DE802649C - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus Vielzellenglas - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus VielzellenglasInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Erzeugnissen von Vielzellenglas,
die wegen ihres geringen Gewichtes, ihrer Warme- und Schallisolierfähigkeit und ihrer Widerstandsfähigkeit
gegen Feuchtigkeit und Chemikalien eine vorzügliche Eignung insbesondere für Bauzwecke
besitzen.
Diese Erzeugnisse werden im allgemeinen hergestellt, indem man in dem Glas, während dieses
ίο sich in geschmolzenem Zustand oder wenigstens in
einem oberhalb seines Erweichungspunktes liegenden Temperaturzustandes befindet, Gasblasen erzeugt
und dann das so erhaltene Produkt abkühlt.
Es sind schon verschiedene Verfahren beschriehen bzw. angewandt worden, bei denen hierfür entweder
fertiges Glas oder die zu seiner Herstellung notwendigen Rohstoffe benutzt werden. Vor allem
ist die Verwendung von Glaspulver aus einer verglasbaren, ein Alkalisulfat enthaltenden Zusammensetzung
vorgeschlagen worden. Dieses Glaspulver wird mit pulverisierter Kohle innig gemischt. Die
Mischung wird auf eine Temperatur gebracht, bei welcher die Bestandteile des Glases sich zu verschmelzen
beginnen und die Anwesenheit von Kohle die zum Aufquellen notwendige Gasentwicklung
herbeiführt.
Als gaserzeugende Mittel sind auch Erdalkalicarbonate verwendet worden, wie z. B. Calciumcarbonat,
Bariumcarbonat, Magnesiumcarbonat und gleichfalls Kieselgur, welches durch die in seinen
Elementen eingeschlossene Luft wirkt.
Die bisher gebräuchlichen Verfahren verlangen
jedoch, daß die Abkühlung so langsam durchgeführt wird, daß während des Kühlvorganges die
Temperatur des Gegenstandes durch seine ganze Masse hindurch jederzeit im wesentlichen gleichmäßig
bleibt. Läßt man es in dieser Hinsicht an den nötigen Vorsichtsmaßnahmen fehlen, so kommt
es häufig vor, daß die Gegenstände zu Bruch gehen. Durch die vorliegende Erfindung soll die Herstellung
von Gegenständen aus Vielzellenglas erleichtert und zuverlässiger gestaltet werden.
Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß für die Herstellung von Gegenständen aus Vielzellenglas
ein Glas benutzt wird, das einen kleinen Ausdehnungskoeffizienten hat, und zwar praktisch
einen linearen Ausdehnungskoeffizienten von weniger als etwa 65 X 10—7.
Es konnte festgestellt werden, daß die unter diesen Umständen erhaltenen Vielzellenprodukte
ohne die bei den bisher verwendeten Gläsern als
so unvermeidlich anerkannten Vorsichtsmaßnahmen
leicht auf die Temperatur der umgebenden Atmosphäre ohne Bruch abgekühlt werden konnten.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile lassen sich wie folgt erklären.
»5 Die bisher zur Herstellung von Vielzellenglas verwendeten üblichen Gläser haben einen verhältnismäßig
hohen linearen Ausdehnungskoeffizienten von 80 X io~7 bis 120 X io~7. Wenn nun schon
ein Block aus massivem Glas als solcher ein schlechter Wärmeleiter ist, so ist diese Eigenschaft in
weit höherem Maße bei Vielzellenglas vorhanden, wie denn auch die hohe Wärmeisolierfähigkeit eine
der angestrebten Haupteigenschaften von Vielzellenglas ist.
Diese Eigenschaft beruht einerseits auf dem Vorhandensein der Zellen, welche der Wärmeübertragung
entgegenwirken, und anderseits darauf, daß die Wärmefortpflanzung durch das Glas selber
längs den die Zellen trennenden Wänden infolge des sehr kleinen Querschnitts dieser Wände behindert
ist. Unter diesen Umständen ist das Äußere des Stückes bereits abgekühlt, wenn das
Innere zu erstarren beginnt, und widersetzt sich demnach der freien Zusammenziehung dieses inneren
Teiles, so daß Spannungen entstehen, welche die Gefahr eines Brechens des Gegenstandes mit sich
bringen.
Wenn man dagegen entsprechend der Erfindung zur Bildung des Gegenstandes aus Vielzellenglas
ein Glas mit kleinem Ausdehnungskoeffizienten wählt, so, wird zwar der Temperaturunterschied
zwischen dem Inneren und dem Äußeren nicht aufgehoben, aber er erzeugt nicht mehr die oben angegebenen
Gefahren, denn die letzte Zusammenziehung der inneren Teile, deren Abkühlung am langsamsten vor sich geht, wird dann so minimal,
daß sie keine Spannungen erzeugt, die die Festigkeit des Glases beeinträchtigen könnten.
