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Kraftbetriebene Antriebsvorrichtung für Boote Die Erfindung bezieht
sich auf eine kraftbetriebene Antriebseinheit für Boote mit einer lös- und tragbaren
Krafteinheit oder -einrichtung, die am Heck eines Bootes entfernbar angebracht werden
kann und die aus einer in Längsrichtung sich erstreckenden Außenbord-Propellerwelle
besteht, welche am hinteren Ende eine Schraube trägt und deren vorderes Ende unmittelbar
mit einem einen Teil der Einheit bildenden Motor verbunden ist, wobei die Propellerwelle
sowohl in seitlicher als auch in senkrechter Richtung im Winkel beweglich ist, um
das Steuern zu ermöglichen und die. Schraube eintauchen zu lassen.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten Antriebseinheit
der geschilderten Art, bei welcher die Innenbord- und Außenbordteile, die vor und
hinter dein Stützpunkt liegen, so vollkoniirren ausge@vuchtct und proportioniert
sind, daß sie ohne Benutzung von Flügeln, Blättern oder Schwimmern bei eingetauchter
Schraube und in Bewegung befindlichem Boot sich im wesentlichen im Gleichgewicht
befindet, und infolgedessen den Steuermann wenig oder gar nicht behindert und leicht
und bequem gehandhabt und betätigt werden kann.
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Gemäß der Erfindung besteht eine lös- und tragbare kraftbetriebene
Antriebseinheit für Boote aus einer in Längsrichtung sich erstreckenden Außenbord-Propellerwelle,
die an ihrem hinteren Ende eine Schraube trägt und deren vorderes Ende unmittelbar
mit einem einen Teil der Einheit bildenden Motor verbunden ist und sowohl seitlich
als auch senkrecht winkelbeweglich ist. Das Kennzeichen dieser Einheit besteht darin,
daß die Propellerwelle
in einem Gehäuse enthalten ist, das sowohl
für die Winkelbewegung in einer senkrechten Ebene als auch in seitlicher Richtung
von einer Stütze gehalten wird, die am Heck eines Bootes angebracht werden kann;
ferner darin, daß der Motor unmittelbar auf diesem Gehäuse in einer Stellung vor
und innenbords des Drehpunktes, um welchen sich das Gehäuse in einer senkrechten
Ebene drehen kann, angebracht ist.
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Das Gewicht des Innenbordteils der Einheit kann auf diese Weise im
wesentlichen so bemessen werden, daß es das effektive Gewicht des Außenbordteils,
während das Boot in Fahrt ist, ohne Anwendung von Flügeln, Blättern oder Schwimmern
am Schraubenende der Einheit ausgleicht.
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Das Propellergehäuse kann zweckmäßig an einem feststehenden Stützteil
mittels eines Universal-oder Verbundgelenkes angebracht werden, indem das Gehäuse
schwenkbar in einer gabelartigen Stütze gelagert ist, die einen herabhängenden Zapfen
o. dgl. trägt, welcher in eine Lagerhülse am feststehenden Stützteil drehend eingreift.
Das Propellergehäuse kann relativ zu der gabelartigen Stütze axial einstellbar sein,
so daß je nach den Umständen und Bedingungen Gleichgewicht erzielt wird. Die Propellerwelle
und ihr Gehäuse können auch aus zwei voneinander trennbaren Teilen gebildet werden,
damit die Einheit aus Gründen der Raumersparnis und der Bequemlichkeit beim Transport
zerlegt werden kann.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung an einigen Einzelheiten eines
Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
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Fig. i ist eine Seitenansicht der Antriebseinheit gemäß der Erfindung,
wie sie als Außenbordmotor bei einem Boote mit eingetauchter Schraube Verwendung
findet; Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch das Propellerwellengehäuse der Einheit
und durch die Stütze, mittels welcher sie am Boote befestigt ist; Fig. 3 ist ein
Längsschnitt in größerem Maßstabe durch einen Teil des Propellerwellengehäuses,
welcher die Verbindung der Propellerwelle mit der Motorwelle deutlicher zeigt, ebenso
das Drucklager und die zweiteilige Konstruktion der Propellerwelle und des Gehäuses;
Fig.4 ist eine Seitenansicht der Antriebseinheit mit ihrer Stütze im Querschnitt;
Fig. 5 ist ein Querschnitt nach Linie V-V der Fig. 4; Fig.6 ist ein Grundriß mit
teilweisem Schnitt einer Einheit gemäß Erfindung; Fig.7 ist ein waagerechter Schnitt
nach Linie VII-VII der Fig. 5 in vergrößertem Maßstabe, der die Schwenkbefestigung
zeigt, um welche die Einheit sich in einer senkrechten Ebene drehen kann.
