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In ein Sofa umwandelbares Doppelbett Zur besseren Ausnutzun; von Sitz-
und Liegemöbeln als Schlafgelegenheit während der Nacht ist es bekannt, die Liegefläche
eines Sofas, einer Couch usw. derart veränderlich zu machen, daß nachts ein Doppelbett
hergerichtet Nverden kann. Zu diesem Zweck wird meist in irgendeiner Form die Rückenpolsterung
des Sofas zur Vergrößerung der Liegefläche benutzt. Dabei entsteht aber kein Doppelbett
von herkömmlichem Aussehen, wie es bei einer normalen Schlafzimmereinrichtung vorhanden
ist. Ein Sofa oder eine Couch ist nämlich ein Polstermöbel, und der Charakter eines
solchen bleibt auch bei der Umwandlung in ein Doppelbett im wesentlichen erhalten,
während bekanntlich die üblichen Doppelbetten eines Schlafzimmers Gestelle aus Holz
haben, die hinsichtlich ihrer Verarbeitung genau zu den übrigen Teilen der Schlafzimmereinrichtung,
wie Kleiderschrank, Nachttische, Kommoden usw., passen sollen.
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Ein Nachteil der bekannten sogenannten Bettsofas oder Bettcouches
liegt ferner darin, daß die tägliche Umwandlung als unbequem empfunden wird, zumal
häufig diese Möbel noch von der Zimmerwand abgerückt werden müssen, um die Umwandlung
vornehmen zu können. Auch werden :n hygienischer Beziehung Beanstandungen erhoben.
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Die Erfindung geht demgegenüber von dein Grundgedanken aus, ein normales
Doppelbett, dis zu einem mehr oder weniger kompletten Schlafzimmer gehört, in ein
sofa- oder couchähnliches Sitz-bzw. Liegemöbel zu verwandeln. Maßgebend hierfür
ist die Überlegung, daß die Verwendung der bekannten Bettsofas zwar bei der heutigen
Raumnot ganz praktisch sein kann, um einen Wohnräum für die Nacht zum Schlafraum
zu machen, daß es aber bei fortschreitender Besserung der Wohnraumlage immer zweckmäßiger
und gesünder sein "vird, wenn das betreffende Zimmer nur ein richtiges Schlafzimmer
ist, das im Gegensatz zu seinernormalenBenutzung nur gelegentlich bei besonderen
Anlässen
als Wohnzimmer dient. Die sogenannte Wohnküche setzt sich;
insbesondere bei kleineren Wohnungen, immer mehr durch, und wenn beispielsweise
eine vierkö pfige Familie eine Zwei-Zimmer-Wohnung tni t `'Wohnküche besitzt, so
wird in der Regel die Wohnküche zum Essen und Wohnen benutzt, während die beiden
Zimmer als Elternschlafzimmer und als Kinderzimmer dienen. In der kalten Jahreszeit
ist diese Einteilung wegen der Einsparung an Heizmaterial sowieso erwünscht und
wird in der Praxis weitgehend durchgeführt, da die Küche wegen des Kochens geheizt
wird und also auf jeden Fall warm ist. Nur in Sonderfällen, nämlich bei Festlichkeiten,
bei Besuch, an Sonntagen oder auch an heißen Sommertagen, ist es dann erwünscht,
das Elternschlafzimmer als Aufenthaltsraum zu verwenden, und hierbei ergibt sich
die Aufgabe, das in diesem Schlafzimmer vorhandene Doppelbett @in ein Sofa zu verwandeln.
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Ein richtiges Doppelbett in der von normalen Schlafzimmereinrichtungen
her bekannten Form und Ausführung bildet daher den Ausgangspunkt für die vorliegende
Erfindung, während bisher bei solchen Verwandlungsmöbeln ein Sofa oder eine Couch,
also ein Polstermöbel, das Primäre bei der Doppelverwendung war.
