DE80285C - - Google Patents
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- DE80285C DE80285C DE189380285D DE80285DD DE80285C DE 80285 C DE80285 C DE 80285C DE 189380285 D DE189380285 D DE 189380285D DE 80285D D DE80285D D DE 80285DD DE 80285 C DE80285 C DE 80285C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B13/00—Rolling molten glass, i.e. where the molten glass is shaped by rolling
- C03B13/02—Rolling non-patterned sheets discontinuously
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32: Glas.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Dezember i8g3 ab.
Durch die Patentschrift Nr. 65689 ist ein Verfahren sowie eine Maschine bekannt geworden,
wonach Spiegelglas auf beiden Seiten gewalzt wird, während vordem derartige Glasplatten
nur auf einer Seite gewalzt wurden. Bei dieser Maschine wird das Glas auf der einen Seite, indem es unter einer Walze hindurchgeht,
gewalzt, hierauf umgewendet und von neuem unter derselben Walze, in entgegengesetzter
Richtung, hindurchgeführt. Bei derselben wird, beim zweiten Walzvorgang, das wärmere Ende der Platte oder dasjenige,
welches zuletzt' unter der Walze hinwegging, der Walze zuerst wieder zugeführt, so dafs
also derjenige Theil der Platte, welcher zuerst der Wirkung der Walze unterworfen war,
beim zweiten Hindurchgehen der Platte unter der Walze zuletzt zusammengedrückt wird.
Wird die Glasplatte in dieser Weise behandelt, so ist es offenbar, dafs dasjenige Ende der
Platte, welches zuerst mit der Walze in Berührung gelangte, mehr oder weniger erstarrt
sein wird, ehe es diese Walze zum zweiten Male erreicht, und dafs dadurch die Platte
leicht zerbrochen werden kann.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Maschine zum Walzen von Glas,
bei welcher dieser Nachtheil der bisherigen Maschinen dadurch vermieden wird, dafs eine
Glasplatte auf beiden Seiten bei einem einzigen Durchgange durch die Maschine gewalzt werden
kann.
Aufserdem besitzt die neue Maschine noch folgende Vortheile:
Das Glas wird in der Weise gewalzt, dafs beide Seiten der Platte nach einander verschiedenen Drucken unterworfen werden können,
wobei das Umwenden der in Bearbeitung befindlichen Platte durch einfache und dennoch
zuverlässige Vorrichtungen geschieht.
Die Glasplatte wird während des Umwendens durch ebenso einfache als sichere Vorrichtungen
selbstthätig festgehalten und nach erfolgtem Umwenden wieder freigegeben.
Die zu bearbeitende Glasplatte oder der Glasstreifen kann in die Maschine von beiden
Seiten eingeführt bezw. aus der Maschine herausgeführt werden, um sodann in den Kühlofen
zu gelangen; man ist daher zu letzterem Zwecke gegebenen Falles nicht gezwungen, die
Maschine umzudrehen.
Die Maschine führt alle Bewegungen selbstthätig und mit Zuverlässigkeit aus.
In den beiliegenden Zeichnungen ist die neue Maschine dargestellt.
Es zeigt:
Fig. ι die Maschine in Seitenansicht;
Fig. 2 und 3 sind zwei Querschnitte durch die Maschine,
Fig. 4 ein Grundrifs, aus welchem das Zahnräderlriebwerk ersichtlich ist.
Die Fig. 5 und 6 zeigen Einzelheiten der Construction.
Die Maschine besteht aus dem auf den Achsen A1A1 mit den Rädern A2 lagernden
Hauptgestell A, welche Räder auf Schienen Αη
laufen, so dafs die ganze Maschine fahrbar ist. An jedem Ende oder an jeder Seite der
Maschine befindet sich eine Plattform A*, die von Consolen A& getragen wird, und die auf
ihrer Oberfläche Λ- förmige Führungsleisten A6, Fig. 6, besitzt, welche in gleichfalls Λ-förmige
Längsnuthen des Giefstisches eingreifen. Auf die eine von diesen beiden Plattformen wird
der Giefstisch B gesetzt, welcher das geschmolzene und auszuwalzende Glas enthält;
die andere Plattform dient zur Unterstützung des Giefstisches mit der Glasplatte, nachdem
ersterer durch die Maschine hindurchgegangen ist, und das Glas dabei ausgewalzt wurde.
