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Kanüle für Injektionsspritzen
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung
in der Herstellung von Kanülen, insbesondere von Kanülen mit Konusansatz zum Aufstecken
auf Injektionsspritzen u. dgl. Es sind solche Kanülen bekannt, und diese bestehen
aus einem dünnen, nadelartigen, im Langziehverfabren nahtlos hergestellten Rohr,
welches durch Einschrauben oder durch sonstiges Einsetzen mit einem Konusteil zum
Aufstecken auf die Injektionsspritze verbunden ist. Diese Befestigurig der Nadel
im Konus ist an sich schon eine Arbeitsbelastung, andererseits muß der Konusteil
aus dem Vollen gedreht werden und muß mit einer Vertiefung zum Einsetzen oder Einschrauben
des 'adelful.3es versellell sei ii, so daß auch das Herstellen des Konusteiles eine
nicht unerhebliche Arbeitsleistung darstellt. bei allen verschiedenen Arten der
Befestigung des Xadelfußes im Konusteil ist aher weiter der Nachteil vorhanden,
daß Ansatzlticken, kleine, allerdings einzig kleine Spalte oder Ahsätze bestehen
hleiben, die einen Herd für Fremdkörper, Bacillen u. dgl. bilden, zum mindesten
aher die Reinigung der Kanüle sehr erschweren. Es ist aller gar nicht möglich, die
Nadel im Innendurchgang so intensiv zu reinigen, und es besteht deshalb die Gefahr,
daß in diesen kleinen Spalten, Vertiefungen oder Absetzungen im Konusinnenraum,
dort s-o dieser Innenraum in den Nadelfuß übergeht, also ringsherum um die Naclelfußkante,
eine ringförmige Vertiefung oder Erhöhung vorhanden ist, und sich Ansammlungen oder
Anlagerungen bilden. die nach dem üblichen Säuberungsverfahren überhaupt nicht restlos
zu entfernen sind. An der Zusammensetzstelle, also dort, wo die Nadel am Konusteil
eingeschraubt oder befestigt ist, entstehen leicht auch undichte Stellen, die dann
bei der Injektion einen Teil der Einspritzflüssigkeit
durchlassen.
Dadurch wird die Dosierung der Einspritzmenge ungenau und es können wesentliche
Nachteile für den Patienten entstehen. Ein weiterer Übelstand ist es, daß an der
Stelle, an der die Nadel in den Konus eingesetzt, besonders wenn die Nadel mit Gewinde
versehen ist, eine geschwächte Stelle der Nadel vorhanden ist. Die Nadel bricht
unter dem Druck der Injektion leicht an dieser Stelle ab und der Arzt hat oft große
Mühe, die ins Fleisch oder eine Ader gerutschte Nadel von dort wieder zu entfernen.
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Alle diese Nachteile bedeuten also nicht nur eine Gefahr für den
Patienten, sondern der Arzt wirft die Nadel, die er aus dem oben geschilderten Grunde
für nicht unbedingt zuverlässig erachtet, vorzeitig weg, so daß sich der Nadelverbrauch
wesentlich erhöht.
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Die Erfindung beseitigt diese überstände und schafft eine Kanüle,
die zusammen mit dem Konusansatz im Inneren einen vollkommen glatten, keinerlei
Spalte, Ansätze oder Vertiefungen aufweisenden Kanal hat.
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Das Wesen der Erfindung beruht darin, daß die Nadel nicht, wie bisher
üblich, besonders und auch der Konus als besonderes Teil hergestellt und dann zusammengesetzt
wird, sondern erfindungsgemäß besteht Nadel und Konus aus einem einzigen Stück.
Die Herstellung kann zweckmäßig im Tiefziehverfahren, also über einen Dorn gezogen,
aber auch auf jede andere Art, z. B. im Spritzverfahren o. dgl. geschehen. Die Vorteile
sind dabei, daß die Herstellung viel einfacher und leichter ist, weil die Nadeln
nicht mehr in den Konus eingepaßt werden müssen, weiter ist die Innenwandung des
Kanals und der Nadel bei dem Tiefziehverfahren vollkommen flächenglatt, was bei
dem Langziehverfahren nie erreicht werden kann, und vor allem hat der Innenkanal
vom Fuße des Konus bis zur Spitze der Nadel weder Ansätze noch Vertiefungen, Rillen
o. dgl., und es können niemals undichte Stellen entstehen.
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Zur Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, auf der eine einfache
Kanüle in beispielsweiser Ausführung dargestellt ist, jedoch kann die Kanüle auch
jede andere Form und Außenausgestaltung haben. Auf der Zeichnung, auf der die einzelnen
Abbildungen der Deutlichkeit halber in doppelter Größe gezeigt sind, veranschaulichen
Abb. I eine Kanüle im Längsschnitt, Abb. 2 eine Außenansicht, Abb. 3 eine Außenansicht
mit Griffplatte.
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Die Nadel a und der Konus b bestehen aus einem einzigen Stück, welches
im Tiefziehverfahren über einen Dorn, im Spritz- oder einem ähnlichen Verfahren
hergestellt ist. Der Durchgangskanal durch den Konus b und der Nadel a weist daher
vollkommen glatte Innenwandung mit keinerlei Ansätzen oder Vertiefungen auf. Die
äußere Gestaltung des Konus sann glatt bleiben oder zum besseren Halt beim Aufsetzen
der Kanüle auf die Spritze kantig, quer gerillt o. dgl. gestaltet oder mit einem
beliebig geformten Griffteil versehen sein. In Abb. 3 ist beispielsweise gezeigt,
wie eine Kreuzplatte c auf den oberen Teil des Konus aufgebracht ist, wodurch das
Anfassen und Halten der Nadel beim Aufstecken und Abziehen derselben leicht und
sicher ist.
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Die erfindungsgemäße Kanüle ist also einfacher und leichter herzustellen,
hat längere Gebrauchsdauer, ist mit weit größerer Sicherheit zu reinigen, bietet
also den wertvollen, bisher mit keiner Kanülenausführung erreichten Vorzug in hygienischer
Beziehung und in bezug auf Dichtigkeit und genauer Dosierung vollkommen einwandfrei
zu sein.
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Weiter hat die Erfindung noch den Vorteil, daß, die Herstellung aus
einem Blechplättchen im Tiefziehverfahren geschieht, also einem Ausgangsmaterial,
welches auch heute noch zu haben ist, während bisher gezogenes Rohr erforderlich
ist, zu welchem das Material und die Herstellungsmöglichkeit für absehbare Zeit
nicht gegeben ist.
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PATENTANSPROCHE: I. Kanüle für Injektionsspritzen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nadelteil und der Konusteil aus einem einzigen Stück, ohne jede Zusammensetzstelle
bestehen.