<Desc/Clms Page number 1>
Spritze, insbesondere Injektionsspritze
Die Erfindung betrifft eine Spritze, insbesondere Injektionsspritze, mit deren Hilfe ein fliessfähiges Medium in den Behälter der Spritze eingesaugt und nachher wieder ausgespritzt werden kann, beispielsweise zum Ansaugen einer nachher zu injizierenden Flüssigkeit oder zur Entnahme von zu untersuchendem Blut aus einer Vene usw.
Den genannten Zwecken dienende Spritzen bisheriger Bauart weisen einen zylinderförmigen Behälter aus Glas oder Kunststoff und einen darin mittels einer Kolbenstange verschiebbaren Kolben auf, wobei der Behälter am einen Ende einen mit einer Ansaug- und Ausspritzöffnung versehenen Stutzen trägt und am entgegengesetzten Ende gewöhnlich offen ist. Diese bekannte Ausführung besteht aus mindestens zwei oder einer grösseren Anzahl von Teilen und ist verhältnismässig teuer. In neuerer Zeit geht die Tendenz dahin, billige Spritzen auf den Markt zu bringen, die bereits steril sind und nach nur einmaligem Gebrauch weggeworfen werden können.
Bei solchen Spritzen der bisherigen Ausführung besteht eine gewisse Gefahrder Infizierung in der Zeitspanne zwischen dem Verkauf und dem Gebrauch der Spritzen, insbesondere weil das eine Ende des Spritzenbehälters offen ist und der Kolben allenfalls herausgleiten kann.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Schaffung einer Spritze, welche sich besonders für den einmaligen Gebrauch eignet und die geschilderten Mängel der bisherigen Ausführungen nicht aufweist.
Bereits bekannt sind im wesentlichen zylinderförmige Behälter, die an ihrem einen Ende einen mit einer Austrittsöffnung versehenen Stutzen und an ihrem andern Ende einen als Kolben dienenden Boden aufweisen, dessen Umfang mit einem biegsamen Mantelwandungsteil des Behälters derart verbunden ist, dass der Boden unter Einwärtsstülpen des genannten Wandungsteils mittels eines an der Aussenseite des Behälterbodens vorhandenen Betätigungsvorsprunges in den Innenraum des Behälters hineindrückbar ist, um den Behälterinhalt durch die Austrittsöffnung hinauszupressen ; (USA-Patentschrift Nr. 2,853, 209).
Solche Behälter sind aber lediglich als Ersatz für die üblichen Quetschtuben gedacht. Da der als Kolben wirkende Boden nicht mehr zurückgezogen werden kann, sind diese bekannten Behälter zur Verwendung als Spritzen, insbesondere Injektionsspritzen, völlig ungeeignet.
In Weiterbildung dieser bekannten Lösung ist bei der Spritze gemäss der Erfindung der Betätigungsvorsprung an der Aussenseite des Behälterbodens so greifbar ausgebildet, dass er ausser dem Eindrücken des Behälterbodens auch noch ein nachfolgendes Zurückziehen des Bodens und somit ein Ansaugen eines Mediums in den Behälter ermöglicht, und ferner ist die Mantelwandung des Behälters in der an den Behälterboden angrenzenden Hälfte der Behälterlänge dünner als in der andern Hälfte. Dadurch ist das Betätigen der Spritze erleichtert und zugleich ein unerwünschtes Knicken der Mantelwandung in der zwei-
EMI1.1
stoff zu einem so niedrigen Preis hergestellt werden, dass sie nach einmaligem Gebrauch ohne weiteres weggeworfen werden kann.
Desweiteren gewährleisten die bis auf die Ansaug- und Ausspritzöffnung vollständig geschlossene Ausbildung des Behälters sowie die Untrennbarkeitdes Kolbensund des Behälters
<Desc/Clms Page number 2>
einen ausserordentlich guten Schutz gegen eine Infizierung des Innenraumes der Spritze vor deren Ge- brauch. Somit ist die neue Spritze als Einmal-Injektionsspritze vorzüglich geeignet.
Einzelheiten und weitere Merkmale von speziellen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der Spritze im Ausgangszu- stand, Fig. 2 einen analogen Schnitt durch die gleiche Spritze bei eingestülpter Zylinderwandung und somit verkleinertem Behältervolumen, Fig. 3 einen Längsschnitt analog Fig. l durch eine zweite Aus- führungsform der Spritze, Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel in analoger Darstellung, Fig. 5 einen
Teilschnitt nach der Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 eine vierte Ausbildungsform der Spritze in zu Fig. l analoger Darstellung, Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine an sich bekannte Hilfsvorrichtung zum Be- nutzen einer Spritze gemäss den Fig. 4 oder 6, Fig. 8 einen Teil der gleichen Vorrichtung im Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7.
