DE7924039U1 - Vorrichtung zur entfernung von alkali- und erdalkalimetallen aus geschmolzenem aluminium - Google Patents
Vorrichtung zur entfernung von alkali- und erdalkalimetallen aus geschmolzenem aluminiumInfo
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Description
HOFFMANN · ΈΙΐΙ,1·:·ι&
DIPl.-ING. K. FOCHSlE · DR. RER. NAT. B. HANSEN
ARABELLASTRASSEMSTERNHAUS) · D-6000 MÖNCHEN 81 · TELEFON (08?) »11087 . TELEX OS-Sfil? (PATHE)
32 472 o/fi
ALCAN RESEARCH AND DEVELOPMENT Ltd. Montreal, Quebec / Kanada
und Erdalkalimetallen aus geschmolzenem Aluminium
Die Erfindung betrifft die Entfernung von geringen Mengen
an Alkali- und Erdalkalimetallen aus geschmolzenem Aluminium.
Das aus elektrolytischen Reduktionszellen abgezogene geschmolzene Aluminium enthält unvermeidbar geringe Anteile
an Alkalimetallen, wie Lithium und Natrium,und Erdalkalimetallen, wie Magnesium und Calcium. Diese Verunreinigungen
stammen aus dem der elektrolytischen Reduktionszelle zugeführten Aluminiumoxid, den Fluoriden, aus
denen der Elektrolyt der Reduktionszelle gebildet wird/
und dem kohlenstoffhaltigen Material, aus dem die sich
verbrauchenden Anoden der Zelle aufgebaut sind. Insbesondere Lithium kann aus Lithiumverbindungen stammen, die
absichtlich dem Zellelektrolyfcen zugegeben wurden, um dessen Leitfähigkeit und damit die Wirtschaftlichkeit
des Schmelzprozesses zu verbessern. Lithium v/ird auch zur'Verminderung der Fluoridemission aus den Zellen zugegeben.
Die Anv/esenheit von Natrium in Calcium in Konzentrationen von so niedrig wie 2 ppm ist in Primäraluminiuin aus den
Reduktionszellen unerwünscht, weil die Anwesenheit dieser Metalle auch schon in sehr kleinen Mengen eine "v.'asserbrüchigkeit"
und eine Kantenrißbildung während des v.'asserverwalzens von Magnesium enthaltenden Aluminiumlegierungen
verursachen kann. Da ein großer Anteil an Primäraluminium zur Herstellung von Magnesium-haltigen Legierungen verwendet
wird, soll die Gegenwart von Natrium und Calcium als Verunreinigungen auch in sehr niedrigen Konzentrationen
vermieden werden.
Die Gegenwart von Magnesium in Primäraluminium ist auch deshalb unerwünscht, weil es eine nachteilige Wirkung auf
die elektrische Leitfähigkeit hat, wenn das Primäralvuninium
zur Herstellung von elektrischen Leitern und ähnlichen Produkten verwendet wird. Weiterhin ist
die Anwesenheit von Magnesium auch dann unerwünscht, wenn
das Aluminium zu Streifen oder Folien ausgewalzt wird, die dann mit einem organischen Lack beschichtet v/erden, weil
Magnesium die Lackhaftung nachteilig beeinflußt.
Die Gegenwart von Lithium in Konzentrationen von mehr als 1 ppm kann auch zu Schwierigkeiten in der Gießvorrichtung
beini Überführen des geschmolzenen Aluminiuns zu gegossenen
Produkten führen. Lithium erhöht den Oxidationsgrad des geschmolzenen Aluminiums und das so gebildete
Oxid neigt dazu, die Peilrohre - die Schwimmer und die
Nasenstücke zu verstopfen, bzw. zuzusetzen, und baut nach und nach dicke Oberfiächenfilme in Trögen, Bottichen
und Behältern und Kesseln auf. Seine Gegenwart führt zu erheblich erhöhten Schmelzverlusten, insbesondere bei
der Herstellung von Magnesium-haltigen Legierungen. Es verursacht auch eine Verschlechterung der elektrischen
Leitfähigkeit, wenn das Aluminium für die Herstellung von elektrischen Leitern verwendet wird.
