DE79061C - Trocken- und Karbonisirtrommel mit herausnehmbaren Behältern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 29: Güspinnstfasern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. April 1894 ab.

Die bisher bekannten Trommeln für Trocken-, Karbonisir- und ähnliche Zwecke sind entweder in ihrem Innenraum ohne jegliche Abtheilungen, oder sie sind durch feststehende, nicht ausnehmbare Wände in beliebig viele Abtheilungen getheilt. Im ersteren Falle macht sich der wesentliche Uebelstand bemerkbar, dafs . die Waare sich in dem Trommelinnern zu Klumpen ballt, sich filzt und sich infolge der Ballung an den Wänden scheuert und darunter leidet, andererseits kann auch keine innige Durchdringung der Waare durch warme Luft- oder Säuredämpfe stattfinden. Im anderen Falle dagegen ist das Füllen und Entleeren der Trommel unbequem und zeitraubend, sowie das Reinigen derselben bedeutend erschwert.

Diese gerügten Mängel sind durch vorliegende Erfindung dadurch vermieden, dafs die Trommel in ihrem Innern mit Fächern versehen und diese bequem zum Aus- und Einlegen eingerichtet sind, wie aus der beiliegenden Zeichnung zu ersehen, auf welcher

Fig. ι einen Querschnitt des Apparates veranschaulicht,

Fig. 2 einen. Querschnitt rechtwinklig zum vorigen darstellt (nach Linie, I-I der Fig. 1), während die

Fig. 3 eine Draufsicht ist, nach der Linie II-II der Fig. 1 geschnitten.

Fig. 4 und 5 sind Einzelheiten hierzu.

Die Trocken- and Karbonisirtrommel besieht aus einem würfelförmigen oder parallelepipedischen Hohlkörper A. Ihr durch eine Thür B zugängliches Innere ist durch eine siebartige Scheidewand C in zwei Abtheilungen D E getheilt, von denen jede durch passend angebrachte Winkelschienen F eine Anzahl Abtheilungen erhält, so dafs in diese nun einzelne Behälter H, Fig. .4, eingeschoben werden können, bis die Trommel gefüllt ist. Die Behälter werden mit der Waare angefüllt, welche dadurch auch in Abtheilungen geschieden ist. Die Behälter bestehen aus einem siebartigen Gehäuse, welches an einer Seite offen ist. In ihrem Innern sind quer durchgehende Hakenstäbe K angebracht, oder es sind, wie Fig. 4 zeigt, die Wände mit gebogenen Haken L ausgerüstet. Es hat dies den Zweck, die in den Behältern befindliche Waare (Wolle, Lumpen u. s. w.) aufzulockern und ihr kein Zusammenballen beim Rotiren der Trommel zu gestatten, sowie auch ein gutes Durchdringen der Waare mit den einströmenden Gasen zu ermöglichen.

Zu diesem Zwecke ist die Trommel in ihrer geometrischen Achse mit correspondirenden Löchern versehen, gegen welche die Hohlen Achsstücke MN geschraubt sind, in welche einerseits das Einströmungsrohr O, andererseits das Ausströmungsrohr P gelegt sind. Beide Rohre sind durch Stopfbüchsen gut abgedichtet und der ganze Apparat ist mittelst der Achsen MN auf den Rollenlagern S T gelagert, so dafs bei der durch das Zahnrad Q. übermittelten Bewegung eine sehr ruhige Drehung des Apparates erzielt wird.

Die Vorzüge des letzteren gegenüber anderen sind folgende: bequemes Füllen und Entleeren der Trommel durch das leichte Aus- und Ein-

legen der Waarenbehälter, die selbstthätig durch Neigung des Apparates geschehen kann; ferner Verhinderung des Zusammenballens der Waare durch die Querstäbe und Widerhaken KL; Lockerung und gutes Durchdringen der Waare durch die bei O einströmenden und bei P abziehenden Luft- und Säuredämpfe, wodurch der Trocken- bezw. Karbonisirungsprocefs sachgemäfs und sicher von Statten geht.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:
   Trocken- und Karbonisirtrommel, deren Innenraum durch herausnehmbare Waarenbehälter in Abtheilungen eingetheilt ist.
   In den durch Anspruch i. gekennzeichneten herausnehmbaren Waarenbehältern die Anordnung von Hakenstäben (K) oder Haken (L). zur Auflockerung des Inhalts der Behälter,

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.