DE78322C - Verfahren und Walzwerk zur Herstellung von Ketten ohne Schweifsung aus einem Stab von kreuzförmigem Querschnitt - Google Patents
Verfahren und Walzwerk zur Herstellung von Ketten ohne Schweifsung aus einem Stab von kreuzförmigem QuerschnittInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
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Description
KAISERLICHES
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abänderung und Ergänzung des durch das Patent
Nr. 65548 geschützten Verfahrens, welches zur Herstellung von Ketten ohne Schweifsung aus
einem Stab von kreuzförmigem Querschnitt dient und darin besteht, dafs der Kreuzstab
gleichzeitig zwischen vier sich paarweise gegenüberstehenden, mit entsprechenden Erhöhungen
versehenen Walzen hindurchgeführt wird, und zwar in der Stellung, bei welcher seine
Flügel oder Rippen diagonal zu den Walzenachsen liegen, dann aus dem so in eine Reihe
zusammenhängender Kettenglieder umgewandelten Stab der die einander zugekehrten Enden
der Glieder verbindende mittlere Pfropfen herausgestofsen wird und schliefslich die noch
an zwei Stellen in der ganzen Stärke des Metalles zusammenhängenden Glieder durch Druck
bezw. Abscheerung von einander getrennt werden, was durch die Raumgebung im Innern
der Glieder sowohl bei runder als bei vierseitiger Form derselben ermöglicht wird.
Die Abänderung und Ergänzung dieses Verfahrens besteht darin, dafs der mittlere Pfropfen,
der nach der Walzung des Kreuzstabes gemäfs Patent Nr. 65548 die in einer Ebene liegenden
Glieder verbindet, nicht herausgestofsen wird, sondern dafs zuvörderst nach Entfernung des
Bartes die beiden sich senkrecht kreuzenden Gliederreihen an ihren Berührungsstellen abgescheert
werden, sei es durch Stempeldruck (wie früher) oder durch Walzen, und dann eine Trennung der einzelnen Glieder vorgenommen
wird an den Stellen, wo sie sich mit den äufseren Seiten berühren, durch vollständiges
Durchsägen oder durch Einsägen und Abreifsen oder aber, wenn in dem im Patent
Nr. 65548 gekennzeichneten Walzwerk die Formung der Walzenzähne (Erhöhungen) eine
derartige ist, dafs die Glieder die möglichste Fertigform erreichen und an den Stellen, wo
eine Trennung der einzelnen Glieder zu erfolgen hat, der mittlere Pfropfen bis auf einen
Bart verdrängt wird, nur durch Abreifsen. Das Abreifsen wird einfach mit der Hand oder
mittelst Maschine in kaltem Zustande durch Abschlagen oder Abknicken ausgeführt.
Zur Klarstellung des abgeänderten Verfahrens ist es nöthig, den ganzen Walzprocefs, wie
er nunmehr vollzogen werden soll, im Zu-. sammenhange mit den erforderlichen Vorrichtungen
zu beschreiben.
Zuvor sei noch bemerkt, dafs die Form der Walzenzähne, welche die Gestalt der durch
den ersten Walzprocefs erzeugten Glieder bedingt, sich danach richtet, welche Arten
von Ketten man herstellen will, ob z. B. kurz- oder langgliedrige, oder Stegketten, oder
solche mit mehr bauchigen oder mehr schlanken Gliedern. Nach der Wahl dieser Formen bekommt
man z. B. ein Product, bei welchem an den Berührungsstellen der Glieder nur wenig
Material stehen bleibt oder die Glieder noch mit einer verhältnifsmäfsig grofsen Fläche zusammenhängen.
Bezüglich des Walzwerkes, welches der Kreuzstab zuerst passirt, sei bemerkt, dafs jede
der vier sich paarweise gegenüberstehenden Walzen aus mehreren einzelnen Scheiben, wie
früher, oder auch nur aus einer Scheibe gebildet wird, deren Umfang mit entsprechenden
Erhöhungen und Vertiefungen oder Einfräsungen versehen ist. .
Auf den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht Fig. ι in Oberansicht einen Theil
des Umfanges einer aus mehreren Scheiben zusammengesetzten Walze. Die einzelnen Scheiben
sind hier mit 1,2, 3, 3, 2, 1 bezeichnet und die gleich numerirten Scheiben haben gleiche Gestalt.
Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen bezw. in Seitenansicht die Scheiben 1, 2 und 3.
Die Fig. 5, 6, 7 und 8 geben Schnitte nach den Linien 1-2, 3-4, 5-6 und 7-8 der Fig. 2,
3 und 4.
Fig. 9 ist ein senkrechter Schnitt durch den mittleren Theil der vier zusammenarbeitenden
Walzen.. p
Nach dem Hindurchgange durch dieses Walzwerk weist der Kreuzstab in Ansicht die
Form Fig. 10 auf und ,im Schnitt nach 7*-8x
der Fig. 10 die Gestalt Fig. 11.
