DE30415C - Verdampfungs-Verfahren für Zuckersäfte - Google Patents

Verdampfungs-Verfahren für Zuckersäfte

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DE30415C
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DE
Germany
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sugar
juices
steam
vapors
evaporation process
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Application number
DENDAT30415D
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A. martikkk in Berlin SO., Franzstr. 6
Publication of DE30415C publication Critical patent/DE30415C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • C13B30/002Evaporating or boiling sugar juice

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die organischen Substanzen der Zuckerlösungen würden der Krystallisation nicht hinderlich sein, wenn nicht ein Theil derselben an der Erwärmungsfläche der Verdampfapparate durch eine Temperatur, welche höher ist als die der zu verkochenden Zuckermasse, eine Zersetzung, erlitte.
•Der Zuckerfabrikant arbeitet gewöhnlich mit 3 Atmosphären Druck in den Dampfschlangen und Doppelböden, also mit Dampf von circa 1380 C, und wenn auch in der kochenden Zuckermasse eine Temperatur von ca. 68° C. nachgewiesen wird, so sind die Berührungspunkte gleich der Temperatur des Dampfes in den Schlangen und Doppelböden und fördern eine Zersetzung des Zuckers, weil die Säfte alkalisch sind. Somit entstellt eine Melasse, welche reich an unkrystallisirbarem Zucker ist. Dieses wird durch das nachstehend beschriebene Verfahren beseitigt.
Das Verfahren hat den Zweck, die ca. 40 bis 50 pCt. krystallisirbaren Zucker, welche sich in der Melasse befinden, in der ganzen Zuckersaftbearbeitung bis auf ein Minimum zu gewinnen, ohne dadurch mehr Betriebsunkosten entstehen zu lassen, und eine Melasse zu erhalten, welche so arm an Zucker ist, dafs sie eine weitere Verarbeitung auf Spiritus oder Zucker unmöglich macht und nur einen guten Düngerwerth haben wird. Um dies nun zu erreichen, müssen sämmtliche inneren Wandungen der Gefäfse bezw. Apparate, welche zum Wärmen oder zum Kochen der Säfte dienen, mit einem nicht wärmeleitenden Material bekleidet bezw. dick mit einer Pastenfarbe bestrichen werden.
Eine solche Pastenfarbe wird hergestellt aus einer der besten Formlackfarben und Steinnufspulver; sie besitzt eine aufserordentliche Festigkeit und wird von den in den Säften enthaltenen Alkalien nicht angegriffen und leitet gleichzeitig die Wärme nicht. Auch empfiehlt es sich, bei Neuanlagen zur Auskleidung der Verdampfgefäfse ein hartes, vorher gut ausgelaugtes Holz zu nehmen, das mit einem solchen OeI imprägnirt wird, welches zum Niederschlagen der Säfte beim Kochen benutzt wird.
Ferner benutzt man an Stelle des nassen Dampfes, welchen man sonst zwischen den doppelten Wandungen, Doppelböden und Schlangen zum Wärmen oder Kochen der Zuckerlösurigen anwendete, trockenen Dampf, und zwar unter directer Einleitung in die Verdampfgefäfse vermittelst mehrerer freien Einmündungen. Dadurch werden Schlangen und Doppelböden entbehrlich.
Da nun Heizflächen nicht mehr vorhanden sind und die übrigen inneren Wandungen und Körper mit einem nicht wärmeleitenden Material ausgekleidet bezw. bestrichen sind, die Zuckerlösungen aber direct durch trockene bezw. überhitzte Dämpfe concentrirt werden, so mufs dieselbe Temperatur an den Flächen und in den kochenden Zuckerlösungen erzielt werden. Eine Zersetzung eines Theiles der Zuckerlösungen an den Berührungsflächen kann daher nicht stattfinden, weil eine höhere Temperatur, als diejenige, welche die kochenden Zuckerlösungen besitzen, nicht vorhanden ist.
