DE2934144B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von geschmolzenem Aluminiummetall zur Verminderung des Gehaltes an Alkali- und Erdalkalimetall-Verunreinigungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von geschmolzenem Aluminiummetall zur Verminderung des Gehaltes an Alkali- und Erdalkalimetall-VerunreinigungenInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft die Entfernung von geringen Mengen an Alkali- und Erdalkalimetallen aus geschmolzenem
Aluminium.
Das aus elektrolytischen Reduktionszellen abgezogene geschmolzene Aluminium enthält unvermeidbar
geringe Anteile an Alkalimetallen, wie Lithium und Natrium, und Erdalkalimetallen, wie Magnesium und
Calcium. Diese Verunreinigungen stammen aus dem der t>5
elektrolytischen Reduktionszelle zugeführten Aluminiumoxid, den Fluoriden, aus denen der Elektrolyt der
Reduktionszelle gebildet wird, und dem kohlenstoffhaltigen Material, aus dem die sich verbrauchenden
Anoden der Zelle aufgebaut sind. Insbesondere Lithium kann aus Lithiumverbindungen stammen, die absichtlich
dem Zellelektrolyten zugegeben wurden, um dessen Leitfähigkeit und damit die Wirtschaftlichkeit des
Schmelzprozesses zu verbessern. Lithium wird auch zur
Verminderung der Fluoridemission aus den Zellen zugegeben.
Die Anwesenheit von Natrium und Calcium in Konzentrationen von so niedrig wie 2 ppm ist in
Primäraluminium aus den Reduktionszellen unerwünscht, weil die Anwesenheit dieser Metalle auch
schon in sehr kleinen Mengen eine Warmbrüchigkeit und eine Kantenrißbildung während des Warmwalzens
von Magnesium enthaltenden Aluminiumlegierungen verursachen kann. Da ein großer Anteil an Primäraluminium
zur Herstellung von magnesiumhaltigen Legierungen verwendet wird, soll die Gegenwart von Natrium
und Calcium a.L· Verunreinigungen auch in sehr
niedrigen Konzentrationen vermieden werden.
Die Gegenwart von Magnesium in Primäraluminium ist auch deshalb unerwünscht, weil es eine nachteilige
Wirkung auf die elektrische Leitfähigkeit hat, wenn das Primäraiuminium zur Herstellung von elektrischen
Leitern und ähnlichen Produkten verwendet wird. Weiterhin ist die Anwesenheit von Magnesium auch
dann unerwünscht, wenn das Aluminium zu Bändern oder Folien gewalzt wird, die dann mit einem
organischen Lack beschichtet werden, weil Magnesiumoxid die Lackhaftung nachteilig beeinflußt
Die Gegenwart von Lithium in Konzentrationen von mehr als 1 ppm kann zu Schwierigkeiten in der
Gießvorrichtung führen. Lithium erhöht den Oxidationsgrad des geschmolzenen Aluminiums, und das so
gebildete Oxid neigt dazu, die Peilrohre, die Schwimmer und die Nasenstücke zu verstopfen und baut nach und
nach dicke Oberflächenfilme in Öfen, Rinnen und Gießpfannen auf. Seine Gegenwart führt zu erheblich
erhöhten Schmelzverlusten, insbesondere bei der Herstellung von magnesiumhaltigen Legierungen. Es
verursacht auch eine Verschlechterung der elektrischen Leitfähigkeit, wenn das Aluminium für die Herstellung
von elektrischen Leitern verwendet wird.
Aus der US-PS 33 05 351 ist es bekannt, Aluminium durch ein Bett aus feinteiligen Aluminiumfluoridteilchen
zu leiten, um Lithium, Natrium und Magnesium aus der Metallschmelze zu entfernen. Durch diese Behandlung
ist beabsichtigt, das Alkalimetall (Li, Na oder Mg) mit dem Aluminiumfluorid umzusetzen, so daß die Alkalimetalle
in die entsprechenden Alkalifluoride überführt werden, die sich dann mit Aluminiumfluorid unter
Bildung von Fluoraluminat vereinen.