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Die Propellerwelle besteht aus zwei Abschnitten 1, 2, die in einem
langen, röhrenförmigen, ebenfalls aus zwei Abschnitten 3, 4 bestehenden Gehäuse
enthalten sind. Am äußeren Ende des Wellenabschnittes 2 ist eine durch einen Schutzring
6 gesicherte Schraube 5 befestigt. Der Schutzring 6 ist mittels der Halter 7 und
der Schelle 8 am äußeren Ende des Gehäuseabschnittes 4 angebracht (Fig. 6). Die
beiden Abschnitte 3, 4 des Gehäuses sind durch Einpassung des inneren Endes des
Abschnittes 4 in das äußere Ende des Abschnittes 3 und Festklemmung durch eine auf
das Ende des Abschnittes 3 aufgesetzte, mit einem Schlitz io versehene Hülse 9 lösbar
miteinander verbunden. Die beiden Wellenabschnitte 1, 2 erhalten ihre lösbare Verbindung
durch einen Querzapfen i i, der quer durch den Endteil des Abschnittes 2 hindurchgeht
und dessen Enden in offene Schlitze 12 einer Muffe 13 eingreifen, die auf das Ende
des Abschnittes i aufgeschraubt ist und das Ende des Abschnittes 2 aufnimmt. Durch
Lösung der Klemmhülse 9 können die Wellen- und Gehäuseabschnitte voneinander getrennt
werden. Auf diese Weise wird die Gesamtlänge der Einheit vermindert und der Transport
erleichtert, da die beiden Teile dann im ganzen in einemKraftwagen beispielsweise
mitgeführtwerden können.
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Das äußere Ende des Wellenabschnittes 2 ist in einer in das Ende des
Gehäuseabschnittes 4 eingepaßten Lagerhülse 14 aus einem geeigneten Werkstoff, z.
B. einem Preßstoff, gelagert, und hinter dieser. Lagerhülse ist ein Ring 15 auf
der Welle mittels eines Stiftes befestigt, so daß der Wellenabschnitt 2 gegen Endverschiebung
nach außen gesichert ist. Innerhalb des Gehäuses 3 ist ein Schubkugellager vorgesehen,
das aus dem innerhalb des Gehäuses befestigten Lagerring 16, einem auf dem abgesetzten
Ende des Wellenabschnittes i befestigten Gegenring 17 und den dazwischen befindlichen
Kugeln 18 besteht.
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An dem der Schraube entgegengesetzten Ende des Gehäuses 3, 4 ist eine
Hülse i9 befestigt, die an ihrem äußeren Ende einen Flansch 2o aufweist, an dessen
Außenfläche eine Verbrennungskraftmaschine 21 mittels der Schrauben 22 angeschraubt
ist. Die Hülse i9 könnte anstatt Einzelteil zu sein auch mit dem Gehäuse ein Ganzes
bilden. Die Motorwelle 23 reicht in den Gehäuseabschnitt 3 hinein und trägt eine
Muffe 24, welche das Ende des Wellenabschnittes i aufnimmt und hält. Die Kraftübertragung
erfolgt durch einen die Welle durchquerenden Zapfen 25, dessen Enden in offene Schlitze
26 der Muffe 24 eingreifen.
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Am Gehäuseabschnitt 3 bzw. an der darauf angebrachten Hülse i9 ist
eine aus zwei Teilen bestehende Klemmvorrichtung 28 mittels Schrauben 27 befestigt,
welche nach oben sich erstreckende Seitenteile 29 hat, die den Brennstofftank
30 tragen. Die Vorrichtung hat ferner nach vorn sich erstreckende Arme 31
mit Längsschlitzen 32. Diese seitlichen Arme 31 sind mittels Schrauben 33 an die
oberen Enden der Schenkel einer gabelartigen Stütze 34 angelenkt, welche an ihrer
Unterseite einen senkrechten Zapfen 35 aufweist, der in einer ebenfalls senkrechten
Lagermuffe 36 drehbar gelagert ist, die von einem Befestigungsteil getragen wird,
mittels dessen die Muffe und damit die ganze Einheit lösbar am Heck oder einem Querholz
37 (in Fig. 4 gestrichelt dargestellt) des Bootes befestigt werden kann. Dieser
Befestigungsteil besteht aus
einem Winkelstück 38, der über das
Querholz 37 paßt, und einem nach vorn sich erstreckenden, überhängenden Arm 39 mit
einem nach unten abgebogenen Ende, das eine Schraubklemme 40 trägt, mittels deren
die Vorrichtung am Querholz 37 festgeklemmt werden kann. Die Klemmvorrichtung kann
vom Innern des Bootes her betätigt werden, während die Lagermuffe 36 sich außerhalb
des Bootes befindet. Der Drehzapfen 35 kann innerhalb der Muffe 36 mittels eines
Splintes 41 oder andere lösbare Mittel festgehalten werden.
