DE80152C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Juli 1893 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf die im Eisenbahnbetriebe vielfach im Gebrauch befindlichen
Blockapparate mit Wechselstrombetrieb.
. In der Zeichnung sind in Fig. 1 und 5 zwei solche mit einander in Wechselwirkung stehende Apparate, die man sich als auf zwei verschiedenen iStationen befindlich vorzustellen hat, schematisch dargestellt, und zwar so, dafs der Deutlichkeit halber verschiedene Hebel, die in der Ausführung hinter einander auf ein und derselben Welle sitzen, hier als neben einander liegend gezeichnet sind.
. In der Zeichnung sind in Fig. 1 und 5 zwei solche mit einander in Wechselwirkung stehende Apparate, die man sich als auf zwei verschiedenen iStationen befindlich vorzustellen hat, schematisch dargestellt, und zwar so, dafs der Deutlichkeit halber verschiedene Hebel, die in der Ausführung hinter einander auf ein und derselben Welle sitzen, hier als neben einander liegend gezeichnet sind.
Der Zweck solcher Apparate ist bekanntlich der folgende:
Wenn auf der einen Station die Stange A, welche bestimmt ist, einen Signalzug zu verriegeln,
zurückgezogen, also aufser Thätigkeit ist (Fig. 1), soll sie auf der. anderen Station
(Fig. 5) vorgeschoben, also in Thätigkeit sein und aufserdem unbeweglich in dieser Stellung
festgehalten werden. Das Auslösen, d. h. Zurückziehen dieser Verschlufsstange soll nur von der
anderen Station aus (auf elektrischem Wege) erfolgen können, und zwar nur unter dem
Zwange der Bedingung, dafs jene andere Station ihre eigene Verschlufsstange gleichzeitig in
Wirksamkeit treten läfst und sie ebenfalls unverrückbar sperrt. Auf diese Weise kann also
immer nur auf einer Station das betreffende Signal beweglich sein, während dasjenige der
anderen Station verriegelt ist, und keine der beiden Stationen soll : sich ihr Signal selbst
frei geben können, sondern in dieser Beziehung auf die andere angewiesen sein.
Gleichzeitig soll jeder Apparat durch eine Signalscheibe B, welche sich hinter dem
Fensterchen C bewegt, andeuten, ob er sich in verriegeltem bezw. gesperrtem Zustande befindet
oder ob er frei ist. Erscheint hinter dem Fensterchen das weifse Feld D, so ist der
freie, erscheint das rothe (in der Zeichnung schraffirte) Feld E, so ist der gesperrte Zustand
signalisirt.
Um das Verständnifs der in der vorliegenden Erfindung gebotenen Verbesserung zu fördern,
soll die ganze Wirksamkeit des Apparates, auch soweit sie bereits bekannt ist, klargelegt
werden. .
Die beiden Stationen sind zur Erreichung der vorgenannten Zwecke durch eine elektrische
Leitung F mit einander verbunden. Jede Station besitzt aufserdem eine kleine magnetoelektrische
Maschine H mit Handkurbel.
Aus der Stellung der Verschlufsstange A und der Signalscheibe B geht hervor, dafs der
Apparat der Fig. 1 sich in freiem, der in Fig. 5 in gesperrtem (blockirtem) Zustande befindet.
Es soll nun beschrieben werden, auf welche Weise der Apparat der Fig. 1 aus dem freien
in den blockirten und gleichzeitig derjenige der Fig. 5 aus dem blockirten Zustande in den
freien übergeführt wird.
Beabsichtigt die Station in Fig. 1 der Station in Fig. 5 ihr Signal frei zu geben, so mufs sie
also ihr eigenes Signal gleichzeitig verriegeln.
Der Wärter in 1 drückt den Druckknopf J und mit ihm die Stange K abwärts, wobei er
die Zugkraft der Feder L zu überwinden hat. Hierdurch bewegt sich zunächst, der Gontacthebel
M abwärts, bis seine untere Contactfeder den Gegencpntact N berührt. Hierdurch
schaltet der Wärter seine magneto-elektrische
Maschine H in den Stromkreis der Leitung F ein und er kann nun durch Drehen der
Kurbel in üblicher Weise einen Wechselstrom erzeugen.