Die in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte Spritze weist einen zylindrischen Behälter 10 auf, der an seinem einen Ende einen Umfangsflansch 11 besitzt. Letzterer ist dicht mit einer Endscheibe 12 verbunden, welche einen rohrartigen Stutzen 13 mit einer Durchlassöffnung 14 aufweist. An dem gegenüberliegenden Ende ist der zylindrische Behälter 10 durch einen Boden 15 verschlossen, der zusammen mit der Wandung 16 des Behälters 10 aus einem einzigen Materialstück besteht. Die
Wandung 16 ist in der einen Hälfte 16a der Behälterlänge, die dem Boden 15 zugekehrt ist, be- trächtlich dünner als in der andern Hälfte 16b und biegsam.
Die Endpartie 16c dieses dünnen Wan- dungsteiles ist um einen Bogenwinkel zwischen 900 und 1800 nach innen eingerollt und mit dem Umfang des Bodens 15 verbunden, dessen Durchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des zylindrischen
Behälters 10.
Ein rohrförmiger Schaft 17 ist am einen Ende mit dem Boden 15 verbunden und an seinem freien Ende mit einem Flansch 18 versehen. Der Schaft 17 besteht aus dem gleichen Material- stück wie die Wandung 16 und der Boden 15 des Behälters 10, vorzugsweise aus polymerem
Kunststoff, wie z. B. Polyäthylen, Polytetraflouräthylen usw.
Die Gebrauchsweise der beschriebenen Spritze ist wie folgt : Wenn man die Endplatte 12 festhält und auf den Flansch 18 des Schaftes 17 einen Druck in Richtung gegen die Endplatte 12 aus- pbt, wird zunächst die eingerollte Partie 16c der Wandung 16 weiter in das Innere des Behälters 10 hineingedrückt, wonach der dünne Teil 16a der Wandung 16 von der eingerollten Partie 16c aus- gehend fortschreitend nach innen gestülpt und der Boden 15 parallel zu sich selbst wie ein Kolben ge- gen die Endscheibe 12 verschoben wird. Fig. 2 zeigt den Zustand der Spritze bei fast vollständiger
Beendigung der vorbeschriebenen Operation. Es leuchtet ein, dass auf die beschriebene Weise das Volu- men des Behälterinnenraumes stetig verkleinert werden kann. Schliesslich liegt der Boden 15 völlig gegen die Endscheibe 12 an.
Falls der Behälter 10 in seinem Zustand gemäss Fig. l mit einem flüssigen oder fliessfähigen Me- dium gefüllt ist, lässt sich dieses Medium durch die beschriebene Parallelverschiebung des Bodens 15 bei gleichzeitigem Einstülpen der einen Hälfte 16a der Wandung 16 nach und nach durch die Öff- nung 14 des Stutzens 13 herausdrängen. Umgekehrt kann eine Flüssigkeit in den Behälter 10 ein- gesaugt werden, indem man zuerst den Boden 15 gegen die Endscheibe 12 bewegt, dann den
Stutzen 13 in einen Vorrat der Flüssigkeit eintaucht und nachher mittels des Schaftes 17 den Bo- den 15 in seine ursprüngliche Lage nach Fig. l zurückzieht.
Der Behälterboden 15 kann somit ähnlich wie der Kolben einer Injektionsspritze oder einer
Spritze zur Blutentnahme usw gehandhabt werden. Eine Hohlnadel kann unmittelbar auf den aussen ko- nisch ausgebildeten Stutzen 13 aufgesteckt werden.
Die beschriebene Spritze lässt sich preislich sehr günstig herstellen und steril in den Handel bringen, so dass sie nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden kann und eine Sterilisation entfällt.
Das zweite Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 unterscheidet sich von der beschriebenen Spritze le- diglich dadurch, dass die zylindrische Wandung 16 annähernd in der Mitte der Behälterlänge einen nach aussen abstehenden Ringflansch 19 aufweist. Dieser Flansch 19 dient an Stelle der Endschei- be 12 zum Festhalten der Spritze während der Druckausübung auf den Schaft 17. Vorzugsweise be- findet sich der Flansch 19 an jener Stelle, wo der dickere Wandteil 16b in den dünneren Wand- teil 16a übergeht. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass der Wandteil 16b von der Druckkraft entlastet wird, wenn man den Boden 15 in das Innere des Behälters 10 verschiebt. Daher kann gewünschtenfalls auch der Wandteil 166 verhältnismässig dünn ausgebildet sein.
