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Karteikarte mit Randausstanzungen
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Die Erfindung betrifft eine Karteikarte mit Ordnungsmerkmalen, die
in Form von Kerben an bestimmten Stellen in den Rand der Karteikarte eingestanzt
sind. Unter "Karteikarte" sollen dabei neben einfachen Karten auch solche Karteielemente
verstanden werden, die beispielsweise Öffnungen zur Aufnahme von Mikrofilmmaterial
aufweisen, oder solche, die gefaltet sind und Taschen zur Aufnahme loser Blätter
bilden. Die eingestanzten Ordnungsmerkmale dienen dazu, das Auffinden einer bestimmten
Karteikarte aus einer Vielzahl von beliebig abgelegten Karteikarten visuell oder
durch mechanische oder optische Hilfsmittel zu erleichtern.
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Bekannt ist es, hierzu Randlochkarten zu benutzen, bei denen von einer
Vielzahl vorgestanzter Löcher einige nach bestimmtem Code zum Kartenrand hin geöffnet
werden. Beim Hindurchstecken von Sortiernadeln durch einen Stapel solcher Randlochkarten
fallen dann alle die Karten aus dem Stapel heraus, deren Löcher an allen Stellen,
an denen Nadeln stecken, geöffnet sind.
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Durch die Benutzung vorgestanzter Karten ist dies Verfahren jedoch
relativ teuer für den Anwender. Daneben ist die Selektionsmöglichkeit auf die Verwendung
der Sortiernadeln beschränkt, ein visuelles Auffinden ist schwierig. Außerdem müssen
bei Karteien, deren Karten in einer bestimmten Reihenfolge liegen müssen, nach jedem
Selektionsvorgang die selektierten Karten mühsam wieder eingeordnet werden.
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Weiterhin ist es bekannt, die Karteikarten an ihrem oberen Rand mit
einer Kerbe zu versehen, deren Lage die Ordnungsinformation beinhaltet. Dieses Verfahren
ist zwar sehr einfach beim Herstellen der Kennzeichnung, das Wiederauffinden einer
bestimmten Karteikarte in einem Stapel hintereinanderstehender
Karteikarten
ist jedoch schwierig, da die einzelne Kerbe in der Menge der an dieser Stelle nicht
gekerbten Karteikarten untergeht.
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Weiterhin ist es bekannt, auf der Oberseite der Karteikarte aus rechteckigen
Feldern drei verschiedene Dreiecke (Spitze links, Spitze mittig, Spitze rechts)
zu schneiden. Die Ordnungsinformation ergibt sich nach einem vorbestimmten Code
aus der Lage der Dreieckspitzen in mehreren Feldern. Die Herstellung dieser Zackenkarteikarte
ist jedoch sehr zeitraubend, die fertige Karteikarte ist außerdem durch ihre Spitzen
empfindlich gegen Beschädigung.
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Weiterhin ist es bekannt (z. B. aus der DT-PS 4?4282 ), Karteikarten
mit einer Anzahl am Rand angeordneter Schlitze zu verwenden, wobei die nicht benötigten
Schlitze durch Hülsen überdeckt werden. Dies Verfahren benötigt jedoch wieder vorgestanzte
Karteikarten, daneben Hülsen, die durch ihre gegenüber der Karteikarte größere Dicke
spezielle Ausgleichsstücke erfordern, um eine flache Lage aller Karteikarten zu
sichern.
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Daneben ist es bekannt, die Ordnungsmerkmale nicht in Form von Kerben
einzustanzen, sondern als vorstehende Reiter auszubilden.
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Diese Reiter machen die Karteikarte jedoch empfindlich gegen Beschädigung
(Abknicken der Reiter), in manchen Anwendungsfällen behindern sie die Handhabung
(z. B. Karteikarten mit Mikrofilmen, die direkt in ein Lesegerät eingelegt werden
sollen). Außerdem können sich aufgeklemmte Reiter verschieben und damit die Information
verfälschen, in vorgestanzte Löcher eingesetzte Reiter erfordern wieder vorbehandelte
Karteikarten, während des Aufkleben bzw. Aufschweißen von Reitern umständlich ist.
Außerdem ist die Anwendung von Reitern auf die Oberseite der Karteikarten eingegrenzt.
Karteikarten mit einer Anzahl gestanzter Vorsprünge, von denen vom Benutzer die
nicht benötigten weggeschnitten werden, weisen die gleichen Nachteile wie die Karteikarten
mit Reitern auf.