Dieser Strom erregt zunächst in dem eigenen Apparate einen Elektromagneten O, zwischen
dessen Schenkeln ein magnetischer Anker P infolge der wechselnden Stromrichtung hin- und
hergeschwungen wird. Dieser Anker bildet an seinem anderen Ende eine Hemmung für den
mit der Signalscheibe B verbundenen gezahnten Sector, dessen Drehachse die Welle Q, bildet
und der durch sein Eigengewicht herabzufallen bestrebt ist. Die durch den Strom bewirkte
pendelnde Bewegung der Hemmung gestattet ihm dieses Herabgleiten, und infolge dessen
wird das rothe Feld E an Stelle des weifsen D hinter das Fensterchen C treten. Die Feder
T$ welche sich gegen einen Stift der Signalscheibe B lehnt und in der in Fig. ι gezeichneten
Stellung das Abwärtsgleiten derselben hindern würde, wird auf noch näher zu erläuternde
Weise vor Eintritt der eben geschilderten Manipulationen von diesem Stifte abgehoben. Es sei hier gleich noch bemerkt,
dafs diese Feder, wie später noch erörtert werden wird, zur Erzielung der umgekehrten,
der Aufwärtsbewegung der Signalscheibe B dient. Ihre in Fig. ι gezeichnete Stellung rührt
noch von dieser Aufwärtsbewegung her.
Auf diese Weise wird also die eine der beabsichtigten Wirkungen, die Signalisirung des
blockirten Zustandes durch das rothe Feld, erreicht.
Das Herabdrücken der Stange K bewirkt, ehe der Strom erzeugt wird und ehe also die
vorstehend geschilderte Abwärtsbewegung des Sectors B eintritt, den Niedergang des um die
Welle R drehbaren Hebels S.' Dieser trägt die schon erwähnte Feder T^ die sich im
Ruhezustande gegen einen Stift des Signalscheibensectors
B legt.
Durch den Niedergang des Hebels S entfernt sich diese Feder von dem Anschlagstifte
des Sectors, und die Wirkung des Eigengewichtes kann an dem letzteren in der beschriebenen
Weise eintreten.
Der Hebel 5 drückt nun seinerseits wieder
auf einen zweiten Hebel U, der als Winkelhebel ausgeführt ist und in der Welle V seine
Drehachse findet. Der von dem Hebel 5 beeinflufste Schenkel trägt die Verschlufsstange A,
der andere aber wird durch eine Feder beeinflufst, welche bestrebt ist, die Verschlufsstange
A in die zurückgezogene, d. h. die Ruhestellung, zu bringen bezw. darin zu erhalten.
