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Eisenbahnwagenkipper mit einem unterhalb der Plattform verfahrbaren
Druckrollenwagen
Die kurvenförmige untere Begrenzung der Plattformträger, durch die
auf dem ganzen Weg der Druckrolle eine gleichmäßige Hubbewegung erzielt wird, bedingt
eine bestimmte Tiefe der Kippergrube. Da die Kosten des Eisenbahnwagenkippers von
der Tiefe der Grube stark beeinflußt werdenm ist es wichtig, die Höhe des kurvenförmigen
Plattformträgers möglichst gering zu halten.
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Die Erfindung erreicht nun eine sehr geringe Höhe des Plattformträgers
und damit eine geringe Grubentiefe und niedrige Anlagekosten eines mit einem unterhalb
der Plattform verfahrbaren Druckrollenwagen versehenen Kippers dadurch, daß der
Abstand der Druckrolle von den Laufschienen des Druckrollenwagens während des Kippens
veränderlich ist. Die Veränderung des Abstandes der Druckrolle von den Laufschienen
kann auf verschiedene Weise verwirklicht werden. Vorteilhafte Ausführungen sind:
1. Die Druckrolle ist mit den Laufrädern durch Gelenkstäbe verbunden und der Abstand
der beiden Laufräder durch Spindeln o. dgl. veränderlich.
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2. Die Druckrolle ist auf dem Druckrollenwagen durch eine Spindel
in der Höhe verstellbar.
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3. Die Laufrollen jeder Druckrollenwagenseite laufen auf verschieden
gestalteten Laufschienen.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Druckrolle ist es gleichgültig,
ob der Hauptantrieb durch eine Spindel, Zahnstange, einen Seil- oder Kettentrieb
oder andere Mittel erfolgt. Der Antrieb selbst kann auf dem Druckrollenwagen angeordnet
oder ortsfest in die Kippergrube eingebaut sein.
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Auf der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Eisenbahnwagenkipper
mit dem unter der Plattform angeordneten Druckrollenwagen, Fig. 2 eine Draufsicht
auf den Druckrollenwagen in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 eine Seitenansicht eines
Druckrollenwagens in al>geänderter Ausführung, Fig. 4 die zugehörige Draufsicht,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Druckrollenwagens in einer weiter abgeänderten Ausführung
und Fig. 6 die zugehörige Draufsicht.
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Der in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte Plattformkipper in üblicher
Bauart ist zum Kippen von to-t-Ä\'agen I und auch, wie gestrichelt angedeutet, in
verlängerter Ausführung von 8o-t-Wagen 2 geeignet. Die Plattform 3 ist unten mit
ein oder zwei in die Kippergrul>e 4 reichenden Kurvenbahnen 5 versehen, die eine
geringere größte Höhe als die bekannten besitzen. Mit den Kurvenbahnen arbeiten
je eine Druckrolle 6 zusammen, die auf einem mit Laufrädern 7 versehenen Wagen 8
angeordnet sind.
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Die Laufräder laufen auf schräg nach oben liegenden Schienen 9 und
sind nicht fest in den Druckrollenwagen 8 eingebaut, sondern verschiebbar.
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Der Antrieb des Druckrollenwagens erfolgt durch einen auf ihm angeordneten
Motor 10, der über Zahnräder II, 12 eine Spindelmutter I3 dreht.
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Letztere bewegt sich bei ihrer Drehung auf einer in der Kippergrube
in Lagern 14 gelagerten Schraubenspindel 15 je nach der Drehrichtung des Alotors
in der einen oder anderen Richtung und nimmt dabei den Wagen 8 mit.
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Vott dem die Spindelmutter 13 antreibenden Zahnrad 12 ist noch nach
beiden Seiten der Antrieh der Laufradverschiebung abgeleitet. Zu diesem Zweck kämmt
dieses Rad mit Zwischenrädern I6, die auf je ein Zahnrad I7 von Schraubenspindeln
I8 treiben, die neben den Laufrädern 7 angeordnet und mit ihrem hinteren Ende mit
den hinteren Laufradachsen 19 verbunden sind. Die vorderen Laufradachsen 20 sind
mit Spindelmuttern 21 verbunden, die auf den Spindeln I8 sitzen und bei deren l)rehung
auf diesen verschoben werden, so daß die Laufräder 7 einander genähert oder voneinander
entfernt werden. Damit die Druckrollen 6 der Verschiebung der Laufräder folgen können,
ist ihre Achse 22 mit den Achsen 19, 20 der Laufräder durch Gelenkstäbe 23 verbunden.
Auf diese Weise werden die Druckrollen durch die Verschiebung der Laufräder gehoben
oder gesenkt.
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Da der Motor 10 sowohl die Spindelmutter I3 für die Verschiebung
des Wagens 8 als auch die Spindelmuttern 21 für das Verschieben der Laufräder antreibt,
werden heim Heben der Plattform 3 in die itt Fig. 1 gestrichelt angedeutete Lage
bzw. beim Kippen des Wagens 1 oder 2 die Druckrollen 6 gehoben. Um das Maß dieses
Anhebens kann die größte Höhe der Kurvenbahnen 5 kleiner sein, so daß auch die Tiefe
der Kippergrube um dieses Meß geringer wird, was die Anlagekosten des Kippers wesentlich
senkt. Die Verteuerung des Antriebes durch die Verschiebung der Laufräder ist dabei
unerheblich. Beim Senken der Plattform werden die Druckrollen durch den Antrieb
wieder in ihre ausgezogen gezeichnete unterste Stellung gebracht.
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Das Anheben der Druckrolle gegenüber den Laufrädern oder die Veränderung
des Abstandes der Druckrollen von den Laufschienen kann auch in anderer Weise bewirkt
werden. Nach den Fig. 3 und 4 werden die Druckrollen 6 bei der Verschiebung des
Wagens 8 durch je eine Spindel 24 gehoben und gesenkt, die über Kegelräderpaare
25, 26, 27 von der Spindelmutter 13 aus angetrieben werden. Der Alotor 10 ist auch
hier auf dem Druckrollenwagen 8 angeordnet.
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Bei demAusführungsbeispiel nach den Fig. 5 und6 wird die Veränderung
des Abstandes der Druckrollen von den Laufschienen dadurch erreicht, daß für die
Laufräder 7 jeder Seite des Wagens zwei Schienen g und 28 vorgesehen sind. Es läuft
also jedes Rad auf einer Schiene. Dabei sind die Schienen 28 vom Punkt 29 ab in
einem Knick noch schräger nach unten geführt. Der Wagen 8 steht daher in der Anfangslage
der Druckrollen nach rechts geneigt und richtet sich während des Kippens allmählich
auf. Der Motor sitzt hierbei nicht auf dem Wagen. sondern ist am Anfang der Gruhe
auf einem Podest derselben angeordnet und treibt unmittelbar die Spindel 15 an,
während die Spindelmutter 30 mit dem Wagen um eine Achse 31 drehbar verbunden ist.
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Die beschriebenen drei Beispiele stellen besonders vorteilhafteAusführungsformen
eines sich im Laufe des Kippvorganges erhöhenden Druckrollenwagens dar. Es sind
aber noch andere Ausbildungen möglich. Dabei kann der Hauptantrieb auch anders als
durch eine Spindel erfolgen.
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PATENTANSPROCHE: 1. Eisenbahnwagenkipper mit einem unterhalb der
Plattform verfahrbaren Druckrollenwagen, dessen Druckrolle mit einer Kurvenbahn
der Plattform zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Druckrolle
(6) von den Laufschienen (9, 28) des Druckrollenwagens (8) während des Kippens veränderlich
ist.