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Daneben ist es weiterhin bekannt, die Ordnungsmerkmale in Form von
farbigen Markierungen auf der Oberseite der Karteikarten
anzubringen
(z. B. DT-GM 7013 829 ) . DiesesVerfahren ist aber beschränkt auf dicke Karten,
z. B. durch Falzen gebildete Taschen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Karteikarte der eingangs
genannten Art zu schaffen, die eine einfache visuelle Selektion erlaubt, robust
in der Handhabung ist und leicht aus beliebigem Karteikartenmaterial herstellbar
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Karteikarte
mindestens ein Feld von n möglichen Ausstanzungen enthält und daß von diesen n möglichen
Ausstanzungen n-1 ausgestanzt sind. Die Lage der fehlenden Ausstanzung beinhaltet
dann die Information. Besteht ein Feld z. B. aus 10 möglichen Ausstanzungen, sind
immer 9 davon ausgestanzt. Für die Lage der fehlenden Ausstanzung gibt es dann 10
verschiedene Möglichkeiten, so daß 10 verschiedene Merkmale eingestanzt werden können.
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Dadurch, daß von den n möglichen Ausstanzungen immer n-1 ausgestanzt
sind, entstehen bei einem Stapel hintereinanderstehender Karteikarten nebeneinander
verlaufende Rillen, die nur hin und wieder durch eine fehlende Ausstanzung unterbrochen
werden. Dadurch können mit einem Blick alle Karteikarten, deren Ausstanzung an einer
bestimmten Stelle fehlt, erfaßt werden.
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Diese durchgehenden Rillen sind am deutlichsten ausgebildet, wenn
die Zahl n der möglichen Ausstanzungen mindestens 5 beträgt. Bei kleinerem n ist
die Unterbrechung durch fehlende Ausstanzungen zu häufig. Andererseits ist ab ca.
n=20 die Zahl der Rillen so groß, daß es schwierig wird, die einzelne Rille zu verfolgen.
Es ist dann zweckmäßiger, die Ausstanzungen auf mehrere Felder zu verteilen. Eine
bevorzugte Ausgestaltung sieht also für n den Bereich von 5 bis 20 vor.
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Die Lage der möglichen Ausstanzungen innerhalb eines Feldes ist vorzugsweise
äquidistant.
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Dabei ist es für die mechanische Stabilität der Karteikarte günstig,
wenn die Stegbreite zwischen zwei Ausstanzungen
mindestens halb
so groß ist, wie die Breite einer Ausstanzung.
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Die Form der Ausstanzungen wird vorzugsweise V-förmig, U-förmig oder
halbkreisförmig gewählt.
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Eine besonders universelle Anwendbarkeit ergibt sich, wenn der Benutzer
durch eine einfache Stanzvorrichtung die Ausstanzungen selbst vornimmt. Er kann
dann Karteikarten beliebiger Art, z. B. auch Mikrofilmtaschen, Postkarten, spezielle
Formblatter, usw. mit Ordnungsmerkmalen versehen.
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Reicht ein Parameter zur Kennzeichnung der Karteikarten nicht aus,
so kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Oberseite in zwei Felder
von je n möglichen Ausstanzungen unterteilt werden. Damit stehen zwei unabhängige
Parameter zur Verfügung. Ebenso kann die Unterseite zwei Felder von Ausstanzungen
aufnehmen. Bei diesen Ausstanzungen auf der Unterseite ist es auch möglich, durch
mechanische Mittel im Boden des Karteikartenbehälters eine Selektion vorzunehmen.
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Dafür ist es zweckmäßig, daß die beiden Felder jeweils höchstens 1/3
der Breite der Unterseite beanspruchen.
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Weitere Parameter können auf den beiden Seitenflächen eingestanzt
werden.
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Durch Benutzung verschiedenfarbiger Karteikarten oder durch farbige
Streifen im Bereich der Ausstanzungen kann ein weiterer Parameter sichtbar gemacht
werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann die Karteikarte im Bereich der
Ausstanzungen mit Zahlen, Buchstaben oder anderen Zeichen bedruckt sein, so daß
beim Ausstanzvorgang jeweils nur ein Zeichen stehen bleibt. Andererseits ist es
auch möglich, daß der Benutzer an der nicht ausgestanzten Stelle weitereInformationen
einträgt.