4 ist der mittlere Pfropfen, der die einander zugekehrten Enden der gebildeten Glieder verbindet,
während die äufseren und die inneren Barte, die zwischen den Gliedern stehen geblieben
sind, mit 5 bezw. 6 bezeichnet sind.
Diese Barte werden entfernt z. B. durch Ausstofsen, worauf die beiden Gliederreihen, die
senkrechte und-die waagrechte, an den Stellen 7, Fig. 10, durch ■ Abscheeren von einander getrennt
werden.
Nach der Bartenfernung hat der Kettenstab das in Fig. 12 und 13 dargestellte Aussehen.
Fig. 12 zeigt eine Ansicht und Fig. 13 einen
Schnitt nach o.x-iox der Fig. 12. Die Fig. 14
und 15 stellen in denselben Ansichten wie die Fig. 12 und 13 den Kettenstab dar, nachdem
die eine Gliederreihe von der anderen durch Abscheeren getrennt und gegen diese seitlich
verschoben ist.
- Bei dem Kettenstabe Fig. 12 und 13 sind
die in senkrechter Ebene liegenden Glieder mit 8 und die in waagrechter Ebene liegenden
Glieder mit 9 bezeichnet. Die eine Gliederreihe 8 hängt mit der anderen 9 an den
Stellen j-j zusammen. An diesen Stellen wird die Gliederreihe 8 von der Gliederreihe 9
durch Abscheeren getrennt, und zwar durch Stempeldruck, wie früher, oder so wie dies in
dem Zusatz-Patent Nr. 78140 beschrieben ist.
Die eine Gliederreihe läfst sich dann gegen die andere verschieben, wie in Fig. 14 und 15
gezeigt ist. Die Glieder jeder Reihe hängen nun noch an den Stellen 4 zusammen. An
diesen Stellen werden die Glieder mittelst der in Fig. 16 bis 19 dargestellten Sägevorrichtung
getrennt. Fig. 16 zeigt einen Grundrifs und Fig. 17 einen senkrechten Schnitt nach der
Linie 1-1 der Fig. 16. Die Fig. 18 und 19
geben in gröfserem Mafsstabe gezeichnete Schnitte durch Theile der Vorrichtung.
Diese Vorrichtung, Fig. 16 und 17, besteht
aus einem Widerlager ι ο für die beiden Gliederreihen und aus zwei mit Kreissägen 11 und 12
besetzten Wellen 13 und 14, von denen die eine oberhalb des Widerlagers, die andere
neben diesem gelagert ist. Das Widerlager ist an seiner oberen linken Ecke bei 15 abgesetzt
und mit einer Lä'ngsnuth 16 versehen, Fig. 19,
derart, dafs der Kettenstab Fig. 14 und 15,
dessen eine Gliederreihe gegen die andere verschoben ist, sich auf dem Widerlager in der
in Fig. 18 und 19 gezeigten Lage unterbringen
läfst. Die waagrechte Gliederreihe ruht dann auf dem Absatz 1 5, mit ihrer inneren Längskante gegen die Schulter 17 stofsend, während
die senkrechte Reihe mit ihrem unteren Theil in der Längsnuth 16 steht. Der Abstand der
Sägen jeder Welle von einander ist gleich der Länge eines Kettengliedes, wie Fig. 1 erkennen
läfst. Die Sägen 11 der Welle 13 sind aber zu denen 12 der Welle 14 um die halbe Länge
eines Kettengliedes versetzt. Damit die Sägen der seitlichen Welle 14 auf die Kettenglieder
einwirken können, ist für jede Säge dieser Welle in dem Widerlager 10 ein Einschnitt 18, Fig. 18,
gemacht.
Entweder ist das Widerlager io auf Prismenführungen
verstellbar und wird mittelst Druckschrauben und Handkurbel den Sägen entgegengeführt,
oder man ordnet die Lager, in welchen die Wellen der Kreissägen mit ihren Enden ruhen, verschiebbar oder schwingbar
(pendelnd) an und führt die Kreissägen dem Widerlager 10 entgegen.
Die durch Zahnräder oder Riemen getriebenen Sägen drehen sich gegen einander in der Richtung
der Pfeile Fig. 17, so dafs sie das Bestreben haben, die auf dem Widerlager
ruhenden Kettengliederreihen gegen das Widerlager angeprefst zu erhalten.
Man führt das Widerlager mit den Kettengliederreihen gegen die Sägen oder die Sägen
gegen das Widerlager so weit vor, bis einerseits die Sägen 12 das Metall an den Stellen 4
der waagrechten Gliederreihe so weit durchgeschnitten haben, dafs die Sägen 12 beinahe die
senkrechte Gliederreihe berühren (Fig. 18), andererseits die Sägen 11 das Metall an denselben
Stellen der senkrechten Gliederreihe ebenso weit durchgeschnitten . haben (Fig. 19). Dann
bewegt man das Widerlager oder die Sägen zurück, hebt die Kettengliederreihen von dem
Widerlager ab, wendet sie um i8o°, verschiebt sie gegen einander, legt sie wieder auf das
Widerlager und bewegt die Sägen oder das Widerlager wieder ebenso weit wie vorhin vor.