Bei dem bekannten Verfahren wird das geschmolzene Aluminium nach unten durch ein auf einer inerten
Filterschicht sich befindlichen Bett aus Aluminiumteilchen geleitet Diese Teilchen haben typischerweise eine
Größe im Bereich von 6 bis 20 mm. Das gemäß US-PS 33 05 531 beschriebene Verfahren hat jedoch eine Reihe
von Nachteilen, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Zunächst enthält die aus einer Reduktionszelle
abgezogene Aluminiumschmelze unvermeidbar einige geschmolzene Elektrolytanteile aus dem Bad und häufig
auch feste Schlammteilchen, die in die Metallschmelzschicht am Boden der Reduktionszelle absinken. Wenn
diese Verunreinigungen mit der Metallschmelze abgezogen werden, neigen sie dazu, sich an der stromaufwärtigen
Seite des Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen anzusammeln, und dies führt zu einem vorzeitigen
Verstopfen des Bette» und hindert den Durchfluß der Aluminiumschmelze. Dann wird ein Ersatz des Bettes
erforderlich. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß einige der Reaktionsprodukte aus den Alkalimetall-
und Erdalkalimetall-Verunreinigungen und den Aluminiumfluoridteilchen
bei der Temperatur, bei welcher die Metallbehandlung stattfindet, vermutlich in geschmolzenem
Zustand vorliegen, mit dem Ergebnis, daß die Teilchen des Bettes agglomerieren. Eine weitere
Schwierigkeit ist darin zu sehen, daß die verbleibenden geschmolzenen Reaktionsprodukte, die mit der Metallschmelze
durch das Bett hindurchgeführt werden, in die jeweiligen Metalle, falls es sich um Na, Ca und Li
handelt, zurückgeführt werden, sofern das Aluminium anschließend mit Magnesium legiert wird.
Weitere Probleme treten beim Betrieb des Verfahrens gemäß US-PS 33 05 351 auf, wenn die Zufuhr der
zu behandelnden Aluminiumschmelze unterbrochen wird. Bei der Unterbrechung der Metallschmelze kann
das sehr heiße Bett aus Aluminiumfluo· id der Atmo-Sphäre
ausgesetzt werden. Dies ergibt eine gewisse Hydrolyse des Aluminiumfluorids durch Umsetzung mit
atmosphärischer Feuchtigkeit, und dadurch Findet eine Verunreinigung der Umgebung durch freigegebenen
Fluorwasserstoff statt Gleichzeitig erfolgt auch eine 2s Verminderung der Aktivität des Aluminiumfluoridbettes
wegen der Bildung von Aluminiumoxid an der Oberfläche der Aluminiumfluoridteilchen. Wird das
Aluminiumfluorid der Atmosphäre ausgesetzt, so wird es die exotherme Oxidation des nach der Trockenlegung
des Bettes darin verbleibenden Aluminiums katalysieren. Dies bewirkt (a) eine Erhöhung der Bettemperatur,
die wiederum den Hydrolysegrad erhöht, (b) eine Erhöhung des Aluminiumoxidgehaltes des Bettes,
wodurch dessen Aktivität noch weiter vermindert und Ji
die Verstopfung des Bettes begünstigt wird. Dies hat die sehr nachteilige Wirkung, daß der Schmelzverlust
erhöht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln von
geschmolzenem Aluminiummetall zur Verringerung des Gehaltes an Alkali- und Erdalkalimetallverunreinigungen
zu zeigen, wobei die Nachteile des Standes der Technik, insbesondere ein Verstopfen des Bettes und
eine Hydrolyse des Aluminiumfluorids durch Umsetzung mit atmosphärischer Feuchtigkeit, vermieden
werden. Zur Lösung dieser Aufgabe dient das Verfahren und die Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen.
Soweit nachfolgend der Ausdruck »Aluminium«
verwendet wird, schließt er auch alle Aluminiumlegierangen ein, ausgenommen Legierungen mit einem
Magnesiumgehalt oberhalb von mehr als 0,1 %.