Aus US-PS 3 305 351 ist es bekannt, Aluminium durch ein Bett aus festen Aluminiumfluoridteilchen zu leiten, um
!Lithium, Natrium und Magnesium aus der Metallschmelze zu entfernen. Durch diese Behandlung ist beabsichtigt, das
Alkalimetall CLi, Na oder Mg) mit dem Aluminiumfluorid
Umzusetzen, so daß die Alkalimetalle in die entsprechenden Alkalifluoride überführt werden, die sich dann mit Aluminiun
fluorid unter Bildung von Fluoaluminat vereinen.
Bei dem bekannten Verfahren wird das geschmolzene Aluminium nach unten durch ein auf einem Rost sich befindlichen
Bett aus Aluminiumteilchen celeitet. Diese Teilchen haben typischerweise eine Größe im Bereich von 6 bis 20 mm.
Das gemäß US-PS 3 305 531 beschriebene Verfahren hat jedoch •ine Reihe von Nachteilen, die nicht auf den ersten Blick
ersichtlich sind. Zunächst enthält die aus einer Reduktions-Kelle abgezogene Aluminiumschmelze unvermeidbar einige geschmolzene
Elektrolyte aus dem Ead und häufig auch feste Schlamnteilchen , die in die Metallschmelzschicht am Boden
der Reduktionszelle absinken. Wenn diese Materialien mit der Metallschmelze abgezogen werden, neigen sie dazu, sich
an der stromaufwärtigen Seite des Bettes aus Aluminiumfluori
teilchen anzusammeln und dies führt zu einem vorzeitigen "Verstopfen" des Bettes und hindern den Durchfluß der
• · «β . ι ·
6 -
Aluminiumschmelze darin. Dann wird ein Ersatz des Bettes erforderlich. Eine weitere Schwierigkeit
darin, daß einige der Reaktionsprodukte aus den Alkalimetall- und Erdalkalimetall-Verunreinigungen und
den Aluminiumfluor idteilchen bei der Temperatur, bei weJ.chei
die Metallbehandlung stattfindet, vermutlich in geschmolzenem Zustand vorliegen, mit dein Ergebnis, daß die Teilchen
des Bettes agglomerieren. Eine weitere Schwierigkeit ist darin zu sehen, daß die verbleibenden geschmolzenen
Reaktionsprodukte, die mit der Metallschmelze durch das Bett hindurchgeführt werden, in die jeweiligen Metalle,
falls es sich um Na, Ca und Li handelt, zurückgeführt werden, sofern das Aluminium anschließend mit Magnesium
legiort wird.
Weitere Probleme treten beim Betrieb des Verfahrens gemäß US-PS 3 305 351 auf, wenn die Zufuhr der zu behandelnden
Aluminiumschmelze unterbrochen wird. Bei der Unterbrechung der Metallschmelze kann das sehr heiße Bett aus Aluminiumfluorid
der Atmosphäre ausgesetzt werden. Dies ergibt eine gewisse Hydrolyse des Aluminiumfluorids durch Umsetzung
mit atmosphärischer Feuchtigkeit und dadurch findet eine Verunreinigung der Arbeitsumgebung der Vorrichtung
durch freigegebenen Fluorwasserstoff statt. Gleichzeitig erfolgt auch eine Verminderung der Aktivität des Aluminiumfluoridbettes
wegen der Bildung von Aluminiumoxid an d^r
Oberfläche der Aluminiumfluoridteilchen. Wird das Aluminiumfluorid
der Atmosphäre ausgesetzt, so wird es die exotherme Oxidation des nach der Trockenlegung des Bettes darin verbleibenden
Aluminiums katalysieren. Dies bewirkt (a) eine Erhöhung der Bettemperatur, die wiederum den Hydrolysegrad
erhöht, (b) eine Erhöhung des Aluminiumoxidgehaltes des Bettes, wodurch dessen Aktivität noch weiter vermindert
und die Verstopfung des Bettes dadurch begünstigt wird, und den Fluß des Aluminiums durch das Bett hindert. Dies
hat die sehr nachteilige Wirkung, daß der Schmelzverlust
erhöht wird.
Es ist ein Ziel der vorligenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zu zeigen. Der hier nachfolgend verwendete
Ausdruck "Aluminium" schließt auch alle Aluminiumlegierungen ein, ausgenommen Legierungen mit einem Magnesiumgehalt,
der oberhalb von Verunreinigungsmengen liegt, d.h. mehr als 0,1 % ausmacht.