Das Hauptgestell A trägt, in halbkreisförmiger Reihe angeordnet, die Rollen c, auf welchen
ein Cylinder oder Rahmen C lagert, der auf diesen Rollen in später beschriebener Weise
in Umdrehung versetzt werden kann.
Die Endflächen dieses Cylinders besitzen Oeffhungen c1, Fig. 3, durch welche der Giefstisch
mit seinem Inhalt in den Cylinder hineingeschoben werden kann. In der Nähe der Endflächen dieses Cylinders C und über den
Plattformen A* befinden sich die in Schiebelagern d drehbaren. Walzen D D1 D2 D3, unter
welchen Walzen der Tisch behufs Pressens der Glasplatte hinweggeführt wird. Jedes
Schiebelager d besitzt einen mit Muttergewinde versehenen Ansatz d\ der zur Aufnahme einer
Schraubenspindel d'2 dient, welche in dem Gestell da lagert. Das untere Ende jeder Schraubenspindel
d2 trägt ein Kegelrad di, das in ein
auf der horizontalen Welle d® sitzendes Kegelrad
d5 eingreift. Die Welle d6 ist ebenfalls
in dem Gestell d3 gelagert. Die nach innen, d. h. einander zugekehrten Enden der horizontalen
Wellen d6 tragen Kegelräder d7, welche in Kegelräder d8 auf den unteren Enden
der senkrechten Wellen <f9 eingreifen. Für
eine jede Walze sind natürlich zwei solcher horizontalen und verticalen Wellen mit Zahnrädern
vorhanden. Auf den oberen Enden der verticalen Wellen d9 sind die Kegelräder di0
aufgekeilt, welche in die Kegelräder d11 der
horizontalen Wellen d12 eingreifen. Jede der horizontalen Wellen besitzt eine Kurbel d1B
zum Drehen der Welle. Wird eine der Kurbeln d13 gedreht, so werden dadurch die
Schiebelager d und infolge dessen die von den ■Schiebelagern getragenen Walzen DD1D2D3
gehoben oder gesenkt, bezw. von der Plattform, entsprechend der Dicke der herzustellenden
Glasplatte, entfernt oder der Plattform genähert.
Es ist vortheilhaft, die Walzen in nach einander verschiedenartigen Abständen von der
Plattform bezw. dem Giefstische B so einzustellen,
dafs die Glasplatte einem stetig wachsenden Drucke ausgesetzt wird, während
sie durch die Maschine geht. Nimmt man z. B. an, dafs der die Glasmasse enthaltende
Giefstisch an dem in der Zeichnung (Fig. 1) rechts gelegenen Ende der Maschine eingeführt
wird, so wird das Glas einer Pressung zuerst durch die Walze D, sodann einer gröfseren
Pressung durch die Walze D1 unterworfen.
Nachdem die Platte durch den Cylinder C hindurchgegangen ist, wird sie unter der
Walze D2 einem noch gröfseren Drucke unterworfen, um endlich durch die Walze D3 den
gröfsten Druck zu erfahren. Die Welle jeder Walze trägt ein Kegelrad e auf jedem Ende,
so dafs die Walzen sich stets frei drehen müssen und nicht kleben können. Nahe jedem
Ende einer jeden Walze sind in passenden Lagern e1 senkrechte Wellen e1 gelagert, welche
Kegelräder e3 tragen, die mit den Kegelrädern e der Wellen der Walzen in Zahneingriff stehen.
Die Kegelräder e3 sind mit den Wellen e1
zwangläufig verbunden, können jedoch auf diesen Wellen in der Achsrichtung verschoben
werden, um die verticale Einstellung der Walzen, wie oben beschrieben, zuzulassen. Das untere
Ende jeder Welle e1 besitzt ein Kegelrad e4,
welches mit einem Kegelrade e5 bezw. ee
kämmt. Die Kegelräder e5 ee werden von den
Enden der horizontalen Achsen e7 e8, Fig. 4, die unter den Walzen DD1D2D3 liegen, getragen.
Die Wellen e7 e8, die zu beiden Enden der Maschine angeordnet sind, tragen Zahnräder
e9 bezw. e10. Zwischen den Wellenpaaren
e7 e8 ist je eine Welle e11 bezw. e12
mit einem Zahnrad e13 angeordnet. In dieses
Zahnrad e13 greifen die Zahnräder e9 und e10
ein, so dafs die Wellen e1 und e8 in derselben
Richtung angetrieben werden und somit auch mit Hülfe des-eben beschriebenen Getriebes die
Walzen D D1 D2 Z)3. Auf dem einen Ende jeder
Welle eu e12 sitzt ein Kegelrad eu, das mit
einem Kegelrad e16 auf der langen horizontalen
Welle e16 in Eingriff steht, wodurch die Bewegung
der Welle e11 auf die Welle eV2 übertragen
wird. Die Welle e11 wird durch einen Motor, vortheilhaft einen Elektromotor £,·
dessen Anker auf der WTelle eu. befestigt ist,
in Umdrehung versetzt.