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Gemäß der Erfindung sind die Bettgestelle des Doppelbettes etwa in
der Mitte zwischen Kopf- und Fußwand geteilt, Lind jeder Fußgestellteil ist für
die Sofastellung unter Drehung um 9o° so in den entsprechenden Kopfgestellteil einsetzbar,
daß die Fußwände der Bettgestelle die Seitenwände des aus dem Doppelbett gebildeten
Sofas darstellen.
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Die Polsterung ist dabei in üblicher Dreiteilung so ausgeführt, daß
die einzelnen Polsterkissen des Doppelbettes gleichzeitig auch als Sitz-, Rücken-und
Arrnlehnenpolster für das Sofa dienen können.
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Die Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels ersichtlich, das auf der Zeichnung dargestellt ist. Auf
dieser zeigt Abb. i eine schaubildliche Ansicht des Doppelbettes mit eingelegten
Polstern, Abb. 2 in gleicher Weise das in ein Sofa umgewandelte Doppelbett, Abb.3
eine Vorderansicht des Doppelbettes in der Sofastellung, Abb. 4 einen waagerechten
Querschnitt zu Abb. 3, wobei die rechte Hälfte die Bettstellung hat, Abb. 5 einen
senkrechten Schnitt nach der Linie A-A der Abb. 4, Abb. 6 einen senkrechten Schnitt
nach der Linie C-C der Abb. 4, Abb. 7 eine Ansicht der halben Kopfwand des Doppelbettes
in der Sofastellung.
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Aus Abb. i ist ersichtlich, daß das Doppelbett sich in seinem Äußeren
in keiner Weise von einem üblichen Doppelbett einer normalen Schlafzimmereinrichtung
unterscheidet. Alle seine Außenteile sind aus Holz, und es kann durch geeignete
Furnierung, durch Schnitzwerk usw. sowie überhaupt hinsichtlich der Stilart den
übrigen Möbelstücken des Sclilafziimn:rs s0 angepaßt sein, daß es tatsächlich als
Teilstück einer solchen Schlafzimmereinrichtung wirkt und keinesfalls als Behelfsmöbel
empfunden wird.
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Die Bettgestelle der beiden Betten haben eine gemeinsame Kopfwand
i, jedoch je für sich eine besondere Fußwand 3, 3. Beide Bettgestelle sind etwa
in der Mitte zwischen den Kopf- und Fußwänden i und 2, 3 geteilt, derart, daß ein
gemeinsamer Kopfgestellteil 4 für beide Betten und je ein besonderer Fußgestellteil
5, 6 entstehen, vgl. insbesondere Abb. 4.
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Der Kopfgestellteil 4 wird gebildet durch die schon erwähnte Kopfwand
i und die beiden Seitenwände 8, 9, wobei die gemeinsame Mittelwand 7 nach dem Fnßgestellteil
zu ein iQuerstiick io mit Leisten i i hat. Die Fußgestellteile 5, 6 bestehen je
aus den bereits genannten Fußwänden 2, 3 sowie den inneren Seitenwänden i?, 13,
den äußeren Seitenwänden 14, 15 und den Mittelwänden 16, 17, so daß die Fußgestellt.eile
5, 6 einen geschlossenen Rahmen für sich bilden. Innerhalb dieses Rahmens befindet
sich der Bettkasten 18, vgl. Abb. 6, dessen Deckel i9 aufklappbar ist. Der Bettkasten
18 reicht, wie ebenfalls aus Abb. 6 ersichtlich, nicht bis zur Fußwand 3, sondern
er hat in Abstand von der Fußwand 3 eine besondere Querwand 20, wodurch zwischen
dieser und der Fußwand 3 ein Fach 21 gebildet wird. Die Mittelwand 17 und die Querwand
20 liegen nicht so hoch wie die Seitenwände 14, 15, um die Polsterung einlegen zu
können, wie weiter unten noch beschrieben wird. Der Bettkasten 18 hat auf einer
Seite nach den Seitenwänden 14, 15 zu eine schräge Wand 22, vgl. Abb. 4 und.5. Diese
Schrägstellung der Wand 22 verhindert, daß der Bettkasten bei der Bettstellung von
außen gesehen werden kann. Unter dem Bettkasten 18 liegt ein Fuß 23, der infolge
der Schrägstellung der Wand 22 ebenfalls etwas zurückspringt. Auf diesem Fuß 23
und auf den Füßen der Fußwand 3 ruht der Fußgestellteil als ein selbständiges Einzelteil.