Gemäß einem ersten Merkmal der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Entfernung von Alkalimetall-
und Erdalkalimetall-Verunreinigungen aus geschmolzenem Aluminiummetall vorgesehen, wobei ein Bett aus Aluminiumfluoridteilchen
konstant in einem Körper aus geschmolzenem Aluminium untergetaucht bleibt, unabhängig davon, ob ein positiver
Fluß oder gar kein Fluß des Aluminiums durch das Bett aus Aluminiumfluoridteilchen stattfindet. Vorzugsweise wird
das geschmolzene Aluminium durch ein Primärbett aus Filterteilchen geleitet, die an der stromaufwärtigen Seite
des Bettes aus reaktiven Aluminiumfluoridteilchen angeordnet
sind, so daß feste oder geschmolzene nichtmetallische Verunreinigungen entfernt werden, bevor sie in das Bett
aus Aluminiumfluoridteilchen eintreten. Außer der Funktion, solche nichtmetallischen Verunreinigungen zu entfernen,
dient dieses Primärbett dem Zweck, den Fluß aus geschmolzenem Aluminium durch das Bett aus Aluminiumfluoridteilchen
gleichmäßiger zu machen, und dadurch die Umsetzung mit den in dem geschmolzenen Aluminium enthaltenden Alkalimetall-
und Erdalkalimetall-Verunreinigungen wirksamer zu machen« Die die Filterschicht an der Ahstromseite des Bettes
aus Aluminiumfluorid bildenden Teilchen sollen gegenüber
geschmolzenem Aluminium inert sein und aus solchen Materialiei
bestehen, die von dem geschmolzenen Elektrolyten aus der Reduktionszelle benetzt werden. Beispiele für solche
r. 8' ·ι
Materialien, die für diesen Zweck geeignet sind, sind tafelförmiges Aluminiumoxid, totgebrannter Magnesit,
Siliziumcarbid und feuerbeständige Aluminiumsilikate, die kein freies Siliziumdioxid enthalten, wie Mullit
und Kyanit. Außer einer Filterschicht an der stromaufwärtigen
Seite des reaktiven Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen ist es vorteilhaft, eine ähnliche Schicht von
Teilchen stromabwärts vorzusehen, um die geschmolzenen Alkali_fluoaluminat -Reaktionsprodukte, die durch
das aktive Bett aus Alumiriumfluoridteilchen hindurchgewaschen
werden, einzufangen und zu sammeln. Das heißt, daß vorzugsweise eine Filterschicht aus feuerbeständigen
Teilchen sowohl oberhalb wie unterhalb des aktiven Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen vorgesehen wird. Vorzugsweise
sind diese beiden Teilchenschichten aus dem gleichen Material, weil dies einfacher ist und das Recycling vereinfacht.
Deshalb ist es wünschenswert, daß die feuerbeständigen Teilchen dichter sind als das geschmolzene
Aluminium,wodurch die Notwendigkeit, ein Abfangsieb oberhalb der oberen der beiden Schichten anbringen zu müssen ,entfällt. Dies
ist unabhängig davon, ob der Strom aus geschmolzenem Metall \
von unten nach oben oder von oben nach unten durch das Bett aus Aluminiumfluoridteilchen geführt wird. Bevorzugt
wird jedoch, daß die Vorrichtung unterströmig arbeitet, wobei der Strom aus geschmolzenem Metall von ;nten nach
oben durch das Bett aus Aluminiumfluoridteilchen geleitet wird. Beim Betrieb dieses Systems neigt der geschmolzene
Badelektrolyt aus der elektrolytischen Reduktionszelle dazu, sich an der stromaufwärts befindlichen Schicht von
Filterteilchen, die von einem Sieb unterhalb des reaktiven Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen getragen werden, anzusammeln.