An passender Stelle ist auf der Welle e11
eine Kupplung e17 angeordnet, durch welche
der Motor mit dem Getriebe, welches die Walzen treibt, in Eingriff gebracht oder aus
dem Getriebe ausgeschaltet werden kann.
In jedem Ende der in den Endflächen des Cylinders C vorgesehenen Oeffnungen c1, Fig. 2,
befinden sich Λ-förmige Rippen f. Diese Rippen ragen auf den Schienen oder Trägern^1,
Fig. 3, hervor, während die Träger mit ihren Enden an den Endflächen des Cylinders C
befestigt sind. Die Rippen f greifen in Λ-för^ mige Nuthen des Giefstisches ein und führen
dadurch den Giefstich, wenn sich derselbe in dem Cylinder C befindet.
An der Unterseite des Giefstisches sind T-förmige Schienen g, Fig. 2, vorgesehen,
welche in in gleicher Weise gestalteten Nuthen g1
gleiten. Die Nuthen gx befinden sich in senkrecht
im Cylinder beweglichen Knaggen g'2. Bei jeder Maschine sind vier solcher Knaggen —=
zwei oberhalb und zwei unterhalb der in den Endflächen C1 des Cylinders befindlichen Oeffnungen
c'
vorhanden. An das Ende eines
jeden Knaggens g1 ist ein Glied h drehbar
befestigt, dessen freies Ende an den kürzeren Arm des waagrecht liegenden zweiarmigen Hebels
h\ Fig. 3, angelenkt ist. Die Bolzen, um welche die Hebel W schwingen, sind an
den Endflächen des Cylinders befestigt. Die Hebel W, welche ein Paar ausmachen, sind
mit ihren längeren Armen gegen einander gerichtet und sind die Enden dieser längeren
Arme durch ein Glied hs mit der Stange W,
die in an den Endflächen C1 des Cylinders befestigten Lagern h3 gleitet, verbunden. Die
freien Enden der Stange W tragen Rollen W, welche in einer Curvennuth h5, Fig. 2, 3 und 5,
laufen, die in eine an der Endfläche C1 des Cylinders befestigte Platte /j6 eingeschnitten ist.
An zwei einander diametral gegenüber stehenden Stellen ist die Nuth /?5 so ausgeschweift, dafs
die Anläufe W-W gebildet werden. Diese Anläufe theilen die Nuth in zwei halbkreisförmige
Hälften, von denen die eine einen kleineren Radius besitzt als die andere.
Aus Vorstehendem erhellt, dafs der Cylinder dazu bestimmt ist, zwei Giefstische aufzunehmen,
von denen der eine über und gegenüber dem anderen liegt, und welche Tische von beweglichen
Knaggen getragen werden. Befinden sich die Giefstische im Cylinder, so können sie höchstens um 50 mm von einander entfernt
werden. Wird dem Cylinder, sobald die Giefstische mit der Glasplatte in ihn eingeschoben
sind, eine halbe Umdrehung ertheilt, so rollt die obere Rolle hl des oberen Knaggens
W über den Anlauf W der Nuth /15 und bewirkt dadurch mittels der Hebel W und
der Glieder h, dafs der obere Giefstisch sich auf die in dem unteren Giefstisch liegende
Glasplatte herabsenkt, so dafs also die Glasplatte zwischen den beiden Giefstischen eingeklemmt
wird. Hat der Cylinder diese halbe Umdrehung vollführt,, so sind auch beide Giefstische
um i8o° gedreht worden; es liegt demzufolge der zuvor oberste Giefstisch zu unterst,
und umgekehrt. Dasselbe ist bei der zwischen den Giefstischen liegenden Glasplatte der Fall,
deren zuvor nach oben gerichtete und dem Drucke der Walzen DD1 ausgesetzt gewesene
Oberseite nun zur Unterseite wird. Die zuvor noch nicht von den Walzen berührte Seite
hingegen wird zur Oberseite, um sodann unter die Walzen D2 Z)3 geführt zu werden. Wie
ersichtlich, bewegt sich in dem Augenblicke, wo der Cylinder im Begriff ist, seine Halbdrehung
zu vollenden, die zuvor obere Rolle W des Knaggens W über den unteren Anlauf W
der Nuth h5, wodurch die Giefstische mit
Hülfe der beschriebenen Hebel und Glieder von einander entfernt werden.
