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Herbert Franke in Siegen, Westf.
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In der Höhe verstellbare Sitzvorrichtung Die Erfindung betrifft eine
in der Höhe verstellbare Sitzvorrichtung gegen Ermüdungserscheinungen für Werkstatt-,
Büro- und sonstige Zwecke.
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Es sind bereits in ihrer Höhe verstellbare Stühle bekannt. die eine
horizontale Sitzfläche aufweisen. Die horin dieser Sitzfhichen entspricht im allgemeinen
den üblichen _\usführungen, so daß sich diese bekannten Stühle lediglich durch ihre
Höheneinstellbarkeit @ an den üblichen festen Stühlen unterscheiden. -Man hat auch
Stühle konstruiert, bei denen die Sitzfläche durch eine sattelförmige Fläche gebildet
wird. Jedoch ist hierbei diese sattelförmige Sitzfläche stets in horizontaler Richtung
festgelegt, so <Maß eine Anpassung an den Verwendungszweck, insbesondere bei
Arbeiten in der Werkstatt. nicht möglich ist. Bei kiirperlicher Arbeit, insbesondere
bei Arbeiten, die einen großen Krifteauf«-and erfordern, ist e: notwendig, daß der
arbeitende Mensch finit den Füßen fest auf dem N>den stehen kann. Deshalb werden
schwere Ar-])eitel), z. I>. alt der Werkltallk, rast stet: im Stelieli ausgeführt.
Bei den bekannten Stühlen, auch bei denen mit in der Höhe verstellbaren Sitzflächen
irgendwelcher Art, sitzt der arbeitende -Mensch fest auf dein Stuhl und kann daher
nicht mit voller Kraft seine Arbeitsleistung vollbringen. Bei der Ausführung von
körperlicher, insbesondere von sch-,verer :\rbeit treten infolgedessen frühzeitige
1?rmüdungserscheinungen auf, die auch durch \ 'er-Wendung der bekannten Stühle nicht
verhindert werden. Hinzu kommt noch, daß der arbeitende Mensch auch bei Benutzung
der bekannten Stühle in seiner Bewegungsfreiheit und in seiner Arbeitsleistung gcliindert
ist. Um diesen -laiigcl zu belieben, ist es somit notwendig, eine Sitzfl'iclie zu
schaffen, die sowohl in ihrer Hölie verstellbar ist als auch dein Benutzer die freie
Entfaltung seiner Bewegungsfreiheit und Arbeitsleistung unter gröl)-ter Schonung
seiner Arbeitskraft gewiihrleistet. Auch der L'hergang vorn Sitzen zum Stelwii I>zw.
zum Verlassen des Stuhles inul.i ohne jede Bchi@iderung des 1jentitzers gewährleistet
sein. Auch
muß je nach der auszuführenden Arbeit die Sitzflä clie
des Stuhles gegenüber der horizontalen Lage einstellbar sein. Ferner muß unter Anpassung
an die auszuführenden Arbeiten eine leichte seitliche Verdrehbarkeit der Sitzfläche
und damit des Arbeiters sichergestellt sein. Die bekannten Stühle weisen alle diese
Eigenschaften nicht auf und sind daher nicht universell verwendbar.
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Diese den bekannten Stuhlen anhaftenden Nachteile werden durch die
Erfindung restlos vermieden, und durch die besondere erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Sitzfläche wird nicht nur eine bequenie Abstützung des Körpers bzw. des Rückgrates
des Arbeitenden, sondern auch eine große Lebensdauer der Sitzfläche erreicht, so
daß eine vorzeitige Abnutzung unbedingt vermieden wird.
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lies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß am oberen Iaide
einer in einem Dreibein drehbar gelagerten Gewindespindel eine sattelfÖrmige Sitzfläche
um eine Achse nach vorn und nach rückwärts schwenkbar bzw. neigbar gelagert ist.
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In Oberen Ende des Dreileins ist eine mit lttiietigcwiticle versehene
Muffe durch Schweißen o. dgl. befestigt, die zur Aufnahme der Gewindespindel dient.
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Eine Kontermutter mit einer seitlich an ihr befestigten Handhabe dient
zur Feststellung der gewünschten Höhe der eigentlichen Sitzfläche.
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Das untere Ende der Gewindespindel ist in einem Rohr geführt, (las
mit den einzelnen Beinen des Dreibeins fest verbunden ist.
