DE79352C - Hakenverschlufs - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

Hakenverschiurs.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Mai 1894 ab.

Der auf beiliegender Zeichnung dargestellte Haken mit Oese unterscheidet sich von den bekannten dadurch, dafs beide Theile nur durch einfaches Gegeneinanderbewegen verbunden werden, also nicht in der Weise, dafs erst der Haken in die Oese ein- und dann wieder zurückgeführt werden mufs.

Der Haken A besteht lediglich aus einem Stück Draht, der in die dargestellte Form gebogen ist, so dafs zwei Augen zum Annähen an das Kleidungsstück gebildet werden, die in die Schenkel übergehen und schliefslich die Schleife α bilden. Diese Schleife kann entweder, wie Fig. 3 zeigt, in der Ebene der Schenkel und der Augen liegen, oder sie kann, wie Fig. 4 zeigt, etwas hochgebogen sein, oder sie kann, wie Fig. 2 zeigt, nach hinten zurückgehen. Bedingung bei diesen Formen ist nur die, dafs die Schleife breiter ist als die Schenkel.

Die Oese B, Fig. 2, 3 und 4, besteht ebenfalls aus einem Stück Draht, der mit den beiden Augen zum Annähen an.das Kleidungsstück versehen ist. Von dem einen dieser Augen ausgehend, bildet der Schenkel b die runde oder geschlossene Schleife b³, die in der Ebene der Augen und der Schenkel liegt. Der andere Schenkel b² bildet ebenfalls eine Schleife b, die jedoch offen ist und in ihrer Fortsetzung nach hinten das zweite Auge zum Annähen bildet. Die Schleife b liegt jedoch nicht in der Ebene der übrigen Drahttheile, sondern ist hochgebogen; sie liegt ferner über der ersten Schleife b³ oder doch in ihrer unmittelbaren Nähe.

Es ist übrigens nicht erforderlich, dafs die Schleife b ³ geschlossen ist, sie kann auch, wie Fig. 2 zeigt, wie die obere Schleife b offen sein; in diesem Falle geht das Drahtende nach dem Annähauge zurück. Die Schleifen b³ müssen jedoch, gleichgültig, ob sie offen oder geschlossen sind, federn oder ausweichen können, so dafs der Zwischenraum zwischen den beiden Schleifen b und b³ sich erweitern kann, wenn man den Haken A einführen will.

Diese Einführung des Hakens zeigt Fig. 1, welche die in den Fig. 2 bis 4 dargestellten Theile in umgekehrter Lage, also von unten gesehen, wiedergiebt. Der Haken wird so eingeführt, dafs die Schenkel von A und B einen stumpfen Winkel zu einander bilden.-Die Einführung gelingt aber nur dann, wenn die Schleife b³, wie schon erwähnt, sich nach oben (Fig. 1) bezw. nach unten (Fig. 2 bis 4) durchbiegen läfst. Wenn nunmehr die Schleife a des Hakens A zwischen die Schenkel der Schleife' b der Oese B gelangt ist, so bringt man die Theile A und B wieder in die gestreckte Lage, und es wird sich nun die Schleife α hinter die Schleife b legen und sich dort festklemmen, wobei die wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückgegangene Schleife b³ die Lage von α und b sichert, also verhindert, dafs der Haken sich ohne Weiteres lösen kann. Bedingung des sicheren Schlusses ist natürlich die, dafs die Schleife α, an ihrer Aufsenkante gemessen, nicht schmaler ist als die Schleife b, an ihrer Innenkante gemessen.

Beim Lösen der Verbindung verfährt man in umgekehrter Weise, wie nicht weiter erläutert zu werden braucht.

Statt aus Draht, kann man den Haken A wie auch die Oese B aus Blech ausstanzen und die Schleifen α und b hochbiegen. Bei Corsetts kann man sie mit den Stäben aus einem Stück herstellen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Hakenverschlufs, bestehend aus einem Haken (A), dessen Schleife (a) breiter ist als die Schenkel, und einer Oese (B) mit zwei Schleifen, von denen die obere (b) hochgebogen und innen ebenso breit ist wie die Aufsenkante der Schleife (a) des Hakens (A), während die untere Schleife (b³) federt. '

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.