Dem Zwecke, den Cylinder C, somit auch die Giefstische und die Glasplatte in dieser
Weise zu drehen, dient folgendes Triebwerk:
Auf dem Umfang der Endflächen C1 des Cylinders C sitzt der Zahnkranz i, Fig. 3,
während unterhalb dieses Cylinders eine Wellei1 läuft, auf deren Enden Zahnräder Γ2 aufgekeilt
sind. Die Zahnräder i2 kämmen mit dem Zahnkranz i. Rechtwinklig zu der Welle i1
ist eine andere Welle i3 gelagert, deren Kegelrad i4, Fig. 2, auf dem einen Ende der Welle
in ein vortheilhaft in der Mitte der Welle i1 sitzendes Kegelrad z5 eingreift. Auf dem anderen
Ende der Welle z3 sitzt ein zweites Kegelrad z6. Das Kegelrad ia zahnt mit dem
Kegelrad z7 auf dem unteren Ende der senkrechten Welle z8. Das obere Ende der Welle z8
besitzt ein Kegelrad z9, das in ein Kegelrad z13
auf dem inneren Ende der horizontalen Welle z'10,
Fig. 4, eingreift. Auf dem anderen Ende der Welle ii0 sitzt ein Kegelrad z1J; letzteres wird
von dem Kegelrad z'12 auf der Welle eu des
Motors in Umdrehung versetzt. Auf der Welle e11 ist eine Kupplung ili angeordnet,
die dazu dient, das Getriebe für den Cylinder ein- und auszuschalten.
Zur Feststellung des Cylinders nach einer jeden Halbdrehung dient ein durch eine Feder
bethätigter zweiarmiger Hebel z'15, Fig. 5. Der
Hebel z'15 ist an dem Maschinengestell um
einen Bolzen schwingend befestigt und besitzt an seinem einen Arme den Klinkstift z'16, der
in eine Bohrung in der einen Endfläche C1 des Cylinders einschnappt, während der andere
Arm dieses Hebels in Form eines Handgriffes z17 zur Bethätigung des Hebels ausgebildet
ist.
Es ist vortheilhaft, die Welle z'3 aus zwei
mit einander durch eine Reibungskupplung verbundenen Hälften herzustellen, damit nicht
ein Zerbrechen des Getriebes eintreten kann, im Falle die Kupplung iu einmal eingeschaltet
wird, während der Klinkstift z'le noch den Cylinder festhält.
Jeder Giefstisch trägt auf seiner Unterseite eine Zahnstange j, in die zur Bewegung des
Giefstisches ein im Folgenden beschriebenes Zahnradgetriebe eingreift.
Dieses Zahnradgetriebe besteht aus unterhalb der Walzen D1D3 an den entgegengesetzten
Enden der Maschine gelagerten Wellen e7 es
mit Zahnrädern j'2 j3. Diese Zahnräder greifen in die unter den Giefstischen befestigten Zahnstangen.
Unterhalb des unteren Giefstisches lagert in dem Cylinder C in passend angeordneten
Lagern eine kurze Welle k. Auf der Welle k sitzt genau in einer Linie mit den
Zahnrädern j2 j3 ein Zahnrad k1, während das
freie Ende dieser Welle k das Kegelrad k2 trägt. Das Kegelrad k2 kämmt mit dem auf
der langen Welle e16 lose sitzenden Kegel-
rad k3, Fig. 4, das durch die Kupplungsklaue A:4 mit dieser Welle zwangläufig gemacht
werden kann, sobald man wünscht, die Drehung der Welle e16 auf das Kegelrad k'2 bezw. das
Kegelrad kl zu übertragen. In diesem Falle wird dann der Giefstisch, nachdem er mit der
Glasplatte in vorbeschriebener Weise umgedreht wurde, in Bewegung gesetzt.
