein. Die Karten können auch
ohne Bedenken umgedreht werden. Abgesehen davon, daß jede gewünschte Karte schnell
gefunden werden kann, können die Karten auch sehr leicht an den Zungen erfaßt und
herausgenommen werden, was bei Karten mit abgeschrägten Kanten nicht der Fall ist.
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Die Karten brauchen nicht notwendig in einem Kartenbehälter angeordnet
zu werden. Sie können auch in Form eines Loseblätterbuches, z. B. mit einem Ringband,
zusammengefaßt werden; so können in dieser `'eise auch freiblätterige Wörterbücher
zusammengesetzt werden, wobei auf den Karten oder Blättern die Wörter in einer oder
mehreren Reihen in alphabetischer Reihenfolge vorkommen. Auf jeder Zunge steht dann
das Wort oder der Anfangsbuchstabe (die Anfangsbuchstaben) des Wortes, das als erstes
Wort auf der betreffenden Karte oder dem betreffenden Blatt vorkommt. Es braucht
keine Erläuterung, daß mit einem solchen Wörterbuch ein bestimmtes Wort sehr schnell
aufgesucht werden kann.