Es kommt nun beim Verdampfen wesentlich darauf an, ob man dünne Zuckersäfte bis zu
2 3 bezw. 280 B. oder von da ab1 im Vacuum gradatim aufwärts bis zum fertigen Sude concentrirt.
Im ersteren Falle kann man (mit allerdings mehreren Einmündungen in die Verdampf-. gefäfse) gleich directen Dampf frei in die Säfte führen, um dieselben zu concentriren, welches schneller und billiger ist. Man mufs freilich die einzuführenden Dämpfe vor dem Einleiten in die Säfte vermittelst eines Probirhahnes prüfen, ob sie wasserfrei (»blau«) sind; denn nur solche können benutzt werden. Zu diesem Behufe müssen auch vor der Einströmung in den Verdampfkörper ein oder mehrere sogenannte Wassersäcke angebracht sein, die den Dampf wasserfrei (trocken) erhalten.
Anders verhält es sich im zweiten Falle, wenn man nämlich Säfte von 23 bezw. 280B. gradatim aufwärts bis zum fertigen Sude im Vacuum concentriren will. Hier hat man es mit einer höheren Luftleere und mit immer weniger zu verdampfendem Wasser zu thun. Hier kann man Retourdämpfe von 1 Atmosphäre Druck, welche ja in Farbe weifsgrau erscheinen, also wasserhaltig sind, durch einen Wärmeapparat bekannter Construction leiten und erhitzen.
Dieser überhitzte Dampf braucht keine höhere Temperatur zu haben, als der unter einer Luftleere von 68 cm kochende Saft hat, auch braucht der erhitzte Dampf keinen erhöhten Druck, weil er von der Luftleere angezogen wird.
Ein in kleinem Mafsstabe ausgeführter primitiver Versuch verlief wie folgt:
Es wurden 6 Y4 kg Rüben auf einer Handreibe zerrleben und deren Brei wie im Grofsen ausmacerirt, geschieden und filtrirt, der Schlamm in einer Spindelpresse ausgeprefst. Zum Wärmen und Aufkochen des Scheidesaftes wurde direct wasserfreier (»blauer«) Dampf eingeführt.
Nach der ersten Filtration wurde der Saft bis 250 B. mit blauem Dampf concentrirt, und ging die Verdampfung schneller von statten, als auf offenem Feuer. Nach der zweiten Filtration wurde in demselben Gefäfse, welches mit Holz ausgekleidet war, der Saft ohne Luftleere, also unter normalem Luftdruck, fertig gekocht. Zu dieser Verdampfung wurde der Dampf in einen zweiten Behälter geleitet, unter welchem eine Spiritusflamme brannte. Dieser überhitzte Dampf ging ununterbrochen in die Säfte bis zur Vollendung des Sudes, welches auch schneller vor sich ging als auf offenem Feuer.
Die Füllmasse wurde auf einen Kasten mit unten liegendem Siebe gefüllt und nach dem Ablauf des Syrups eine Thondecke gegeben. Die Ausbeute ergab nach Gewicht von 6J/4 kg Rüben 1,375 pCt. Zucker.
Bei diesem nur ganz primitiven Versuche und ohne analytische Untersuchungen hat sich ergeben:
1. dafs dünne Zuckerlösungen sich mittelst directer Einführung wasserfreier ( » blauer«) Dämpfe concentriren lassen;
2. dafs man mit überhitzten Dämpfen auch bei normalem Luftdruck fertigkochen kann;
3. dafs die Zuckerlösungen heller bleiben als die auf offenem Feuer concentrirten.

Claims (1)

  1. Patent-AnspruchE.■
    ι. Anwendung gespannter wasserfreier Dämpfe, sowie überhitzter Dämpfe oder Luft zum "Zwecke des Wärmens und Kochens von Zuckerlösungen oder Säften durch directe Einströmung in dieselben.
    2. Auskleidung der inneren Flächen und Körper der Verdampfgefä'fse mit einem nicht wärmeleitenden Material, bestehend entweder:
    a) in einem dicken Anstrich mit einer aus Steinnufspulver und Formlackfarbe zusammengesetzten Pastenfarbe, oder
    b) in hartem ausgelaugten und mit OeI imprägnirten Holze.
DENDAT30415D Verdampfungs-Verfahren für Zuckersäfte Expired - Lifetime DE30415C (de)

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