In ähnlicher Weise wie die Welle k lagert in dem Cylinder eine zweite Welle / über dem
oberen Giefstische. Diese WTelle erstreckt sich jedoch in entgegengesetzter Richtung wie die
Welle k und trägt ein Zahnrad /' sowie ein Kegelrad P. Das Zahnrad A1 treibt also zuerst
den unteren Giefstisch, der zuerst mit der Glasplatte in den Cylinder eingeschoben wurde,
und sobald die Giefstische umgedreht werden, gelangt das Kegelrad k- aufser Eingriff mit
dem Rade k3, während das Rad /2 hingegen
mit dem Rade k3 in Eingriff gelangt.
Damit die Walzen DD1D-D3 wirksam erhitzt
werden, ist eine Reihe von Gasbrennern in den Walzen angeordnet; dem gleichen Zwecke dient eine unter den Giefstischen befindliche
Reihe von Gasbrennern.
Bevor mit dem Walzen des Glases begonnen wird, schiebt man den einen Giefstisch
B in den Cylinder ein und dreht ihn um. Der zweite Giefstisch wird auf eine der
Plattformen A* gesetzt und auf ihn das geschmolzene Glas hineingegossen. Hierauf setzt
man das zur Bewegung des Giefstisches dienende Räderwerk in Thätigkeit, und der Giefstisch mit der Glasmasse bewegt sich unter
die Walze D, welche die Glasmasse etwas zusammenprefst. Bei fortgesetzter Bewegung gelangt
der Giefstisch unter die die Glasmasse stärker pressende zweite Walze Z)1, um sich
endlich in den Cylinder C hineinzuschieben. Sobald der die Glasplatte tragende Giefstisch
so weit in den Cylinder eingeschoben ist, dafs er direct unter den in den Cylinder vorher
eingeschobenen ersten Giefstisch zu liegen kommt, so wird der Cylinder in Umdrehung
versetzt. Während sich der Cylinder dreht, wird die Glasplatte zwischen den beiden Giefstischen
eingeklemmt gehalten; hat hingegen der Cylinder seine Halbdrehung fast vollendet,
so bewegen sich die Giefstische von einander und geben dadurch die Glasplatte frei, deren
bisher noch nicht mit den Walzen in Berührung gekommene Fläche nun nach oben gerichtet
ist. Der nunmehr die Glasplatte tragende Giefstisch wird jetzt aus dem Cylinder durch
die vorhin beschriebenen Vorrichtungen heraus bewegt, und zwar aus der Seite des Cylinders
heraus, welcher der Seite, von welcher aus der Giefstisch in den Cylinder eintrat, gegenüber
liegt.
Der Giefstisch bewegt sich dann unter der Walze D2 und schliefslich unter der Walze D3
hinweg. Diese beiden' Walzen wirken eben-, falls auf die Glasplatte, jede mit stärkerem
Drucke, derartig, dafs die Glasplatte unter der ersten Walze D dem geringsten und unter
der letzten Walze D3 dem stärksten Drucke ausgesetzt wird. Ist der die Glasplatte tragende
Giefstisch unter der letzten Walze Z)3 hinweggegangen, so wird er nach vorwärts auf die
Plattform A*, am entgegengesetzten. Ende als
dasjenige, von welchem aus sich der Giefstisch zu bewegen anfing, gebracht. Von hier aus
kann man die Glasplatte, welche auf diese Weise während eines einzigen Durchganges
durch die Maschine auf beiden Seiten gewalzt wurde, .nach einem Kühlofen schicken.
Die Maschine besitzt eine Plattform F, Fig. 3, um dem Arbeiter die Bedienung der Maschine
zu erleichtern.
Es ist offenbar unwesentlich, von welcher Seite der Maschine aus das Glas eingeführt
wird, da der Arbeitsgang stets derselbe bleibt.
Ebenso können in den Einzelheiten der Construction der Maschine Abänderungen getroffen
werden, ohne dadurch das Wesen der Erfindung zu beeinträchtigen.
Claims (2)
1. Eine Maschine zum Walzen von Glas der durch Patent Nr. 65689 geschützten Art
dahin abgeändert, dafs sowohl vor als hinter dem um seine Achse drehbaren Cylinder (C), welcher zum Wenden der.