Nach Durchgang durch die Filterschicht tritt das geschmolzene Aluminium in das Bett aus reaktiven Aluminiumfluoridteilchen
ein, wo seine Verunreinigungen aus Alkalimetall und Erdalkalimetall mit dem Aluminiumfluorid unter
Bildung von Fluoaluminaten reagieren, die bei der Behandlungstemperatur
während ihrer Bildung einen geschmolzenen Zustand durchlaufen können. Da diese flüssigen Fluoaluminate
weniger dicht sind als das Aluminium neigen sie dazu, durch das Bett auc Aluminiumfluoridteilchen mittels
der schnellfließenden Metallschmelze hindurchgewaschen werden und werden dann durch die zweite Filterschicht
stromabwärts Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen eingefangen. Diese Anordnung wird bevorzugt, weil dadurch die
Reaktivität des Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen durch die Fluoaluminatreaktionsprodukte während einer längeren
Zeit unbeeinflußt bleibt als in einem System, bei dem das geschmolzene Metall nach unten durch das Bett aus
Aluminiumfluoridteilchen fließt, weil in der letzteren Anordnung die geschmolzenen Fluoaluminat-Reaktionsprodukte
eine größere Neigung haben, in dem Bett aus aktiven Fluoridteilchen eingefangen zu werden, wodurch eine Neigung zum
Verstopfen der Zwischenräume des Bettes und damit einer Verminderung
der Aktivität der Fluoridteilchen besteht.
Vorzugsweise wird der Strom aus geschmolzenem Aluminiumoxid nach oben durch die anschließende Schicht, die
sich aus nicht reaktiven, feuerfesten Filterteilchen, reaktiven Aluminiumfluoridteilchen und einer anschließenden
Schicht von nicht reaktiven feuerfesten Filterteilchen zusammensetzt, geleitet. Gegenüber dem Verfahren und der Vorrichtung
gemäß US-PS 3 305 531 werden erhebliche Vorteile erzielt, solange die Teilchenschichten in dem geschmolzenen
Aluminium untergetaucht bleiben, unabhängig davon, ob das Metall fließt oder statisch ist und unabhängig davon, ob
es von oben nach unten oder von unten nach oben fließt.
-,o-
Aus GB-PS 1 148 344 ist es zwar schon bekannt, geschmolzenes Aluminium von oben nach unten durch ein Bett aus
Granulat aus Calcium- und/oder Magnesiumfluorid, das ständig
in dem geschmolzenen Metall untergetaucht ist, zu leiten, um feste und/oder gasförmige Einschlüsse abzufiltrieren
und zu entfernen/ diese Behandlung erfolgte jedoch nicht zur Entfernung von Alkali- oder Erdalkalimetall-Verunreinigungen/
die in geschmolzenem Aluminium gelöst sind. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist ein Vonunten-nach-obeu-Fluß
bevorzugt gegenüber einem Von-obennach-unten-Fluß, der dicke Schichten von tafelförmigem
Aluminiumoxid an beiden Seifen des aktiven Bettes erfordert.
Wird beim erfindungsgemäßen Verfahren ein Vonoben-nach-unten-Fluß angewendet, so muß die obere Filterschicht
an der stromaufwärts liegenden Seite die Neigung eines Teiles der Aluminiumfluoridteilchen, aufzuschwimmen,
verhindern und außerdem das Material von den Verbrennungsprodukten der Vorerhitzungsvorrichtung schützen, während
die untere, stromabseitige Schicht ausreichend dick sein muß, um die Reaktionsprodukte einzufangen und zurückzuhalten.
Vergleichsweise muß bei einem System, bei dem das Metall
von unten nach oben fließt, nur die obere Schicht 'auf der abströmigen Seite) dick sein. Deshalb ist das letztere
System einfacher gleichmäßig vorzuerhitzen, weil dort weniger festes Material vorliegt. Aus dem gleichen Grund
sind die Schichten auch billiger.
In der bisherigen Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestand das Bett aus reaktiven Teilchen nur
aus Aluminiumfluorid. Das Bett aus reaktiven Teilchen kann jedoch ganz oder zum Teil aus Alkalifluoaluminaten,
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die bei der Temperatur des geschmolzenen Metalles fest sind, bestehen. Wenn es hauptsächlich um die Entfernung
von Lithium, Magnesium und Calcium geht, kann das Bett aus reaktiven Teilchen aus Natriumkryolit oder
einem lithiumfreien Reduktionszellenelektrolyten mit einem niedrigen Verhältnis von NaF : AlF3, d.h. enthaltend AlF3
im Überschuß zu der für Na3AlFg erforderlich stöchiometrischen
Menge,enthalten, unter der Voraussetzung, daß das Material so zusammengesetzt ist, daß der größere Anteil
bei der Behandlungstemperatur fest bleibt. Dies ist normalerweise der Fall, wenn das vorerwähnte Verhältnis
im Bereich von 1 : 3 bis 1 : 5 aufrechterhalten wird. Die aktiven Fluoridsalze können einen Anteil an
inertem Material, wie Aluminiumoxid, enthalten. Ein solches Material ist häufig in technisch reinem Aluminiumfluorid
in Anteilen von beispielsweise 1 bis 10 % enthalten. Die Gegenwart von bis zu 50 Gew.-% an inertem Material
in der aktiven Schicht beeinflußt den Betrieb des Verfahrens nicht negativ. Die mechanische Unterstützung,
welche solche Inertmaterialien den Fluoridsalzen geben können, wenn diese durch die Reaktion verbraucht werden.