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In einer anderen Ausgestaltung kann die Karteikarte an der Stelle
der fehlenden Randausstanzung ein nicht zum Rand hin geöffnetes Loch aufweisen.
Dieses Loch kann z. B. aus der Benutzung einer vorgelochten Randlochkarte stammen,
deren restliche Löcher in den Kerben der Randausstanzung verschwinden. Es kann aber
auch beim Ausstanzen der Kerben mitgestanzt werden. Durch dieses Loch besteht die
Möglichkeit, zusätzlich
zur einfachen visuellen Suche nach bestimmten
Karteikarten, diese auch in bekannter Weise mit Nadeln zu selektieren.
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Bei Verwendung nur eines Feldes auf der Oberseite kann der Randabstand
der Ausstanzungen links und rechts verschieden gewählt werden, so daß falsch eingelegte
Karteikarten sofort auffallen. Bei Verwendung zweier Felder auf der Oberseite ist
es sicher vorteilhafter, diese symmetrisch zur Mittellinie vorzusehen, damit die
Ausstanzungen durch einfaches Umdrehen der Karteikarte mit derselben Vorrichtung
hergestellt werden können, und die Sicherung gegen falsches Einlegen der Karteikarte
in bekannter Weise, z. B. durch eine abgeschrägte Ecke, vorzunehmen.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand einiger schematischer Zeichnungen
erläutert. Dabei zeigt Fig.1 eine Karteikarte mit einem Feld von 10 möglichen Ausstanzungen
auf der Oberseite, Fig.2 einen Stapel von erfindungsgemäßen Karteikarten, Fig.3
eine Karteikarte mit zwei Feldern von je 7 möglichen Ausstanzungen auf der Unterseite
im Zusammenwirken mit einer mechanischen Selektionsvorrichtung, Fig.4 eine weitere
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Karteikarte.
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Die Karteikarte 1 in Fig. 1 weist auf ihrer Oberseite ein Feld 2 mit
halbkreisförmigen Ausstanzungen 3 auf, die so verteilt sind, daß sich insgesammt
10 mögliche, äquidistante Stellen ergeben. Von diesen 10 möglichen Ausstanzungen
sind erfindungsgemäß 9 ausgestanzt, während eine Ausstanzung fehlt, im gezeichneten
Beispiel an der Stelle 4. Korrespondieren in dem gewählten Ordnungssystem die einzelnen
möglichen Ausstanzungen von links beginnend mit den Zahlen 1 bis 10, so bedeutet
das Fehlen der Ausstanzung an der 4. Stelle von links, daß diese Karteikarte die
Information "4" trägt. Die Breite der Ausstanzungen 3 ist etwa genauso groß gewählt
wie die Breite der verbleibenden Stege 6, um eine gute Stabilität
der
Karteikarte zu behalten. Die Breite des Steges 5 am linken Rand ist anders gewählt
als die Breite des Steges 7 am rechten Rand, damit falsch eingelegte Karteikarten
im Stapel erkannt werden können.
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Fig. 2 zeigt einen Stapel der erfindungsgemäßen Karteikarten nach
Fig. 1 , der fast senkrecht in einem üblichen Karteikartenbehälter 11 steht. Die
Ausstanzungen der einzelnen Karteikarten 1 ergeben im Block durchlaufende Rillen
13 die durch die fehlenden Ausstanzungen 14 unterbrochen werden.
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Der Benutzer übersieht mit einem Blick, daß in dem gezeichneten Stapel
die Information "1" (Fehlen der linken Ausstanzung) zweimal auftaucht, während die
Information "2" nicht vorhanden ist, usw.. Der Zugriff zu bestimmten Karteikarten
ist damit sehr leicht und in einfacher Weise möglich.
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Bei den beiden letzten Karteikarten 15 und 16 des Stapels in Fig.
2 ist außerdem die Möglichkeit gezeigt, durch Aufdrucken oder Eintragen von Zeichen
17 , 18 , in diesem Beispiel Zahlen, einen zusätzlichen Parameter für Informationen
zu gewinnen.
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Die Karteikarte 16 trägt durch die Ausstanzungen die Information "6"
und die aufgedruckte Zusatzinformation "6"; beides zusammen ergibt beispielsweise
das Geburtsjahr 66. Die Karteikarte 15 trägt durch die Ausstanzungen die Information
"9" und die Zusatzinformation "3", im gewählten Beispiel also das Geburtsjahr 93.