Giefstische (B) dient, Walzen (DD1 bezw. D2D3) angeordnet sind, in der Weise,
dafs der erste, die flüssige Glastafel enthaltende Giefstisch zuerst behufs Walzens
der einen Seite der Glastafel durch die Walzen (DD1) hindurch und in den Cylinder
(C) unter den zweiten Giefstisch geführt wird, worauf beide Giefstische mit
der zwischen ihnen liegenden Glastafel eine Umdrehung erhalten, infolge deren nunmehr
der zweite Giefstisch die Glastafel, mit der noch nicht gewalzten Seite nach
oben liegend, trägt, um dann behufs Walzens der zweiten Seite der Glastafel durch die hinter dem Cylinder liegenden
Walzen (Z)2 D3) hindurchgeführt zu werden,
zum Zweck, die Glastafel während des Walzens ihrer beiden Seiten stets in derselben Richtung durch die Maschine zu
führen.
2. Eine Maschine zum Walzen von Glas nach Anspruch 1., bei welcher die Giefstische (B)
innerhalb des Cylinders (C) mittels T-förmiger Schienen (g) in Knaggen (g'2) geführt
werden, welche Knaggen paarweise durch ein Hebelwerk (h h1 hs) und eine
Stange (h2) mit einer Rolle (h*) in Verbindung-stehen,
die in einer am Rahmengestell der Maschine befindlichen Curven-
nuth (hsj mit zwei einander diametral gegenüberstehenden
Anläufen (W) rollt, in der Weise, dafs bei beginnender Drehung des Cylinders (C) die Rolle der Knaggen des
obersten Giefstisches über den -obersten Anlauf rollt, wodurch diese obersten
Knaggen mit dem obersten Giefstisch auf den untersten Giefstisch gesenkt und die
Glasplatte zwischen beiden Giefstischen eingeklemmt bezw. zusammengeprefst wird.
Eine Maschine zum Walzen von Glas nach Anspruch i.., bei welcher jeder der Giefstische
auf seiner Unterseite mit einer Zahnstange 0) versehen ist, in die ein Zahnrad
(k1 bezw. P)1 welches auf einer in dem
Cylinder (C) angeordneten Welle (k bezw. I) sitzt, eingreift, und wobei diese Wellen an
ihren freien Enden Kegelräder (k% bezw. P)
besitzen, die nach jeder Halbdrehung des (Cylinders abwechselnd mit dem Kegelrad
(k3) auf der rotirenden Welle (e16) in
Eingriff gelangen, so dafs nach erfolgter Halbdrehung des Cylinders bezw. Umkehrung
der Giefstische mit der Glasplatte der unterste Giefstisch nach den Walzen (D2 DB bezw. DDy bewegt wird.
Eine Maschine zum Walzen von Glas nach Anspruch i., bei welcher die Walzen (D D' JD2 D3) gleichzeitig auf beiden Enden von einem Zahnrä'dergetriebe - in gleicher Richtung angetrieben werden, welches aus den in die Kegelräder (e) zu beiden Enden der Walzen eingreifenden Kegelrädern (e3) auf den oberen Enden der senkrechten Wellen (el)j den Kegelrädern (e*) auf dem unteren Ende der Wellen (e1), sowie den mit den Kegelrädern (e*) kämmenden Kegelrädern (es e6) auf den Wellen (e1 es) besteht, wobei diese Wellen (e1 e&) Zahnräder fe9e10,> besitzen, in welche die Zahnräder (e13) der Wellen (e11 e12) eingreifen, während die Wellen (eu e12) durch die Welle (ele), sowie die Zahnräder (eu e15j zwangläufig mit einander verbunden sind.
Eine Maschine zum Walzen von Glas nach Anspruch i., bei welcher die Walzen (D D' JD2 D3) gleichzeitig auf beiden Enden von einem Zahnrä'dergetriebe - in gleicher Richtung angetrieben werden, welches aus den in die Kegelräder (e) zu beiden Enden der Walzen eingreifenden Kegelrädern (e3) auf den oberen Enden der senkrechten Wellen (el)j den Kegelrädern (e*) auf dem unteren Ende der Wellen (e1), sowie den mit den Kegelrädern (e*) kämmenden Kegelrädern (es e6) auf den Wellen (e1 es) besteht, wobei diese Wellen (e1 e&) Zahnräder fe9e10,> besitzen, in welche die Zahnräder (e13) der Wellen (e11 e12) eingreifen, während die Wellen (eu e12) durch die Welle (ele), sowie die Zahnräder (eu e15j zwangläufig mit einander verbunden sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE80285T | 1893-12-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE80285C true DE80285C (de) | 1895-04-01 |
Family
ID=34624696
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189380285D Expired DE80285C (de) | 1893-12-05 | 1893-12-05 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE80285C (de) |
-
1893
- 1893-12-05 DE DE189380285D patent/DE80285C/de not_active Expired
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