Aufserdem aber ist der letztgenannte Schenkel des Hebels U an seinem Ende als Schaltzahn
ausgebildet, der bei seiner Bewegung nach aufwärts vorübergehend mit der Zahnlücke eines
neuen Hebels W, der um die Achse X drehbar ist, in Eingriff tritt und diesen letzteren
rechts drehend bewegt. Das geschieht, sobald der Hebel 5 durch den Druck auf Knopf /
herabgedrückt wird und durch seine Einwirkung auf Hebel U die Stange A nach abwärts und
den zweiten Schenkel von U nach aufwärts bewegt. Es schwingt dann das Ende des langen
Armes von W vorbei an der Welle Q., an welcher er so dicht vorüberstreicht, dafs zum
Zwecke seines Vorbeiganges der halbe Querschnitt dieser Welle an jener Stelle fortgenommen
zu denken ist. Ist nun aber der Hebel W an der Welle vorübergegangen, wie das
in Fig. 2 dargestellt ist, und tritt nun die Wirkung des elektrischen Stromes auf den Sector B
in der besprochenen Weise ein, indem der letztere abwärts steigt und die.Welle Q. mitdreht,
so wird dadurch dann dem Hebel W der Rückgang auf die erste (linke) Seile der
Welle Q versperrt, den er ja vermöge des Schaltzahntriebes, der- ihn mit Hebel U verbindet,
nothwendiger Weise ausführen müfste, wenn Hebel U unter der Wirkung seiner Feder
auch wieder in die in Fig. ι gezeichnete Stellung zurückkehren sollte. Diese Möglichkeit
ist sonach dem letzteren genommen, d. h. die Verschlufsstange A ist durch die zwei Vorgänge:
Herabdrücken der Drucktaste J und Erzeugung des elektrischen Stomes, der den Sector
B herabgleiten läfst, in ihrer Arbeitsstellung gesperrt. Dieser Zustand der Verschlufsstange A,
des Hebels U, des Sperrhebels W, der Welle Q und des Sectors B ist in Fig. 5 zu sehen, wo
Sector B nach unten gefallen und die Welle Q. gedreht ist, so dafs sie dem Hebel W den
Rückgang nach links versagt, wodurch auch Hebel U in seiner Stellung festgehalten ist und
dem Zuge der Spiralfeder nicht nachgeben kann. ·
Wenn nach der Erreichung dieser Lage der Theile A, U, W und B der Wärter die Drucktaste
J wieder freigiebt, so würde sich vermöge der Feder L der Hebel S und die
Druckstange K nach aufwärts bewegen, indem sie sich von dem durch die geschilderten Vorgänge
zurückgehaltenen Hebel U abheben und in ihre Anfangsstellung zurückkehren. Dieser
Zustand ist in Fig. 5 ebenfalls dargestellt. Nun soll aber verhütet werden, dafs der Wärter,
wenn die Verschlufsstange A seines Apparates durch den elektrischen Strom gesperrt worden
ist, die Drucktaste J nochmals benutzt. Vielmehr soll der Mechanismus in seiner Lage
stehen bleiben, so dafs der Wärter nicht im Stande ist, den Contact MN nochmals herzustellen
und so noch ein zweites Mal Strom in die Leitung F zu senden. Deshalb wird das
nochmalige Drücken der Taste J auf mechanischem Wege verhütet, und zwar dadurch, dafs
an dem Hebel S drehbar um die Achse Z
eine Klinke α gelagert ist, welche durch eine
Spiralfeder b thunlichst nach der rechten Seite hin gezogen wird. Die Klinke trägt aber
aufserdem noch, einen Anschlaghebel c, welcher in der in Fig. ι dargestellten Ruhestellung,
die als Ausgangspunkt der gegenwärtigen Erläuterung diente, auf dem Hebel U ruhte, der
ja in dieser Anfangs- oder Ruhestellung durch seine Spiralfeder fest gegen diesen Hebel c und
gegen den Anschlag am Hebel S geprefst wird. Dadurch war diese Klinke α an.der durch die
Feder angestrebten Rechtsdrehung gehindert, und beim Herabdrücken des ganzen Hebelsystems
konnte das untere, mit zwei Sperrflä'chen versehene Ende der Klinke α frei an
dem Anschlag d vorbeischwingen. Bei der in Fig. 5 gezeigten Stellung" aber, bei welcher der
Hebel U unten geblieben, die darüberliegenden Theile aber wieder in die obere Lage zurückgekehrt
sind, hat der Anschlaghebel c der Klinke α den Stützpunkt verloren. Infolge
dessen wirkt die Feder b auf Rechtsdrehung und eine der Sperrflächen am unteren Ende
der. Klinke α mufs über den Anschlag d schnappen. Dadurch, ist dann Hebel S und
mit ihm Stange K und Drucktaste J gesperrt, so dafs sie nicht zum zweiten Male abwärts
bewegt werden können.