Die Behandlungszeit für die Aluminiumschmelze in der AlFß-haltigen Schicht beträgt vorzugsweise 6 bis
120 Sekunden, insbesondere 8 bis 30 Sekunden. 5;
Außer der Entfernung nichtmetallischer Verunreinigungen dient die erste inerte Filterschicht dem Zweck,
den Fluß aus geschmolzenem Aluminium durch das Bett aus Aluminiumfluoridteilchen gleichmäßiger zu machen
und dadurch die Umsetzung mit den in dem &o geschmolzenen Aluminium enthaltenden Alkalimetall-
und Erdalkalimetall-Verunreinigungen zu begünstigen. Die diese Filterschicht bildenden Teilchen sollen
gegenüber geschmolzenem Aluminium inert sein und aus solchen Materialien bestehen, die von dem t>5
geschmolzenen Elektrolyten aus der Reduktionszelle benetzt werden. Beispiele für solche Materialien sind
Sinterkorund, totgebrann'ier Magnesit, Siliziumcarbid
und feuerbeständige Ahiminiumsilikate, die kein freies
Siliziumdioxid enthalten, wie Mullit und Cyanit Eine
ähnliche Schicht von Teilchen ist stromabwärts vorgesehen, um die geschmolzenen Alkalifluoaluminat-Reaktionsprodukte,
die durch das aktive Bett aus Aluminiumfluoridteilchen hindurchgewaschen werden,
zu sammeln. Vorzugsweise sind diese beiden Teilchenschichten aus dem gleichen Material, weil dies einfacher
ist und die Wiederverwendung vereinfacht Deshalb ist es wünschenswert, daß die feuerbeständigen Teilchen
dichter sind als das geschmolzene Aluminium, wodurch die Notwendigkeit, ein Abfangsieb oberhalb der oberen
der beiden Schichten anbringen zu müssen, entfällt Im Betrieb neigt der geschmolzene Elektrolyt aus der
Reduktionszelle dazu, sich an der stromaufwärts befindlichen Schicht von Filterteilchen, die von einem
Sieb unterhalb des reaktiven Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen getragen werden, anzusammeln. Nach
Durchgang durch die Filterschicht tritt die Aluminiumschmelze in das Bett aus reaktiven Aluminiumfluoridteilchen
ein, wo Verunreinigungen aus Alkalimetall und Erdalkalimetall mit dem Aluminiumfluorid unter Bildung
von Fluoaluminaten reagieren, die bei der Behandlungstemperatur während ihrer Bildung einen
geschmolzenen Zustand durchlaufen können. Da diese flüssigen Puoaluminate weniger dicht sind als das
Aluminium, neigen sie dazu, durch das Bett aus Aluminiumfluoridteilchen mit der schnellfließenden
Metallschmelze hindurchgewaschen zu werden und werden dann durch die zweite Filterschicht stromabwärts
des Bettes aus Aluminiumfluoridteilchen festgehalten.
Gegenüber dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß US-PS 33 05 531 werden erhebliche Vorteile
erzielt, solange die Teilchenschichten in dem geschmolzenen Aluminium untergetaucht bleiben, unabhängig
davon, ob die Metallschmelze fließt oder statisch ist
Die Schicht aus feinteiligem, AlF3-haltigem Material kann aus AIF3 oder ganz oder zum Teil aus
Alkalifluoaluminaten, die bei der Temperatur des geschmolzenen Metalls fest sind, bestehen. Wenn es
hauptsächlich um die Entfernung von Lithium, Magnesium und Calcium geht, kann das Bett aus reaktiven
Teilchen aus Natriumkryolit oder einem lithiumfreien Elektrolyten mit einem niedrigen Verhältnis von
NaF : AIF3, d. h. enthaltend AIF3 im Überschuß zu der
für NasAlFe erforderlichen stöchiometrischen Menge,
bestehen, unter der Voraussetzung, daß der größere Anteil des Materials bei der Behandlungstemperatur
fest bleibt Dies ist normalerweise der Fall, wenn das vorerwähnte Verhältnis im Bereich von 1 :3 bis 1:5
aufrechterhalten wird. Die aktiven Fiuoridsalze können einen Anteil an inertem Material, wie Aluminiumoxid,
enthalten. Ein solches Material ist häufig in technisch reinem Aluminiumfluorid in Anteilen von beispielsweise
1 bis 10% enthalten. Die Gegenwart von bis zu 50 Gew.-% an inertem Material in der aktiven Schicht
beeinflußt den Betrieb des Verfahrens nicht negativ. Die mechanische Unterstützung, welche solche Inertmaterialien
den Fluoridsalzen geben können, wenn diese durch die Reaktion verbraucht werden und sich dann auf
den Inertmaterialien ein festes Trägergerüst bildet kann sogar vorteilhaft sein. Alle vorgenannten Materialien
können als AlF3-haltige Materialien für die Zwecke der Ε· findung angesehen werden.