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Die Füße der schräg nach unten geführten Beine des l:)reibeitis sind
entsprechend abgekröpft und gegen Verschiebung bzw. gegen Rutschen auf dein Fußboden
durch übergestreifte N,ltiffen aus Gummi (>. dgl. gesichert.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung, durch das eine besonders
holte Lebensdauer der Sitzfläche gewährleistet wird, ist das vordere Ende <fier
Sattelbase der sattelförmigen Sitzfläche durch einen einvulkanisierten Verstärkungsteil
aus Gummi o. dgl. ausgefüllt, der alle auftretenden Druck- und Zugkräfte aufnimmt
und sowohl zur 1)'efestigtitig der Fundamentscliienen des Sattelgestelles als auch
als Widerlager für die Streckfeder des Sattelgestelles dient.
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In den Verstärkungsteil der Sattelnase ist ein zur Befestigung der
Fundametitschienen dienender, quer zur Längsrichtung des Sattels angeordneter 1'1)olzen
einvulkanisiert, der gegen Verdrehung durch Längsriefen gesichert ist. Jedoch kann
dieser @olzeit -auch ohne Vulkanisation in eine Durchbohrung des Verstärkungsteiles
der Sattelnase nachträglich eingesetzt werden.
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Zur lIeranführtuig der Fundainentschienen an den Befestigungsbolzen
sind in dein Verstärkungsteil entsprechende Aussparungen vorgesehen, die entweder
schon bei dem Vulkanisationsprozeß vorgesehen sein oder später eingearbeitet -,werden
köniieti. Zwecks Verbindung der Fundanientschienen mit dein 13efestigungsbolzeit
können die Enden der Fundarnentschienen entweder durchbohrt oder gabelf<:irnüg
gestaltet sein. Damit nun durch die gegen den Verstärkungsteil drückende Streckfeder
keine Beschädigung des Verstärkungsteiles eintreten kann, ist an die Fundainentschienen
ein Widerlager für die Streckfeder angelenkt, das gegen deri Verstärkungsteil anliegt.
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Es ist auch zweckniäliig, eilte den Verstärkungsteil in Längsrichtung
der Sattelnase durchsetzende Spannschraube vorzusehen, die an die Fundamentschienen
derart angelenkt ist, daß durch Anziehen der im vorderen Ende der Sattelnase angeordneten
Spaiinschrattbennititter die Sattelnase bzw. der die Druck- und Zugkräfte aufnehineride
Verstärkungsteil fest gegen die Fundamentsclnenen gedrückt wird. Diese Ausführungsform
der Befestigung des Satteltiasenkopfes ist 1>cson(lers zweckmäßig, wenn die Fundanientschienen,
wie oben dargelegt, an ihren Enden gabelförmig gestaltet sind, weil dann durch die
Spannschraube ein Abgleiten der Fundatilentschienen vom Befestigungsbolzen verhindert
wird. Will man aus irgendwelchen Gründen es vermeiden, den Befestigungsbolzen in
den Verstärkungsteil einzuvulkanisieren oder nach Durchbohrung des Verstärkungsteiles
ihn in diese Bohrung :.itizuführen, so kann der Befestigungsbolzen vor dem Aufbringen
der Satteldecke finit den Fundamentschienen fest verbunden werden. In diesem Falle
weist der Verstärkungsteil lediglich an Stelle einer Durchbohrung für den Bolzen
nur eine halbrunde Aussparung auf, gegen die der Bolzen anliegt. Zur Schonung des
Gummis kann in diese halbrunde <lussparung eine halbrunde Lagerschale einvulkanisiert
sein. Auch bei dieser Ausführungsform ist die Verwendung der inn Sattelnasenkopf
gelagerten und an den F undamentschienen angelenkten Spannschraube zweckmäßig, weil
hierdurch Bolzen und Verstärkungsteil bündig gegeneinandergedrückt werden.
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Zur Erläuterung der Erfindung und ihrer Wirkungsweise sind in der
Zeichnung einige der möglichen Ausführungsformen (fies Erfindungsgegenstandes dargestellt,
und es bedeuten Fig. i eine Ansicht des erfindurgsgetnäßen, in der Höhe verstellbaren
Stuhles, Fig. a eine andere -lusführutigsfornn des Dreibeins, Fig.3 die Sattelbase
mit Verstärkungsteil von unten gesehen, ,Fig. ,I die Sattelbase mit Verstärkungsteil
in Seitenansicht, teilweise iin Schnitt, Fig. #5 eine andere Lagerung der Fundamentschienen
im Verstärkungsteil, Fig. f> die Befestigung des Kopfes der Sattelnase mittels Spannschraube,
in Seitenansicht, - Fig. 7 die Befestigung des Kopfes der Sattelnase mittels Spannschraube,
Ansicht von vorn, Fig. 8 verschiedene Ausführungsformen des 1Viderlagers für die
Streckfeder.