und sich dann auf den Inertmaterialien ein festes Trägergerüst bildet, kann sogar vorteilhaft sein. Alle die vorgenannten
Materialien können als AlF3~haltige Materialien für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung angesehen werden.
Eine Ausführungsform zur Durchführung der Erfindung wird in der Figur gezeigt.
Die Vorrichtung umfaßt eine Stahlhülle 1, die mit feuerfestem
Material gefüttert ist. Das zu behandelnde Metall wird in eine Eintrittskammer 2 eingeführt, die so angeordnet
ist, daß sie geschmolzenes Metall aus einer Pfanne durch
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Syphon-Ubergang erhält, in dem ein großer Teil der festgehaltenen
festen Schlantnstoffe auf den Boden sinken und dort festgehalten werden. Das Metall strömt dann über
einen überlauf 5 und tritt in einen Durchgang 3 ein, in welchem es von oben nach unten fließt. Ein Teil des
Badelektrolyten neigt dazu, als aufschwimmende Schicht oben in der Eintrittskammer 2 zu schwimmen.
Das geschmolzene Aluminium, das durch den Durchgang 3 nach unten strömt, passiert eine Ablenkwand 6 und strömt
in einen Raum unterhalb eines Trägergrills 7, der aus feuerbeständigen Betonstäben oder einem anderen Material,
das durch geschmolzenes Aluminium nicht angegriffen wird, besteht. Auf dem Grill 7 befindet sich eine erste Schicht
aus feuerfesten Teilchen, die im vorliegenden Beispiel aus einer Schicht 8 aus tafelförmigem Aluminiumoxid in Form von
Kugeln mit annähernd 18 mm Durchmesser bestehen. Die Schicht
8 hat typischerweise eine Tiefe von 25 bis 50 mm und hält durch Absorption alle flüssigen und festen Teilchen fest,
die noch in dem unter der Ablenkwand 6 eintretenden Metallschmelze enthalten sind. Die Schicht aus relativ grobem
tafelförmigen Aluminiumkugeln bewirkt auch eine Verteilung
des Metallflusses in die Schicht 9 aus feineren Aluminiumfluoridteilchen, die von der Schicht 8 getragen werden.
Die Teilchengröße und die Form der Teilchen in sowohl der aktiven als auch in der feuerfesten Schicht des Bettes sollten
so sein, daß eine ausreichend wirksame Kontaktierung zwischen dem fließenden Metall und den aktiven Teilchen
stattfindet, um sicher zu sein, daß die Entfernung der Alkali- oder Erdalkalimetalle in ausreichendem Maße stattfindet.
Die Wirksamkeit der Kontaktierung ist das Ergebnis der vereinten Wirkungen von :
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a) Verweilzeit
b) Grenzfläche an der Kontaktstelle
c) nicht-laminarer Strömung
Die Kombination der Bedingungen bei einem von unten nach
oben strömenden Metall sind die folgenden:
Innere bevorzugte Grenzen: Äußere bevorzugte Grenzen:
Maschengröße der
aktiven Teilchen 100 % 5-30 mm 90 % 5-30 mm Dicke des aktiven
■ Betts 125-225 mm 50-600 mm
Querschnittsflache 0 -
des Bettes 1-2,5Hi 0,1-3 nT
•iaschengröße der
feuerfesten Teil-
chen 100 % 20-40 mm 90 % 15-50 mm
Dicke des feuerfesten Bettes (stromaufwärtige
Schicht) 25-50 mm 0-100 mm
Dicke des feuerfesten Bettes (stromabwärtige
Schicht) 125-225 mm 50-400 mm
Seispiele für eine geeignete Teilchenform der aktiven
als auch der feuerfesten Teilchen sind:
CD gleichmäßig große Kugeln
(2) annähernd gleich achsige Klümpchen
(3) kleine Ringe, wie Raschig-Ringe
Wenn das von den Zellen abgezogene Metall sauber ist und keinen eingeschlossenen Elektrolyten enthält, und falls
der Rost oder das Sieb an der stromaufwärtigen Seite des
aktiven Bettes zur Verteilung des geschmolzenen Metalles
dient, so kann die stromaufwärtige Schicht aus feuerfesten
Teilchen fortfallen.