Dank der Erfindung wird also die Bruchgefahr praktisch beseitigt. Infolgedessen kann man die
Abkühlung der Produkte sich viel schneller vollziehen lassen und mit weit weniger Vorsichtsmaßnahmen
wie bei den üblichen Verfahren.
Wenn die Mischung von Glas und dem gasentwickelnden Mittel in geeigneten Formen erhitzt
worden ist, kann man diesen nach kurzem Durchgang durch einen gewöhnlichen Kühlofen ohne besondere
\^orsicht Gegenstände entnehmen, die ihrem Zweck entsprechen und praktisch frei von inneren
Spannungen sind.
Es läßt sich zudem feststellen, daß bei diesem Verfahren der Gegenstand im kalten Zustand dieselbe
Form und dieselben Abmessungen behält, die er im warmen Zustand besaß, was bei den üblichen
Herstellungsverfahren nicht immer der Fall ist. Bei diesen wird ja aus den bereits angegebenen
Gründen die Abkühlung zwischen dem Inneren und Äußeren des Gegenstandes so gleichmäßig wie möglich
durchgeführt, so daß die in den Zellen eingeschlossenen gasförmigen Massen, die sich beim Abkühlen
zusammenziehen, genügend lange wirken können, um ein Einsinken der Wände zum Inneren
des Stückes hin zu verursachen.
Demgegenüber bewirkt die erfindungsgemäß schnell durchgeführte Abkühlung des Äußeren des
Stückes die Verfestigung der Oberflächenschicht, bevor die inneren Zellen begonnen haben, sich abzukühlen.
In dem Augenblick, in dem diese Abkühlung eintritt, widersetzt sich die feste Haut des
Stückes jeder Veränderung der äußeren Form.
Bei den erfindungsgemäßen Verhältnissen läßt sich bei der Herstellung von Gegenständen aus Vielzellenglas
auch leichter das Verfahren des Aufquellens bei Unterdruck zur Durchführung bringen.
Bei der üblichen Anwendung dieses Verfahrens, welches den Zweck hat, die größtmögliche Aufquellung
zu erzielen, ist es notwendig, den Unterdruck so lange aufrechtzuerhalten, als der Gegenstand
noch nicht durch die Abkühlung die genügende Festigkeit erlangt hat, um sich unter dem
atmosphärischen Druck nicht zu verformen, d. h. er muß während einer Zeitdauer aufrecht erhalten
werden, die bisher wegen der Notwendigkeit eines langsamen Abkühlens ziemlich lang war.
Wenn dagegen entsprechend der Erfindung die Abkühlung des blasenhaltigen Produktes rasch erfolgt,
so bekommt die Wand des Produktes schnell eine genügende Festigkeit, und man kann infolgedessen
die Wirkung des Unterdrucks nach einer viel kürzeren Zeit als bei den jetzigen Verfahren aufheben.
Ganz allgemein ist die Erfindung anwendbar bei allen Aufquellverfahren und bei allen Glasmischungen,
die den oben angegebenen kleinen Ausdehnungskoeffizienten haben.
Als Beispiele seien die beiden nachstehenden Glaszusammensetzungen aufgeführt, die gute Ergebnisse
geliefert haben:
80,5·/· SiO2, 12,5Vo B2O3, 4,5·/. Na2O,
2,5 °/o Al2O3.
59% SiO2, 5% B2O3, ι % Na2O, 18% Al2O8,
7% CaO, io°/o MgO.
7% CaO, io°/o MgO.
Diese beiden Gläser pulverisiert, durch ein 300er Sieb geschickt, mit 5 Gewichtsprozent zu Pulver
gleicher Feinheit gemahlener Kohle gemischt, auf 8750 C bzw. 9500 C erhitzt, ergeben Produkte aus
Vielzellenglas, die sehr schnell, und zwar in 2 Stunden für eine Materialstärke von etwa io cm,
auf die umgebende Temperatur gebracht werden konnten. Die Kühlung wurde in irgendeiner Kammer
vorgenommen, deren Temperatur ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen allmählich gesenkt
wurde. Gegenstände kleiner Abmessungen können sogar ohne irgendwelche besonderen Maßnahmen
ohne weiteres an der freien Luft gekühlt werden.
Vergleichsweise sei bemerkt, daß Produkte entsprechender Abmessungen, die aus bisher üblichen
Glaszusammensetzungen hergestellt werden, eine Kühlzeit von 12 bis 36 Stunden erfordern, und
zwar je nach der Beschaffenheit der Produkte und den besonderen Maßnahmen, wie z. B. das zwangsweise
Führen heißer Gase über die Stücke, um die
Gleichmäßigkeit der Abkühlung der Stücke zu erhöhen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Vielzellenglas, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Herstellung ein Glas mit geringem Ausdehnungskoeffizient verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das zur Herstellung verwendete Glas einen linearen Ausdehnungskoeffizienten von weniger als etwa 65 X io~7 besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der dem
Aufquellen unterworfenen Glasmasse rasch durchgeführt wird.
© 3475 2.51
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