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Fig. 3 zeigt als weiteres Beispiel eine erfindungsgemäße Karteikarte
1 , die auf der Unterseite in zwei Felder 21 , 22 mit n=7 eingeteilt ist; d. h.
von je 7 möglichen Ausstanzungen sind jeweils 6 ausgestanzt. Die Ausstanzungen 23
sind U-förmig.
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Die beiden Felder 21 und 22 sind symmetrisch zur Mittellinie der Karteikarte
angeordnet, so daß beide Felder mit derselben Vorrichtung gestanzt werden können.
Im linken Feld 21 ist eine "2" eingestanzt, im rechten Feld eine "4". Zum mechanischen
Selektieren dieser Kombination "24" ist in Fig. 3 ein Mechanismus im Boden 25 des
Karteikartenbehälters angedeutet, der aus zwei Stangen 27 und 26 besteht, die in
bekannter Weise in die Stellung der gesuchten Kombination "24" gebracht werden
und
dort gleichzeitig angehoben werden. Dadurch werden nur die Karteikarten,ohne zu
kippen,angehoben, die diese gesuchte Kombination "24" der Ordnungsmerkmale aufweisen,
während die anderen Karteikarten stehen bleiben bzw. schräg angehoben werden. Dafür
ist es zweckmäßig, daß die beiden Felder mit Ausstanzungen jeweils nur etwa 1/3
der Breite der Unterseite beanspruchen, da bei breiteren Feldern bei Benutzung der
inneren Stangen das schräge Anheben falscher Karteikarten nicht sicher gewährleistet
ist. In Fig. 3 ist als Beispiel einer schräg angehobenen Karteikarte gestrichelt
die Karteikarte 29 gezeichnet, die zwar im linken Feld 21 die Ausstanzung "2" trägt,
im rechten Feld 22 aber nicht die Ausstanzung "4". Unter den nicht gekippt angehobenen
Karteikarten kann dann zusätzlich visuell nach den auf der Oberseite in einem dritten
Feld 28 ausgestanzten Ordnungsmerkmalen selektiert werden. Im gezeichneten Beispiel
ist auch das Feld 28 mit n=7 mit derselben Vorrichtung gestanzt worden, wie die
Felder 21 und 22. Durch die unsymmetrische Anordnung des Feldes 28 ist gleichzeitig
ein Schutz gegen falsches Einlegen der Karteikarte gegeben.
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In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Karteikarte 1 gezeigt. In dieser Ausführungsform sind zwei Felder 31 und 32 von
Ausstanzungen 33 auf der Oberseite angeordnet. Die Ausstanzungen 33 sind U-förmig
ausgebildet, an der Stelle der fehlenden Ausstanzung 34 bzw. 36 ist ein Loch 35
bzw. 37 angeordnet. Die Lage und Größe dieses Loches ist so gewählt, daß es einmal
den Rand der Karteikarte nicht berührt und zum anderen ganz verschwinden würde,
falls an dieser Stelle eine Ausstanzung liegen würde. Besonders bei U-förmiger Ausstanzung
ergibt sich trotz dieser Forderung eine genügende Größe des Loches. Durch dieses
Loch besteht die Möglichkeit, zusätzlich zur einfachen visuellen Suche nach bestimmten
Karteikarten, diese auch in bekannter Weise mit Nadeln zu selektieren. Die Lage
der beiden Felder 31 und 32 ist symmetrisch zur Mittellinie der Karteikarte,damit
beide mit derselben Vorrichtung ausgestanzt werden können.
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Durch Abschrägen einer Ecke 38 sind die Karteikarten gegen
falsches
Einlegen geschützt.
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Die gezeichneten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Karteikarte
sollen nur als Beispiele für die verschiedenen Möglichkeiten dienen. Selbstverständlich
sind auch Felder von Ausstanzungen am seitlichen Rand der Karteikarte möglich; bei
größeren Karteikarten können auch mehr als zwei Felder von Ausstanzungen an einer
Seite vorgesehen werden; es können auch quadratische Karteikarten benutzt werden;
oder die Karteikarten können im Stapel auch mit einer Spitze nach unten aufbewahrt
werden, so daß zwei Kanten mit Ausstanzungen frei sichtbar sind.
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L e e r s e i t e