'*; ι Die Tiefe dieser Schichten kann oberhalb und unterhalb
ί . der erwähnten Grenzen eingestellt werden in Abhängigkeit
· von der Metallfließgeschwindigkeit durch die Schichten
% und dem Prozentsatz der erforderlichen Entfernung von Alkali-
metallverunreinigungen. Alle diesen letzteren Parameter
) sind miteinander verbunden, so daß die Veränderung eines
Parameters eine Veränderung aller Parameter erforderlich
macht. Zum Beispiel wird durch die Verwendung von gröberen
Teilchen ein dickeres Bett erforderlich.
Wie bereits dargelegt, können die Reaktionsprodukte aus dem Kontakt des verunreinigten Aluminiums mit den Aluminiumfluoridteilchen
bei der Temperatur des behandelten Aluminiums geschmolzen sein und sind in den meisten Fällen weniger
dicht als das geschmolzene Aluminium, so daß diese Reaktionsprodukte dazu neigen, durch die Schicht aus Aluminiumfluoridteilchen
durch den stromaufwärtigen Fluß des Metalles hindurchgewaschen
zu werden. Infolgedessen wird die Wirkung dieser Reaktionsprodukte, die Aktivität der Aluminiumfluoridteilchen zu
ί ' vermindern, und des Verstopfens der Zwischenräume in dem .Bett dieser
Teilchen erheblich vermindert. Es ist jedoch erforUBruch,
eine obere Schicht 10 aus tafelförmigen Aluminiumcxidkugeln
oder ähnlichen feuerfesten Teilchen vorzusehen, um die aus der Schicht 9 ausgewaschenen, geschmolzenen Reaktions-.
produkte einzufangen. Die obere Schicht 10 enthält Aluminiurtoxidkugelnfdie
vorzugsweise im gleichen Größenbereich sind wie die Kugeln der unteren Schicht 8.
Diese obere Schicht aus Alimriniirnoxidkugeln bewirkt nicht nur
eine Filterung sondern dient auch dazu, die Schicht 9 aus Äluniniunfiuoridteiichen herunter zu drücken und verhindert
dadurch die Fluidisierung dieser Teilchen, die
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sowohl eine verhältnismäßig kleine Größe als auch ein verhältnismäßig
niedriges spezifisches Gewicht in bezug auf das geschmolzene Aluminium aufweisen. Nach Durchgang durch
die obere Schicht 10 aus Aluminiumoxidkugeln verläßt das geschmolzene
Aluminium die Vorrichtung durch eine Ausgangstrog 11, der in einer solchen Höhe oberhalb der Schicht
10 angeordnet ist, daß das gesamte teilchenförmige Bett ständig in dem geschmolzenen Aluminium eingetaucht bleibt,
unabhängig davon, ob ein metallostatischer Metalldruck in der Syphonkammer 2 vorliegt, um den Strom aus geschmolzenem
Metall durch die Teilchenschichten 8, 9 und 10 zu treiben * Ein Merkmal der Erfindung besteht
darin, . daß die Bettmaterialien leicht rückgeführt werden können. Dies erzielt man, indem man das verbrauchte
Bettmaterial in eine Mühle mit einer rotierenden Trommel einbringt. Keine extra Mahlmedien sind erforderlich, weil
dieser Zweck durch das teilchenförmige feuerfeste Material Cz.B. tafelförmiges Aluminiumoxid) von der inerten Schicht
erfüllt wird. Das verbrauchte aktive Material ist bröcklig und kann leicht nach dem Zerkleinern von dem noch klumpigen
Inertmaterial durch einfaches Sieben, z.B. auf einem Sieb mit einer Maschenweite von 1,9 cm abgetrennt werden.
Solches aktives Material enthält tvpischerweise etwa 5 % Lithiumfluorid, das durch Rückführung in die Reduktionszelle wiedergewonnen werden kann. Das wiedergewonnene feuerfeste
Material kann direkt in der erfindungsgemäßen Vorrichtung wieder^verwendet werden.
