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Hohlformplatten aus Beton für die Herstellung von Decken auf Wegen,
Plätzen u. dgl. In Ländern oder Landesteilen mit schwacher Bevölkerung ist beispielsweise
die Herstellung oft langer Verbindungsstraßen und Wege zwischen stärkeren Bevölkerungsgebieten
insofern ein schwieriges Problem, als diese Straßen und Wege verhälteismäßig schwach
frequentiert sind und daher hohe Baukosten nicht rechtfertigen.
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Vor der Entstehung des Kraftfahrzeuges begnügte man sich beispielsweise
in clen schwachbevölkerten Landesteilen von Süd- und \ordamerika damit, daß man
weglos über das Land, den Acker fuhr. Erst in der Zeit der \Iechanisicrung und \htorisierung
wurden I'laniergerä te entwickelt, welche ,OB
Zugtieren oder Traktoren gezogen
wurden und die ausgefahrenen Wege el,nrten und profilierten, um sie damit in einem
verkehrsfähigen "Zustand zu erhalten. Diese Erdwege waren natürlich nach größeren
Regenfällen unpassierbar.
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Das Auto überbrückt nun selbst große Entfernungen in kurzer Zeit,
stellt aber an clie Verkehrswege mit wachsender Fahrgeschwindigkeit undVerkel;rslast
hohe Anforderungen. Andernfalls leiden Auto und Mensch durch starke Stöße und Schläge
sowie durch die Staubentwicklung unerträglich. Die 01)erflächenbindung der Erdwege
mit Teer oder Asphalt hat sich als völlig unzulänglich erwiesen. 1lan ntußte also
ztt einer tiefgreifenden Befestigung; der `rege übergehen.
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Die Befestigung langer tntd v erhältnistnä ß ig wenig frequentierter
Verkehrswege in üblicher Weise ist
jedoch zu zeitraubend und kostspielig,
weil die Baustoffe, wie Steine, Splitt, Sand und Zement, zumeist aus großen Entfernungen
herangefahren «erden müssen. Man hat sich deshalb entschlossen, den jeweils in der
Straßenflucht liegeirden Erdboden zu vermörteln, also den zumeist mineralischen,
mittititer wolii auch vegetabilischen Boden durch Zeinenteininischulig mit entsprechendem
Wasserzu-#atz betonähnlich zu erhärten. --Maschinenaggregate von erheblicher Arbeitsbreite
greifen den Erdboden auf in einer Tiefe von 15 bis 2o cm und mahlen ihn förinlicli,
mischen sodann Zement und Wasser zu sind lassest schließlich den entstandenen mörtelartigen,
dicken Brei auf den Boden fallen unter gleichzeitiger Formgebung der Oberfläche.
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Damit wird gewiß eine betonähnliche Erhärtung der Fahrbahndecke und
die erwünschteOberflächenbeschaffenlieit erzielt. Einem stärkeren Verkehr ist jedoch
eine solche Straßendecke nicht gewachsen, auch nicht den Witterungseinflüssen, denn
die mineralische oder pflanzliche Erde, welche jeweils vorliegt, ist durchaus nicht
immer oder Zvolil zumeist nicht für die Versteinerung lediglich durch den Zusatz
von Zement und Wasser geeignet. Diese Lösung des schnellen Straßenbaues ist als
eine Behelfslösung anzusprechen.
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Die vorliegende Erfindung bringt eine Lösung in Vorschlag, welche
auch nicht höhere 14laterialtransportkostenverursacht als die vorhergehend beschriebene
Bodenvernlörtelung, trotzdem aber höheren :Anforderungen in bezug auf Verschleiß-
und Wetterfestigkeit genügt.
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Ati Stelle der Bodenvermörtelung wird die Verwendung von Betonhohlformplatten
vorgeschlagen, wie sie die Fig. i der Zeichnung im 0uerschititta-a, Fig...> in der
Draufsicht und Fig. 3 itl einem Randquerschnitt b-b erkennen lassen.
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Diese Hohlformplatten sind so gestaltet, daß ihr Gewicht nicht größer
ist als (las Zenienteinsatzgewicht, (las bei der Bodenvertnörtelung erforderlich
ist. Diese 1lohlformplatten werden in bestem 1 xton unter Verwendung bester und
zweckinä ßigster Zuschlagsbaustoffe in einer höchstmöglichen Drucktinr,l Biegefestigkeit
in Zementfabriken oder entsprechend eingerichteten Provisorien hergestellt und in
einbaufähigemZustand all dieBaustelle geschafft. Das Gelingen der vorschriftsmäßigen
Decke wird auf fliese Weise allen Zufälligkeiten und schädlichen Einflüssen entzogen.