Die bisher beschriebene Sperrungen werden aber nicht eintreten, sobald der Wärter, nachdem
er die Drucktaste J abwärts bewegt hat, es unterläfst, mittelst seiner kleinen magnetoelektrischen
Maschine H Strom zu erzeugen. Giebt er in diesem Fall die Drucktaste wieder
frei, so würde der ganze Mechanismus in seine Anfangsstellung zurückkehren. Da die Betriebssicherheit
aber in vielen Fällen die Forderung stellt, dafs bei einmaligem Niederdrücken der
Taste / auch sofort, selbst ohne Mitwirkung eines erst zu erzeugenden elektrischen Stromes,
die Verriegelung des Signales, also die Sperrung der Verschlufsstange A, eintritt, so. lä'fst man
gleichzeitig mit dem Herabdrücken der Taste J, also ehe die Sperrung auf elektrischem Wege
stattfindet, eine vorläufige mechanische Sperrung eintreten, die bei nachheriger. Erzeugung des
elektrischen Stromes von der vorher beschriebenen, durch diesen Strom in Wirkung gesetzten
Sperrung abgelöst wird.
Für diesen Zweck dient nun der Sperrhaken e, welcher an einem um f drehbaren
Winkelhebel g sitzt. Beim Herunterdrücken des ganzen Hebelsystems mittelst der Drucktaste
J streicht das obere Ende der Klinke a über diesen Sperrhaken hinweg und fängt sich,
wenn der Druck aufhört, ehe die elektrische Sperrung eingetreten ist, hinter ihm, wodurch
(Fig. 3) die Hebel 5 und U und damit die Verschlufsstange A gesperrt werden. Diese
Stellung der Sperrklinke α und des Hebels 5 ist in Fig. 3 zu sehen, aus welcher auch zu
entnehmen ist, dafs der lange Schenkel des Winkelhebels g sich gegen die Sectorwelle Q.
lehnt.
Tritt nun vor dem Nachlassen des auf die
Taste J wirkenden Druckes die elektrische Sperrung ein, so löst sie die mechanische aus,
und zwar auf folgende Weise: Sobald die halbe Welle Q. sich durch die Wirkung des
elektrischen Stromes so weit gedreht hat, dafs sie in der früher beschriebenen , Weise den
Hebel W gesperrt hat (Stellung Fig. 3), so giebt eine weitere Drehung der Welle Q. dem
langen. Schenkel des Winkelhebels g den Weg für eine infolge seines Eigengewichtes stattfindende
Rechtsdrehung frei, wodurch, wie es in Fig. 4 dargestellt ist, die Sperrklinke e ausweicht
und nun der bei Nachlassen des auf die Taste J wirkenden Druckes aufwärtsfahrenden
Sperrklinke α nebst dem Hebel S der Weg freigelassen wird. Hierbei stöfst dann,
wenn der obere Klinkenzahn von α am Sperrzahn
e vorbeigegangen ist, der Hebel 5 gegen den kurzen Schenkel des Winkelhebels g und
bringt diesen wieder in seine Anfangslage zurück (Fig. 1).
Durch diese Anordnung des Winkelhebels g und sein Zusammenspiel mit der. Klinke a
wird nun gleichzeitig ein weiterer, den hauptsächlichen Gegenstand dieser Erfindung bildender
Zweck erreicht. Wenn nämlich bei den bisher üblichen Einrichtungen der Wärter versehentlich
den Druck auf die Taste J schon aufhören liefs, ehe er genügend lange Strom
gegeben und dadurch die Signalscheibe seines eigenen Apparates völlig auf roth (»gesperrt«)
gestellt hatte, wobei dann auch die Blockirung des auf der Gegenstation befindlichen Apparates
noch nicht aufgehoben und das dort befindliche Signal noch nicht völlig auf »weifs« gestellt
war, während doch andererseits seine eigene Verschlufsstange bereits eine Sperrung
erfahren hatte, so konnte er den Fehler nicht wieder gut machen, weil ja die Stange K und
der Hebel S durch das untere Ende der Klinke a in der vorher geschilderten Weise gesperrt
waren, also der Stromschlufs MN für den Inductor
nicht noch einmal herzustellen war. Bei der vorliegenden Anordnung aber, bei welcher,
wie eben auseinandergesetzt, die Klinke a so lange nicht in ihre höchste Stellung zurücktreten
kann, sondern in der in Fig. 3 gezeichneten Lage verharren mufs, bis eine genügende
Zahl von Wechselströmen zur Wirkung gekommen ist, kann sie natürlich auch nicht früher mit ihren unteren Einschnitten über den
Anschlag d greifen, als bis sie freigegeben ist. Wenn das aber geschieht, ist auch der Signalsector
B ganz auf »roth« eingestellt und gleichzeitig, wie das nachher noch näher erörtert
werden soll, der Apparat der Gegenstation frei gemacht und auf »weifs« gesetzt. So lange
diese Bedingungen also noch nicht erfüllt sind, kann die Taste J wiederholt hinuntergedruckt
und der zur Vervollständigung der unterbrochenen Operation nöthige Contact zwischen
Hebel M und Gegencontact N wiederhergestellt werden. . . .