Beim dritten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 ist der rohrförmige Schaft 17 weggelassen
<Desc/Clms Page number 3>
und durch einen kurzen Ansatz 20 ersetzt, der ein Kopfstück 21 aufweist. Mit letzterem kann ein nicht zur Spritze selbst gehörendes Betätigungsorgan in Eingriff gebracht werden, wie weiter unten beschrieben ist. Ein weiterer Unterschied des Beispieles gemäss Fig. 4 gegenüber den zuvor beschriebenen Ausführungsformen liegt darin, dass die Endplatte 12 und somit auch der Stutzen 13 aus dem gleichen Materialstück wie der Behälter 10 bestehen.
Fig. 6 zeigt ein ganz ähnliches Ausführungsbeispiel, bei dem der Unterschied im wesentlichen nur darin besteht, dass die Stärke der Wandung 26 des zylindrischen Behälters 10 gegen den Boden 15 hin stetig abnimmt. Auch bei dieser Ausbildung lässt sich der Boden 15 wie. ein Kolben in das Innere des Behalter 10 hineinbewegen, wobei die Wandung 26 von ihrem verjüngten Ende her fortschreitend in den Behälter eingestülpt wird.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Vorrichtung zum Betätigen des Bodens 15 der beiden zuletzt beschriebenen Spritzen nach den Fig. 4, 5 und 6. Die Vorrichtung weist ein zur Hauptsache zylindrisches Gehäuse 30 auf, das über einen Teil seiner Länge bei 31 (Fig. 8) annähernd halbiert ist. Das Gehäuse 30 dient zur Aufnahme einer Spritze nach den Fig. 4 und 5 oder nach Fig. 6. An seinem Ende weist das Gehäuse 30 eine halbkreisförmige Endwand 32 auf, die mit einer Ausnehmung 33 zum Durchtritt des Stutzens 13 der in das Gehäuse eingebrachten Spritze versehen ist. Unmittelbar an die Endwand 32 angrenzend weist das Gehäuse 30 eine umfänglich Erweiterung auf, die zur Aufnahme eines am Behälter 10 gegebenenfalls vorhandenen Flansches 11 (Fig. 1 - 3) bestimmt ist.
An der gegenüberliegenden Endpartie des Gehäuses 30 ist ein nach aussen abstehender Flanschring 35 vor- handen.
Im Gehäuse 30 ist ein Stössel 36 längsverschiebbar gelagert, der gemäss Fig. 7 hohl ausgebildet ist und an seinem äusseren Ende einen Flansch 37 aufweist. Die sich im Innern des Gehäuses befindende Endpartie 38 des Stössels 37 ist mit einem klauenartigen Halteorgan 39 versehen, das mit dem Ansatz 20 und dessen Kopfstück 21 (Fig. 4 und 5) der in das Gehäuse 30 einzubringenden Spritze in Eingriff bringbar ist.
Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung gemäss den Fig. 7 und 8 ist wie folgt. Bei zurückgezogenem Stössel 36 wird eine Spritze der in den Fig. 4 und 5 oder in Fig. 6 gezeigten Art durch die seitliche Öffnung 31 in das Gehäuse 30 eingelegt, wobei der Stutzen 13 der Spritze in die Ausnehmung 33 der Endwand 32 zu liegen kommt. Mit dem Kopfstück 21 des Ansatzes 20 am rückwärtigen Ende des Behälters wird das Halteorgan 39 des Stössels 36 in Eingriff gebracht. Die richtige Lage der Spritze in der Vorrichtung ist in den Fig. 7 und 8 mit strichpunktierten Linien veranschaulicht.
Durch Verschieben des Stössels 36 bei festgehaltenem Flansch 35 des Gehäuses 30 lässt sich nachher die Spritze in analoger Weise betätigen, wie oben für die Ausführungsbeispiele nach den Fig. l - 3 beschrieben ist, wobei durch Herausziehen des Stössels 36 aus dem Gehäuse 30 der Boden 15 des Behälters 10 zum Ansaugen einer Flüssigkeit zurückgezogen werden kann.
Die beiden Teile der Vorrichtung nach den Fig. 7 und 8 können aus Kunststoff bestehen und zu niedrigem Preis hergestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spritze, insbesondere Injektionsspritze, mit einem im wesentlichen zylinderförmigen Behälter, der an seinem einen Ende einen mitAnsaug- und Ausspritzöffnung versehenenStutzen und an seinem andern Ende einen als Kolben dienenden Boden aufweist, dessen Umfang mit einem biegsamen Mantel-
EMI3.1
nachfolgendes Zurückziehen des Bodens und somit ein Ansaugen eines Mediums in den Behälter (10) ermöglicht, und dass die Mantelwandung (16) des Behälters (10) in der an den Behälterboden (15) angrenzenden Hälfte (16a) der Behälterlänge dünner ist als in der andern Hälfte (16b).