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Der in Fig. i gezeigte erfindungsgemäße Arl>eitssttilil besteht aus
einem zweckmäßig aus Stahlrohr efertigteii Dreibein icg, einer Gewindespindel 1a
und der sattelförmigen Sitzflitclie ja . Am oberen Ende des Dreibeins ist eine Muffe
1b mit Innengewinde angebracht, in der die Gewindespindel sich
drehen
kann. Das untere Ende der Gewindespindel gleitet in einem l,iilirtitigsrotir 2o,
das mit den Beinen des Sttiltles fest verbunden ist. Die Füße des Dreibeins sind
zweckmäßig gemäß Fig. i oder gemäß Fig. 2 al)gekröl)ft und mit Muffen aus Gummi
o. (1-l. 21 versehen. Die Kontermutter 16 mit Hand-I1al)e 1; dient zur Feststellung
der gewünschten I lülie der Sitzfläche t".
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Ani oberen Ende der Gewindespindel 14 ist der eigentliche Sattel mittels
eines Bolzens 11 befestigt. Nach 1_cisen des Bolzens kann die den Sattel tragende
1, tin(latnentscliielle 3 und damit die sattelförinige Stützfläche 1" tim jeden
gewünschten Winkel nach vorn oder nach hinten geneigt werden Die iititiere Form
des Sattels entspricht im wesentlichen der üblichen Ausführungsart mit Sattelnase
t. verl)reitertetn rückwärtigen Teil 22 und der im rückwärtigen Teil 12 det- hundamentschienen
gelagerten Federung 13. Jedoch weist der Sattel gemäß der Erfindung noch einige
wesentliche Verbesserungen auf, die ihin trotz größter Beanspruchung eine praktisch
unbegrenzte Lebensdauer verleiben. Wie insbesondel-e atis Fig. 3 und 4 liervorgelit,
ist der vordere Teil t des aus Gumini o. (l"1. finit oder ohne Gewebeeinlage bestehenden
Sattels mit einem ebenfalls aus Guninn o. (l"1. bestclienden Verstärkungsteil 2
ausgefüllt, der entweder mit (lern Sattel zugleich in einem einzigen Vulkanisierungsprozeß
hergestellt oder nachträglich in den fertig gepreßten Sattel eillvtill<anisiert
ist. I?s sind lediglich zwei kleine Aussparungen 6 zur Aufnahme der Fundamentsclliellen
3 des Sattelgestelles vorgesehen. Ein Bolzen @, der in den \'erst:irk1111gsteil
2 entweder einvulkanisiert oder in eine Bohrung eingesetzt ist, dient zur Verbindung
des Verstärkungsteiles 2 mit den Fundatnentschietletl. Die Streckfeder 4 des Sattelgestelles
drückt unter Zwischenfügung des an die Fundanientschienen angelenkten Widerlagers
7 gegen den oberen "heil des Verstärkungsteiles 2. Es werden somit alle Druck-,
Zug- und Torsionskräfte unmittelbar auf den Verstärkungsteil übertragen und die
Satteldecke von diesen entlastet.
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Ohne daß an dein grundsätzlichen Erfindungsgedanken etwas geändert
wird, kann gemäß Fig. 5. 6 und 7 die Verbindung des Verstärkungsteiles 2 finit den
Fundainentscllienen 3 auch ohne Durchbohrung des Verstärkungsteiles bzw. auch ohne
Linvullcanisierung des Bolzens 5 erfolgen. Hierbei wird der mit den beiden Fundatnentschienen
3 fest verbundene Bolzen 5 in einer halbrunden Aussparung des riickwiirtigcn Teiles
des Verstärkungsstückes 2 gelagert bzw. gegen diese Aussparung gedrückt. Zur Schonung
des Gummis ist es zweektuäßig, diese Aussparung niit einer einvulkanisierten Lagerschale
i o aus Metall auszukleiden. Damit litill nicht die Sattelnase aus dem Sattelgestell
herausgleiten kann, ist eine Spannschraube 8 vorgesellen, welche einerseits all
die Fundamentschienen 3 <"gelenkt ist und anderseits das Kopfstück der Sattelnase
in deren Längsrichtung durchsetzt. Durch Anzielten der Spannschraubenmutter g wird
eilte zwar elastische, jedoch feste Verbindung des Sattelgestelles mit dein vorderen
Teil der Satteldecke erzielt. Die Verbindung des hinteren Teiles der Satteldecke
mit (lern Sattell-alinien erfolgt in an sich bekannter Weise, da liier derartige
Kräfte wie bei der Sattelnase nicht in (lein gleichen Maße auftreten und somit auch
keine Gefahr einer vorzeitigen Zerstörung der Satteldecke an dieser Stelle bestellt.
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In Fig.8 sind einige Formen des Widerlagers; für die Streckfeder 4
gezeigt, das, wie bereits oben er«-ähnt, an die Fundamentschienen angelenkt ist.