Bemerkenswerth ist hierbei noch, dafs bei
einem solchen Vorkommnifs, also bei Loslassen der Taste J bei unvollendeter Operation, die
sich durch die unentschiedene Stellung des Signalsectors auf »weifsroth« andeutet, wie sie
in Fig. 3 wiedergegeben ist, die Stange K, wie gezeigt, nicht in ihre höchste Stellung zurückkehrt,,
während sie aber sich schon so weit gehoben hat, dafs der Contact zwischen M
und N bereits aufgehoben ist. Infolge dessen kann weder durch den Contact N noch durch
Y ein 'Strom in den Apparat gelangen, er ist also im unvollständig blockirten Zustande von
der Stromleitung ausgeschlossen.
Es sollen nun an Hand der Zeichnungen die einzelnen Stellungen des Apparates in ihrer
möglichen Aufeinanderfolge nochmals kurz erläutert .werden. .
1. Ruhestellung (Fig. i). Stängel, Hebel S,
Klinke a, Verschlufsstange A in höchster Stellung, Winkelhebel g ruht mit seinem
kurzen Schenkel auf Hebel 5. Signalfenster C zeigt »weifs«. Halbe Welle Q steht so, dafs
gegebenen Falles Sperrhebel W an ihr vorbei könnte, Winkelhebel g aber am Vorbeigang
gehindert würde.
2. Herabdrücken der Taste J. Contact zwischen M und N. Oberes Ende der Klinke a
gleitet über Klinkenhaken e hinab. Hebel 5 (s. Fig. 2), Klinke a, Verschlufsstange A in
tiefster Stellung. Feder T ist vom Anschlagstift des Sectors B zurückgetreten. Sperrhebel
W ist an der Welle Q. vorbei nach rechts gegangen. Winkelhebel g ruht mit
seinem langen Schenkel auf der Welle Q.
3. Loslassen der Taste J vor der Stromgebung. Verschlufsstange A, Fig. 2, Hebel U,
Hebel S und Klinke α gehen so weit nach
oben, dafs der Contacthebel M aufser Berührung mit N kommt und in der Mitte zwischen
N und Y steht, dann aber fafst das obere Ende von α hinter den Klinkenhaken e
und hält so. die Verschlufsstange A gesperrt, jedoch kann bei erneutem Drucke auf Taste J
der Contact MN wiederhergestellt werden, da das untere Ende der Klinke α nicht gesperrt ist.
4. Stromerzeugung durch den kleinen Kurbelapparat H. Das Sperrwerk P, Fig. 3, läfst den
Signalsector B hinabsinken, das rothe Feld beginnt an Stelle des weifsen hinter Fenster C
zu treten. Welle Q. dreht sich mit und verwehrt dadurch dem Sperrhebel W gegebenen
Falles den Rückgang.
5. Loslassen der Taste J vor vollendeter Einstellung der Signalscheibe auf »roth«. Der
Vorgang ist der gleiche wie unter 3, nur ist
jetzt Verschlufsstange A bereits durch Hebel U, also elektrisch, gesperrt (Fig. 3). Das obere.