In die Hohlräume der Platten wird der jeweils vorkommende Erdboden so eingestampft,
daß diese Erdfüllung die Tragfä l)igkeit des gewachsenen Bodens, auf welchen die
Platten gelegt werden, erreicht.
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Durch diese :Maßnahme soll bewirkt werden, daß die Platte nicht in
ihrer Gesamtheit die über sie hinwegrollende Last trägt, sondern daß der Lastdruck
durch die Erdfüllung unmittelbar auf den Baugrund der Straße bzw. das Straßenbett
übergeht. Durch die Rippen der Platte kann die Last nicht aufgefangen werden, weil
ihre Auflagefläche viel zu klein ist. Sie drücken sich in die Erdunterlage (Betturig)
höchstens eine ganz geringe, kaum sichtbare Spur, und zwar so tief ein, bis die
Erdfüllungen den Lastdruck restlos aufnehmest und auf den Untergrund fortpflanzen.
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Die Dichte der Plattenfüllung und die Dichte der Erddecke, die Bettung,
welche die Platten trägt, sind entscheidend für die zulässige Größe der Verkehrslast,
welche die Decke anstandslos trägt. Der tragende Baugrund muß deshalb notfalls durch
Rammen verdichtet -,werden, utn die notwendige Tragfähigkeit zu erreichen. Im allgemeinen
wird aber die Tragfähigkeit des gewachsenen Bodens ausreichend sein.
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Die gefüllten Betonforniplatten Nverden auf den mit etwas lockerer
Erde bestreuten Boden gleichtnäßig aufliegend aufgebracht, fugenfrei aneinandergereilit
und mit Vibrationsraminen angerüttelt, so daß sie möglichst gleichmäßig und voll
tragen. Damit weder Regenwasser noch Schnee oder Staub in die Stoßfugen eindringen
kann, werden dieselben mit elastischem Teer- oder Asphaltverguß geschlosseil.
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Es ist natürlich auch möglich, die angefüllten Hohlplatten unmittelbar
in die Plattenbettung einzurammen. Es ist auch vorteilhaft, das Bett bzw. die Hohlform
für die l)etoihlatte durch eine besondere Rammplatte aus Stahl, welche mit der Betonplatte
in bezug auf die Form vollkommen identisch ist, herzustellen, so daß die Betonplatte
nur einzulegen und höchstens leicht einzttranimen ist. Bei diesem Verfahren kann
(las Abrammen der Bettang mit dein Einrammen der Hohlplatten zu einem Arbeitsgang
vereinigt werden.
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U'ichtig ist, daß der Untergrund bis in die frostfreie Tiefe frei
ist voll Wassereinflüssen, besser noch völlig trocken ist. Denn sollst wäre zu erwarten,
daß der Frost lokale Aufbetilungen der Decke verursacht und damit den Verkehr stören
würde. Diese Erscheinung trifft natürlich nicht nur die vorgeschlagene nette Holilforrnplatte,
sondern vielmehr noch die versnörtelte Erdflecke. Denn letztere stellt eine ungeteilte
lange Platte vor, welche bei einer Aufbeulung des Bodens in große iinfö rmige Stücke
zerbricht, während die Plattendecke gleich einer Gliederkette lediglich aufheult,
ohne daß ein Plattenbruch zu befürchten ist bzw. eintreten maß.
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Die Verwendung der Hohlplatteil ist durchaus nicht beschränkt auf
das irn vorliegenden Beispiel behandelte Anwendungsgebiet. Sie findet ebenso vorteilhaft
Ver"vendung hei der Herstellung voll Fuß- und Fahrradwegen wie auch für Autostraßen
u. dgl. m. Für den Verkehr mit schweren, eisenbereiften Fahrzeugen sind die Platten
ungeeignet wegen der Gefahr des Eckabbruchs und sonstiger Beschädigungen.
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Es sei schließlich noch darauf hingewiesen, daß außer sechseckigen
auch quadratische und rechteckige wie auch noch anders geformte Platten Verwendung
finden können. Für die Füllung der Hohlplatten kann für besondere Zwecke auch der
Formziegelstein verwendet werden, welcher alsdann zweckmäßigerweise mit Kalk- oder
Zementmörtel in den jeweiligen Plattenhohlraum eingebettet wird. Diese Bauweise
hat natürlich den Nachteil der erlieblichen
Vertetierunn u cid
des großen Gewichtes bei Transport und Einhau.