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Oberwalze für Streckwerke von Spinnereimaschinen u. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Oberwalze für Streckwerke von Spinnereimaschinen u. dgl. mit
zwei Walzenkörpern und einer diesen gemeinsamen Lagerhülse. Sie bezweckt. in besonders
einfacher und zuverlässiger Weise das Schmieren der Lager der Walzenkörper zu ermöglichen.
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Die bekannten Gleitlagerwalzen besitzen recht primitive Lagerungen,
die sehr oft geschmiert werden müssen. Die einfachste Oberwalze, die aus einem Stück
bestehende sog. Festwalze, ist täglich zu schmieren. Die lagertechnisch besser durchgebildete
sog. Loswalze, bei der zwei getrennte Walzenkörper lose und drehbar auf einer gemeinsamen
Achse sitzen, wird in der Regel \#,-öchentlich einmal geschmiert. Für beide Walzenarten
sind beim Schtnieren nur wenige Tropfen 01 tnit der Kanne oder mit einem
Pinsel auf die Lagerstelle zu träufeln. Wird diese zeitrattbend<# Arbeit nicht
gewissenhaft ausgeführt, dann leidet entweder das Lager unter ()ltnangel oder das
01 beschmutzt die empfindlichen Bezüge der Walzen.
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Diese augenscheinlichen Mängel besitzen die meist mit Fett zu schmierenden
neuzeitlichen Oberwalzen, besonders solche mit Kugellagern, nicht mehr.
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Gute Lagerverhältnisse konnten auch für solche Gleitlageroberwalzen
geschaffen werden, die in der Mitte, also zwischen den beiden Walzenkörpern, geführt
sind und daher keine Seitenführungen und seitlichen Lagerstellen mehr brauchen.
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Fig. t stellt eine in der Mitte geführte Festwalze dar. Die beiden
Walzenkörper i und ? sitzen auf der Achse 3 fest, die in der Lagerhülse I gelagert
ist. In dieser Lagerhülse ist Raum für einen reichen Fettvorrat vorhanden. Durch
die Öffnung 5 im Sattel der Lagerhülse 4 wird das Fett mit einer
üblichen
Stoßpresse in die Lagerhülse und damit auch in die beiden Rollenlager 6 und 7 gedrückt,
vorausgesetzt, daß der Widerstand, den das Fett in beiden Hälften der Lagerhülse
findet, etwa gleich groß ist. Dies aber wird nur zufälligerweise der Fall sein,
denn selbst die von Haus aus gleichen Widerstände in den Kanälen können im Laufe
der Zeit durch Fettrückstände verschieden groß werden. Das Fett wird dann dem Weg
des kleinsten Widerstandes folgen und durch eines der beiden Lager in den Raum zwischen
Walzenkörper und Lagerhülse gelangen, um schließlich am Dichtungsspalt 14 Hervorzuquellen.
Selbst ein kräftiges Drücken der Stoßpresse wird nur in seltenen Fällen das Schmiermittel
veranlassen, den Weg auch durch . andere Lager zu nehmen, und es besteht so die
Gefahr, daß dieses nicht oder nur ungenügend geschmiert wird. Damit ist besonders
dann zu rechnen, wenn statt der in Fig. i gezeigten Wälzlager Gleitlager zur Anwendung
kommen.
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Dieser Mangel wird durch folgende einfache und sicher wirkende Einrichtungen
behoben: im Gegensatz zu der Festwalze. Fig. i, bei der das Längsspiel der Walzenkörper
in der Lagerhülse durch die Rollen io und 11 der Rollenlager über die Büchsen 12
begrenzt ist, wird bei der neuartigen Oberwalze Fig. 2 dieses Längsspiel durch die
Deckel 8 und 9 der Rollenlager über die Büchsen 13 aufgenommen. Diese Deckel 8 und
9 und die dagegen anlaufenden Stirnflächen der Büchsen 13, die auch mit den Walzenkörpern
i und 2 aus einem Stück bestehen können und etwa auftretende Schubkräfte aufzunehmen
haben, werden auch zum Absperren der Schmierkanäle benutzt indem je nach Erfordernis
der Walzenkörper 1 oder 2 gegen die. Stirnfläche der Deckel 8 bzw. 9 der Lagerhülse
gedrückt wird. Man sperrt dadurch den Durchfluß des Schmiermittels in der einen
oder anderen Hälfte der Lagerhülse zu den Spalten 14. Beim Schmieren ist stets derjenige
Walzenkörper gegen die Stirnfläche der Lagerhülse zu drücken, bei dem sich zuerst
das Schmiermittel am Dichtungsspalt 14 zeigt. Hier wird das Schmiermittel dann nicht
mehr austreten können, und das in die Lagerhülse nachgedrückte Schmiermittel wird
bald am Dichtungsspalt des anderen Walzenkörpers sichtbar werden. DieWirksamkeit
dieser Einrichtung wird erhöht, wenn die Stirnflächen, die den Schmierkanal abschließen,
recht sauber bearbeitet werden und wenn das Längsspiel der Walzenkörper in der Lagerhülse
etwas größer gewählt wird, als dies aus lagertechnischen Gründen notwendig ist.
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Eine dem gleichen Zwecke dienende Einrichtung für eine Loswalze stellt
Fig.3 dar. Die Walzenlciirper i und 2 mit ihren Achsen 3 bzw. 3° und Kugellagern
15 bzw. 16 können gegen den Druck der schwachen Federn 17 so weit in die Lagerhülse
geschoben werden, bis die an ihrem inneren Ende kegelig ausgebildeten Achsen den
Schmierkanal 18 abschließen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigen Fig.4 und 4a. Die Anordnung
der Kugellager 15 und 16 gestattet bei dieser Festwalze keine Verschiebung der Achse
3 in Längsrichtung. 1'm trotzdem das Schmiermittel von dem für beide Lager gemeinsamen
Schmierloch 5 aus sicher in die Lager drücken zu können, wird auf der Achse unter
dem Schmierloch die Verteilerbüchse i9 angebracht, die nur wenig radiales Laufspiel
in der Lagerhülse besitzt. Durch die beiden Nuten 20 und 21 der Verteilerbüchse
kann das Schmiermittel je nach Bedarf in das eine oder andere Lager gelangen. Die
Lage der Nuten wird an den Walzenkörpern markiert, z. B. durch kleine Markierungsstriche
22. Zeigt dieser Strich 22 eines Walzenkörpers auf die Schmieröffnung 5, so wird
der Schmierkanal zu dem Lager dieses Walzenkörpers geöffnet. Die Nuten 20 und 21
können auch in der Achse 3 angebracht werden, wenn deren Abmessungen dies erlauben.
Auf die Verteilerbüchse i9 kann dann verzichtet werden.
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Auch bei der Los-,valze Fig. 5 sind die Kugellager 15 und 16 und damit
auch die Walzenkörper i und 2 mit ihren Achsen 3 bzw. 3Q nicht verschiebbar eingebaut.
Hier kann mit dem einfachen auf einer Achse, z. B. 3°, sitzenden Verteiler 22 das
Schmiermittel nach Wunsch dem einen oder anderen Lager zugeleitet werden, je nachdem
die Achse 3° so gedreht wird, daß die Nut 23 oder 24 unter das Schmierloch 5 zu
liegen kommt. Das Schmierloch 5 wird hier zweckmäßig nicht in der Mitte der Lagerhülse
4, sondern etwas seitlich angebracht, damit beide Achsen 3 und 3° gleich gut gelagert
werden können.