DE80004C - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B15/00—Other accessories for centrifuges
- B04B15/08—Other accessories for centrifuges for ventilating or producing a vacuum in the centrifuge
Landscapes
- Centrifugal Separators (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.^
Bei dem bisher gebräuchlichen Verfahren, Krystalle, z. B. aus Zuckersäften, durch den
Kochproeeis abzuscheiden, unterwirft man bekanntlich
die zuckerhaltige Flüssigkeit im Vacuumkochapparat einem Eindickungsverfahren
und zieht bei einer bestimmten Concentration nach und nach stets kleine Mengen derselben
zuckerhaltigen Flüssigkeit nach, wodurch die bereits gebildeten Krystalle wachsen, da die
auf einmal nachgenommene Menge Zuckersaft nicht grofs genug ist, um eine grofse Verdünnung
und Wiederauflösung der bereits gebildeten Krystalle herbeizuführen.
Bei diesem Vorgang besteht der Nachtheil, dafs die bei Beendigung des Kochprocesses zugeführte
Zuckerlösung sich infolge der kochenden Bewegung der ganzen Zuckermasse sofort mit
der bereits stark entzuckerten und grofse Mengen Nichtzucker enthaltenden Mutterlauge
vermischt.
Durch diese Mischung wird die nachgezogene reinere Zuckerlösung mit einer derartigen Menge
Nichtzucker angereichert,' dafs ihre Fähigkeit, die Zuckermoleküle rasch in fester Form abzuscheiden,
sehr verändert wird.
Es ist klar, dafs durch die eben erwähnte vollkommene Vermischung zuckerreicher Flüssigkeit
mit nichtzuckerreicher Mutterlauge die Ausbeute an Krystallen bezw. Zucker in fester
Form beeinträchtigt wird.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Beendigung der Krystallbildung derart zu leiten,
dafs eine Vermischung der bei Beendigung des Kochprocesses zugeführten zuckerhaltigen Flüssigkeit
— mag letztere desselben Ursprungs wie der zur Krystallbildung verwendete Zuckersaft
oder Zuckerlösung anderen Ursprungs sein — mit der zuckerarmen Mutterlauge nur
in höchst geringem Mafse stattfinden kann.
Als Beispiel wird in der vorliegenden Erfindung die Zuckerlösung, welche bisher im
Vacuumkocher zugesetzt wurde — oder auch andere geeignete Zuckerlösung — in der Centrifuge
auf den darin behufs Abschleuderns der Mutterlage enthaltenen Zucker derart einwirken
gelassen, dafs 'eine Abscheidung von Krystallen neben der bekannten, durch sogen. Decken reinigenden Wirkung der
Zuckerlösung stattfinden kann.
Diese Abscheidung der Krystalle erfolgt dadurch , dafs man die Abschleuderung im luftleeren
Raum ausführt und auf beliebige Weise so viel Wärme zuführt, wie einer genügenden
Verdampfung bezw. Verdunstung in der Centrifuge entspricht, so dafs die abgeschleuderte
Mutterlauge — welche durch die Abscheidung von Zucker in fester Form entsprechend verdünnt
wurde — stets wieder in einen derartig concentrirten Zustand versetzt wird, welcher
genügt, um wieder neue Zuckerkrystalle abzuscheiden.
Ferner kann der abgeschleuderte und wieder concentrate Syrup von der zuletzt mit einer
Zuckerlösung beschickten Centrifuge auf die vorhergehende übergeführt werden, welche die
unreinere Zuckerschicht enthält, sodafs aufserdem hierdurch ein systematisches Verdrängen
der Mutterlauge in bekannter Weise in einer Batterie von Centrifugen ausgeführt werden
kann.
Das Wesen der vorbeschriebenen Erfindung besteht demnach darin, dafs der abgeschleuderte
Syrup im luftleeren Räume der Centrifuge durch genügend zugeführte Wärme eingedickt,
der vorhergehend beschickten Centrifuge zugeführt und dort durch den Zuckerinnalt
derselben hindurchgeleitet wird, wobei Zucker in fester Form sich ausscheidet, der
hierdurch verdünnte Syrup wieder eingedickt wird und das Spiel sich so wiederholt, bis die
zugesetzte reinere Zuckerlösung entzuckert und die ursprüngliche Mutterlauge verdrängt ist.
Die Beendigung des-Kochprocesses. d. h. die
Ausscheidung von Krystallen geschieht demnach unter ähnlichen Luftleere- und Temperaturverhältnissen
hier in den Centrifugen wie sonst im Kochapparat. Durch die Anwendung der Centrifuge wird dieser Procefs jedoch mit
in der Mutterlauge ruhenden Krystallen ausgeführt, wodurch aufserdem die bekannte
systematische Verdrängung der Mutterlauge durch die zugeführte reinere Zuckerlösung
stattfindet, ohne dais eine Störung der Zuckerabscheidung und eine Vermischung der beiden
obengenannten Flüssigkeiten (der zugesetzten reineren Zuckerlösung und der ursprünglichen
Mutterlauge) in der Weise vor sich gehen kann wie beim Kochprocefs im Vacuumkochapparat.