Je nachdem man den beweglichen Theil der
Vorrichtung — Sägen oder Widerlager — mehr oder weniger weit vorschiebt, kann man
die Glieder ganz trennen oder zwischen ihnen einen kleinen Verbindungszapfen 19, Fig. 19,
stehen lassen, der später beim , Formpressen oder Strecken der Glieder abgerissen wird.
Die Kettenstäbe können vor dem Sägen erhitzt werden.
Wie im Eingang bereits erwähnt, kann man für das erste Walzwerk, das der Kreuzstab
passirt, statt Walzen, die aus einzelnen, neben einander auf die Walzenachse geschobenen
Scheiben bestehen, auch aus vollem Material hergestellte Walzen benutzen, in deren Umfang
die Gliederformen eingefräst sind.
Fig. 20 zeigt im senkrechten Schnitt den mittleren Theil eines von solchen Walzen gebildeten
Walzwerkes; Fig. 21 giebt in Oberansicht einen Theil des Umfanges der unteren
Walze und einen Theil einer waagrechten Walze und die Fig. 22 bis 25 stellen zwei
Schnitte und zwei Ansichten von Kettengliedern dar, wie sie mittelst dieses Walzwerkes aus
dem Stab gebildet werden.
Fig. 22 bezw. 23 sind Schnitte nach 9-10 bezw. nach 11-12 der Fig. 27.
Das eingefräste Kaliber, von welchem die Fig. 20 einen Schnitt nach 13-14, die Fig. 26
und 27 zwei Schnitte nach 15-16 und 17-18 der Fig. 21 zeigen, ist so gestaltet, dafs'
das Metall des Stabes dort, wo die Kettenglieder ihre Enden einander zukehren (siehe in
Fig. 25 bei 4), bis auf einen kreuzförmigen Bart (Fig. 22) verdrängt wird, und an jener
Stelle, wo zwei Glieder in einander greifen (in Fig. 25 bei 7), den in der Mitte der Fig. 23
angedeuteten Querschnitt erhält. Durch Verlängerung des Walzenzahns an letzterer Stelle
zu einer Spitze kann dieser Querschnitt auch bis auf einen Bart vermindert werden.
Die Barte 5 und 6, Fig. 25, werden an dem entstandenen Kettenstab so weit entfernt, dafs
zwischen den einander zugekehrten Enden der Glieder ein kreuzförmiger Verbindungszapfen 4,
in Fig. 22 schwarz angegeben, stehen bleibt. Die beiden gebildeten Gliederreihen, die waagrechte
und die senkrechte, werden alsdann an den Stellen 7, Fig. 23, durch Abscheeren von
einander getrennt. Das infolge des verkleinerten Querschnittes 7 erleichterte Abscheeren wird
durch Stempeldruck, wie früher, oder mittelst Abscheerwalzen bewirkt.
Das Aussägen der Verbindungszapfen 4 fällt fort.
Die beiden Gliederreihen werden dann nach Erhitzung durch das vorhin erwähnte Umformungs-
(Kalibrir-) Walzwerk (vergl. Patent Nr. 78323) geführt, wobei die kleinen Verbindungszapfen
"4 zwischen den Gliedern abreifsen.
Statt ein Umfortnungs- (Kalibrir-) Walzwerk zu benutzen, kann man auch die Glieder, wenn
sie durch das entsprechend geformte Kaliber des Walzwerkes (Fig. 20 und 21) eine möglichst
fertige Form erhalten haben, nach dem Enthärten und Abscheeren mittelst eines hydraulischen,
stets entsprechend genau gestellten Zugwerkes dehnen und aus einander reifsen.
Nach dem Erkalten werden die Kettenglieder geputzt und gereinigt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Ketten ohne Schweifsung aus einem Stab von kreuzförmigem
Querschnitt der durch Patent Nr. 65548 geschützten Art, dahin abgeändert
und ergänzt, dafs der mittlere Pfropfen, der die einander zugekehrten Enden verbindet, nicht herausgestofsen
wird, sondern die Glieder an diesen Stellen nach vorhergegangener Enthärtung und Abscheerung
durch vollständiges Durchsägen oder durch Einsägen und Abreifsen oder nur durch Abreifsen getrennt werden.
2. Zur Ausführung des durch Anspruch 1. geschützten Verfahrens eine Vorrichtung zum
Ein - oder Durchsägen des mittleren Verbindungspfropfens, dadurch gekennzeichnet,
dafs zwei Reihen von Kreissägen derart zu einander versetzt sind, dafs die eine Reihe
den Verbindungspfropfen der einen (waagrechten), die andere die Verbindungspfropfen
der anderen (senkrechten) Gliederreihe ein- oder durchsägt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE78322C true DE78322C (de) |
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DE (1) | DE78322C (de) |
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- DE DENDAT78322D patent/DE78322C/de not_active Expired - Lifetime
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