Die richtige Lage des Fußgestellteils 5, 6 zum Kopfgestellteil 4 wird dadurch gesichert,
daß die Seitenwände 12, 13 in der Bettstellung hinter die Leisten i i des Querstücks
io fassen.
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Zum Auflegen der Kopfpolsterung 24 @in der Bett-. stellung dient der
Rost 25, vgl. Abb. 6, der mittels Scharniere 26 an einer Leiste 27 der Kopfwand
i angelenkt ist und in der Bettstellung auf Anschlägen 28 der Seitenwände 8, 9 ruht,
während er für die Sofastellung entsprechend der strichpunktierten Lage in Abb.
6 nach oben geklappt wird. Der Rost ist nach dem Fußende des Doppelbettes zu gesehen
breiter als das Kopfpolster 24, damit das anschließende Mittelpolster 29 auch noch
mit auf dem Rost 25 zur Auflage kommen kann. Dieses Mittelpolster 29 ruht dann andererseits
im wesentlichen auf dem Bettkasten 18. Es schließt sich dann noch das Fußpolster
3o an, das ebenfalls auf dem Bettkasten i8 aufliegt: Wie ersichtlich, haben die
Polster 29, 3o keine volle bzw. durchgehende Unterlage, was durch die Konstruktion
als solche bedingt ist. Die Polster 29, 30 müssen daher in sich eine genügend
starre Unterfläche haben, es genügt hierzu,
sie auf der Unterseite
finit einer Sperrholzplatte zu versehen. Der Hohlraum zwischen dem Rost 25 und dem
Bettkasten 18 kann aber auch durch geeignete zusätzliche Mittel überbrückt werden.
So ist es denkbar, den Rost 25 aus zwei Teilen herzustellen, die sich ineinanderschieben
oder einklappen lassen, damit der Rost 25 in der heruntergeklappten Stellung bis
zum Bettkasten 18 reicht, in der hochgeklappten Stellung aber nicht höher ist als
in Abb. 6 strichpunktiert dargestellt. Ähnlich kann eine zusätzliche Unterlage für
das Fußpolster im Bereich des Faches 21 geschaffen werden.
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Die Seitenwä Tide 8, 9 des Kopfgestellteiles 4 sind mittels Scharniere
an der Kopfwand befestigt, desgleichen sind die Seitenwände 8, 9 mit den entsprechenden
Seitenwänden i4, 15 der Fußgestellteile 5, 6 durch Scharniere verbunden, so daß
sich für die Sofastellung, vgl. Abb. ,4, linke Hälfte, bei hochgeklapptem Rost 25
die Seitenwände 8, 14 bzw. 9, 15 zusammengeklappt an die Kopfwand i anlegen können.
Der Rost 25 ist in der Breite des Doppelbettes gesehen so groß, daß er bei ausgeklappten
Seitenwänden, vgl. @11ib. 4, rechte Hälfte, genau zwischen die Seitenwände 8, 9
einpaßt und dadurch deren genaue Winkellage zur Kopfwand i sichert.
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Da die Seitenwände 8, 9 bei normalen Bettgestellen die sog. Schattosen
31 haben, vgl. Abb. 7 und i, die verhindern, daß man unter die Kopfpolster sehen
kann, ist zum Anklappen der Seitenwände 8, 9 an die Kopfwand i der Rost 25 und die
an ihm befindliche Leiste 27 an den Seiten entsprechend abgeschrägt. Der Rost 25
kann also, wie Abb. 7 deutlich erkennen läßt, hochgeklappt sein, und die erhöhten
Schattosen 31 finden beim Anklappen der Seitenwände 8, 9 ihren Platz.