Die Einrichtung der" Centrifuge ist in Fig. ι bis 6 dargestellt; es bedeutet:
Fig. ι Ansicht der Centrifuge mit gehobenem Deckel,
Fig. 2 Grundrifs derselben,
Fig. 3 Längsschnitt der Centrifuge bei aufliegendem Deckel,
Fig. 4 Grundrifsschnitt hiervon,
Fig. 5 schematische Darstellung einer Centrifugencolonne
im Aufrifs,
Fig. 6 dieselbe im Grundrifs.
Die Centrifuge kann derartig eingerichtet sein, dais nach geschehener Füllung mit Zucker
oder mit Zuckerfüllmasse, wie solche aus dem Vacuumkochapparat kommt — mag sie noch
heifs oder bereits abgekühlt sein — eine auf den Rand der Centrifuge hinabgelassene
Glocke A, welche zur leichteren Handhabung ausbalancirt sein kann, die Centrifuge von oben
luftdicht abschliefst, während durch die Verbindung der Glocke mit einer Luftpumpe und
Condensation der innere Raum B der Centrifuge sich luftleer machen läfst.
Der untere Theil des Centrifugenmantels D kann durch einen geschlossenen Boden gebildet
werden, durch welchen die Spindel mit Hülfe eines bekannten dreitheiligen centrirenden
Lagers, welches einen Oelbehälter enthalten kann, geführt und abgedichtet wird.
Durch Ventile am Ablaufstutzen α für den abgeschleuderten Syrup kann jede Centrifuge
mit dem Behälter für die abzuziehende Mutterlauge oder mit der Pumpe E, Fig. 2 und 6,
oder sonstigen Vorrichtung verbunden werden, welche den Syrup von einer Centrifuge zur
anderen schafft.
Die Zuführung der erforderlichen Wärme kann auf beliebige Art geschehen, z. B. durch
einen Doppelmantel F, in dessen Zwischenraum b der Wärmeträger, ζ. Β. Dampf, eingeführt
wird. Um.mehr Oberfläche zu bilden, kann der innere Theil des' Mantels D sehr
zweckmäfsig mit Rippen f versehen sein. Der Syrup wird in diese Rippen, welche gleichsam
ein auf einer Seite offenes Heizrohr bilden, hineingeschleudert und dort unter dem Einflüsse
der Luftleere verdampft bezw. verdunstet, während er nach unten abläuft.
Durch ein in die Centrifuge eingesetztes durchlöchertes Blech G kann beim Einfüllen
von Füllmasse oder Zucker verhindert werben, dafs dieselben sich auf dem Boden der Centrifuge
festsetzen und ablagern und beim Anlassen der letzteren nicht emporsteigen können,
vielmehr wird durch dieses Einsatzblech an der Aufsenwand der bekannten durchlöcherten
Siebtrommel H eine gleichmäfsige Schicht gebildet.
Da bei vorliegendem Verfahren die Mutterlauge (der Syrup) sich, infolge des heifsen Zustandes
sehr leicht abschleudern läfst, so mufs bei Verarbeitung von Füllmasse dieselbe sehr
stramm eingekocht werden, bevor sie in die Centrifuge gefüllt wird. Auch kann die Geschwindigkeit
der Centrifuge entsprechend verlangsamt werden, um zu verhindern, dafs die
heifse Mutterlauge oder die zugeführte reinere Zuckerlösung zu rasch durch die Zuckerschicht
in der Centrifuge hindurchgeführt wird.
Da durch die gleichzeitige Einwirkung der Luftleere und der Wärme eine Verdampfung
der (durch Ausscheidung von Zucker in fester Form verdünnten) Mutterlauge stets wiederholt
stattfindet, so mufs — neben der bekannten reinigenden Wirkung der zugeführten Zuckerlösung
— auch eine gröfsere Zuckerabscheidung aus der Zuckerlösung stattfinden.
Auch zur Abscheidung von Krystallen oder Körpern in fester Form aus anderen Flüssigkeiten,
z, B. Chemikalien-.Lösungen, ist vorstehend
beschriebenes Verfahren anwendbar.
Claims (2)
1. Verfahren, Zucker aus Lösungen in fester Form abzuscheiden, dadurch gekennzeichnet,
dafs das Eindicken der Zuckerlösung im Schleuderprocefs unter Benutzung mechanisch hergestellter Luftleere geschieht.
2. Zur Ausführung des in Anspruch i. gekennzeichneten
Verfahrens eine Centrifuge, deren Innenraum gegen die Aufsenluft abgedichtet und mit einer Luftpumpe verbunden
ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE80004C true DE80004C (de) |
Family
ID=352597
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT80004D Active DE80004C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE80004C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2205487A1 (de) * | 1972-11-03 | 1974-05-31 | Pollution Control Inc | |
EP1900435A1 (de) * | 2006-09-18 | 2008-03-19 | Cosma S.p.A. | System zur Steuerung der Umweltemissionen in Zentrifugen während des Entladungsvorgangs |
-
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- DE DENDAT80004D patent/DE80004C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2205487A1 (de) * | 1972-11-03 | 1974-05-31 | Pollution Control Inc | |
EP1900435A1 (de) * | 2006-09-18 | 2008-03-19 | Cosma S.p.A. | System zur Steuerung der Umweltemissionen in Zentrifugen während des Entladungsvorgangs |
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