Ende der Klinke α greift aber trotzdem noch hinter den Sperrhaken e, um das Uebergreifen
des unteren Endes über den Anschlag d zu hindern und so die Möglichkeit eines erneuten
Herabdrückens behufs Vollendung der Blockirung (bezw. der Deblockirung der Gegenstation)
zu ermöglichen. . ■
6. Vollendung der elektrischen Blockirung. Signalseqtor B sinkt ganz auf »roth« hinunter
(Fig. 4), Winkelhebel g fällt durch Eigengewicht an der halben Welle Q. vorbei, und
der Klinkenhaken e weicht zurück.
7. Loslassen der Taste J nach vollendeter Blockirung (Stellung in Fig. 5). Stange K,
Hebel 5 und Klinke a. sind in höchster Stellung. Contact zwischen M und Y zum
Zwecke des Einlassens eines eventuellen Stromes von der Gegenstation (wird noch näher erläutert).
Das untere Ende . der Klinke a hat sich auf Anschlag d gesetzt, daher ist erneutes
Drücken unmöglich. Winkelhebel g ist mittelst seines kurzen Schenkels durch Hebel S
wieder in seine erste Stellung gehoben. Feder T ist wegen der nach links vorgeschobenen
Lage des Anschlagstiftes auf Sector B scharf gespannt, und dient auf diese Weise erfolgreich
für die spätere Aufwärtsbewegung des letzteren. Verschlufsstange A und Hebel U sind durch
den Hebel W und die Welle Q gesperrt gehalten.
Es erübrigt nun noch, zu erörtern, in welcher Weise die Auslösung eines ordnungsmäfsig
blockirten Apparates durch den Strom der Gegenstation erfolgt. Durch Contact MY,
Fig. 5, ist diesem Strome der Eintritt in
den Apparat gestattet. Er steuert mittelst des Elektromagneten O die Hemmung P, wodurch
der Signalsector sich vermöge der kräftig wirkenden Feder T, die das Eigengewicht überwindet,
aufwärtsbewegt und sich so allmälig auf »weifs« einstellt. Die Welle Q. giebt, sobald
dies geschehen, den vermöge des an dem rechten Schenkel des Hebels U . wirkenden
Federzuges nach links strebenden Hebel W frei, wodurch der an seinem unteren Ende
wirksame Zahneingriff ausgelöst und Hebel U nach rechts gedreht wird, auf diese Weise die
Verschlufsstange aufwärts ziehend. Hierbei schlägt die obere Fläche des linken Schenkels von U
gegen das den Hebel S unten überragende Ende des an der Klinke α sitzenden Hebelarmes
c und dreht dadurch die Klinke a so weit zurück, dafs ihr unteres Ende den Anschlag
d seitlich verläfst und die in Fig. 1 gezeichnete
Anfangsstellung einnimmt. Damit befindet sich der Apparat wieder in seiner Ruhelage
und ist zum erneuten Gebrauch in der geschilderten Weise fertig.
Zum Schlüsse ist noch eine Abänderung zu erwähnen, die häufig gewünscht wird und die
mit der vorliegenden Einrichtung sehr leicht zu erreichen ist. In solchen Fällen nämlich,
in welchen man nicht wünscht,' dafs allein durch das Drücken auf die Taste J bereits
eine Sperrung der Verschlufsstange A eintritt (etwa aus dem Grunde, dafs ein solches Drücken
zu leicht versehentlich .oder aus Unbedacht geschehen könnte), sondern wo diese Sperrung
erst dann eintreten soll, wenn durch Benutzung des magneto-elektrischen Apparates H Ströme
erzeugt worden sind, kann man' die mechanische
Sperrung zunächst sehr leicht dadurch verhindern, dafs man dem an der Klinke a
befindlichen Hebel c, Fig. i, eine weiter nach dem Hebel U zu hervortretende Endigung giebt.