Während der Intervalle zwischen der betrieblichen Anwendung wird die Vorrichtung durch ein oder mehrere Gas- oder ölbrenner
oder durch elektrische Heizelemente, die normalerweise von oben eingeführt werden, auf Arbeitstemperatur gehalten.
Die gleichen Brenner werden zum Vorheizen eines neuen, kalten Bettes beim Anfahren der Anlage verwendet*
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16 -
Die bevorzugte Bettemperatur beim Anfahren, wenn das Metall zunächst in die Vorrichtung gegossen wird, ist
900°C am oberen Ende des Bettes. Da durch das Bett ein Temperaturgradient geht, entspricht dies einer Temperatur
von annähernd 3000C am Boden des Bettes nach annähernd 24 stündigem Vorheizen. In diesem Zustand ist
die Vorrichtung einsatzfähig. Um Wärmeverluste ζ\? verzögern,
ist ein isolierter Deckel vorgesehen, der die Vorrichtung zum Teil abdeckt, wobei genügend freier
Raum bleibt, um eine vollständige Entfernung der Brennerabgase zu ermöglichen, und um einen Feuchtigkeitsaufbau
aus den Verbrennungsprodukten im Inneren der Vorrichtung zu verhindern. Ein Teil des Deckels kann entfernt werden,
um zum Abschöpfen der Oberfläche des geschmolzenen Inhalts der Eintrittskammer der Vorrichtung Zulaß zu haben.
Die beschriebene Vorrichtung ist für die Behandlung von großen Mengen geschmolzenem Aluminium geeignet, welches
aus einer elektrolytischen Reduktionszone abgezogen wurde. Für diese sind folgende Daten typisch:
Bettfläche 2 m2
Fließgeschwindigkeit 30 g/mm /h
Lebensdauer 700 t
Metalldurchsatz 200 t/Tag
Bettdicke stromaufwärtige Schicht 35 mm aktive Schicht 180 mm
stromabseitige Schicht 1 50 mm
Durchschnitt Durchschnitt Durschnittliche vor dem Filtrieren nach dem Filtrieren Entfernung
90 % 90 % 75 %
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Lithium: | 22 | ppm | 2 | .2 | ppm |
Natrium: | 35 | ppm | 3 | ,5 | ppm |
Calcium: | 4 | ppm | 1 | ppm |
Durchschnittlicher Gehalt des Ubergangskessels: 3,5 t Metal
Durchschnittszeit der Behandlung für einen Ubergangskessel: 3 Min. 45 Sek.
Grad AlF3: 90 % AlF3 - 10 % Al2O3.
Kornform von AlF3: 100 % 5 bis 20 mm AlF3
Kornform des tafelförmigen Aluminiumoxids: plus 20 mm
Maschengröße (mesh)
In einem weiteren Versuch,bei dem Magnesium anwesend war, wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Durchschnitt Durchschnitt Durchschnittliche vor dem Filtrieren nach dem Filtrieren Entfernung
Magnesium: 64,2 ppm 10 ppm 84 %
Bedingungen des Tests:
Bettfläche 1,3m2
Pließgeschwindigkeit: 20 g/mm /h Lebensdauer
Bettfläche 1,3m2
Pließgeschwindigkeit: 20 g/mm /h Lebensdauer
des Bettes: 112 t
Metalldurchsatz: 56 t/Tag
Bettdicke: 150 mm (Dicke der aktiven Schicht)
150 mm (stranaufwärtiges tafelförmiges
Aluminiumoxid)
0 mm fetranabwärtiges tafelförmiges Aluminiumox id)
Durchschnittsgehalt im Ubergangskessel: 3,5 t Metall Durchschnittszeit für die Behandlung
In einem Ubergangskessel: 7 Minuten
(Der Grad und die Kornform der Materialien war die gleiche wie im vorhergehenden Bespiel).