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Die Wirkungsweise ist wie folgt: Das Doppelbett wird normalerweise
in der Bettstellung benutzt, wobei die Einzelteile die in Abb. 4, rechte Hälfte,
und Abb. i und 6 dargestellte Lage einnehmen. Soll die Umwandlung in ein Sofa stattfinden,
so werden zun'ichst die Polster 24, 29, 3o abgenommen und beiseite gestellt. Der
Rost 25 wird hochgeklappt, wobei er sich infolge der Anlenkung an der Leiste 27
schräg nach hinten gegen die Kopfwand i legt, wie in Abb. 6 strichpunktiert angedeutet.
Nunmehr werden die Fußgestellteile 5, 6 in den Kopfgestellteil ,4 eingeschwenkt.
Zu diesem Zweck wird gemäß Abb. .4 der Fußgestellteil 6 in Richtung des Pfeiles
a bewegt, wobei er sich um die Achse des Scharniers zwischen den Seitenwänden 9,
15 dreht. Gleichzeitig wird aber auch die Seitenwand 9 nach innen eingedrückt,
die dabei um ihre Anlenkungsachse an der Kopfwand i schwenkt. Diese kombinierte
Bewegung wird fortgesetzt, bis die Seitenwände 9, 15 nebeneinander zusammengeklappt
an der Kopfwand i liegen, wie dies für die Seitenwände 8, 14 in Abb. 4, linke Hälfte,
gezeigt ist.
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Durch diese Maßnahmen ist bereits die Sofastellung erreicht, und es
werden nun noch die Polster wieder aufgelegt. Die Kopfpolster 24 sind jetzt in aufrechter
Stellung die Rückenpolster des Sofas, die Mittelpolster 29 bilden die Sitzpolster,
während die Fußpolster 30 von oben in die unten mit einer Anj S hlagleiste versehenen
Fächei 21 eingesteckt weren und so die Arinlehnenpolsterung ergeben.
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Bei der Zurückverwandlung in das Doppelbett wird in umgekehrter Reihenfolge
verfahren. Nach Abnahme der Polster werden die Fußgestellteile 5, 6 zunächst etwas
nach vorn ausgezogen und dann gleichzeitig im Sinne des Pfeiles b der Abb. .4, linke
Hälfte, um 9o° geschwenkt.
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Die schwenkbaren Fußgestellteile 5, 6 können mit normalen Füßen ausgerüstet
sein, zur Erleichterung des Schwenkens können aber auch Rollen eingebaut werden,
deren Anordnung so sein kann, daß sie von außen nicht sichtbar sind.
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Wichtig ist im Sinne der Erfindung noch, daß die bei der Sofastellung
vorn sichtbaren Seitenwände 12, 13 finit Stoff bezogen sind, so daß das Sofa bis
auf die Seiten -,vände 2, 3 (Abb. 2), die aus Holz sind, als richtiges Polstermöbel
wirkt. Die Seiten'#','ände 12, 13 liegen mit ihrem Stoffbezug bei
der Bettstellung innen und sind also in dieser Stellung unsichtbar. Bei der Bettstellung
sind überhaupt nur Teile aus Holz zu sehen, insbesondere sind die Seitenwände 8,
9, 14, 15 aus Holz, die jedoch bei der Sofastellung unsichtbar sind.
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Es läßt sickt also nach der Erfindung ein Doppelbett herstellen, das
völlig das normale Aussehen als Teil einer Schlafzimmereinrichtung hat, ohne daß
die Umbaumöglichkeit in ein Sofa äußerlich erkennbar ist, wobei von den Trennfugen
zwischen den Seitenwänden 8, 14 und 9, 15 abgesehen werden kann, da diese bei guter
Verarbeitung kaum auffallen. Demgegenüber wirkt aber auch das aus dein Doppelbett
durch Umwandlung gebildete Sofa wie ein richtiges Polstermöbel.