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Durch Lösen der Klemme 4o kann die ganze Einheit bequem vom Boote
zwecks Transportes oder anderweitiger Aufbewahrung gelöst werden. Die Muffe 36 und
die Befestigungsvorrichtung können aber auch am Boote belassen werden, und nur der
Drehzapfen 35 aus der Muffe 36 entfernt werden, nachdem der Splint 41 beseitigt
worden ist.
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Es ist ersichtlich, daß die aus Motor und Propeller=elle bzw. \\'ellengehäuse
bestehende Einheit für die Bewegung in einer senkrechten Ebene um eine durch die
Schrauben 33 gebildete Achse schwenken kann, welche die Einheit an der gabelartigen
Stütze 34 tragen, und daß die Maschine mit Bezug auf das Querholz des Bootes nach
vorn zu und Innenbords zu liegen kommt, wogegen die Schraube und die Schraubenwelle
mit ihrem Gehäuse außerbords zu liegen kommt. Die Lage der Maschine gegenüber der
durch die Schrauben 33 gebildeten ist so gewählt, daß das Gewicht der Innenbordteile,
einschließlich Maschine und Zubehör, im wesentlichen das Gewicht des Außenbordteils
bei getauchter Schraube während der Fahrt ausbalanciert. Korrektes Gleichgewicht
zwecks Anpassung an besondere Bedingungen oder Umstände kann leicht durch Einstellung
der geschlitzten Arme 3 1 nach vorn oder nach hinten über die Schrauben 33
erzielt werden. Diese Schrauben haben flache Absätze 46, die in die Schlitze 32
hineinpassen und in ihnen gleiten können (Fig. 7), und sie tragen kleine Röllchen
47, die in kreisförmige Löcher der Arme der Stütze 34 hineinpassen und in denen
sie sich drehen können. Die Röllchen sind etwas dicker als die Arme. Auf den Schraubenbolzen
sitzen ferner außerhalb der Stützarme Unterlegscheiben 48, und wenn die Muttern
49 angezogen werden, werden die Stützarme 31 festgelegt, doch können sich
die Röllchen in ihren Löchern zusammen mit der Propellereinheit frei drehen, so
daß diese in einer senkrechten Ebene frei bewegt werden kann.
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Die gewünschte Gleichgewichtsregulierung kann auch durch Einstellung
der Klemmvorrichtung 28 auf dem Propellerwellengehäuse erhalten werden.
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Ein Steuergriff 42 befindet sich innerhalb einer Konsolhülse 43, innerhalb
deren er durch Verschieben verstellt werden kann. Die Hülse 43 wird von Armen 44
getragen, die sich seitlich von der Maschine nach außen erstrecken. Mittels des
Steuergriffes 42, der den Gashebel 45 tragen kann, kann die ganze Einheit bequem
vom Innern des Bootes her betätigt werden, und zwar sowohl in bezug auf Einstellung
in der Senkrechten zum Eintauchen der Schraube als auch in seitlicher Richtung um
die Achse des Drehzapfens 35 zu Steuerzwecken.
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Im Betriebe wird die Eintauchtiefe der Schraube 5 durch Betätigung
des Steuergriffes 42 in senkrechter Richtung geregelt, und die Steuerung wird durch
Bewegen des gleichen Steuergriffes nach der einen oder der anderen Seite bewirkt,
um dadurch das Wellengehäuse und die Welle um die Achse des Zapfens 35 seitlich
schwingen zu lassen, bis sie den geeigneten Winkel zur Längsrichtung des Bootes
haben, welcher die gewünschte Kursabweichung zur Folge hat.
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Da sich die Innenbord- und Außenbordteile der Einheit im Gleichgewicht
befinden, wird der Steuermann wenig oder gar nicht angestrengt, so daß die Einheit
leicht gesteuert und gehandhabt werden kann, wie es gerade gewünscht wird.
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Beim Halten oder zwecks Besichtigung der Schraube kann die Einheit
um i8o° um den Schwenkzapfen 35 nach Innenbord geschwenkt werden.
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Erforderlichenfalls kann dieMuffe 36 mitGumini ausgekleidet werden,
damit die Schwingungen der Maschine nicht auf das Boot übertragen werden.
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Anstatt das Wellengehäuse schwenkbar in der gabelartigen Stütze 34
zu lagern, das den senkrechten Zapfen 35 hat, kann es auch mittels eines Kugel-
oder andersartigen Universalgelenks auf irgendeiner passenden Stütze angebracht
werden, die am Heck eines Bootes lösbar zu befestigen ist.