Eine Ausführungsform zur Durchführung der Erfindung wird in der Figur gezeigt.
feuerfestem Material gefüttert ist. Die Schmelze wird in eine Eintrittskammer 2 eingeführt, die so angeordnet ist,
daß sie geschmolzenes Metall aus einer Pfanne durch Syphon-Übergang erhält, in dem ein großer Teil der
festgehaltenen festen Schlammstoffe auf den Boden > sinkt und dort festgehalten wird. Das Metall strömt
dann über einen Überlauf 5 und tritt in einen Durchgang 3 ein, in welchem es von oben nach unten fließt. Ein Teil
des Elektrolyten neigt dazu, als aufschwimmende Schicht oben in der Eintrittskammer 2 zu schwimmen. ι
<>
Die Aluminiumschmelze, die durch den Durchgang 3 nach unten strömt, passiert eine Ablenkwand 6 und
strömt in einen Raum unterhalb eines Trägergrills 7, der aus hitzebeständigen Betonstäben oder einem anderen
Material, das durch geschmolzenes Aluminium nicht ir>
angegriffen wird, besteht Auf dem Grill 7 befindet sich eine erste Schicht aus feinteiligen feuerfesten Teilchen,
die im vorliegenden Beispiel aus einer Schicht β aus Sinterkorund in Form von Kugeln mit annähernd
18 mm Durchmesser besteht Die Schicht 8 hat 2» typischerweise eine Dicke von 25 bis 50 mm und hält
durch Absorption alle flüssigen und festen Teilchen fest die noch in der unter der Ablenkwand 6 eintretenden
Metallschmelze enthalten sind Die Schicht aus Aluminiumoxidkugeln bewirkt auch eine Verteilung des
Metallflusses in die Schicht 9 aus feineren Aluminiumfluoridteilchen,
die von der Schicht 8 getragen werden. Die Teilchengröße und die Form der Teilchen sowohl in
der aktiven als auch in der inerten feuerfesten Schicht des Bettes sollten so sein, daß eine ausreichend s»
wirksame Berührung zwischen dem fließenden Metall und den aktiven Teilchen stattfindet, um sicher zu sein,
daß das Entfernen der Alkali- oder Erdalkalimetalle in ausreichendem Maße stattfindet Die Wirksamkeit der
Berührung ist das Ergebnis der vereinten Wirkungen r> von:
a) Verweilzeit
b) Grenzfläche an der Kontaktstelle
c) nicht-laminarer Strömung
Die Kombination der Bedingungen bei einem von unten nach oben strömenden Metall sind die folgenden:
lingerer
Bereich
Bereich
Bevorzugte Bereiche
Weiterer Bereich
55
Durchmesser der 100% 90%
AlF-.-haltigen Teilchen 5-30 mm 5-30 mm
Dicke des aktiven Betts 125-225 mm 50-600 mm
Querschnittsflache 1-2.5 m2 0,1-3 m2
des Bettes
Durchmesser der 100% 90%
inerten feuerfesten 20-40 mm 15-50 mm
Teilchen
Dicke des inerten 25-50 mm 0-100 mm
feuerfesten Bettes
(stromaufwänige b0
Schicht)
Dicke des inerten 125-225 mm 50-400 mm
feuerfesten Bettes
(siromabwärtige Schicht)
(siromabwärtige Schicht)
Beispiele für eine geeignete Teilchenform der aktiven
als auch der feuerfesten Teilchen sind:
(1) gleichmäßig große Kugeln
(2) annähernd gleichachsig Klümpchen
(3) kleine Ringe, wie Raschig-Ringe
Die Dicke dieser Schichten kann oberhalb und unterhalb der erwähnten Grenzen eingestellt werden in
Abhängigkeit von der Metallfließgeschwindigkeit durch die Schichten und dem F'rozentsatz des erforderlichen
Entfernens von Alkali metall verunreinigungen. Alle diese letzteren Parameter sind miteinander verbunden,
so daß die Veränderung eines Parameters eine Veränderung aller Parameter erforderlich macht. Zum
Beispiel wird durch die Verwendung von gröberen Teilchen ein dickeres Bett erforderlich.
Die obere Schicht 10 aus Sinterkorundkugeln oder ähnlichen inerten feuerfesten Teilchen ist erforderlich,
um die aus der Schicht 9 ausgewaschenen, geschmolzenen Reaktionsprodukte einzufangen. Die obere Schicht
10 enthält Sinterkorundkugeln, die vorzugsweise im gleichen Größenbereich sind wie die Kugeln der
unteren Schicht 8.