Obwohl die Mengen an Li und Na des filtrierten Metalls beim ersten Versuch noch etwas über den jeweiligen Maxima
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von 1 ppm und 2 ppm, oberhalb welcher sie beim Gießen des Metalls Schwierigkeiten bereiten können, lagen, unterlagen die
Li- und Na-Gehalte des Aiuminiummetalls einer weiteren Verminderung
als Ergebnis einer selektiven Oxidation beim Kaskadieren des behandelten Metalls in einen Halteofen
und Halten des Metalles in dem Ofen vor dem Vergießen. Die primären Gußbarren daraus hatten Li- und Na-Gehalte
unterhalb der vorerwähnten Maxima, Wenn map das behandelte
Metall direkt zu der Gießstation führen wollte ohne eine zwischenzeitliche Verweilzeit in einem Halteofenc. so
konnte man die gewünschten niedrigen Mengen an Li und Na durch eine Erhöhung der Kontaktzeit des geschmolzenen
Aiuminiummetalls mit der aktiven AlF3- oder Kryolit-Schicht
erzielen. Dies würde entweder eine Verminderung der
Fließgeschwindigkeit des geschmolzenen Metalls und/oder eine Erhöhung der Dicke der aktiven Schicht und/oder eine
Erhöhung der Oberfläche für ein gegebenes Volumen an aktivem Material bedingen.
Bei den vorerwähnten Versuchen betrug die ungefähre Verweilzeit des geschmolzenen Metalls innerhalb der
reaktiven Betten 12 bzw. 15 Sekunden. Um die Vorteile der Erfindung zu erzielen, sollte die Verweil zeit des geschmolzenen
Aluminiumetalls im Bereich von 6 Sekunden bis
120 Sekunden, vorzugsweise im Bei eich von 8 bis 30 Sekunden
liegen.
Die Vorrichtung oer Erfindung Kann
sowohl für die Entfernung von Li als auch von anderen Alkali und Erdalkalimetallen und von geschmolzenen Elektrolyteinschliessungen
aus Primärmetall der elektrolytischen Reduktion, angewendet werden. Die Erfindung kann auch angewendet werden für di<
Entfernung von Alkali- und Erd^lkali-Veruntreinigungen aus
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geschmolzenem Sekundärmetall und Aluminiumlegierungen,
die leinen definierten Magnesiumzusatz enthalten: Höhere Mengen an Mg würden zu einem vorzeitigen Versagen
der aktiven Schicht durch Umsetzung von AlF3 mit Mg führen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Behandlung von geschmolzenem Aluminiummetall
zur Verminderung des Gehaltes an Alkali- und Erdalkalimetall-Verunreinigungen, gekennzeichnet
durch ein Gehäuse (1) ,eine Filterkammer im Inneren des
Gehäuses, einen Auslaß für das geschmolzene Metall (11) im oberen Teil der Filterkammer, eine Zuführung für geschmolzene
Metall in das Gehäuse, durch welche das geschmolzene Metall auf den Boden der Filterkammer unterhalb
eines Trägergrills (7) geleitet wird, welcher eine Schicht aus reaktivem Aluminiumfluorid-haltigen Teilchen (9) für
die Umsetzung von Alkali- und Erdalkalimetallen in einem geschmolzenen Aluminiumstrom trägt und eine obere Schicht
(10) aus feuerfesten Filtermaterialteilchen, die inert gegenüber geschmolzenem Aluminium sindj wobei die Schichten
- ο -
'. s. T.J.
* 4 1
unterhalb des Niveaus des Ausgangs (11) für das geschmolzene
Metall angeordnet sind, so daß sie in dem geschmolzenen Metall untergetaucht bleiben, wenn die
Zufuhr von geschmolzenem Metall in die Kammer unterbrochen wird.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Metalleintrittskammer (2) in das Gehäuse (1), in welcher Schlamm aus dem geschmolzenen Metall,
das in die Eintrittskammer (2) eingeführt w^rd, gesammelt
wird, einen überlauf (5) und einen nach unten führenden
Durchgang (3), welcher zu dem Raum zwischen Trägergrill (7) und dem Boden des Gehäuses führt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine untere Schicht (8) aus feuerfesten Filtermaterialteilchen, die gegenüber geschmolzenem Aluminium
inert sind, wobei sich die Schicht (8) zwischen dem Trägergrill (7) reaktiven Schicht (9) befindet.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die untere Schicht (8)
aus feuerfesten Filterteilchen dünn ist im Verhältnis zu der oberen Schicht (10) aus feuerfesten Filterteilchen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB7834381 | 1978-08-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7924039U1 true DE7924039U1 (de) | 1980-02-14 |
Family
ID=10499239
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19797924039U Expired DE7924039U1 (de) | 1978-08-23 | 1979-08-23 | Vorrichtung zur entfernung von alkali- und erdalkalimetallen aus geschmolzenem aluminium |
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