Dadurch wird die ganze Klinke a so lange etwas mehr im Sinne einer Linksdrehung verstellt,
wie der Hebel U eben gegen c drückt. Hierdurch wird das obere Ende dieser Klinke a
so lange an dem Klinkenzahn e vorbeistreichen, ohne sich beim Aufwärtsgange an ihm zu
fangen, bis die elektrische Sperrung eingetreten ist (Fig. 3) und dadurch Hebel c seine Auflage
auf U verloren hat. Erst dann wird die Klinke a
wieder so weit eine Rechtsdrehung vollführen, dafs beim Aufwärtsgange eine Sperrung bei e
eintritt, welche dann allerdings nicht mehr die Verschlufsstange A festlegt (denn diese ist ja
nun bereits elektrisch gesperrt), sondern lediglich dem Zwecke dient, das Aufgreifen der
unteren Zähne von α auf den Anschlag d zu hindern und damit die Möglichkeit des wiederholten Herabdrückens von J so lange zu
wahren, bis die Blockirung ganz vollendet ist.
Es leuchtet hiernach ein, dafs durch den Winkelhebel g ein Hülfsmittel geboten ist,
welches in einfachster Form Vervollkommnungen und Sondereinrichtungen an den bisher
üblichen Apparaten gestattet. Für ■ diesen Hebel ist es charakteristisch, dafs er, so lange der
Apparat sich im freien, nicht blockirten Zustande befindet, durch Welle Q. gesperrt ist,
sobald aber die Blockirung des Apparates eintritt, frei wird. Im Gegensatz hierzu befindet
sich naturgemäfs der Sperrhebel W, so dafs in einem und demselben Apparate immer einer
dieser beiden Hebel gesperrt ist, wenn der andere frei ist, während in zwei mit einander in
Wechselwirkung stehenden Apparaten der Sperrhebel W des einen und der Winkelhebel g des
anderen stets gleichzeitig gesperrt oder freigegeben werden.
Claims (2)
1. Bei elektrischen Blockapparaten, die zur Vermeidung mehrmaligen Drückens mit
einer Sperrklinke (a) versehen sind, die Anbringung eines besonderen Hebels (g), der
so lange gesperrt ist, wie der Apparat sich in deblockirtem Zustande befindet, und der
nach vollständigem Blockiren des Apparates frei wird, derart, dafs er durch einen Anschlag
(e) die Sperrklinke (a) so lange nicht Nin ihre höchste, die Sperrung der Druckstange
herbeiführende Lage gelangen läfst, bis ihm die völlige Blockirung des Apparates
ein Ausweichen gestattet, durch welche Anordnung gleichzeitig die Verschlufsstange
(A) selbst so lange unter mechanischem Verschlufs gehalten wird, bis dieser
durch die völlig beendete elektrische Sperrung ersetzt wird.
2. Bei den vorstehend gekennzeichneten Blockapparaten eine solche Anordnung des im
Anspruch 1. geschützten Hebels (g): bezüglich
der, mit seinem Anschlage (e) in Eingriff tretenden Sperrklinke (a), dafs zum
Zwecke der Vermeidung einer mechanischen Sperrung der Verschlufsstange (A) dieser
Eingriff so lange nicht erfolgen kann, wie der seitliche Klinkenhebel (c) von dem Verschlufsstangenhebel
(U) nach oben gedrückt wird, eine elektrische Sperrung also noch
nicht eingetreten ist, während bei Eintritt der elektrischen Sperrung der Verschlufsstange
(A) jener Eingriff (bei e) herbeigeführt wird durch die erfolgende Trennung
. des Klinkenhebels (c) von dem Verschlufshebel
(U), und wieder so lange bestehen bleibt, bis die völlige Blockirung des Apparates
und damit die Freigabe des in Rede stehenden Hebels (g) stattgefunden hat,
durch welche Anordnung die Möglichkeit des wiederholten Drückens bei unvollkommener
Blockirung auch hier gewahrt bleibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE80152C true DE80152C (de) |
Family
ID=352732
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT80152D Active DE80152C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE80152C (de) |
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0
- DE DENDAT80152D patent/DE80152C/de active Active
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