Diese obere Schicht aus Sinterkorundkugeln bewirkt nicht nur eine Filterung, sondern dient auch dazu, die
Schicht 9 aus Aluminiumfluoridteilchen herunterzudrükken
und verhindert dadurch die Fluidisierung dieser Teilchen, die sowohl eine verhältnismäßig kleine Größe
als auch ein verhältnismäßig niedriges spezifisches Gewicht in bezug auf das geschmolzene Aluminium
aufweisen. Nach Durchgang durch die obere Schicht 10 aus Aluminiumoxidkugeln verläßt das geschmolzene
Aluminium die Vorrichtung durch einen Schmelzeabfluß 11, der in einer solchen Höhe oberhalb der Schicht 10
angeordnet ist, daß das gesamte teilchenförmige Bett
ständig in dem geschmolzenen Aluminium eingetaucht bleibt unabhängig davon, ob ein metallostatischer
Metalldruck in der Syphonkammer 2 vorliegt um den Strom aus geschmolzenem Metall durch die Teilchenschichten
8,9 und 10 zu treiben oder nicht
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Bettmaterialien leicht regeneriert
werden können. Dies erzielt man, indem man das verbrauchte Bettmaterial in eine Mühle mit einer
rotierenden Trommel einbringt Keine extra Mahlmedien sind erforderlich, weil dieser Zweck durch das
teilchenförmige feuerfeste Material (z. B. Sinterkorund) erfüllt wird. Das verbrauchte aktive Material ist bröcklig
und kann leicht nach dem Zerkleinern von dem noch klumpigen Inertmaterial durch einfaches Sieben, z. B.
auf einem Sieb mit einer Maschenweite von 13 cm,
abgetrennt werden. Solches aktives Material enthält typischerweise etwa 5% Lithiumfluorid, das durch
Rückführung in die Reduktionszelle wiedergewonnen werden kann. Das wiedergewonnene feuerfeste Material
kann direkt in der erfindungsgemäßen Vorrichtung wiederverwendet werden.
Während der Intervalle zwischen der betrieblichen
Anwendung wird die Vorrichtung durch ein oder mehrere Gas- oder ölbrenner oder durch elektrische
Heizelemente, die normalerweise von oben eingeführt werden, auf Arbeitstemperatur gehalten. Die gleichen
Brenner -werden zum Vorheizen eines neuen, kalten Bettes beim Anfahren der Anlage verwendet
Die bevorzugte Bettemperatur beim Beginn der Schmelzebehandlung ist 900° C am oberen Ende des
Bettes. Da durch das Bett ein Temperaturgradient verläuft, entspricht dies einer Temperatur von annähernd
300°C am Boden des Bettes nach annähernd 24stündigem Vorheizen. In diesem Zustand ist die
Vorrichtung einsatzfähig. Um Wärmeverluste zu verzögern, ist ein isolierter Deckel vorgesehen, der die
Vorrichtung zum Teil abdeckt, wobei genügend freier Raum bleibt, um eine vollständige Entfernung der
Brennerabgabse zu ermöglichen und um einen Feuchtigkeitsstau aus den Verbrennungsprodukten im Inneren
der Vorrichtung zu verhindern. Ein Teil des Deckels kann entfernt werden, um zum Abschöpfen der
Oberfläche des geschmolzenen Inhalts der Eintrittskammer der Vorrichtung ZuIaB zu haben.
Die beschriebene Vorrichtung ist für die Behandlung von großen Mengen geschmolzenen Aluminiums
geeignet, welches aus einer elektrolytischen Reduktionszelle abgezogen wurde. Folgende Verfahrensdaten
sind typisch:
Bettfläche | 2 m" | 20 |
Fließgeschwindigkeit | 30 g/mmVh | |
Lebensdauer | 700 1 | |
Metalldurchsatz | 200 t/Tag | |
Bettdicke | ||
stromaufwärtigc Schicht | 35 mm | |
aktive Schicht | 180 mm | |
stromabwärtige Schicht | 150 mm | |
Durchschnitt
vor dem
Filtrieren
vor dem
Filtrieren
Durchschnitt
nach dem
Filtrieren
nach dem
Filtrieren
Durchschnittliche
Abnahme
Abnahme
J(I
Lithium: 22 ppm 2,2 ppm
Natrium: 35 ppm 3,5 ppm
Calcium: 4 ppm 1 ppm
Natrium: 35 ppm 3,5 ppm
Calcium: 4 ppm 1 ppm
90%
90%
90%
75%
Durchschnittlicher Gehalt einer Gießpfanne:
3,51 Metall
Durchschnittliche Behandlungsdauer für den Inhalt einei Gießpfanne:
3 Min. 45 Sek.
Grad AIF3:
Grad AIF3:
90% AIF3- 10% Al2O3
Teilchendurchmesser von AlFs:
Teilchendurchmesser von AlFs:
100% 5 bis 20 mm
Teilchendurchmesser des Sinterkorunds:
Teilchendurchmesser des Sinterkorunds:
größer als 20 mm
Obwohl die Mengen an Li und Na des filtrierten Metalls beim Versuch noch etwas über den jeweiligen
Maxima von 1 ppm und 2 ppm lagen, oberhalb welcher sie beim Gießen des Metalls Schwierigkeiten bereiten
können, wurden die Li- und Na-Gehalte durch eine selektive Oxidation beim Eingießen des behandelten
Metalls in einen Abstehofen und beim Abstehenlassen des Metalls in demselben weiter vermindert. Die
primären Gußbarren daraus hatten Li- und Na-Gehalte unterhalb der vorerwähnten Maxima. Wenn man das
behandelte Metall ohne Abstehen direkt vergießen wollte, so könnte man die gewünschten niedrigen Li-
und Na-Gehalte durch eine Erhöhung der Kontaktzeit der Aluminiumschmelze mit der aktiven AIF3- oder
Kryoüt-Schicht erzielen. Dies würde entweder eine Verminderung der Fließgeschwindigkeit der Schmelze
und/oder eine Erhöhung der Dicke der aktiven Schicht und/oder eine Erhöhung der Oberfläche für ein
gegebenes Volumen an aktivem Material bedingen.
Bei dem vorerwähnten Versuch betrug die ungefähre Verweilzeit der Schmelze innerhalb der reaktiven
Betten 12 bzw. 15 Sekunden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Behandeln von geschmolzenem Aluminiummetall zur Verminderung des Gehaltes an
Alkali- und Erdalkalimetall-Verunreinigungen, bei dem das geschmolzene Metall durch eine Schicht
von feinteiligem, AlF3-haltigem Material unter Umsetzung mit den Verunreinigungen und anschließend
durch eine inerte Filterschicht geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene
Aluminiummetall von unten nach oben erst durch eine feinteilige inerte Filterschicht, dann
durch die Schicht aus AlF3-haltigem Material und zuletzt wieder durch eine inerte Filterschicht geleitet
wird, wobei die Schichten ständig in dem geschmolzenen Aluminiummetall untergetaucht bleiben, unabhängig
davon, ob ein positiver Fluß oder kein FIuB von geschmolzenem Aluminium stattfindet
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumschmelze während 6 bis 120 Sekunden durch die AIF3-haltige Schicht
hindurchgeleitet und dabei behandelt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
eine Filterkammer, in der die AlF3-haItige Schicht (9) mit je einer darunter (8) und darüber (10)
befindlichen Schicht aus feuerfesten Teilchen, die inert gegenüber geschmolzenem Aluminium sind,
auf einem Trägergrill (7) unterhalb des Niveaus des jo Schmelzeabflusses (11) angeordnet ist, und durch
eine Eintrittskammer (2), von wo die Metallschmelze über einen Überlauf (5) durch einen nach unten
führenden Durchgang (3) in den Raum vor dem Trägergrill (7) fließt
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Schicht (8) aus
feinteiligem Filtermaterial auf dem Träger unterhalb der AlF3-haltigen Schicht (9) dünn im Verhältnis zu
der Schicht (10) oberhalb der AlF3-haltigen Schicht (9) ist
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die inerten Filterschichten aus
feinteiligem Material bestehen, das ein höheres spezifisches Gewicht als geschmolzenes Aluminium v>
hat und das durch Fluoraluminate, die durch Umsetzung von Alkaliverunreinigungen mit AlF3
gebildet wurden, benetzbar ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die reaktive, AlF3-haltige w
Schicht einen Teil an Alkalifluoraluminaten enthält,
die bei der Schmelztemperatur von Aluminium fest bleiben.
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